StanleyK2 hat geschrieben:Wann hat der zitierte Film jetzt mit Drohnen und Gaffern zu tun?
http://www.arte.tv/sites/de/das-arte-ma ... vergessen/
"ANDRÉ SINGER: Heinrich Himmler hatte während des Krieges verordnet, dass niemand die Verbrechen filmen durfte. Somit waren die Aufnahmen der Alliierten der einzige visuelle Beweis für die Gräueltaten der Nazis. Die Ausschnitte, die Bernstein daraus für seinen Film gewählt hat, wie die Nahaufnahmen lebloser Körper, sind schockierend. Doch es ist zwingend nötig, sie zu zeigen, denn nur wenn die jüngeren Generationen sehen, was in den Lagern geschehen ist, gerät es nicht in Vergessenheit. Bilder sind der authentischste Eindruck, den wir aus dieser Zeit bekommen können."
Die Kameramänner, die damals die Aufnahmen in den Konzentrationslagern gemacht haben, könnte man heute mit dem Begriff "Gaffer" bezeichnen. Und wenn es sie damals schon gegeben hätte, so hätten sie sicher auch Drohnen eingesetzt.
Auch die Kameramänner litten unter den Aufnahmen:
"ANDRÉ SINGER: Das, was die Kameramänner in den Lagern sahen, begleitete sie ihr Leben lang. Obwohl sie alle für die Armee gearbeitet hattenund Kriegsszenen gewöhnt waren, war das, was sie in den Konzentrationslagern vorfanden, mit nichts vergleichbar. Sie sollten alles dokumentieren und möglichst viele Nahaufnahmen machen, ohne zu wissen, was mit ihren Bildern geschehen würde. So filmten sie einfach stundenlang ohne weitere Anweisungen. Der Schock sollte später folgen, als ihnen die Bilder wieder in den Kopf schossen."
Da wir hier ein Filmforum sind, bei dem auch viele professionelle Kameramänner lesen, ist es natürlich wichtig darauf hinzuweisen, dass auch die Aufnahme von schrecklichen Bildern zum Beruf gehören kann. Was damit gemacht wird, ist wieder eine ganz andere Frage.
Und wie schon geschrieben, auch den Opfern eines Unfalls, einer Straftat, eines politischen Systems oder einer Kathastrophe kann es helfen, wenn es solche Aufnahmen als Beweis gibt.
Ich selbst war auch mal Zeuge eines Unfalls und hatte eine Kamera dabei. Aus Pietät und Anstand habe ich mich gegen Aufnahmen, die übrigens in keinster Weise Rettungskräfte behindert hätten und auch nicht zur Veröffentlichung bestimmt gewesen wären, entschlossen. Beim späteren Gerichtsprozess wären diese jedoch wichtig zur Sachaufklärung gewesen da die Polizei keine geeigneten Bilder gemacht hatte. Es ging dabei auch nicht darum Tote oder Verletzte zu zeigen, sondern einfach darum, wie die Fahrzeuge unmittelbar nach dem Unfall gestanden hatten.