Benutzername hat geschrieben:... die idee mit den fliegenden, bewaffneten haien finden ich schon ganz gut, aber die umsetzung ist mir einfach zu viel trash. in der heutigen zeit, mit den ganzen möglichkeiten, kann man schon mehr machen, siehe iron sky.
Nazis als das pittoreske Böse. Funktioniert in erster Linie grafisch über die Faszination an der Darstellung des (scheinbar) absurd Hässlichen/Geisteskranken. An den christlichen Teufel oder dessen Dämonenschar mag man nicht mehr glauben, die Nazis dagegen waren echt und hatten eine Ikonografie (Hakenkreuze, Totenköpfe, schwarze Ledermäntel, neben denen Darth Vaders Cape wie ein Karnevalskostüm wirkt), die sich selbst die spackigsten Troma-Trasher nicht "besser" hätten ausdenken können. Dann die Frakturschrift, die die Nazis eigentlich abschaffen wollten, denn wenn sie eines sein wollten, dann
modern. Man vergisst das leicht.
Sammy D hat geschrieben:Und bei diesem Genrekino spielt die filmische Qualitaet ueberhaupt keine Rolle. Reiht sich fuer meinen Geschmack nahtlos in die Troma-Reihe ein.
Das trifft es. Trash. Als Teenager war ich Fan von sowas. Wir pfiffen uns die VHS-Kassetten aus der schmuddeligen Videothek (die letzte in meinem Stadtviertel schloss kürzlich) reihenweise rein. Heute kann ich den
Spaß an der Sache noch voll nachempfinden, kenne aber zum Beispiel auch die Bildwelt von Guillermo del Toro. In dessen Pans Labyrinth gibt es "kranke" Fabelwesen aus einer Phantasie-Gegenwelt, aber sie werden von den realistisch dargestellten spanischen Faschisten an Bosheit in den Schatten gestellt. In der Hellboy-Reihe sind die Nazis schon wieder eher ornamental.
Der Schoß, aus dem dies kroch, ist fruchtbar noch, dichtete Brecht. Und er hatte Recht. Unsere AfD mag demokratisch gewählt sein, aber das war die NSDAP auch. Wehret den
Anfängen. Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber. Eine solche kreidefressende Horrorf... wie Frauke Petry gehört zum Filmschurken gemacht. Aber auch darin versagt das deutsche Kino.