Frank Glencairn hat geschrieben:Tiefflieger hat geschrieben:
Das Problem ist, dass 80% FullHD auf QFHD skaliert und etwas aufgefrischt näher betrachtet bereits mehr Details zeigt.
Großartig. Wenn auf QFHD skaliertes 80%FullHD Material Details zeigt, die im Orginalmaterial gar nicht da sind, warum dann eine 4k Kamera?
Dazu muss ich noch etwas präzisieren.
Es gibt eine Aufnahme- und Wiedergabe Bildqualität.
generell
Unter der Annahme, dass bei Aufnahme 80% spatiale Luma Auflösung artefaktfrei erreicht wird, so sind diese kleinsten Details bei Darstellung ohne Vergrösserung bei optimalem Sichtabstand, kaum oder nicht wahrnehmbar.
Bei Vergrösserung (Upscaling), ohne störendes Punkt- oder Pixelraster, fallen Details eher auf.
Nun speziell zu Deiner Anmerkung
In meinen Augen gibt es wenige FullHD Kameras die das Aufnahmeformat bis zur Pixelebene mit detailliert stimmigen Helligkeits- und Farbnuancen abbilden (Kontrast und Farbe).
(zur Objektiv-Verzeichnung komme ich später)
Für mich ist störend, wenn ich auf einen normalen HD Broadcast Beitrag umschalte der verschwommen nach SD aussieht.
Es ist das krasse Gegenteil eines Beitrages der die Illusion von räumlich plastischer und unendlich aufgelöster Realität zeigt wie ich es täglich von Auge wahrnehme.
Von Auge schätze ich meine Wahrnehmung (Sehschärfe) im Zentrum knapp bei 4-6K bis seitlich fliessend unter SD Qualität wo ich ggf. nur Flackern registriere (180 Grad Panorama).
Wenn ich die Welt im Augen-Sehzentrum in FullHD wahrnehmen würde, käme ich mir Sehbehindert vor. Gleiches gilt für die reduzierte Bewegungswahrnehmung die ich mit Augennachführung verschärfe.
(An die schlechte Bildauflösung und Farbwahrnehmung kann man sich nach einiger Zeit der Betrachtung gewöhnen.)
Generell empfinde ich FullHD in "plastischer" (2D) Auflösung bereits realistisch und 4K ist ein Bonus. D.h über das Sichtfeld wird mir eine detailgetreues Abbild gezeigt, dass ich ggf. mit Augenbewegungen verfolgen kann.
Bei klassischem Film oder SD Broadcast heisst es gross draufhalten um die Details zu zeigen, die für die Aussage relevant sind. Man führt jemanden mit ästhetischen nicht aufgesetzten Unschärfen, Schnittfolgen und im wahrsten Sinn im dunkeln lassen (Spannungsbogen) durch eine Geschichte.
Mit 4K habe ich den Anspruch dem Zuseher zu überlassen was er im Detail wahrnimmt. Auch wenn es "professionelle" Filme mit schlechter Auflösung und subtiler Psychologie gibt, die selbst nach 10x anschauen nicht langweilig oder umfänglich verstanden wird.
In Norwegen oder Schweiz gibt es Formate, die stundenlang nur HD Bilder eines Helikopterfluges in den Alpen oder Eisenbahnreisen durch wunderschöne Wälder und Landschaften zeigen. Kein Schneiden und lange durchgängige Szenen in bester Bild-Qualität.
Das sind Quotenbringer, weil sie in einer hecktischen Welt das natürliche realistisch und entspannend zeigen.
Ab 2020 oder später könnte eine Kamera bei Sportveranstaltungen einen Tribünenplatz in der 1. Reihe zeigen, bei dem ich selbst wählen kann wo ich meinen Kopf und Augen hinbewege (virtuelle Crops aus z.B. einem 10K x 2K verzerrungsfreien 360 Grad Panorama).
Das Gegenteil zum Realismus ist Theater und geht bis zu Horror, dass überspitzt zur Unterhaltung eine Abfolge von Handlungen zeigt wie Leute über Ihre eigenen Füsse stolpern und Probleme meistern (Horror, reality Soap, Filmfantasie).
Leider gibt es eine ganze Reihe von Artefakten und Abbildungsschwächen, die eine Darstellung mit Vergrösserung (Upscaling) auf 4K oder gar 8K vermiesen.
