slashCAM
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Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von slashCAM »


Nach 2 Jahren Wartezeit ist sie endlich da, die kostenlose Einsteiger-Version Avid Media Composer First von Avids professionellem Schnittprogramm Media Composer, die zwa...
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Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test



cantsin
Beiträge: 14312

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von cantsin »

Mit anderen Worten, wenn man das Ding benutzt, sitzt man mangels AAF-Export auf einer Insellösung, aus der man sich nur mit einem Upgrade auf die Vollversion herauskaufen kann.



Borke
Beiträge: 621

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Borke »

Schnitt nur für HD Material... es ist nicht mal den Download wert.



Axel
Beiträge: 16300

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Axel »

AVID weiß, dass es aus historischen Gründen in Hollywood und im Broadcast-Bereich (noch) fest im Sattel sitzt, hat aber kaum neue Märkte. Gerade heute sah ich einen Clip, in dem Michael Kammes (der in dieser Runde für AVID spricht) die Hintergründe erörtert (Start getimet):


Es ist also nach wie vor wichtig, für bezahlte Schnitt-Jobs AVID zu lernen, aber für kleine oder gar Ein-Mann-Unternehmen ist es nicht die erste Empfehlung. AVID First ist schon dem Namen nach eine Einladung, sich auf die Vollversion einzulassen, aber ich denke mal, das ist ein zu zaghaftes Angebot. In der heutigen Konkurrenz-Landschaft. Das ist wie der Obstkuchen, von dem man beim Bäcker kosten darf, aber nur den Boden. Für's Obst wird die ganze Torte fällig.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Zuletzt geändert von Axel am So 23 Jul, 2017 16:34, insgesamt 1-mal geändert.



Darth Schneider
Beiträge: 19512

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Darth Schneider »

Ich finde es tönt schon recht interssant, da ich im Moment noch nicht mit 4 K filme. Auch wenn ich nicht ganz verstehe was man mit dem Material machen kann, wenn das exportieren nicht geht. Habe ich da etwas falsch verstanden ? Kann man damit auch direkt BluRays und DVDs brennen ?
Ich habe vor mehr als 20 Jahren, als ich für den Schweizer Sender Star Tv gearbeitet habe, das letzte mal auf Avid geschnitten, ist also schon etwas länger her.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



R S K
Beiträge: 2279

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von R S K »

Axel hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 16:25 AVID weiß, dass es aus historischen Gründen in Hollywood und im Broadcast-Bereich (noch) fest im Sattel sitzt…
Super. Gerade mal ein sub-2% des Gesamtmarkts fest in der Hand haben. Wer wünscht sich das nicht? 😏

Ich weiß nur, dass es inzwischen an sämtlichen Schulen und Unis bei denen ich unterrichte oder unterrichtet habe, entweder schon seit Jahren oder seit diesem Jahr komplett aus dem Programm geflogen ist.

Für mich ist „First" also bestenfalls nur ein letztes Aufbäumen. Und dann noch nicht mal ein sonderlich gutes oder geschicktes wie's scheint, was obendrein noch locker 5-10 Jahre zu spät kommt. Was für Avid leider auch alles andere als eine ungewöhnliche Vorgehensweise ist.

- RK



Drushba
Beiträge: 2513

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Drushba »

Avid hat schon einige Vorteile, es ist z.B.das einzige NLE, mit welchem ich GH4 4k Proxy-Material ruckelfrei auf einem alten 2600K Prozessor schneiden kann. Das geht auf meinem System weder mit Proxys aus Resolve, noch mit solchen aus Edius oder Premiere. Einmal erlernt (was zugegeben zunächst mühsam ist), wird Avid zudem sehr komfortabel und man beginnt die Logik dahinter zu schätzen. Was ich hingegen nicht verstehe ist, warum man statt mit so etwas eingeschränktem wie Avid First nicht mit einer kostenlosen Testversion der Vollversion einen Monat lang arbeitet, bei längerem Bedarf danach die Platte bügelt und Avid neu installiert - das kann man beliebig oft wiederholen ;-)
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



blickfeld

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von blickfeld »

Drushba hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 17:03 Avid hat schon einige Vorteile, es ist z.B.das einzige NLE, mit welchem ich GH4 4k Proxy-Material ruckelfrei auf einem alten 2600K Prozessor schneiden kann. Das geht auf meinem System weder mit Proxys aus Resolve, noch mit solchen aus Edius oder Premiere. Einmal erlernt (was zugegeben zunächst mühsam ist), wird Avid zudem sehr komfortabel und man beginnt die Logik dahinter zu schätzen. Was ich hingegen nicht verstehe ist, warum man statt mit so etwas eingeschränktem wie Avid First nicht mit einer kostenlosen Testversion der Vollversion einen Monat lang arbeitet, bei längerem Bedarf danach die Platte bügelt und Avid neu installiert - das kann man beliebig oft wiederholen ;-)
totaler quatsch, sowohl premiere als auch resolve laufen mit proxies ruckelfrei. ich denke, das auch andere proggies ohne probleme das mit proxies machen. aber egal. jeder nutzt halt die werkzeuge, die für einen in frage kommen und den job erledigen.



