Völlig richtig. Ich werde es nie begreifen: Kameras sind Werkzeuge, Kameraleute sind Bediener dieser Werkzeuge. Ein Maurer käme doch auch nie auf die Idee, ich kann eine Kelle halten, also biete ich jetzt mal eine Dienstleistung an: Baue Ihr Haus für nur 50.000,-!Peppermintpost hat geschrieben: es gibt gewisse mechaniken wie man ein hotel verkauft, die sind auch recht festgelegt, genau wie man ein auto verkauft, oder wie man ein putzmittel verkauft. ihr habt euch leider nicht damit auseinander gesetzt wie man ein hotel verkauft. das ist schade. evtl ist das auch nicht eure baustelle, sowas macht normalerweise eine werbeagentur, wenn die aber nicht vorhanden ist, dann muss meiner meinung nach die produktionsfirma in diese lücke springen und das übernehmen.
das klingt jetzt sehr hart, aber ich glaube, das soch eine art film für die branche total kontraproduktiv ist, weil man damit kunden verbrennt. nicht weil der film besonders schlecht ist, das ist er in eurem beispiel nicht, sondern weil der kunde einfach keinen zweiten film machen wird, und zwar mit dem argument, es hat nix begracht. genau. es bring auch nichts einen film zur verkaufsförderung zu machen der nichts verkauft.
Nur das du hier keinen Werbeclip siehst, sondern einen Imagefilm...der Unterschied sollte einem schon bewusst sein bevor man Äpfel mit Birnen vergleicht...Aber jeder der eine Kamera halten kann, meint, er könne Werbeclips produzieren. Und weil das nicht verboten ist, ist die Welt voll mit solchen Clips.
hey jens,Jens1967 hat geschrieben: Völlig richtig. Ich werde es nie begreifen: Kameras sind Werkzeuge, Kameraleute sind Bediener dieser Werkzeuge. Ein Maurer käme doch auch nie auf die Idee, ich kann eine Kelle halten, also biete ich jetzt mal eine Dienstleistung an: Baue Ihr Haus für nur 50.000,-!
Zum Glück ist das verboten (aus den bekannten Gründen, denn man braucht wenigstens einen Architekten, evtl. Statiker usw. usw.)
Aber jeder der eine Kamera halten kann, meint, er könne Werbeclips produzieren. Und weil das nicht verboten ist, ist die Welt voll mit solchen Clips.
Danke für die ehrliche Kritik.Peppermintpost hat geschrieben:ich glaube das der film bestimmt beim kunden angekommen ist, aber 2 dinge stören mich doch. zum einen inhaltlich, ich habe das gefühl es gab kein drehbuch, sondern nur ein grobes konzept. und das konzept war, wir zeigen das hotel und drehen ein paar statements. das ist legitim, das verkauft nur leider nichts. obwohl ich denke das das hotel (auch wenn es meinen geschmack null trifft) schon recht liebevoll eingerichtet ist und ganz nett ausschaut, würde ich nicht denken, oh da muss ich absteigen.
es gibt gewisse mechaniken wie man ein hotel verkauft, die sind auch recht festgelegt, genau wie man ein auto verkauft, oder wie man ein putzmittel verkauft. ihr habt euch leider nicht damit auseinander gesetzt wie man ein hotel verkauft. das ist schade. evtl ist das auch nicht eure baustelle, sowas macht normalerweise eine werbeagentur, wenn die aber nicht vorhanden ist, dann muss meiner meinung nach die produktionsfirma in diese lücke springen und das übernehmen.
das klingt jetzt sehr hart, aber ich glaube, das soch eine art film für die branche total kontraproduktiv ist, weil man damit kunden verbrennt. nicht weil der film besonders schlecht ist, das ist er in eurem beispiel nicht, sondern weil der kunde einfach keinen zweiten film machen wird, und zwar mit dem argument, es hat nix begracht. genau. es bring auch nichts einen film zur verkaufsförderung zu machen der nichts verkauft.
mein zweiter kritikpunkt ist ein sehr subjektiver. ich finde belichtung und farbkorrektur sind in eurem film glücksache. ich sehe farbstichigkeit durch das ganze spektrum, hartes clipping, hartes grading, vollkommen unterschiedliche looks innerhalb einer sequenz. ich kann nicht beurteilen ob das rohmaterial schon so ungleichmässig ist, oder ob das erst im grading passiert ist, oder beides. aber handwerklich fehlt da noch einiges. es sind immer wieder schöne bilder dazwischen, aber einheitlich geht anders.
