WoWu hat geschrieben:Deswegen hatte ich oben auch gesagt, dass der Weg natürlich auch das Ziel sein kann, denn den eigentlichen Effekt, den anamorph ursprünglich hatte, erreicht man digital nicht wirklich.
Der bestand darin, das (damals) immer breiter werdende Aufnahmeformat in der Kamera so zu entzerren (lange Köpfe), dass man quasi 30 % mehr Lichtenergie aufzeichnen konnte ...
Anzunehmen, dass die Lichtausbeute der Hauptgrund für anamorphotische Aufnahmen war, ist "abenteuerlich". Der Hauptgrund war, beim Festhalten am seit Jahrzehnten standardisierten 35mm Film (im Gegensatz zum mehr als doppelt so teuren 70 mm) die höhere
Auflösung, da ein Cinemascope-Frame die gesamte zur Verfügung stehende Fläche zwischen den Perforationslöchern nutzte, während die anderen 35 mm - Breitwandverfahren auf schnöden Crop setzten (so, wie es digital nun wieder üblich ist).
Ein 17:9 Breitwandfilm cropt 40 % des Frames, wird aber im klassischen Kino auf dieselbe Bildhöhe skaliert, hat also mithin eine deutlich schlechtere Auflösung.
otaku hat geschrieben:was mich ein wenig wundert ist das sich kein hersteller an anamorphote linsen ran traut, also in einem semi profi bereich.
Ääähm ... - Thread-Titel?
Jetzt wird Hobby-Kino noch breiter! Mit dem neuen Anamorphot von SLR Magic wird das Bild noch vor dem Objektiv in die Höhe gestreckt um den Faktor 1.33. Dadurch kann man trotz handelsüblicher 16:9 Kamera anamorph aufnehmen und erhält ein Bild mit Cinemascope Seitenverhältnis (2.35:1) sowie höherer Auflösung. Und wer auf "Blade Runner" steht, kann mit einer Taschenlampe schicke Lens Flares provizieren.
optischer Adapter zum Anschrauben auf nahezu jedes Objektiv (direkt in das Filtergewinde)
streckt das Bild vertikal (in die Höhe) und erhöht damit die Auflösung des aufgenommenem Bildmaterials (verglichen mit einfachem Letterboxing)
erzeugt dadurch das weltbekannte Cinemascope Bildformat mit einem breiten Seitenverhältnis von 2.35:1
mit flexibler Dioptrieneinstellung zur Kompensierung der Naheinstellungsgrenze (diese verändert sich durch den Adapter)
@otaku:
Korrekt, Bokeh ist trotz Entzerrung eiförmig. Deshalb geht den Anamorphisten auch bei jeder Schärfeverlagerung einer ab, wenn sich das Motiv in die Schärfe
schwingt.