R S K
Beiträge: 2279

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von R S K »

blickfeld hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 17:12totaler quatsch, sowohl premiere als auch resolve laufen mit proxies ruckelfrei.

Mit FCP X brauche ich nicht mal Proxies machen. Einfach nativ. Und zumindest mit Resolve 14 (und eine zumindest halbwegs anständige GPU) kann ich mir auch kaum vorstellen, dass das irgendwie realitätsnah ist. Ich würde auch sagen: Unsinn.

Wobei jeder der sich eine GH4, dann aber nur einen 6 Jahre alten Rechner leistet, der muss damit wohl kaum Geld verdienen. Also warum wundern oder beschweren?

Aber immerhin hat Avid scheinbar auch DEN Markt! Es geht aufwärts. 😜

- RK



Pianist
Beiträge: 8405

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Pianist »

Darth Schneider hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 16:30Ich habe vor mehr als 20 Jahren, als ich für den Schweizer Sender Star Tv gearbeitet habe, das letzte mal auf Avid geschnitten, ist also schon etwas länger her.
Und ich habe in diesem Jahr mein 20-jähriges Avid-Jubiläum. Funktioniert vollkommen problemlos, ich mache alle paar Jahre mal ein Update, zuletzt am gestrigen Tage. Hat alles vollkommen problemlos funktioniert, und was ich wirklich beeindruckend finde, dass man auch nach vielen Jahren Projekte öffnen kann, und alles genau da ist, wo es sein soll. So kann man mit wenigen Klicks an einem alten Film was ändern und die Kunden damit superglücklich machen.

Matthias
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R S K
Beiträge: 2279

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von R S K »

Pianist hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 17:24… und was ich wirklich beeindruckend finde, dass man auch nach vielen Jahren Projekte öffnen kann, und alles genau da ist, wo es sein soll. So kann man mit wenigen Klicks an einem alten Film was ändern und die Kunden damit superglücklich machen.

Bei welchem NLE genau ist das nicht so?

- RK



Peppermintpost
Beiträge: 2535

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Peppermintpost »

Axel hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 16:25 AVID First ist schon dem Namen nach eine Einladung, sich auf die Vollversion einzulassen, aber ich denke mal, das ist ein zu zaghaftes Angebot. In der heutigen Konkurrenz-Landschaft.
ja da stimme ich dir zu. der mc1st ist wirklich nur für den insel editor geeignet der was anderes als ein schnittsystem auch nicht braucht. gerade alle kommunikations optionen abzuschalten ist für mich der dealbreaker an dem angebot. ich glaube das derjenige der den mc1st benutzen kann auch niemals auf den mc wechseln wird weil er nur profi funktionen dazu bekommt die er sowieso nicht braucht und alle anderen können ihn nicht benutzen weil genau die funktionen fehlen.

die haben mMn ihr angebot nicht wirklich durchdacht und gleichzeitig nicht geschaut was andere kostenlose software heute kann.

auf der anderen seite, schalten sie diese funktionen frei, dann wird die luft für den mc auch wirklich sehr dünn.

in dem video was du gepostet hast, was ich auch echt gut finde weil da alle unterschiedlichen meinungen auch mit guten argumenten belegt werden sagt der avid typ (der 2te mit bart und brille) etwas super wichtiges was auch so ein wenig die problematik vom avid wiederspiegelt. sinngemäß sagt er das avid sich zwar sehr mit infrastuktur fragen auseinandersetzt und viele gute gründe/produkte generiert warum ein avid für eine firma sinn macht, dabei aber den kreativen/gestalterischen ansatz immer mehr aus dem auge verliert und er schliesst sinngemäß ab mit was avid da macht interessiert den cutter überhaupt nicht.

da würde ich wirklich zustimmen und genau das hab ich vor einigen jahren auch bei einer anderen grossen firma erlebt, die mal marktführer war und heute nicht mehr anzufinden ist (obwohl es sie noch gibt) und das ist Quantel. editbox und henry waren beides tolle produkte zu ihrer zeit, die sind dann konsequent nicht wirklich weiter entwickelt worden sondern hatten nur kleine kosmetische änderungen, als die produkte dann nicht mehr tragbar waren haben sie was kompl neues gebaut was für deren artists ein schlag ins gesicht war (ähnlich wie fcpx). entsprechend hat das keiner gekauft, und dann haben die sich nur noch auf firmen infra struktur konzentriert und sind untergegangen. von 90% marktanteil auf 0% in weniger als 10 jahren.

avid braucht dringend innovationen die kreative ansprechen, ich hab keine ahnung ob die diese inovationen tatsächlich nicht mehr haben oder ob sie vom management verhindert werden, aber auf sicht zu fahren ist bei technologieunternehmen definitiv selbstmord.
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Pianist
Beiträge: 8405

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Pianist »

R S K hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 17:27 Bei welchem NLE genau ist das nicht so?
Mir wurde gesagt, dass es bei anderen Programmen oft vorkommt, dass alle möglichen Medien- und Effektdateien entweder nicht mehr gefunden werden, oder dass neue Programmversionen keine alten Projekte oder Timelines mehr öffnen können. Vielleicht nicht bei kleinen Versionssprüngen, aber bei größeren.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



R S K
Beiträge: 2279

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von R S K »

Pianist hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 17:53Mir wurde gesagt, dass es bei anderen Programmen oft vorkommt, dass alle möglichen Medien- und Effektdateien entweder nicht mehr gefunden werden, oder dass neue Programmversionen keine alten Projekte oder Timelines mehr öffnen können.