2 mal harsche kritik, bedeutet in diesem fall aber ausdrücklich nicht das ich den film unterirdisch finde. ich hab schon einiges an hotel filmen gesehen was welten schlechter war, aber geil ist halt auch anders. für mich schwimmt der film irgendwo im mittelmässigen bereich den man leider auch sofort wieder vergisst, tut nicht übermässig weh, ist aber auch kein highlight.
Du triffst den Nagel auf den Kopf! Und weiterbilden kann man sich auch nur in dem man macht (es gibt nix gutes ausser man tut es!)...ich komme ursprünglich aus dem Broadcast/News Bereich und entwickle mich stetig weiter und versuche neue Türen aufzustoßen...in unserer Branche wird eben Vielseitigkeit verlangt!Peppermintpost hat geschrieben:hey jens,Jens1967 hat geschrieben: Völlig richtig. Ich werde es nie begreifen: Kameras sind Werkzeuge, Kameraleute sind Bediener dieser Werkzeuge. Ein Maurer käme doch auch nie auf die Idee, ich kann eine Kelle halten, also biete ich jetzt mal eine Dienstleistung an: Baue Ihr Haus für nur 50.000,-!
Zum Glück ist das verboten (aus den bekannten Gründen, denn man braucht wenigstens einen Architekten, evtl. Statiker usw. usw.)
Aber jeder der eine Kamera halten kann, meint, er könne Werbeclips produzieren. Und weil das nicht verboten ist, ist die Welt voll mit solchen Clips.
auch wenn ich dir mit der aussage nicht wiedersprechen möchte, es impliziert für mich so ein wenig die aussage, "schuster bleib bei deinen leisten" oder ein kameramann sollte nicht produzieren, weil das nicht sein gewerbe ist. falls ich dich da richtig verstanden habe, weil du es ja so nicht geschrieben hast und es für mich zwischen deinen zeilen steht. ich kann dich da natürlich falsch verstanden haben.
der punkt ist für mich, vor einigen jahren hätte ich die aussage zu 100% unterschrieben, heute so wie sich die brance entwickelt hat unterschreibe ich das allerdings nicht mehr. fakt ist, und das sehen wir überall in der branche, dadurch das das equipment in jedem bereich so billig geworden ist bietet inzwischen jeder alles an, unabhängig davon ob eine qualifikation vorhanden ist oder nicht. produktionsfirmen sind inzwischen alle auch postproduktionen. postproduktionen drehen auch und kameramänner werden zu produktionsfirmen. und alle gemeinsam scheissen aufeinander. das sind alles keine klassischen seilschaften mehr sondern nur noch eine masse von freihand kletterern. ich glaube wir drehen die zeit auch nicht mehr zurück. das ist jetzt einfach so. daher ist meine einstellung auch nicht "schuster bleib bei deinen leisten" sondern "schuster bilde dich weiter, gerade in den bereichen die ausserhalb deiner komfortzone sind."
