Die ganze Umrechnung bleibt natürlich modellhaft und theoretisch. Dass es aus physikalischen Gründen kein FourThirds-Objektiv mit f0.25 gibt und auch keinen FourThirds-Sensor mit einer Grundempfindlichkeit von ISO25 (ohne, dass man die Empfindlichkeit insgesamt dämpft), ist ein anderes Thema. Es geht um faire Vergleiche, nichts weiter. Wenn ich feststelle, dass ich eine bestimmte Lichtempfindlichkeit in der Praxis eben nur mit KB-großem Sensor erreiche oder eine bestimmte Schärfentiefe nur mit einen 1"-Sensor, wäre das bereits eine nützliche Erkenntnis daraus.beiti hat geschrieben:Nein, es geht genauso um die Gesamt-Lichtempfindlichkeit. ISO-Werte sind "Empfindlichkeit pro Fläche" (denk an analoges Filmmaterial: das Material behält immer seinen ISO-Wert, egal ob in KB-Format oder als großer Planfilm geschnitten). Also hat ein Sensor mit vierfacher Fläche - bei identischem ISO-Wert - die vierfache Gesamt-Lichtempfindlichkeit.
Der Zusammenhang wird uns bewusster, seit es den Metabones SpeedBooster gibt. Der wird auch im Video zwecks Veranschaulichung erwähnt.
Für die Lichtmenge, die ein Objektiv einfängt, zählen zwei Dinge: der Bildwinkel und der Durchmesser der Frontlinse (vereinfacht gesagt). Mit der Brennweite des Objektivs kann man den Bildwinkel steuern, also auf welche Sensorgröße das Licht zusammengestaucht wird.
Beispielsweise wenn ich denselben Bildausschnitt einmal auf KB und einmal auf FourThirds abbilden will, brauche ich für KB die doppelte Brennweite wie für FourThirds.
Solange die Frontlinse (genauer: Offenblende) des Objektivs gleich groß ist, kommt an beiden Sensoren die gleiche Gesamt-Lichtmenge an. Beide werden (wenn sie - was natürlich Theorie bleibt - exakt die gleiche Sensortechnologie verwenden) also das gleiche Bild liefern mit identischem Rauschniveau. Unabhängig von der Sensortechnologie sind Bildausschnitt und Schärfentiefe identisch.
Allerdings weichen die Blenden- und ISO-Werte voneinander ab: Wenn der FourThirds-Sensor ISO100 verwendet, muss der KB-Sensor bereits ISO400 verwenden, weil beide dieselbe Gesamt-Lichtmenge abbekommen, aber der ISO-Wert keine Sensorgröße berücksichtigt. Wenn das Objektiv an FourThirds 50 mm lang ist, muss das Objektiv an KB 100 mm lang sein, weil sonst nicht der gleiche Bildausschnitt rauskommt. Wenn das FourThirds-Objektiv Blende 2,8 verwendet, hat das KB-Objektiv Blende 5,6; das ergibt sich aus dem identischen Frontlinsendurchmesser bei unterschiedlichen Brennweiten.
Niemand hat das je bestritten, schon gar nicht der auf Theorie fixierte Tony Northrup.Jan hat geschrieben: Er zeigt bei ca. Minute 15, dass ein MFT Bild mit 200 mm, F 5,6 und ISO 3600 und einem Vollformatbild mit 100 mm, F 2,8 und ISO 800 entspricht. Das ist aber die gleiche Belichtung. Aktuell wird leider rausposaunt, dass die MFT lichtschwächer wären, dem ist aber nicht so.
Denn f 5,6 mit ISO 3600 ist nun mal F 2,8 mit ISO 800, dass weiß jeder Foto Lehrling, wenn der Shutter gleich ist.
Dass manche Hersteller mit den ISO-Zahlen etwas schwindeln, ist ein Nebenaspekt. In der theoretischen Betrachtung von Northrup spielt es keine Rolle. Seine Theorie geht von lauter korrekten ISO-Angaben und lauter qualitativ vergleichbaren Sensoren aus.Fakt ist nur, dass die ISO verschieden definiert wird und damit das Bild zu hell oder zu dunkel sein kann
Der Bildkreis des Objektivs ist ein Thema für sich und bleibt in den Angaben zu Blendenzahl und Brennweite unberücksichtigt - folglich auch in der theoretischen Betrachtung. An der nötigen Größe der Frontlise - und die ist ja am meisten für Gewicht und Größe des Objektivs verantwortlich - ändert ein kleinerer Bildkreis gar nichts; kann höchstens sein, dass man die hinteren Linsengruppen dann ein wenig kleiner dimensionieren kann. Es gibt auch Objektive, die weit mehr ausleuchten als sie für das vorgesehene Sensorformat müssten - einfach, weil es sich bei der Konstruktion so ergibt.Skeptiker hat geschrieben: Ob man daraus nun schliessen kann, dass das kleine Objektiv eigentlich nur Lichtärke 7.56 hat, ist fraglich. Eigentlich nicht. Denn der Sensor und damit die zu belichtende Fläche ist ja mit dem Objektiv zusammen ebenfalls 'geschrumpft'. Würde man nur den kleinen Sensor gegen den grossen austauschen, hätte der einen zentralen, hellen Licht-Kreis und wäre sonst dunkel.