Ist eben die Frage welche „anderen Programmen" das konkret sein sollen.

Ich für mein Teil habe gerade vor ein paar Wochen ein fast sechs Jahre altes, ziemlich komplexes FCP X Projekt aufgemacht und musste nur auf eine kurze Konvertierung warten und bestenfalls ein fehlendes Plugin nachinstallieren. Was aber mit Sicherheit auch im Fall der Fälle bei Avid plugins so sein wird. Noch ältere Projekte interessieren mich nicht und sind mir noch nie als Anfrage untergekommen.

- RK



Drushba
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Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Drushba »

blickfeld hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 17:12 totaler quatsch, sowohl premiere als auch resolve laufen mit proxies ruckelfrei.
Ich spreche von meinem alten 2600K. Da ruckeln die anderen NLEs im Proxymode gewaltig. Dank Avid spar ich mir so seit Jahren einen neuen PC ;-)
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



Peppermintpost
Beiträge: 2535

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Peppermintpost »

Drushba hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 18:06
blickfeld hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 17:12 totaler quatsch, sowohl premiere als auch resolve laufen mit proxies ruckelfrei.
Ich spreche von meinem alten 2600K. Da ruckeln die anderen NLEs im Proxymode gewaltig. Dank Avid spar ich mir so seit Jahren einen neuen PC ;-)
ich kenne einige firmen die für ihre avids hardware benutzen wo ich mir an den kopf fasse und denke OMG-das zeugs gehört ins museum, aber wenn ich den avid dann benutze läuft der einwandfrei. wir haben auch einen steinzeit rechner in der firma den wir schon 100x austauschen wollten der da aber immer noch rum steht und eigendlich nicht benutzt wird. immer wenn wir so viel zu tuen haben das alle arbeitsplätze belegt sind setzt sich einer an die olle mühle startet den avid und fängt an zu arbeiten. lustigerweise, wenn dann ein schneller arbeitsplatz wieder frei wird und wir sagen wechsel doch dorthin (wir schneiden mit isis im netzwerk ist also problemlos) ist die antwort, wieso? der läuft doch einwandfrei, zu rechnen hab ich ja sowieso nichts. ;-)
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Jott
Beiträge: 21815

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Jott »

Gibt's bei TV-Zuliefer-Kollegen hier um's Eck auch: ein funktionierendes AVID-Museum. Wird nicht ausgetauscht, war ja mal teuer. Wenn eine simple Bauchbinde fünf Minuten rendert: egal, Rauchpause.
Zuletzt geändert von Jott am So 23 Jul, 2017 18:58, insgesamt 1-mal geändert.



Axel
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Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Axel »

Peppermintpost hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 17:43in dem video was du gepostet hast, was ich auch echt gut finde weil da alle unterschiedlichen meinungen auch mit guten argumenten belegt werden ...
Wobei ich das Gefühl hatte, dass alle rechts vom Moderator Kreide gefressen hatten, damit "kein Blut fließt". Im Hintergrund prangte groß "Lumaforge", und gefunden habe ich den Clip auf fcp.co. Schneiden und zum selben Ergebnis kommen kann mit mit allem, auch mit Hitfilm und Magix, das war der Konsens. Einer (Adobe) sagte, er habe es aufgegeben, die überzeugen zu wollen, die nicht überzeugt zu werden wünschten. Sehr weise.
Pianist hat geschrieben:Mir wurde gesagt, dass es bei anderen Programmen oft vorkommt, dass alle möglichen Medien- und Effektdateien entweder nicht mehr gefunden werden, oder dass neue Programmversionen keine alten Projekte oder Timelines mehr öffnen können. Vielleicht nicht bei kleinen Versionssprüngen, aber bei größeren.
Normalerweise ist es doch umgekehrt: ein mit einer alten Version gemachtes Projekt muss aktualisiert werden, um mit der neuen geöffnet werden zu können. Danach kann es nicht mehr mit der alten geöffnet werden. Es leuchtet mir aber ein, dass größere Änderungen nötig sein können. Wenn das nach 20 Jahren ohne Probleme klappt ist das entweder stark beeindruckend oder zeigt, dass sich nicht viel getan hat. Außer AVID gibt es halt kein Programm, das so lange durchgehalten hat. Premiere sollte laut des oben verlinkten Videos ja fast so lange existieren wie AVID, aber wenn ich mich recht erinnere, wurde es irgendwann, bevor es zu Pro wurde, komplett neu geschrieben. Ältere Projekte konnten trotzdem geöffnet werden, notwendigerweise mit ein paar Einschränkungen. Auch heute können FCP 7 Projekte noch mit FCP X geöffnet werden, mit Send2X (11 €, ein XML-Übersetzer), diverse Plugins werden aber nicht mehr erkannt und sowas. Viele haben auch als reine Fingerübung alte Filme unter Plünderung des Projektbins komplett neu in FCP X geschnitten.
Peppermintpost hat geschrieben:ich kenne einige firmen die für ihre avids hardware benutzen wo ich mir an den kopf fasse und denke OMG-das zeugs gehört ins museum
Vor zehn Jahren hätte man sich nach meinem bescheidenen Durchschnittsrechner die Finger geleckt, und man schnitt trotzdem mit den (damals neuen) Museumsrechnern. Obsoleszenz ist ein Argument. Ganz ernsthaft ein Punkt für AVID (und am stärksten von allen Vergleichsbeispielen gegen Apple). Aber auch modernere Software braucht nicht immer brandneue Hardware.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Peppermintpost
Beiträge: 2535