Okay, absolut einleuchtend...aber am Ende produzierst du doch immer genau DAS was der Kunde will! Und wenn der sagt: "Uns macht dies und das aus und DAS MUSS im Vordergrund stehen" dann tust du als Dienstleister nen Teufel und sagst bestimmt nicht:" Och nee, dann lieber nich..." ;-)Peppermintpost hat geschrieben: das sind die 3 grundsäulen von, wie verkaufe ich ein hotel. das die zimmer in den farben der bilder haben ist nur ein detail, nicht das haupt feature.
stimmt, man kann nur dem helfen der sich auch helfen lassen möchte.Mr.BBling hat geschrieben: Okay, absolut einleuchtend...aber am Ende produzierst du doch immer genau DAS was der Kunde will! Und wenn der sagt: "Uns macht dies und das aus und DAS MUSS im Vordergrund stehen" dann tust du als Dienstleister nen Teufel und sagst bestimmt nicht:" Och nee, dann lieber nich..." ;-)
Ich hab bei der Entstehung des Films wirklich kämpfen müssen um dem Kunden verständlich zu machen warum man etwas auf eine bestimmte Art und Weise machen sollte...aber wenn er nicht will...
(Kennt der ein oder andere bestimmt!)
naja stur an paradigmen sollte man sich schon halten wenn es massen kompatibel sein soll. von trier oder fassbinder haben bestimmt auch ihren reitz und ihre berechtigung, aber für einen tv spot würde ich die eher nicht buchen. ich glaube da macht sönke wortmann dann einen deutlich besseren job.Mr.BBling hat geschrieben: Abgesehen davon bin ich auch der Meinung, dass man sich nicht immer stur an Paradigmen halten sollte, sonst wäre die Erde noch heute eine Scheibe. Es gibt viele falschs aber es gibt auch viele richtigs. ;-)
Genau da wären wir wieder beim Grundproblem. Du wirst von deinem Kunden überhaupt nicht auf Augenhöhe wahrgenommen, sondern eher als Zimmermädchen mit Kamera. Erklärst du deiner Vertragswerkstatt, wie du den Ölwechsel gerne hättest? Du darfst dir noch das Öl auswählen, aber den Rest macht der Mechaniker und der wird dir was erzählen, wenn du ihm sagst, wie das zu laufen hat...Mr.BBling hat geschrieben:Ich hab bei der Entstehung des Films wirklich kämpfen müssen um dem Kunden verständlich zu machen warum man etwas auf eine bestimmte Art und Weise machen sollte...aber wenn er nicht will...
(Kennt der ein oder andere bestimmt!)
Ein Werbefilm, in den niemand reinredet!!! - genau wie du hier gewisse Grundkenntnisse im Bereich Film einforderst, solltest du selbst auch nur von Dingen sprechen, von denen du *gewisse Grundkenntnisse* hast. Ich rede noch nicht mal von Ahnung ;)Jens1967 hat geschrieben:Hast du jedoch einen gewissen Ruf und das damit verbundene Auftreten als Werbefilmer, wegen dem man genau dich bucht, käme niemand auf Idee, dir irgendwelche Vorschriften machen zu wollen.
Ich habe das Buch - und ja, guter Einwand. ;-)Peppermintpost hat geschrieben:
lies mal oder schau dir den film an:
Neununddreißigneunzig (original: 99francs)
habe gerade die bewertungen gelesen. oki guter tip, muss ich sofort lesen.Jott hat geschrieben:"E-mail an alle", oder noch besser "Gummi" (engl. "the book, the film, the t-shirt"), bei beiden geht's um Werbedrehs. Beide von Matt Beaumont. Pflichtlektüre!
geil. Zum Glück suche ich mir meine Kunden aus.Funless hat geschrieben:Da ich in meinem Job als Produktmanager in der Vergangenheit schon des Öfteren einige Produkt-/Imagevideos in Auftrag gegeben habe, möchte ich in dieser Diskussion gerne (falls erlaubt) aus Kundensicht etwas anmerken:
Eine Produktionsfirma (hierbei völlig egal wie groß sie ist, bzw. aus wie vielen Mitarbeitern diese besteht), die mir nach dem Prinzip "take it or leave it" aufdrängen will wie das fertige Video auszusehen hat, weil die Produktionsfirma der Meinung ist nur so käme das beste Resultat heraus, würde von mir definitiv nicht den Zuschlag erhalten.