Ja, danke - darauf wollte ich in meinem Beitrag auch raus, hatte ihn aber wohl missverständlich illustriert.Skeptiker hat geschrieben: Sein Argument ist, dass diejenigen, die z.B. (eigenes Bsp.) eine Kamera mit 1-Zoll-Sensor kaufen (zum Vergleich: Vollformat hat 2.7 Zoll (mit 16mm pro Sensor-Zoll)) mit einem (fiktiven) Objektiv von z.B. 10-40mm 2.8, das dann - umgerechnet auf Vollformat-Brennweite - als 27-108/2.8 beworben würde, eben bei max. 40mm Tele NICHT die geringe Tiefenschärfe haben wie mit 108mm Vollformat bei Blende 2.8, sondern wie mit Blende 2.8x2.7 (dem Cropfaktor)=7.56.
Ob man daraus nun schliessen kann, dass das kleine Objektiv eigentlich nur Lichtärke 7.56 hat, ist fraglich. Eigentlich nicht.
Und ums Rauschen auch nicht, denn zu dessen Beurteilung bräuchte man 100-%-Crops. Ich verstehe auch nicht, was dieser Vergleich soll.HeldvomFeld hat geschrieben: Da du eine Wand fotografierst kann es ja schonmal nicht um die Tiefenschärfe gehen.
beiti hat geschrieben:Niemand hat das je bestritten, schon gar nicht der auf Theorie fixierte Tony Northrup.Jan hat geschrieben: Er zeigt bei ca. Minute 15, dass ein MFT Bild mit 200 mm, F 5,6 und ISO 3600 und einem Vollformatbild mit 100 mm, F 2,8 und ISO 800 entspricht. Das ist aber die gleiche Belichtung. Aktuell wird leider rausposaunt, dass die MFT lichtschwächer wären, dem ist aber nicht so.
Denn f 5,6 mit ISO 3600 ist nun mal F 2,8 mit ISO 800, dass weiß jeder Foto Lehrling, wenn der Shutter gleich ist.
Es geht in dem Vergleich darum, dass ISO 3200 an der VF-Kamera die annähernd gleiche Bildqualität bringt wie ISO800 an FourThirds. Deshalb ist es Unsinn, so zu tun, als sei ein f2,8-Objektiv an FourThird genauso wertvoll wie ein f2,8-Objektiv an Vollformat. Eben weil man den qualitativen Formatnachteil von FourThirds durch niedrigere ISO ausgleichen muss. Das FourThirds-Sensorbild wird später, um die gleiche Ausgabegröße zu erhalten, linear doppelt so stark vergrößert wie das Vollformat-Sensorbild (also flächenmäßig vierfach). Das ist der Knackpunkt, der gern übersehen wird.
Es geht um die angeblichen Helligkeitsunterschiede, die aber nicht vorhanden sind.HeldvomFeld hat geschrieben:Was willst du jetzt damit zeigen?? Da du eine Wand fotografierst kann es ja schonmal nicht um die Tiefenschärfe gehen.
Das ist schon richtig, dass kleine Pixel mehr Rauschen verursachen, weil sie unter identischen Belichtungsbedingungen weniger Licht abkriegen und mehr verstärkt werden müssen als große Pixel. Aber für die Gesamtbetrachtung spielt das keine direkte Rolle, weil der unterschiedliche Vergrößerungsfaktor es ausgleicht. Also wenn die FourThirds-Kamera dieselbe Pixeldichte wie die FF-Kamera hat, hat sie eine geringere Gesamtauflösung, und Du musst ihre Pixel für dieselbe Ausgabeauflösung stärker vergrößern. Dann hast Du das geringere Pro-Pixel-Rauschen auf vierfacher Fläche. So oder so bekommst Du eine schlechtere Bildqualität - auch wenn das exakte "Rauschbild" nicht exakt gleich sein mag.Jan hat geschrieben: Warum die MFT mehr rauscht, liegt an den kleineren Einzelpixeln. [...]
Wie man sieht, sind die Einzelpixel deutlich grösser bei der Vollformatkamera und genau das ist der Grund, warum sie weniger rauscht.
Nein, von Helligkeitsunterschieden hat niemand was gesagt. Schau Dir das zweite Video bei 20:02 an.Es geht um die angeblichen Helligkeitsunterschiede
Das meinte ich mit dem Hinweis, dass der Vergößerungsfaktor die unterschiedlichen Pixelgrößen ausgleicht.WoWu hat geschrieben: wenn ein Pixel nur ein Viertel eines grossen Pixels ausmacht, muss man die Werte von 4 Pixels rechnen, die denselben Bildinhalt eines grossen Pixels übertragen.
Es wurde nie was von Helligkeitsunterschieden gesagt.Jan hat geschrieben:Es geht um die angeblichen Helligkeitsunterschiede, die aber nicht vorhanden sind.HeldvomFeld hat geschrieben:Was willst du jetzt damit zeigen?? Da du eine Wand fotografierst kann es ja schonmal nicht um die Tiefenschärfe gehen.
VG
Jan