Der Entwickler/Vertreiber einer spezialisierten Software braucht keine Unmengen "komplizierte" Formate zu unterstützen, für die er ggf. die Codecs gegen Geld lizenzieren müsste (sowohl die konkrete Implementierung, als auch je nach Region weitere Abgaben, teils pro Stück).
Egal, wo Du ein fremdes Format adaptierst, musst Du Dich immer auf den Vorhersteller einstellen. Ob das jetzt die Adaption von RAW Files sind, die man konvertieren muss oder ob es ein Vorcodec ist.
Einstellen musst Du Dich immer.
Also: kein Vorteil
Was die Kosten betrifft:
Ein Codec kostet immer immens viel, weil sowas wie MPEG von über 300 Firmen entwickelt wird und etwa 1.300 Patente enthält.
Wenn Du mir sagst, das kann allein die Programmierbude eines einzigen Herstellers, dann kann ich nicht verstehen, warum ein ganzes Konsortium über 20 Jahre daran arbeitet.
Selbst Läden wie APPLE nehmen einen bestehenden MPEG Codec (oder RED den Wavelet), der schon etwas älter ist weil er dann billiger wird und peppen ihr Intermediate Zeichen drauf und erweitern die Formate aus den bisherigen Normen und schaffen so ein eigenes Produkt.
Ist so ein Codec nun unbedingt besser als eine zeitgemässe Entwicklung ?
Schau Dir nur mal die beiden DCTs an.
Also: kein qualitativer Vorteil sondern eher ein Nachteil aber billiger für den Hersteller.
das interessiert mich als Anwender aber nicht. Mir kommt es darauf an, dass meine Bildqualität maximal ist und nicht, ob der Hersteller es für sich profitabler machen kann.
Jede Menge interessanter Algorithmen oder auch nur nützlicher GUI-Ideen für die Farbkorrektur gehen für den praktischen Einsatz verloren, da die Format-Lizenz-Hürde zu hoch ist oder abschreckend aufwendige Formatumwandlungen vom Benutzer gefordert werden müssten.
Das stimmt nicht denn das kann man alles auch auf den Proxy anwenden, Dir entgeht also nichts.
Es gibt ja eben KEINE Formathürde, weil Du das RAW Format erst zum Rendern wieder anfasst. Du hast also eine Riesen Palette an Proxy Auswahl. In jeder Art und jeder Güte. Und die Codecauswahl für den Workflow beeinträchtigt nicht Dein Footage.
Ergo: keine Nachteile
Der Entwickler unterstützt ein Intermediate-Format. Er kann sich ansonsten auf das Wesentliche konzentrieren.
Das verstehe ich nicht ... was soll das Wesentliche sein und was für ein Entwickler ?
Selbst beim Import von gängigen AVCHD-Dateien gibt es immer wieder Ärger (man erinnere sich nur an die langen Threads über blaue Farbverläufe die durch clipping türkis wurden...).
Es gibt einen Standard wenn sich alle Hersteller daran halten würden, wäre das Problem gelöst denn die Ursache ist nicht der Vorcodec, sonst hätte jeder, der AVCHD benutzt, türkisfarbene Himmel.
Die Probleme macht also nicht der Codec sondern die Softwarebuden, die den Signalimport implementiert hat.
Das ist eine reine Pegelangelegenheit, die mit dem Codec absolut nicht zu tun hat.
Diesen kann man durch einen Konverter der sozusagen endlich mal einfach alles richtig machen darf (indem er in einen erweiterten Farbraum ausgibt) umgehen.
Wenn es eine "einfache" und "alles richtige" Lösung gibt, erwarte ich das von meinem NLE Hersteller. Dazu brauche ich nicht noch einen Konverter.
Und ich brauche vor allem keinen Farbraumwechsel, nur weil der Signalimport bei einigen NLEs nicht funktioniert.
Nee, wirklich, wenn das die Argumente für einen zusätzlichen Intermediate sein sollten... ich weiss nicht.
Es stecken keine Verbesserungen darin. weder vom Workflow her noch wirtschaftlich und schon gar nicht im Interesse meiner Bildqualität.
Und ich denke auch, dass die Industrie schon sehr genau gerechnet hat, sonst hätte sie die Codecs über die letzten 20 Jahre nicht immer effizienter gemacht.
Derjenige, der also einen solchen Intermediate entwickeln soll, wird sehr schnell wieder da landen, wo wir heute schon sind. Und wenn er 5 Jahre dazu braucht, ist er immer 5 Jahre hinterher.