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Peppermintpost »

ich fand aber die aussage das man am ende mit allem einen film schneiden kann nicht so schlecht. wenn ich 10 schnittsysteme vergleiche, dann sind die natürlich auch alle in erster linie dafür gedacht und erfüllen auch ihren zweck, aber wenn 10 leute den gleichen ansatz verfolgen, dann wird die lösung sich am ende doch in details unterscheiden. dabei wird es grössere ausreisser geben und es wird ein paar lösungen geben die sich sehr ähnlich sind.

avid, premiere und edius z.b. sind sich super ähnlich, ein cutter wird sich innerhalb eines tages von einem system auf ein anderes einstellen können.
fcpx oder smoke verfolgen aber total andere ansätze, auf die beiden wird man sich wenn man von den "klassikern" kommt nicht so schnell einstellen.
das bedeutet aber nicht das man auf fcpx oder smoke nicht auch zu einem gleich guten ergebniss kommen würde.
wenn man diese diskussion einmal weniger mit emotionen und gut/schlecht führt, dann könnte man ja ggf was dazu lernen. die schnittsysteme haben halt unterschiedliche stärken und schwächen und sich danach für den entsprechenden job für die entsprechende software zu entscheiden würde meines erachtens sinn machen. nur leider kommt es in den meisten fällen nicht dazu weil selbst der rottigste nachteil eines sysems von den fetischisten noch verkauft wird als wäre es die erleuchtung selbst oder unzulänglichkeiten werden schlicht geleugnet obwohl sie für jeden der sich 2 sec damit auseinander setzt sofort erkennbar sind.
das führt halt zu nichts. ich finde es besser sich über die stärken und schwächen im klaren zu sein.

ich fand auch die geschichte - avid ist die buchpresse, premiere ist der drucker, resolve ist der farbdrucker und fcpx ist die webseite nicht schlecht. natürlich ist diese analogie im detail nicht richtig, aber im grundsatz findet man schon viele übereinstimmungen und würde diese analogie wirklich 100% zutreffen, man würde sich doch nicht darüber streiten ob ein drucker oder eine druckerpresse besser ist. oder ein farbdrucker oder eine webseite. das würde doch einfach keinen sinn machen weil es grund verschiedene konzepte sind information an menschen heran zu tragen und alle haben ihre stärken, schwächen und berechtigung.
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Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Frank B. »

Mich reizt der Media Composer nicht. Die Lernkurve soll sehr steil sein und es gibt im (Semi-) Probereich auch noch Alternativen. Avid hätte vielleicht die vielen Semiprofessionals, die damals mit Pinnacle Liquid, später Avid Liquid, geschnitten haben, nicht im Regen stehn lassen sollen. Man wollte offensichtlich ganz auf die professionellen Nutzer setzen und ist damit bauchgelandet. Das recht teure (wenn ich mich recht erinnere) Umstiegsangebot an die damaligen Liquiduser haben einige vollzogen. Viele davon haben es bereut, weil der Media Composer doch ganz anders funktionierte und er ziemlich schwer zu erlernen sein soll. Sehr viele Liquiduser sind dann auf Canopus Edius (später Grassvalley) und Magix umgestiegen. Ich zu Edius, was ich nie bereut habe.
Viele User arbeiten nicht in professionellen Teams und sind daher nicht auf Avid angewiesen. Diesen Markt hat Avid verloren und wir ihn durch diese Aktion mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht wieder gewinnen. Und selbst Professionals müssen heute nicht unbedingt zu Avid greifen. Edius und Adobeprodukte arbeiten inzwischen auch in vielen Broadcaststudios und Filmstudios erfolgreich.



DV_Chris
Beiträge: 3213

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von DV_Chris »

Der Avid MC ist bis zum heutigen Tag die wohl am meisten verbreitete Software im Ausbildungsbereich (FH, Unis, Private wie SAE etc). Dadurch ist über die Jahre hinweg ein Pool an Cuttern entstanden, auf den Produktionen, Sender etc flexibel zurückgreifen können. Was nützt das beste Schnittprogramm, wenn der festangestellte Cutter erkrankt und kein Ersatz da ist?



domain
Beiträge: 11062

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von domain »

Frank B. hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 20:31 Avid hätte vielleicht die vielen Semiprofessionals, die damals mit Pinnacle Liquid, später Avid Liquid, geschnitten haben, nicht im Regen stehn lassen sollen.
Ach sieh mal an, ein ehemaliger Avid Liquid-User!
Ich schneide immer noch mit Liquid mit einem Core 2 Duo PC aus 2006. Maßgeblich war die Fähigkeit, dass das alte Liquid nach wie vor die MXF-Files meiner Canon XF100 wie geschmiert importieren und schneiden kann. Primäre und sekundäre Farbkorrekturen normal und bereits damals vieles rasant über die GPU.



