Wir stehen kurz davor uns eine Sony FS7 zu kaufen und würden gerne auf eure Erfahrungen und Tipps zurückgreifen. Auf den ersten Blick hätte uns im Bereich der Optik jetzt das Sony 28-135 angelacht, mittlerweile überwiegen jedoch Zweifel. Vor allem die doch recht hohe Anfangsbrennweite zusammen mit dem Crop lassen das Objektiv für viele Anwendungen eher unpraktisch erscheinen. Eine mögliche Alternative wäre jetzt ein Canon 24-105L mit Speed Booster. Oder habt ihr sonst noch Ideen? Budget: bis 2000€, möglichst großer Brennweitenbereich sollte abgedeckt werden.
Ich würde vermultich zu zwei Gläsern greifen... dem 18-35er 1.8 von Sigma und ergänzend dazu das 50-100er 1.8 oder das etwas ältere aber flexiblere 50-150er 2.8
Als kompaktes Universalzoom tut es ggfs. sogar das stabilisierte kleine 18-105er Powezoom von Sony...
rush hat geschrieben:
Als kompaktes Universalzoom tut es ggfs. sogar das stabilisierte kleine 18-105er Powezoom von Sony...
Oder gleich das 18-200er. Vorteil: größerer Bereich, active Stabilisierung und verzerrt weniger, als das 18-105er. Das muss man elektronisch entzerren. Geht aber blöderweise nur in HD, nicht in 4K. Hatte das selbst getestet und dann gegen ein 18-200er getauscht dank Tip von Jott und Co.
High-End-Optik ist zwar anders, aber für Run/Gun und auch TV (ZDF) geeignet.
Glaub ich Dir durchaus.. hat die FS700 nicht auch Facetracking? Die FS7 ja nicht... Soviel ich gelesen habe, scheint ja die FS7 von der F5/F55 zu "kommen" und die FS5 eher von der FS700. Würde dann auch von den Features her eher passen.
Schon irgendwie doof wenn es die FS7 in 4k nicht entzerrt... Habe ich aber auch gehört.
Denn bei der FS5 scheint dies ja in 4k zu funktionieren, denn das 18-105er wird immerhin auch als Kitoptik mit zur FS5 verkauft...
Und bei der A7RII wird ebenfalls im S35 Crop Mode sowohl in HD als auch 4k entzerrt bzw die Distortion Compensation steht dann automatisch auf AUTO.
das 18-200 ist von der Abbildungsleitung überraschend gut, solange es nicht um "Film" geht. Subjektiv gesehen, also das Bild schaut 'gut' aus.
Unterm Seziermesser gibt es bestimmt einiges zu bemängeln, aber ich finde es ist wirklich stark um das Geld und die "technische" Leistung wie Stabi, Spektrum und elektronisches Zusammenspiel mit der FS700.
Das es einen Blendverlust über den Zoom hat ist für mich verkraftbar, solange man es nicht in "Low Light" einsetzt.
Ich drehe viel im Doku und Reportage Bereich, auch TV, und hab es meist im Rucksack dabei. Ich habe mich oft erwischt, dass ich irgendwann dann nur noch das draufgelassen hab. Ddenn bei allem Anspruch an "Hochwertigkeit", was bringen mir 3 oder vier Festbrennweiten im Koffer wenn die Situation es nicht zulässt. Da dürfen die Herren in den Sendern gerne erzählen was sie wollen, wenn das Budget nachher doch wieder so eingeschrumpft wird (bzw das abzuliefernde Leistungspensum hochgedreht) dann ist es eben nicht drin so zu arbeiten.
Bei einem gescheiten Mix aus "schönen" Bildern und eben den "richtigen" Bildern, weil kein Moment verpasst wurde, ist nachher jeder zu frieden. Es hat jetzt in vier Jahren noch nie wer gefragt oder was zu bemängeln gehabt.
