klusterdegenerierung hat geschrieben:Schön ist auch, das ich jetzt im Onscreen sehen kann, ob es isch um 8Bit 420 oder 10Bit 422 handelt!
ja -- meistens sieht man es daran, dass es wieder irgendwelche seltsamen probleme mit dem file gibt. ;)
leider gibt es in der praxis eine ganze menge stolpersteine, was die unterstützung von H.264 in 10bit farbtiefe angeht.
* manche grafikkartentreiber erlauben entsprechende ausgabe ohnehin nur in den teuern modellen (nvidia quatro vs. GT) od. nur über gewisse ausgabe-kanäle (direct x vs. opengl)
* die meisten hardware H.264 dekomprimierungs-beschleunigunger in consumer equipment bieten keine 10bit unterstützung -- d.h. es muss über den hauptprozessor abgearbeitet werden.
* und auch unter den codecs gibt es nur ganz wenige, die sowohl 8 als auch 10bit unterstützen. speziell die sehr weit verbreitete und im ffmpeg normalerweise genutzte libx264 muss in zwei unterschiedlichen versionen kompiliert werden, um jeweils entweder 8 od. 10 bit zu unterstützen.
lauter dinge, die sich als eher hinderlich erweisen, wenn man material in dieser form unter die leute bringen will.
in bestimmten nischen -- die ganze manga/anime subkultur -- macht aber schon seit einiger zeit einen richtigen kult daraus. dort macht es auch noch am ehesten sinn, weil sich in den entsprechenden zeichnungen sehr oft feine farbverläufte finden, die sehr schnell ein auffälliges banding zeigen, wenn man sie nicht dithert. bei realen aufnahmen und natürlichem rauschen im bild ist das normalerweise nicht in gleicher weise gegeben. deshalb gilt es wirklich nur für solche spezialfälle, dass die 10bit files (ohne dither!) höher komprimiert werden können als in der (geditherten) 8bit version. für normales video-material gilt das nicht. hier muss man ganz im gegenteil feststellen, dass die zusätzlichen 2 bit leider nicht besonders effizient gepackt werden und die notwendige bandbreite vielmehr gleich verdoppeln.
so sehr es zu wünschen wäre, 10bit unterstützung auch in in mp4s bedenkenlos nutzen zu können, so sehr sprechen diese praktischen gegebenheiten eher dagegen. im professionellen umfeld (xavc, avc-ultra etc.) ist es aber ohnehin gang und gäbe.