rush
Beiträge: 14042

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von rush »

Frank B. hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 20:31 Avid hätte vielleicht die vielen Semiprofessionals, die damals mit Pinnacle Liquid, später Avid Liquid, geschnitten haben, nicht im Regen stehn lassen sollen. Man wollte offensichtlich ganz auf die professionellen Nutzer setzen und ist damit bauchgelandet.
Ganz ehrlich: Liquid hatte in meinen Augen überhaupt nichts mit Avid zu tun... es wurde aufgekauft, kurz unter dem Namen weitervermarktet und dann geerdet... aber da war ich auch überhaupt nicht traurig drüber.
Ich meine klar - Liquid brachte einige tolle Tools mit und auch der Workflow war im direkten MC-Vergleich ziemlich spannend und viel innovativer - aber in der Umsetzung haben sie das nie wirklich bis ins Mark hinbekommen. Smart Rendering und Co klangen in der Theorie ganz fein - praktisch ist das Ding aber immer wieder mal abgeschmiert oder das Rendering wurde eben nicht ausgeführt.. es hakelte hier und da an verschiedenen Ecken. Man hätte da sicherlich deutlich mehr Energie hinein stecken können und auch müssen - um aus einem durchaus nutzefreundlichen Liquid ein wirklich attraktives NLE zu basteln... das Potential und auch die Kundschaft wäre gewiss da gewesen... Aber so hat man beide Seiten nicht wirklich erreicht... dem s.g. "Pro-User" war Liquid zu verspielt und vor allen Dingen instabil. Dem (Semi)-Amateur konnte man damit schon begeistern - in der Summe war das NLE dann aber doch zu verbuggt und wurde nicht entsprechend gepflegt. Vielleicht hat das Avid ja auch bewusst so hingenommen um einen Konkurrenten zu verdrängen.

Ich finde die Idee der "First"-Versionen ja ganz nett... der allgemeine Tenor im Software-Bereich geht ja in diese Richtung.... andererseits ist das eben auch immer eine Gratwanderung. Ob man damit nun wirklich die "jungen Wilden" oder gar alte Hasen von anderen NLE's lockt wird sich zeigen müssen... gleiches gilt ja für abgespeckte Anwendungen aus anderen Bereichen... Stichwort Cubase etc.... Die LE Versionen sind für mich aufgrund der Spurbeschränkungen und weiterer Einschränkungen eher unbrauchbar - zumal es Alternativen wie Reaper gibt - potent, mächtig, ressourcenschonend und günstig zugleich. Damit lockt man mich persönlich eher, weniger mit dem alten Mief auf "neu gemacht".

Zu begrüßen bleiben solche Versuche aber sicher allemal... bei mir startete die First Version vom Avid leider nicht komplett durch... daher konnte ich sie nicht in Augenschein nehmen.
keep ya head up



blickfeld

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von blickfeld »

Drushba hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 18:06
blickfeld hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 17:12 totaler quatsch, sowohl premiere als auch resolve laufen mit proxies ruckelfrei.
Ich spreche von meinem alten 2600K. Da ruckeln die anderen NLEs im Proxymode gewaltig. Dank Avid spar ich mir so seit Jahren einen neuen PC ;-)
ich hab hier einen alten 2600k rumstehen. und nein, premiere ruckelt nicht mit proxies, sorry. aber egal. schade, dass es bei dir nicht läuft.



Jörg
Beiträge: 10349

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Jörg »

kann ich toppen ;-))
Hier steht unter anderem ein I7 920 OC 3.6 aus 2010, da ruckelt aber auch gar nichts an proxies in Premiere ;-))



Drushba
Beiträge: 2513

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Drushba »

blickfeld hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 23:23
Drushba hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 18:06

Ich spreche von meinem alten 2600K. Da ruckeln die anderen NLEs im Proxymode gewaltig. Dank Avid spar ich mir so seit Jahren einen neuen PC ;-)
ich hab hier einen alten 2600k rumstehen. und nein, premiere ruckelt nicht mit proxies, sorry. aber egal. schade, dass es bei dir nicht läuft.
Probiers mal GH4 4K Material. Das ist das, wovon ich oben spreche. Wenns damit nicht ruckelt, darfst Du Deinem 2600K PC getrost einen Altar bauen!

