Stadtmensch
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FCPX - Timeline - Bits

Beitrag von Stadtmensch »

Hallo zusammen,
zuerst will ich klarstellen das ich kein Profi bin, sondern engagierter Anfänger. Ich versuche momentan Slog2/3 zu lernen/verstehen und schaue mir dazu Workshops von Alister Chapman an. In seiner FS5 Introduction behauptet er dass man 10 bit Slog3 Footage nicht in FCPX oder Premiere graden sollte da sie maximal 16 bit nutzen. Er empfiehlt DaVinci Resolve (32bit).

Das führt mich direkt zu meiner FCPX Frage: Woran und wie erkenne ich überhaupt mit wieviel bit in der Timeline gearbeitet wird? Hat das was mit den Projekteinstellungen bei "Rendern" zu tun? Oder bezieht sich das tatsächlich nur auf das rendern?

Und noch allgemein gefragt: Kann man Optimale Log grading Ergebnisse wirklich nur mit DaVinci erzielen oder gibt es auch Wege ohne das NLE zu verlassen?



Jott
Beiträge: 23121

Re: FCPX - Timeline - Bits

Beitrag von Jott »

Was das erste angeht: wenn's im Web steht, wird's schon stimmen! :-)

Farbkorrektur: les mal hier im Abschnitt Farbkorrektur:
http://www.apple.com/de/final-cut-pro/specs/

Dann Handbuch lesen.

Dann: die Filtersammlung "Aussehen" (meint Looks) durchgehen und die jeweiligen Parameter erforschen.

Dann das Gleiche mit allen Filtern zur Bildmanipulation.

Dann erkennen, dass man beliebig viele Filter aufreihen, kombinieren und in beliebiger Reihenfolge abarbeiten kann. Auch mehrere Instanzen natürlich.

Wenn dir das alles nicht reicht (unwahrscheinlich), dann die Demo von Color Finale laden.

Immer noch unzufrieden? Dann halt hin und her mit Resolve. Die Software ist natürlich hip, da kostenlos - aber wozu du sie mit dem umständlichen Workflow genau brauchst oder eben nicht, musst du schon selber ergründen.

Die Möglichkeiten von fcp x intern werden grotesk unterschätzt. Gründe: Manual-Ignoranz und Meinungsbildung durch Webgeplapper statt Neugier. Viel Spaß beim Lernen! Lohnt sich.



Stadtmensch
Beiträge: 13

Re: FCPX - Timeline - Bits

Beitrag von Stadtmensch »

Jott hat geschrieben:Was das erste angeht: wenn's im Web steht, wird's schon stimmen! :-)
Die FCPX Timeline hat also egal welches render Format man einstellt, immer 16 bit? Kann man die bits nicht verringern? Z.B um die Performance zu steigern. Die bits der Timeline stehen doch für die jeweilige genutzte Farbtiefe oder? Wenn dem so ist, erschließt mir auch nicht wieso man 10bit 4:4:2 14 stops Dynamik Range Material, nicht in einer 16 bit Timeline bearbeiten sollte, sondern in DaVinci.
Jott hat geschrieben:Die Möglichkeiten von fcp x intern werden grotesk unterschätzt. Gründe: Manual-Ignoranz und Meinungsbildung durch Webgeplapper statt Neugier. Viel Spaß beim Lernen! Lohnt sich.
Ich schätze FCPX sehr, auch die Farbkorrektur Werkzeuge. Habe bis jetzt nie was anderes gebraucht. Aber da ich jetzt die Möglichkeit habe von 8 bit 4:2:0 auf 10 bit 4:4:2 umzusteigen, muss ich mich vorher mit diesem ganzen Bit & Slog Kram beschäftigen. Meine ersten Versuche mit 10bit 4:2:2 Material in DaVinci konnte ich schneller mit FCPX intern reproduzieren. Liegt vermutlich aber daran, dass ich DaVinci noch nicht drauf habe. Color Finale werde ich auch mal testen.



Jott
Beiträge: 23121

Re: FCPX - Timeline - Bits

Beitrag von Jott »

Du bringst da nicht was mit Ton durcheinander?

Gerendert wird in fcp x immer mit mindestens 10 Bit, wenn's sein muss auch mehr. Hängt von der gewählten ProRes-Variante ab. Die Unterschiede liest du am besten im ProRes Whitepaper bei Apple nach, nicht irgendwo "im Internet". Und zur Floating Point-Berechnung in fcp sollte sich auch was finden. Du kannst auch einfach anfangen zu schneiden, passt schon.



