Starshine Pictures hat geschrieben:Die C100 wird erst ab 25p "flüssig".
Kameras haben eine unterschiedliche "Kadenz", darüber habe ich schon viele, teilweise lange Threads gelesen, ohne aber genau zu verstehen, worum es geht. Ich bin nämlich überwiegend für diese Art Ruckler blind, sie fallen mir nicht auf, wenn man mich nicht mit der Nase drauf stößt.
Im Direktvergleich ist aber der Satz mit der unterschiedlichen Kadenz richtig. Wir filmten mal dasselbe mit 5D und GH2, beides 1080 25p mit 1/50, das 5D-Video hatte deutlich mehr Kantenzittern, was im Ganzen zu einem unruhigeren Bildeindruck führte. Entsteht wahrscheinlich bei der Interframe-Kompression, die unterschiedlich arbeitet.
Die Kadenz der Pocket wiederum wurde verschiedentlich gelobt. Kann ich, wie gesagt, nichts zu sagen. Für mich ist das größte Problem bei
jeder Kamera, vor allem aber bei kleinen Kameras, sie stabilisiert zu kriegen. Bei der ergonomisch beschissenen und viel zu kleinen Pocket gehört das zu den Problemen (nebst Fokus-Monitoring und Audio), die man gelöst haben muss, bevor man anfängt zu testen. Dann könnte Intraframe
zusätzlich dafür sorgen, dass die Bewegungsunschärfe im Sinne des Erfinders funktioniert.
Starshine Pictures hat geschrieben:Deshalb 30p filmen.
Kann man machen. Ich habe einen
kleinen Einwand dagegen und eine
kleine Alternative.
Der Einwand ist der, dass bereits mit 30p Bewegungsunschärfe nur noch schlecht wahrzunehmen ist. Das ist der Schwung-Schweif in schneller Bewegung. Der Effekt ist, dass schnelle Bewegungen im Direktvergleich zu 24/25p leicht beschleunigt wirken und dass ihnen aber gleichzeitig der Schwung fehlt. Manche Menschen sind für diesen Unterschied blind, die Mehrheit allerdings nicht. Früher galt 25i (interlaced, gleicher Effekt, Bewegungsunschärfe wird zugeschmiert) als Merkmal eines "Videolooks", und das stimmte natürlich. Film als Sprache braucht möglichst viele Gegensatzpaare, hell-dunkel, scharf-unscharf, groß-klein. Mit dem effektiven Stoppen der Bewegungsunschärfe (auch deren Fehlen bei sehr kurzer Verschlusszeit) beraubt man sich gewissermaßen eines Zeichensets.
Die Alternative ist, die Kamera
noch besser zu stabilisieren und eine "Schwenktabelle" in Fleisch und Blut übergehen zu lassen. Wie ich schon hundertmal schrieb, sind mittelschnelle Schwenks (die, die deutlich ruckeln) ohnehin durch nichts zu rechtfertigen. Sie sagen schlechter Kameramann. Sie würden es auch in 120fps und mit einer 50kg Kamera auf einem Megastativ sagen.