Avid ist einfach ein sehr weit entwickeltes NLE. Für den Schnitt ist Avid mir persönlich am liebsten, aber auch ich abeite gerne arbeitsteilig und wenn ich z.B. Motion Design benötige, was über Avid FX/Boris Red hinausgeht, dann heuer ich lieber einen, der das kann ;-).
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



otmar
Beiträge: 166

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von otmar »

Meine 4K-XAVC-L-Daten laufen ohne Proxies in Resolve 14 ruckelfrei. Nur bei den Übergängen holpert's ein wenig.
Gruss Otmar
Sony PXW-X70 mit 4K-Update
Final Cut Pro X
iMac 27, I7 7700K, 32GB RAM, ATI-Radeon 8GB



Axel
Beiträge: 16300

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Axel »

Resolve 14 ist auch bei mir (ich nutze es für CC und importiere daher auch XML, habe aber mit Schnitt ein paar Stunden rumgespielt) stabil und sehr schnell. Da ich nie ernsthaft damit geschnitten habe kann ich zu den Schnittwerkzeugen in toto keine Einschätzung abgeben. Die Leistung - und damit meine ich das Ansprechverhalten, wie viele fps z.B. in 4k XAVC angezeigt werden können und nicht, wie lange es im Vergleich rendert - ist sehr gut. Wie überall ist das natürlich konfigurationsabhängig. Wenn ein NLE mehr Pferdestärken braucht, um von Null auf Hundert zu kommen, bitte schön. Solange die auch effektiv genutzt werden. Wie ich schon einmal schrieb, ist der Proxy-Workflow - für 4k-Schnitt ungeachtet der Prozessorleistung ein no-brainer - bei Resolve im Vergleich zu Premiere und FCP X am einfachsten und logischsten. Optimierte Medien nutzen "if available". Und in jedem Fall werden Proxies für das Qualitätsrendern ignoriert. Besser geht's kaum.

Auch zum Blackmagic "Ökosystem" kann ich nichts sagen. Fairlight habe ich nicht angerührt. Bei Fusion ist mir die Lernkurve zu hoch, und ich kenne halt After Effects schon ewig. In der Theorie hätte man Schnitt, Audiobearbeitung, CC und Effekt-Post als Highend-Software kostenlos auf dem Rechner. Und die Energie, die innerhalb weniger Jahre in den Ausbau und die Verbesserung dieser freien Software investiert wurde, brachten die arrivierten, konservativen, "Industrie"-Programme seit ihres Bestehens nicht auf.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



R S K
Beiträge: 2279

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von R S K »

Peppermintpost hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 20:16fcpx oder smoke verfolgen aber total andere ansätze
Unsinn. Beide haben, wie jede andere NLE auch, Clips aus einer „Bin" (oder wie es auch gerade im Einzelfall genannt wird) die mit Ins und Outs in eine Timeline aneinander und über/untereinander mit Insert, Overwrite etc. geschnitten und hin- und hergeschoben werden. Bestenfalls in Sachen Media Management und -Organisation heben sie sich von anderen ab, was aber den Schnitt (wovon ja die Rede ist) als solches nicht im geringsten erschwert. Ganz im Gegenteil, wie man i.d.R. später herausfindet.

DV_Chris hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 21:55Der Avid MC ist bis zum heutigen Tag die wohl am meisten verbreitete Software im Ausbildungsbereich (FH, Unis, Private wie SAE etc).
Was du irgendwie belegen kannst, richtig? Du unterrichtest an diesen besagten Institutionen? Ich schon. Wir reden auch von diesem Jahrzehnt?

Die einzigen Avids die ich noch in Schulen oder Betriebe sehe, sind aus „Legacy"-Gründen noch da um eventuell alte Projekte noch anfassen zu können (da Avid dahingehend ja eine komplette Insellösung ist). Neue Projekte oder gar Updates werden aber schon ewig nich mehr gemacht. Die allermeisten haben es nicht mal an die v6 vorbeigeschafft, da für sie „Never touch a running System" gerade im Kontext von Avid nicht wahrer sein konnte. Support-technisch waren sie immer eine Katastrophe. In einer Schule lief bis zuletzt gerade mal die 5.5.1.

Drushba hat geschrieben: Mo 24 Jul, 2017 00:33Avid ist einfach ein sehr weit entwickeltes NLE.
Eine NLE welche gerade mal seit 2015 Auflösungen >HD kann (soweit ich informiert bin aber noch immer nicht >4K), noch immer bestimmte Codecs nicht nativ unterstützt und z.T. fast ein Jahr braucht um aktuelle OS Versionen „offiziell" zu unterstützen, als „weit entwickelt" zu bezeichnen, finde ich doch schon ziemlich amüsant. 😄

- RK
Zuletzt geändert von R S K am Mo 24 Jul, 2017 08:11, insgesamt 1-mal geändert.



blickfeld

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von blickfeld »

Drushba hat geschrieben: Mo 24 Jul, 2017 00:33
blickfeld hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 23:23

ich hab hier einen alten 2600k rumstehen. und nein, premiere ruckelt nicht mit proxies, sorry. aber egal. schade, dass es bei dir nicht läuft.
Probiers mal GH4 4K Material. Das ist das, wovon ich oben spreche. Wenns damit nicht ruckelt, darfst Du Deinem 2600K PC getrost einen Altar bauen!

Avid ist einfach ein sehr weit entwickeltes NLE. Für den Schnitt ist Avid mir persönlich am liebsten, aber auch ich abeite gerne arbeitsteilig und wenn ich z.B. Motion Design benötige, was über Avid FX/Boris Red hinausgeht, dann heuer ich lieber einen, der das kann ;-).
dem proxies ist ziemlich egal, welches material ausgangsmaterial war. aber ja, auch die laufen mit proxies butterweich. ganz ehrlich, wenn das nicht der fall sein sollte, ist dein pc entweder defekt, fehlerhaft aufgesetzt oder die proxies wurden falsch erstellt. mehr möglichkeiten sehe ich nicht. aber vielleicht irre ich auch. welchen codec hast du denn bei den proxies verwendet?