Grob beschrieben, lief es bisher so ab (und wird auch weiterhin in Zukunft so ablaufen), dass intern in Zusammenarbeit mit der Marketing Abteilung ein entsprechendes Konzept erarbeitet wird. Dann wird mit dem Produktionskandidaten evaluiert ob er dieses Konzept visuell umsetzen kann. Hierbei können natürlich von der Produktionsfirma Vorschläge gemacht werden, da bin ich durchaus offen, jedoch entscheide ich letztendlich ob diese Vorschläge auch durchgeführt werden oder nicht. Denn ich bin es, der ggü. dem Vorstand bei der ganzen Aktion die Verantwortung dafür tragen muss.
Gefallen mir die Vorschläge der Produktionsfirma nicht, völlig wurscht weil ich von der Filmerei keine Ahnung habe oder meine Wahrnehmung völlig daneben ist oder ich sowie nur ein bekloppter Vollheini im Bürosessel bin, dann stelle ich dennoch klar, dass ich diese Vorschläge nicht umgesetzt haben möchte. Und besteht die Produktionsfirma dennoch darauf, dann bedanke ich mich für das Gespräch, wünsche weiterhin viel Erfolg und suche mir jemand anderen der meine Wünsche, so wie ich es mir ausgedacht habe, erfüllt.
Sollte sich dann herausstellen, dass ich vielleicht doch auf die Vorschläge hätte hören sollen, weil das fertige Ergebnis, welches komplett nach meinem Gusto erstellt wurde, totale Grütze ist tja dann muss (wie oben bereits geschrieben) ich dafür gerade stehen. Und entweder ich bekomme vom Vorstand die Gelegenheit aus meinen Fehlern zu lernen und es beim nächsten mal besser zu machen oder ich darf gleich meinen Karton packen und mir was anderes suchen. Klingt hart, ist auch hart aber that's life.
Als Auftraggeber habe ich nun mal den "Luxus" aus einem gefühlt geradezu unendlichen Angebot auswählen zu können. Ich zahle, ich bestimme. Und wen einer "take it or leave it" sagt dann bin ich das.
... zu beantworten:Peppermintpost hat geschrieben:so und an der stelle bist du am drücker, wenn du solche entscheidungen triffst wer eure filme produziert, welche art von geschäftspartner hast du dann am liebsten?
Mit dem großen Unterschied, dass ich das Handwerk gelernt habe, welches ich ausübe, mein Freund!soahC hat geschrieben:@ Mr.BBling: "Jeder Hanswurst hat doch heute seine DSLR im Schrank und meint er könne großes Kino produzieren..."
Machst du das nicht auch genau so? Du hast doch auch gesagt du bist eine One-Man Show, sparst dir also den Konzepter, den Texter, den Tonassi, den Editor etc. Warum? Weil jeder Hanswurst meint er kann alles?
Natürlich behaupte ich das nicht! Das kannst du allerdings auch schon weiter oben im Thread lesen...soahC hat geschrieben:Den Ruf von Mediengestalter Bild- und Ton kennst du ja sicher selber, sorry. Oder willst du behaupten diese Ausbildung ersetzt die Ausbildung bzw. das Studium zum Tonmeister, Editor, Werbetexter etc.?
Bleibt also noch eine Ausbildung als Fotograf.
Eine Tätigkeit als freier VJ oder bei einer Produktionsfrima angestellt sein ist im Übrigen keine Ausbilduing. Genau das bemängelst du doch selber mit dem Satz: "Jeder Hanswurst hat doch heute seine DSLR im Schrank und meint er könne großes Kino produzieren...", oder verstehe Ich dich da falsch?
Worauf Ich hinauswill: Willst du wirklich behaupten dass du alles was zu einem Film gehört selbst beherrscht, in der Qualität wie es einzelne Spezialisten könnten? Wenn nicht, dann unterscheidet dich auch nichts von dem "Hanswurst mit der DSLR".