Cheesebunny hat geschrieben:Klasse Bilder, Tiefflieger! Wie extrahierst Du denn Deine Einzelbilder (Programm etc.)?
"Danke ich bin heute noch etwas unterwegs und poste heute Abend."
Abend :-)
Dazu muss ich etwas ausholen,
Ziel ist es meine Videokette von Aufnahme bis Darstellung zu optimieren.
Ich schneide das original AVCHD Material mit "Smartrendering", so dass es dem "Original" aus der Kamera entspricht. Gerade durch die Bearbeitung und Normwandlung im TV Bereich werden die Bilder "Weichgewaschen" oder schlimmer bekommen durch Farb- und Helligkeitsanpassungen "Farbstreifen" (Banding).
D.h. egal welches Aufnahmesystem verwendet wird, die Consumerqualität ist 8 bit Farbtiefe im Farbraum BT.709 oder Rec. 709. Dies ist auch die eingeschränkte TV Broadcast Videonorm die zuhause ankommt. Aus der eigenen guten AVCHD Kamera ggf. sogar besser als ab BluRay.
Das was Du bei meinen extrahierten AVCHD Frames an Bilddetails und Qualität siehst ist die Einstellung der Darstellungskette am Bildschirm, bzw. nach der Grafikkarte (möglichst native ohne Kontrast, Motion oder Schärfeverbesserung).
Der Player ist ein Windows PC mit einer Nvidia Grafikkarte und die Darstellung erfolgt in sRGB am HDTV.
Der Standard Videobereich reicht von der Wertigkeit schwarz 16 bis 235 weiss.
Alles was an Wertigkeit unter 16 ist und bleibt schwarz, alles über 235 (super weiss) ist und bleibt weiss.
Consumerkameras können ausserhalb der Videonorm den vollen 0-255 oder 16-255 Farbraum nutzen. Je nach Kamera ist es bei neuen sogar einstellbar, ältere nutzen meist 16-255 als Nutzsignal.
D.h. all das schmunzeln von "Profis" über ausgebrannte Bilder ist nur die halbe Wahrheit, da in einer Gammakurve in 8 bit nicht linear aufgezeichnet wird und oberhalb von 235 durchaus noch Zeichnung da ist.
Nur wird das bei Videonormgerechter Darstellung nicht ausgenutzt. Himmel mit Wolken ist einfach ein weisser Fleck ohne Struktur und das Bild sieht nach "Video" aus.
Kurzum ich habe mit dem Video-Player von
Cyberlink PowerDVD Pause gedrückt und in Einzelbildern das Frame zum extrahieren ausgewählt (vor- und zurück)
Mit
Print Screen eine Hardcopy gemacht und in den Bildbrowser
IrfanView eingefügt.
Das Bild wird dann "verlustlos" im Format PNG abgespeichert.
"Upscaling" von Vollbildern d.h. in UHD (fast 4K) oder 8K erfolgt mit Filtern, z.B. "Lanczos" oder Bikubisch.
Mit Upscalingfiltern wird erreicht, dass die Zeichnung ohne Treppenstufen (sichtbare Pixelstufen) weich gezeichnet werden.
Bei meiner 3-Chip Kamera ist jeder (Teil-)Pixel sehr Präzise gezeichnet, so dass die Pixel-Übergänge im Upscaling stimmig sind.
Zudem erlauben 50 Vollbilder pro Sekunde eine "flüssige" Bildwiedergabe mit kürzerer Verschlusszeit, bis zu 1/500s (Sport) oder 1/350s bei hellem Tageslicht (Normal). Dies vermeidet starkes "motion blur" was die Bilddetailauflösung (Struktur, Musterung und Objektgrenzen) in einzel Frames herabsetzt.
Video/Film besteht aus Folgebildern und somit ein natürliches Nachführen in bewegten Motiven mit 24 oder 25 Vollbildern pro Sekunde. Mit kurzer Verschlusszeit ruckelt dann das Video und sieht Stroboskopisch aus. Mit "normaler" Verschlusszeit z.B. 1/50s Belichtungszeit sieht das bei gleichmässig verfolgten Objekten im Kamerabild für das Auge scharf und die Bildfolge flüssig aus, aber in Einzelbildern ist nur ein "kleiner" Teil wirklich scharf und somit als Foto ggf. nicht brauchbar.
Technisch ist es möglich mit Bildrekonstruktion aus Folgebildern optisch nicht erkennbare Details zu restaurieren, aber da bin ich nicht der Spezialist.
Ich möchte schon bei Aufnahme unter guten Bedingungen mit der Kameraeinstellung und -Führung das bestmögliche am "Original" herausholen. Da gibt es für mich als Amateur oft nur einen Versuch (Vorbereitung, Proaktive Arbeit).
Gruss Tiefflieger