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Frank B. »

rush hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 22:35
Frank B. hat geschrieben: So 23 Jul, 2017 20:31 Avid hätte vielleicht die vielen Semiprofessionals, die damals mit Pinnacle Liquid, später Avid Liquid, geschnitten haben, nicht im Regen stehn lassen sollen. Man wollte offensichtlich ganz auf die professionellen Nutzer setzen und ist damit bauchgelandet.
Ganz ehrlich: Liquid hatte in meinen Augen überhaupt nichts mit Avid zu tun... es wurde aufgekauft, kurz unter dem Namen weitervermarktet und dann geerdet... aber da war ich auch überhaupt nicht traurig drüber.
Ich meine klar - Liquid brachte einige tolle Tools mit und auch der Workflow war im direkten MC-Vergleich ziemlich spannend und viel innovativer - aber in der Umsetzung haben sie das nie wirklich bis ins Mark hinbekommen. Smart Rendering und Co klangen in der Theorie ganz fein - praktisch ist das Ding aber immer wieder mal abgeschmiert oder das Rendering wurde eben nicht ausgeführt.. es hakelte hier und da an verschiedenen Ecken. Man hätte da sicherlich deutlich mehr Energie hinein stecken können und auch müssen - um aus einem durchaus nutzefreundlichen Liquid ein wirklich attraktives NLE zu basteln... das Potential und auch die Kundschaft wäre gewiss da gewesen... Aber so hat man beide Seiten nicht wirklich erreicht... .
Genau das wollte ich ja auch sagen mit meinem Post. Man hätte zweigleisig fahren können indem man Liquid auf dem Semipro- und Amateurmarkt halten müssen. Da hätte man schon etwas investieren müssen, hätte aber wahrscheinlich die ganzen Kunden, die zwangsläufig zu Edius, Magix und Adobe gewechselt sind, halten können. Was soll diese Aktion jetzt? Doch genau diese Kunden wieder zu locken? Mit einem Programm, das kompliziert zu erlernen ist und das nichtmal 4K bearbeiten kann? Denken die, so viele Cutter wollen noch auf die Vollversion aufspringen, weil die irgendwo noch Standard ist?



Axel
Beiträge: 16300

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Axel »

Frank B. hat geschrieben: Mo 24 Jul, 2017 08:49Was soll diese Aktion jetzt? Doch genau diese Kunden wieder zu locken? Mit einem Programm, das kompliziert zu erlernen ist und das nichtmal 4K bearbeiten kann? Denken die, so viele Cutter wollen noch auf die Vollversion aufspringen, weil die irgendwo noch Standard ist?
Wenn du als Cutter einen Job suchst stehen die Chancen nicht schlecht, dass du gefragt wirst, ob du auf AVID schneiden kannst. Kannst du es nicht, wirst du nicht genommen. Der Grund sind bestehende Infrastrukturen. AVID ist halt ein alter Standard. In den Studios stehen Schnittplätze, die jede Menge proprietäre Peripherie haben, die auf AVID abgestimmt ist. Da geht's nicht nur um sowas wie fehlende Treiber, da geht's um Hardware, brokatummantelte Kabel mit Bakelitsteckern, überspitzt gesagt. Und, wichtiger, Workflows. Alte Hasen mit gelockten Brusthaaren sitzen neben der Kaffeemaschine und singen if I can make it there, I'll make it anywhere. So in der Art. Es gibt viele "rants" von Einsteigern über AVID, in denen demonstriert wird, warum es in deren Ansicht so kompletter Schrott ist. Die Beispiele zeigen, dass es zuerst und vor allem völlig benutzer-unfreundlich und unintuitiv ist. Man lese dann die Kommentare der eingeschworenen AVID-Cutter. Du kannst nicht erwarten, nachdem du einen Papierflieger wie Sony Vegas in die Luft gekriegt hast, auch eine Boeing 747 fliegen zu können. Na toll!

Dass in einer Welt, in der nicht mehr mit Filmscan-Intermediates oder auf Band geschnitten wird, sondern von A-Z digital, das alles nicht mehr wichtig ist, spielt also nur eine Rolle, wenn jemand selbst entscheidet, wie er am besten zum selben Ergebnis kommt (siehe NLE-Diskussion oben). Dafür waren die Zeiten eben nie besser. Und ich schätze du hast Recht. Ein Amateur, Semiprofi, Kofferraumproduzent oder Neugründer einer Medienproduktion wird eher zu dem Schluss kommen, dass AVID first das Letzte ist. Oder zumindest das Letzte, was er unbedingt braucht.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Salcanon
Beiträge: 192

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Salcanon »