Dagegen finde ich das Sony 28-135 fast eine Frechheit. Außer der Blende 4 und dem "Blendereffekt" weil es fett aussieht kann es nämlich leider recht wenig. Die passive und verzögerte Reaktionszeit ist schon ein Hammer. Ich habe da nicht das Gefühl dass ich das Objektiv bediene, sondern ich fühle mich als Kapitän, der dem Steuermann sagt: jetzt hart Backboard und der fängt an das Steuerrad fleißig zu drehen und beide schauen nach vorne und dann fängt auch der Bug an sich in die Richtung zu schwenken. So indirekt und träge eben.
Wäre das 18-200 noch besser verpackt, gehäusemäßig, zum Beispiel Innenfokusiert, dann wäre es für mich das beste elektrische 35mm Zoomobjektiv am Markt. Das bleibt das leider die Canon Cineservo, die kostet aber das 30-Fache (das Fujinion Cabrio kenne ich nicht). Wenn man sieht das die Sony aber wesentlich mehr Zoom hat dann ist das für mich klar. Ich habe Rods drunter, das schützt die Optik beim abstellen und schon sind 70% meiner Bedenken wegen der Robustheit beseitigt.
Was jetzt von Sony, Zeiss und co kommt bin ich gespannt. Konnte die ZEiss an der Cinec kurz in den Händen halten. Die sah gut aus und fühlte sich auch ok an, kostet aber wohl auch 10k.
Meine Meinung: Wegen des durchgehenden Zoombereichs ist die 18-200 für mich Spitze, blöde Gesichter gabs wenn bei 135 Schluss war. Redakteure sind aus dem EB Bereich (aus der Zeit kommen die Meisten) Brennweiten bis 4-500 gewohnt, das ist eigentlich täglich Brot und für alle S35 Nutzer meiner Meinung nach der größte Brocken wenn man Doku und Reportage arbeitet. Das umerziehen der Redakteure dauert und die Industrie schwenkt erst jetzt langsam drauf ein...was mehr Sinn macht als die Kameras zur Zeit weiter zu Quetschen, die sind seit ein paar Jahren gut genug und änderten sich nicht mehr signifikant.
rush hat geschrieben:Die Sache ist in der Tat nicht so einfach wenn man einen "Allrounder" sucht... Matthias aka Pianist hat sich da ja auch schwer getan.
Ja, so war es. Eigentlich ist das sogar überhaupt nicht lösbar, zumindest nicht in einer zur FS7 passenden Preislage.
Der Tipp mit dem Sigma 18-35, den ich hier bekommen habe, war wirklich sehr gut. Dazu hatte ich dann noch das Sigma 50mm 1.4, welches ich mir aber hätte sparen können, weil dieser Bereich ja inzwischen durch die Center-Scan-Funktion der FS7 abgedeckt wird. Gilt natürlich nur, wenn man nicht in Vierkah filmt.
Also wenn jemand vor Ort Menschen begleitet, wie sie irgendwas tun, dann ist derjenige mit dem 18-35 sehr gut bedient. Und für O-Töne vom Stativ, wo Leute irgendwo sitzen oder stehen, schaltet man einfach auf Center-Scan. Wechseln muss man das Objektiv nur dann, wenn man noch länger als 70 mm werden möchte oder in Vierkah dreht.
rush hat geschrieben:Sony hat jedoch reagiert und bringt aktuell das 18-110er... leider zu einem beinahe doppelt so hohen Einstiegspreis wie das 28-135er...
Aber mal ehrlich: Blende Vier (mit Transmissionsverlust noch weniger) ist doch eine grobe Unverschämtheit. Ich meine: Wer kauft denn eine FS7 mit großem Super-35-Sensor, um dann eine Linse dranzumachen, die erst bei Blende Vier losgeht?
Bergspetzl hat geschrieben:Dagegen finde ich das Sony 28-135 fast eine Frechheit. Außer der Blende 4 und dem "Blendereffekt" weil es fett aussieht kann es nämlich leider recht wenig. Die passive und verzögerte Reaktionszeit ist schon ein Hammer. Ich habe da nicht das Gefühl dass ich das Objektiv bediene, sondern ich fühle mich als Kapitän, der dem Steuermann sagt: jetzt hart Backboard und der fängt an das Steuerrad fleißig zu drehen und beide schauen nach vorne und dann fängt auch der Bug an sich in die Richtung zu schwenken. So indirekt und träge eben.
