Hier eine Autorin zum Thema:
https://www.freitag.de/autoren/der-frei ... atzentisch
Immer wieder hört man ja den Vorwurf, die deutschen Autoren seien einfallslos, könnten nur Seichtes und Zeugs vom Fließband schreiben. Ich hab in meinem Studium an der Filmakademie (90er Jahre) viele Autoren/Regisseure kennengelernt, die voller Energie waren, Grenzen sprengen, Tabus brechen oder einfach nur mal richtig "geiles Kino" schreiben wollten und das auch z.T. auch konnten und taten. Dann kam das Diplom und man hat sich mit der Industrie arrangiert. Oder besser gesagt, man wurde domestiziert und quotenfreundlich hingebogen. Und dann kommt da einer, wie z.B. Achim Bornak, auch aus unserem Jahrgang, will mal weg vom Mainstream und nen deutschen Horrorfilm drehen ("Der Nachtmahr"), und muss erleben, was es bedeutet, nicht mit dem Strom schwimmen zu wollen:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/nacht ... 94333.html
Irgendwie fällt mir dabei auch so die Sache mit Klaus Lemke ein, der Kult-Regisseur ("Rocker"), der mit 76 immer noch dreht und dreht und regelmäßig werden seine Filme seit Jahren von der Berlinale abgelehnt, weil er sich halt auch deutlich vom System losgesagt hat. Das hat sich schon zu einem kleinen Privatkrieg zwischen ihm und dem Leiter Kosslik entwickelt und ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Event: Lemke reicht ein, wird abgelehnt und protestiert dann immer mit mehr oder weniger deutlichen Aktionen vor Ort gegen den "Staatsfilm", wie er es nennt. Aber das schweift jetzt zu sehr ab...