Witzig... 1994 sass ich ohne Handbuch vor Premiere und Media Composer und hatte die freie Wahl, auf welchem Programm ich
einen Kurzfilm schneide und zwei Tage Zeit, mich einzuarbeiten. Der MC hat gewonnen, soviel zum heutigen Vorwurf der Kompliziertheit.
Trotzdem wurde ich nie ein Fan, die Arbeit in der Timeline ist mir bis heute zu unintuitiv. Und ich hasse die für die Bugs, die über viele Programmmversionen durchgezogen wurden oder solch einen Schwachsinn, dass die zu Version 8.6.5 wichtige Funktionen (Z.B. Render In-Out) woanders hingelegt haben, als hätte man beim Auto nach 23 Jahren Gas und Bremse vertauscht.
MC habe ich nur im Brotjob bei einem Fernsehsender,MC @ home? Einmal getestet und schon beim Import aus dem Source Browser der erste Absturz. Nö, deshalb bleiben MC und MCFirst zu Hause aussen vor. Da regiert noch immer FCP7, (mit MC Tastaturbelegung) dass alle Mängel von MC umschifft hat und das ich noch immer liebe und nutze. 4K kein Problem, da zum Glück Quicktime bis UHD unterstützt... Mann muss nur halt "Offline" in HD arbeiten, bevor man den Picture Lock macht und in UHD relinkt. Da es eigene Projekte sind, habe ich auch nicht den Zeitdruck, nativ in 4k zu arbeiten.



Peppermintpost
Beiträge: 2535

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von Peppermintpost »

ja die avid lernkurve. wenn ich avid mit premiere vergleiche, dann ist premiere definitiv leichter zu bedienen. einen ordner mit footage direkt ins programm ziehen und dann vom programm in die timeline und jede länge dann direkt in der timeline per drag n drop zu ändern, ja einfacher gehts halt nicht mehr. das stimmt schon. das sind beim avid definitiv ein paar klicks mehr. aber hat das wirklich was mit schnitt zu teuen was ich da gerade beschrieben hab? ich glaube nicht. auch wenn das funktioniert und hier und da mal anwendung findet, aber filmschnitt geht doch eher so das man sich sein footage ansieht, dabei seine in und out points festlegt, das in die timeline schneidet, sich den schnitt dann ansieht und ggf noch mal um das eine oder andere frame zurecht trimmt. und wenn man seine erste schnitt version beisammen hat wird man idr auch noch den einen oder anderen schnitt austauschen, entfernen oder einen neuen einfügen. das ist die basis jeden filmschnitts. multicam schnitt, effekte oder sonstwas, das kommt alles nur bei einigen wenigen projekten vor. die haupt beschäftigung beim schnitt ist das selektieren der clips, in und out festlegen und die reihenfolge in der timeline finden und aufs frame genau zurechtschleifen. und dieser arbeitsablauf unterscheidet sich in keinem einzigen schnittprogramm. entsprechend ist die lernkurve da auch immer die gleiche.
jedes programm hat natürlich seine eigenarten, das ist klar. bei avid kriegen einige einen anfall wie man in der timeline die spuren linken und unlinken muss wenn man später was einfügen oder entfernen will. oder das nesting beim avid ist auch nicht jedermanns sache. aber genau diese kleinigkeiten die nerven hat doch genau jedes schnittprogramm, und die muss man halt kennen oder es geht halt nicht. bei premiere ton und bild einzeln zu editieren, dazu muss ich erst einmal unlink drücken, und da muss ich auch wissen das es diese funktion gibt und die muss ich auch erst einmal finden. so hat jedes einzelne schnittprogramm seine tücken. avid ist bestimmt nicht das einfachste schnittprogramm auf dem markt, das würde ich nie behaupten, aber das ich jetzt 2 wochen brauche um einen avid zu bedienen und premiere in 2 stunden lerne, das ist definitiv nicht der fall.

als ich mit avid angefangen hab musste man mir zeigen wie ich die farben bei einer betacam sp einstelle, man musste mir zeigen das es wichtig ist beim digitalisieren den timecode an zu schalten und das ich beim digitalisieren am mischpult den audio ausgang vom avid zu drehe weil es sonst ganz gewaltig in den lautsprechen hupt wenn ich das band raus drücke. das wars dann aber auch, danach hab ich angefangen zu schneiden, natürlich zuerst mal mit der maus und langsam und der rest kam dann learning by doing.
hab ich im ersten jahr avid auch mal ins handbuch gesehen? ja klar. musste ich mir zeigen lassen wie batch digitize funktioniert? ja klar. musste man mir erklären was die ganzen edl formate bedeuten? ja klar. aber ich hab dennoch am ersten tag an dem ich am avid gesessen hab angefangen zu schneiden.

wie einfach muss es denn werden?
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leave the gun take the cannoli
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www.movie-grinder.com



R S K
Beiträge: 2279

Re: Kostenloses Schnittprogramm Avid Media Composer First im Test

Beitrag von R S K »

Salcanon hat geschrieben: Mo 24 Jul, 2017 15:20 Witzig... 1994 sass ich ohne Handbuch vor Premiere und Media Composer und hatte die freie Wahl, auf welchem Programm ich
einen Kurzfilm schneide und zwei Tage Zeit, mich einzuarbeiten. Der MC hat gewonnen, soviel zum heutigen Vorwurf der Kompliziertheit.

Genau. Weil die Versionen (und sonstigen, verfügbaren Alternativen) aus 1994 auch nur im entferntesten mit den „heutigen" was zu tun haben. 🙄

- RK



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