Dazu gehören Moiré, Aliasing, RGB Artefakte, Rauschen, Graining, Objektivverzeichnungen, Randunschärfen, Beugungsunschärfe, Vignettierung und fehlende Detailauflösung oder Oberflächenmusterung (Matsch, sterile Farbflächen und unruhige Bildfolge/Frames).
Vieles davon versucht man vor oder bei der Aufnahme, oder mit der Filmbearbeitung und im schlechtesten Fall während der Darstellung zu mindern.
Nun gibt es dazu zwei Aspekte, das eine ist eine Kamera die mit dem Objektiv am Original ist. Die Filmentwicklung oder elektronische Ausbelichtung erfolgt in der Kamera. Alle Parameter zum Objektiv, der Umgebungssensorik, Gyroinformation der Kamera, Betriebsparameter des Bildsensors liegt nahe am Original. Das ganze Aufnahmegerät ist als Einheit eine genau spezifizierte "Blackbox". Alle bekannten Parameter können bei einer Erfassungsschwäche elektronisch kompensiert und korrigiert werden (nahe am Original).
Der zweite Aspekt ist eine genaue Erfassung der Parameter ausserhalb der Kamera mit Messgeräten, Farbtafeln im Bild vor Szenenbeginn, die über das Objektiv empfangenen Lichtwellen in einem Sensorpattern aufgefangenen Signalen, stabilisiert und kompensiert als RAW Information in hoher Bandbreite (Kadenz) ohne Lag rauszuchreiben (normalisierter Datenstrom).
RAW erlaubt mit "unendlicher" Rechenleistung in der Post das Debayering (Farbgewichtung) der Helligkeitspegel hinter dem Filter und der Farbraum mit genau definierten Stützwerten und der Grenzen (Normierung).
Je professioneller eine Kamera ist, desto mehr braucht es einen Spezialisten der die Bildparameter durch die geeignete Objektivwahl, Filter, Streulichtblenden, Stabilisierung, und mit Einstellungen lineare und nicht lineare Betriebskennlinien beeinflusst (optimiert).
Der Fokus, die Verschlusszeit, Blende gehört nebst Gain/ISO und dem Weissabgleich zum wesentlichsten und kann bei fast allen Kameras auch manuell (vor-)eingestellt werden (Präferenz/Parametersettings).
Als sorglos Paket erfolgt dies in weiten (Teil-)Bereichen in der Automatik oder vom Assistenten um sich auf die Kameraführung zu konzentrieren (geplant oder ungeplant ohne Hektik und erschütterungsfrei :-)
Warum 4K
Ich persönlich habe eine Kamera die ich in Grenzen parametrisieren kann und die Bildfolge in 1080p50 auflöst um mich voll auf das Filmen zu konzentrieren.
Im Ergebnis in der Bildauflösung bei spontanen und geplanten Aufnahmen meinem HD Anspruch entspricht (höchste Bilddetailauflösung bei differenzierten und möglichst neutralen Farben).
Je mehr Parameter ich beeinflussen kann, desto besser ist die potentiell erreichbare Master- und Zielqualität.
Warum ich als Amateur versuche die "native" und definierte Camcorderqualität mit
Assistenzsystemen (Automatiken) zu nutzen und zu erhalten ist dieselbe wie,
Im Motorsport ABS, sequentielles Getriebe, Traktionskontrolle, aktive Aerodynamik und Allradantrieb verboten ist.
Oder im Verkehrsflugzeug der Autopilot zusammen mit dem Bordcomputer ein Flugprofil abfliegt und im Nebel mit 100m Sichtweite nur 3-Fach abgesichert mit ILS Landen kann.
Manuell und ohne Ausweichmöglichkeit ist die Crash-Wahrscheinlichkeit nahezu 100%.
Im Ergebnis erhalte ich für mich unter guten Lichtbedingungen ein nahezu perfektes aufgelöstes und detailliertes FullHD Bild.
Und mit 4K Aufnahme noch mehr Kontraste und Zeichnung in kleinsten Details, aber deswegen sieht es in HD Betrachtung nicht besser aus.
Erst bei besserer Darstellungsqualität und Besten (Aufnahme-)Bedingungen erhalte ich das bessere Bild.
Gruss Tiefflieger