Axel
Beiträge: 17087

Re: FCPX - Timeline - Bits

Beitrag von Axel »

Stadtmensch hat geschrieben:Die FCPX Timeline hat also egal welches render Format man einstellt, immer 16 bit?


Eine Verwechslung. Wenn du, sagen wir, H.264 für Youtube exportierst, ist dessen Farbtiefe 8-bit. Nimmst du ProRes sind es 10-bit, bei ProRes4444 sind es 12-bit.

Berechnet wird beim Rendern allerdings alles in 32-bit floating point, auf deutsch "Fließkommaberechnung". Was das bedeutet? Das erklärt umfassend und mit Beispielen dieser alte slashCAM-Artikel. Kurz: während sämtlicher Bearbeitungsschritte wird beispielsweise 8-bit Kamerafootage nicht mit den ganzen Zahlen von 0-255 berechnet, sondern mit einer Genauigkeit von vielen Stellen hinter dem Komma. Es wird also so getan, als habe das Material eine höhere Farbtiefe (nicht ganz korrekt formuliert, aber im Endeffekt begreift man's so). Erst im letzten Schritt wird wieder auf 8-bit gerundet. Chapman hat Unrecht.
Stadtmensch hat geschrieben:Kann man die bits nicht verringern? Z.B um die Performance zu steigern. Die bits der Timeline stehen doch für die jeweilige genutzte Farbtiefe oder? Wenn dem so ist, erschließt mir auch nicht wieso man 10bit 4:4:2 14 stops Dynamik Range Material, nicht in einer 16 bit Timeline bearbeiten sollte, sondern in DaVinci.
Die nächste Verwechslung. Die Videovorschau in Resolve erfolgt (Voreinstellungen) in 8-bit oder in 10-bit. Gerendert wird auch dort - unabhängig von der Bittiefe des Ausgabecodecs - in 32-bit-Fließkomma, wovon du beim Arbeiten selbst aber nichts merkst. 10-bit Vorschau fressen Performance, das stimmt. Ob sie überhaupt verfügbar sind, hängt vom Betriebssystem und der Grafikkarte ab (bzw. davon, ob du eine 10-bit-fähige Ausgabekarte hast wie z.B. eine BM Decklink).

In OSX war es bis Yosemite so, dass eine 10-bit Ausgabe nicht unterstützt wurde. Seit El Capitan und mit entsprechenden Grafikkarten (nMP, nMBP, iMac 5k), sind es 10-bit. Auch davon kriegst du nichts mit. Es gibt gar nicht, wie in Resolve, die Option, auf 8-bit umzuschalten. Das Betriebssystem liefert, was dein Rechner verarbeiten kann.

16-bit Renderqualität ist ein Relikt. After Effects erlaubt die freie Auswahl. Premiere hatte früher 16-bit und sogar 8-bit Effekte (entsprechend gekennzeichnet), das alte FCP genauso. Die Kennzeichnung war wichtig, da ein einziger 8-bit-Effekt in der Renderpipeline alles auf 8-bit zwingt. 8-bit sind für Farbkorrektur komplett unbrauchbar, wie Anwender des alten iMovie wussten, bei denen bereits nach wenigen Arbeitsschritten die in dem oben verlinkten Artikel beschriebenen Rundungsfehler das Bild versauten.

Nochmal zur Klärung: Wenn dein Aquisitionscodec (z.B. AVCHD) 8-bit ist und dein Ausgabecodec ebenso, wird er dennoch in 32-bit berechnet. Auf die Genauigkeit der Vorschau hast du in FCP X keinen Einfluss, in Resolve kannst du zwischen 8-bit und 10-bit wählen.



Stadtmensch
Beiträge: 13

Re: FCPX - Timeline - Bits

Beitrag von Stadtmensch »

Vielen Dank für eure Hilfe.

Ich werde also getrost weiter FCPX zum graden nutzen, da es ja keinen relevanten Unterschied für das Endprodukt in der Verarbeitung gibt. Allein die zugegeben sehr vielseitigen tools würden dann für DaVinci sprechen. Werde aber auch mal Color Finale, Filmkonvert testen um einen passenden worklflow für mich zu finden.



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