Ja, so ist es. Treffende Beschreibung. Für die typische Situation "Kamera hinter der letzten Stuhlreihe und vorne der Redner auf der Bühne" ist es aber ganz in Ordnung.
Bergspetzl hat geschrieben:Bei einem gescheiten Mix aus "schönen" Bildern und eben den "richtigen" Bildern, weil kein Moment verpasst wurde, ist nachher jeder zu frieden. Es hat jetzt in vier Jahren noch nie wer gefragt oder was zu bemängeln gehabt.
Tja, das mit dem "Verpassen"... Ich hätte mich nie getraut, mit der FS7 auf Termine zu gehen, die im Prinzip wie aktuelle Berichterstattung laufen. Da ist null Zeit für irgendwelche Objektivwechsel. Mit der Amira und dem Canon 7x17 habe ich gestern zwei mega-anstregende Termine (auf einer Messe und bei einer Abendveranstaltung) bestritten und hatte meine übliche 100-Prozent-Quote. Die brauche ich auch, weil 98 Prozent nicht genug wären, wenn bei den versäumten zwei Prozent was Wichtiges dabei ist.
Und es hat sich schon gestern bewahrheitet: Die Leute (Spitzenpolitik) registrieren die Arri tatsächlich, und zwar sehr wohlwollend.
ceejay hat geschrieben:Eine mögliche Alternative wäre jetzt ein Canon 24-105L mit Speed Booster. Oder habt ihr sonst noch Ideen? Budget: bis 2000€, möglichst großer Brennweitenbereich sollte abgedeckt werden.
Und genau diese Kombination hat sich bei mir jetzt als sehr ideale Allround-Kombination bewährt. Mir geht es eben darum nicht ständig die Optiken wechseln zu müssen, der Speedbooster macht die Optik nochmals lichtstärker und weitwinkeliger. Für mein Dafürhalten ist das ideal.
Und vorher hatte ich das Sigma 18-35 mm zusammen mit dem MC11 Sigma Adapter probiert. Funktioniert auch recht gut dafür dass es ein Adapter ist, aber der Brennweitenbereich ist derart klein dass man da ständig Optiken wechseln müßte (und genau das schränkt den Wert dieser eigentlich guten Kombination für mich dramatisch ein).
Ich finde das 18-105er PZ erstaunlich gut - zumindest an Kameras die es elektronisch verarbeiten können...
Das Teil hat eine konstante Blende, ist innenfokussiert, ändert die Baulänge nicht und ist nahezu parfokal bei rein manueller Arbeit... Klar, fokussieren by Wire ist allgemein eher pain in the Ass aber abgesehen davon für den Preis durchaus tauglich.
Mit dem 18-200er habe ich mich noch nicht weiter beschäftigt aber klingt ja auch ganz gut
hab auch die FS700, meist mit dem Shogun, am Start und finde den Thread sehr interessant!
Ich hab auch die 18-200 SELP und das Canon 24-105 geboostet, zusätzlich noch das 1.4 Canon 50mm, ein 35mm Walimex und ein 10-22mm Weitwinkel, einiges davon hier über's Forum erstanden :-)
Wo's schneller und flexibler zugehen muss, taugt mir das Sony 18-200er gut, der Autofokus ist manchmal dabei und wenn ich alleine Interviews mache und mich neben die Kamera setze zum Blickkontakt ist der Facetracking-AF Gold wert!
Wo mehr Zeit ist gefällt mir dann die Canon 24-105 wegen der höheren Blende und des Looks wegen besser, bissl weicher und "cineastischer" find' ich.
Ich hätte gern auch all die schönen CineZooms und whatever, bin aber um's Geld hiermit sehr zufrieden und muss keinen Kredit dafür aufnehmen :-)
Nur im Telebereich fehlt mir jetzt noch was, Empfehlungen von euch?
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