Rig + 3Achs Gimabl = 2-Achs Schulterrig? So ganz kann ich dem Standbild vom Video nicht folgen. Mit der dritten Achse wäre das Teil sicherlich der Hammer schlecht hin, die Verarbeitungsqualität sieht super aus, aber ohne die 3. Achse?
Hätte dieser Kameramann einen guten 3-Achs Gimbal benutzt sähen die Ergebnisse mit sicherheit besser aus! So bleibt ja immernoch das gewackel von Links nach rechts
lg
Zuletzt geändert von BLNeos am Fr 14 Feb, 2014 10:38, insgesamt 1-mal geändert.
ich bin von den ergebnissen dieser gyro systeme echt begeistert. ist das die steadycam des 21sten jahrhunderts?
wenn ich so ein system mit einer steadycam vergleiche, wo liegen die vorteile und wo die wachteile? oder kann man das nicht vergleichen und der eindruck täuscht.
Bisher halte ich diese Systeme für nicht wirklich gleichwertig. Im Sinne von gleicher Einsatzzweck.
Die Gyro-Gimbalsysteme basieren ja mal grundlegend darauf, dass ein Sensor beim Anschalten die Lage der Kamera erkennt (die Neigung nach oben/unten, die Neigung nach rechts/links=Horizont)
Bewegst Du nun die Kamera, dann bleibt der Horzont immer 'gerade' und auch immer mittig im Bild.
Natürlich kann man damit rennen, laufen und das Bild ist sehr gut stabilisiert.
Aber die Möglichkeiten die heute eine richtige Steady bietet sind doch andere. Gerade Bewegungskombinationen aus Geradeausbewegung+Kreisbewegung+Neigung kann ein geübter Steady-Operator wesentlich freier und intuitiver gestalten.
Ein GyroGimbal greift dann (aufgrund seines Lagesensors) immer wieder ein und versucht gewollte Bewegungen auszugleichen.
Natürlich kann man alles mögliche programieren und das Gimbal so oder so justieren. Aber das nimmt dann wieder die intuitiven Möglichkeiten der freien handgeführten Steadys.
So wie ich das bisher sehe, sind die Gimbal-Systeme nur eine Ergänzung für bestimmte Einsatzzwecke.
Oder man nimmt die 2-Mann-Gyrosysteme, bei denen einer das Gerät spazierenträgt und ein weiterer per Fernsteuerung diverse Aktionen druchführt.
Das ist eine großartige Lösung für klare, szenische, vorgeplante 'Kamerafahrten in den drei Dimensionen'.
Also: Nein, das ist kein Ersatz und nicht die Steady der Zukunft (wobei da sicherlich noch Entwicklungsspielraum ist). Es ist einfach ein weiteres gutes Werkzeug.
Momentan haben beide Ihre Berechtigung aber nicht im Sinne von Ersetzen sondern für unterschiedliche Einsatzgebiete.
Früher oder später werden die Gimbals wohl die massentauglichere Stabilisierungsmethode sein. Zu praktisch sind sie, als dass man sie nur als Trend bezeichnen könnte. Auserdem stehen wir da ja noch ganz am Anfang der Entwicklung. Mit Sicherheit wird es nicht mehr lange dauern, bis die ersten BrushlessGimbals mit intelligenter Elektronik bestückt werden und zB. Objekte von selber verfolgen können. Das würde dann mit einer derartigen technischen Eleganz von statten gehen dass da ziemlich abgedrehte Approximationsalgorithmen für weiche Übergänge sorgen und die Kameraführung automatisiert von einem Goldenen Schnitt in den nächsten schicken . Alles nur eine Frage der Zeit und technisch möglich ist es ja jetzt schon, bloß hat sich noch keiner die Mühe gemacht das zu programmieren.
Es spricht ja nichts dagegen die Gimbals von einem Computer per Bluetooth zu steuern, welcher die Kamerabilder in Echtzeit analysiert und womöglich mit einer weiteren am Gimbal montierten Fisheyekamera auf Motivsuche für die nächste Einstellung geht.
So oder so ähnlich wird die Zukunft sicherlich aussehen ;)
Ob das gut oder schlecht ist sei dahingestellt.
Irgendwie sehe ich keinen Grund, die Gimbal-Lösungen schlecht zu reden. Es spielt keine Rolle, ob ich mit einem Gimbal in der Hand falsch laufe oder mit einem Steadicam - mit beiden wird es dämlich aussehen. Kein Mensch behauptet, mit einem Gimbal zu stolpern, sehe smooth aus. Das ist es ja auch, was auch Steadycam-Operator hauptsächlich lernen müssen: das richtige Laufen. Außerdem müsste für Laufvergleiche ein Gimbal auch am Federarm einer Steadi-Weste befestigt werden in der ein geübter Steadi-Operator steckt. Diese Renn-Los-Filmchen sind fürn Popo.
Der Clou bei dieser Lösung ist doch, dass ich eben KEINEN zweiten Mann brauche, der die Position der Kamera steuert. Das kann ich hiermit alleine. Auch kann der Vertikalausgleichsmotor abgestellt bzw am Griff bedient werden, sodass jederzeit Neigungen möglich sind - intuitiv wie beim Steadicam. Was nicht geht, sind Reiss-Schwenks über der Y-Achse, weil die Motoren dafür nicht schnell genug sind. Dafür habe ich aber auch Vorteile gegenüber den Steadi-Lösungen wie z.B. die Windanfälligkeit und ich kann "mal eben" knapp über dem Boden arbeiten.
Für mich ist es keine Ergänzung zu bisherigen Steadicam-Lösungen, sondern eine Erweiterung. Und wer ein Steadicam bedienen kann, wird auch ein Gimbal steuern können.
Der Preis ist natürlich indiskutabel, dafür würd ich mich eher ransetzen und selbst sowas entwickeln... ansonsten finde ich die futuristischen aber nahe liegenden Weiterentwicklungen, die BLNeos angesprochen hat nicht nur wünschenswert, sondern auch tatsächlich wahrscheinlich. Er hat Recht, wenn er sagt, dass dies alles schon möglich wäre und nur programmiert werden müsste...
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