Frank Glencairn hat geschrieben:Wenn du nicht alle par Jahre mal umkopieren willst (neue Medien/Codec) bleibt dir nur Film. Am besten in RGB zerlegen und jeweils auf einen gesonderten s/w Archivfilm.
Hallo Frank,
üblicherweise kommen von dir ja sehr gute, kompetente & interessante Beiträge, aber hier liegst du stark daneben.
Film ist ein schlechtes Archivmedium.
Es altert - immer. Selbst die besten Methoden (wie die von dir angeführten 3 kanal auszüge).
Es kann nicht verlustfrei kopiert werden. Unzählige Master sind bspw schlicht verbrannt, da ab und an eben eine Lagerhalle draufgeht.
Es verschleißt bei jedem Abspielen. Bei fachmännischem Umgang und sachgerechter technik zwar nur minimal - aber es verschleißt.
Es ist STUPEND teuer - insbesondere wenn 1000sende Stunden Material zu archivieren sind.
Es ist EXTREM langsam - selbst die qualitativ schlechten hughspeedkopierer sind schnarchlahm im vergleich zu heute üblichen datensicherungen.
Ton ist entweder grottenschlecht - oder extrem kompliziert und immer noch schlecht.
Der Flächenbedarf ist übel. Ganze Lagerhallen anstelle eines Racks.
Das Gewicht ist hoch - transport zudem teuer.
Und schliesslich: Film kann NICHT das volle Farb & kontrastspektrum heutiger Produktionen abbilden. Geschweige denn 1 zu 1 3d. Film hat IMMER störungen (korn), und Film hat IMMER toleranzen - sprich ist nicht pixelgenau.
Wir haben tausende Filme / Serien im Archiv - und das umstellen von Film auf digital kostet zwar gut geld, aber bei vielen Prints MUSS es jetzt gemacht werden - da die schlicht schon so übel gealtert sind, daß sie kaum mehr mit standardmethoden zu erfassen sind. Von Schrumpfung bis unterschiedlich stark nachlassenden Kontrasten der individuellen farben haben selbst 1a gelagerte und nahezu unberührte Kopien heftige Probleme. Die heutige Chemie ist besser - aber die obigen Probleme bleiben.
Digitale Standards sind EXTREM langlebig - auch wenn immer wieder ahnungslose Autoritäten der Archivbranche das Gegenteil verkünden.
Ton: CD / CDA. 1979-2014. 35 Jahre nun, und keinerlei Ende in sicht.
Oder noch heftiger:
Text. ASCII. 1963 eingeführt - nun über 50 Jahre.
Und bei Bild:
DPX, DCI und JPEG wird man - wie bspw. CDA & ASCII - problemlos auch in 100 Jahren noch zugreifen können. JEDE Wette.
Verlustfrei kopierbar, leicht, platzeffizienst, preisgünstig, 1 zu 1 perfekte Qualität, ohne Alterung, mit perfektem Ton. 2D wie 3D, pixelakkurat.
Als Trägermedium für langzeit kommt seit nun über 50 Jahren traditionell halbzollband zum einsatz. LTO-tapes halten per Spezifikation über 30 Jahre, das heisst in einem Jahrhundert drei- bis viermal kopieren - was man auch zwingend sollte, weil nicht das Medienformat, nicht der Träger - sondern das Abspielgerät verschwindet . Auf LTO-medien, die bequem 5-10 komplette Spielfilme in DCI-Kinogüte jeweils speichern. Günstig, kompakt und leicht sind.
Und 1/2 zoll ist dank LTO - selbst library-reader - inzwischen richtig günstig.
Frank Glencairn hat geschrieben:
Was das Format betrift: Tiff sollte auch noch ne ganze Weile nutzbar sein.
Ok, ja, aber ich würde zu einem Filmformat raten. Bei Kinogüte - DCI/JPEG2000, bei Orginal DPX+Broadcast PCM.