Wieso möchtest du eine Dienstleistung anbieten, von der du - wie du selbst sagst! - keine Ahnung hast? Du gehst die Sache komplett falsch an. Dein Anlaufpunkt ist kein Internetforum, sondern bei einem Gründercoach (kostet nicht wenig), bei Selbsthilfevereinen (die bieten kostenlos Gründungsberatung an), bei einem Steuerberater und bei einem Anwalt für Urheber- und Medienrecht. Dann machst du dir einen Businessplan (da werden dir nämlich viele Lichter bei aufgehen und Punkte auffallen, an die du nicht im Traum gedacht hättest) und dann machst du dich an den Rentabilitätsplan, und erst dann, kannst du hier um Rat fragen, was du in deinen Rentaplan für einen Betrag schreiben kannst. Die Frage bleibt allerdings, bist du überhaupt den Betrag "wert", den du verlangst? Aber dazu gibt es im Businessplan einen extra Punkt, der nennt sich Qualifikationen.KanonCanon hat geschrieben:
Sehr gerne würde ich als Freiberufler die Produktion von Videos anbieten, weiß allerdings überhaupt nicht wie ich die Preise kalkulieren soll.
Also ihr merkt vielleicht schon - ich habe keine Ahnung davon.
Da hast du prinzipiell total Recht. Trotzdem versuche ich natürlich erst mal selbst irgendwie an das notwendige Wissen zu kommen.Lass dir das mit der Mehrwertsteuer - und wie überhaupt eine Rechnung aussehen muss - besser von einem Fachmann/Steuerberater verklickern. Mit in Foren erworbenem Halbwissen geht die Nummer schnell nach hinten los.
Ja der Gedanke dahinter war dass ich abschätze (auch wenn das meist extrem schwierig ist in dem Geschäft) wie viele Stunden ich für was brauche. Dabei wird natürlich eher zu viel kalkuliert als zu wenig, mit dem Argument beim Kunden dass der Preis nachträglich dann eigentlich nur niedriger werden kann. Aber wie bereits gesagt als Pufferzone damits nicht am Ende teurer wird.Dein Stundensatz von 80 bis 90 EUR geht grundsätzlich in die richtige Richtung. Allerdings sollten Stundensätze eher die Ausnahme sein. In einer Stunde kann man ja kaum was machen. Außerdem hat der Auftraggeber ja keine Transparenz, wie lange Du wirklich für was brauchst. Mal abgesehen von der Drehzeit, wo er dabei ist. Also sollten eher ganze Tagessätze die Regel sein, halbe Tage schon die Ausnahme.
Da bin ich total bei dir. Deswegen ist die ganze Sache auch noch Zukunftsmusik und ich wende mich an euch als Leute die da mehr Ahnung haben :)Wenn Du mit Deinem jetzigen Wissensstand auf die Kundschaft losgehst, handelst Du Dir viele Probleme ein und viele Türen werden sich verschließen. Hast Du schon eine zeitlang bei einer anderen Produktionsbude mitgearbeitet? Oder bei einem Sender? Hast Du bestimmte inhaltliche Schwerpunkte? Womit kannst Du glänzen? Warum sollten die Leute genau Dich beauftragen?
Wie machst du es? Oder wie macht "man" es denn in der Regel?Stundensatz sollte man auf jeden Fall angeben, aber du kannst nicht zum Beispiel 12 Stunden veranschlagen und dann dem Kunden 20 Stunden berechnen. Dem Kunden fehlt es da an Transparenz, was du in den restlichen 8 Stunden getrieben hast. Evtl. hast du beim Dreh gepfuscht und musstes das in der Nachbearbeitung ausbügeln, das wäre dann dein Problem und nicht des Kunden seins.
Da muss ich dir widersprechen.Kosten für Anfahrtswege würde ich auch nicht angeben. Ein Handwerker berechnet heute auch keine Anfahrtswege mehr.
Also meint ihr dem Kunden einfach ein Endprodukt mit uneingeschränkten Nutzungsrechten übergeben?Dem Kunden gehört im Notfall alles.
Das sehe ich nur teilweise so. Mit dem geladenen Akkuschrauber, da hast du natürlich recht. Kein Kunde will auf seiner Rechnung sehen:darth_brush hat geschrieben:So ein Angebot muss kurz und knapp sein.
Bei einem Handwerker erwartet man ja auch, dass er mit einem geladenen Akkuschrauber kommt und die Aufladung einem nicht in Rechnung stellt. :)
Darf ich dann mal ganz blöd fragen, was Dich dazu befähigt Filme zu drehen? Ich meine das wirklich nicht böse, aber an sich arbeitet man immer erst bei anderen Firmen oder Sendern mit, und danach geht es in die Selbständigkeit, wenn man die Gepflogenheiten der Branche kennt...
ich hab noch nie nen sender oder ne filmfirma von innen gesehen, aber mich fragen jedes jahr leute, ob ich nicht für XYZ € für sie kleine filmchen machen kann. ich verweise sie dann immer an tante google. also nein, man muss heute gar nix lernen, auch ohne anlerne gibt es den markt von angebot und nachfrage. und der kommt meist, wie auch hier, über freunde und bekannte.Pianist hat geschrieben: ↑Do 28 Dez, 2017 20:43
Darf ich dann mal ganz blöd fragen, was Dich dazu befähigt Filme zu drehen? Ich meine das wirklich nicht böse, aber an sich arbeitet man immer erst bei anderen Firmen oder Sendern mit, und danach geht es in die Selbständigkeit, wenn man die Gepflogenheiten der Branche kennt...
Warum sollte ein freiberuflicher Filmemacher einen Gewerbeschein besitzen?
Mag in Deutschland anders sein, aber in Österreich ist ein Gewerbeschein (kostet keine 100,- Euro) unter diesen Voraussetzungen notwendig:
Das ist in Deutschland genau so. Nur übersiehst Du dabei, dass wir hier ja nicht über gewerbliche Filmproduzenten reden, die lediglich einen Schreibtisch haben und für alle kreativen Leistungen Leute beschäftigen, sondern wenn jemand alles alleine macht, dann ist er Filmemacher und somit Künstler. Also keine Gewerbeanmeldung, keine IHK-Zwangsmitgliedschaft, keine Gewerbesteuer und keine einsetzende Bilanzierungpflicht, egal wie hoch Umsatz und Gewinn sind. Dafür gesetzliche Rentenversicherungspflicht mit 50 Prozent Zuschuss, sofern KSK-Aufnahmebedingungen erfüllt.DV_Chris hat geschrieben: ↑Fr 29 Dez, 2017 10:39 Mag in Deutschland anders sein, aber in Österreich ist ein Gewerbeschein (kostet keine 100,- Euro) unter diesen Voraussetzungen notwendig:
Eine Tätigkeit wird gewerbsmäßig ausgeübt, wenn sie selbständig, regelmäßig und in Ertragserzielungsabsicht erfolgt