MotionWrangler hat geschrieben:Es war am Ende 2008, an das genaue Datum kann mich nicht erinnern, und ich legte mir erst Premiere und im Laufe der Folgemonate After Effects zu. Es waren die vollen Versionen. Die gesamte CS hätte ich mir nicht leisten können. Und selbst für zwei Programme über 500€ auszugeben finde ich dennoch nicht sonderlich billig.
2011 folgte erst das neue After Effects, im Laufe des Jahres auch Premiere . Photoshop kam etwas später.
Ich wollte jetzt doch nochmal kurz auf die Preisgeschichte eingehen, weil ich das Gefühl habe, dass hier etwas verfälschte Vorstellungen im Umlauf sind, was Adobe-Software vor der Umstellung gekostet hat - aber vielleicht erinnere ich mich auch falsch. Die Einzelversionen von AFX + Premiere haben damals neu zusammen an die 2000€ gekostet. Sicherlich war es möglich, durch OEM oder Gebrauchtversionen weniger zu zahlen - aber ein Viertel des Preises direkt unmittelbar nach Release hat schon einen Beigeschmack. Außerdem waren diese Vertriebswege ohnehin nie in Adobes Sinne - es wurde ihnen aber, sicherlich zurecht, gerichtlich nahegelegt dass sie das akzeptieren müssen, wenn sie ihr Zeug hier verkaufen wollen. Nun aber, nachdem man sich jahrelang preislich durchgetrickst hat, Adobe vorzuwerfen, dass sie die Trickserei verhindern indem sie ihr Vertriebsmodell komplett umstellen - und zwar anhand der Preise die man sich vorher ertrickst hat - find ich absurd.
Ob Adobe von ihrer großen Verbreitung (sei es durch komplett kostenlose oder unverhältnismäßig günstige Kopien) grundsätzlich profitiert, ist nicht so einfach zu beantworten. Es war die letzten Jahre zu beobachten, dass sie sich Marketingtechnisch etwas von ihrer Profanität lösen wollen - in diesem Narrativ ist natürlich eher eine kleinere Verbreitung, was der Nutzung einen elitären Anstrich gibt, wünschenswert.
Welche Preise für ein derartige Produkt nicht billig oder angemessen ist, darüber lässt sich auch vortrefflich streiten. Vor nicht vielen Jahren hat ein System, das ungefähr macht was AFX auf jedem 0815-Notebook kann, eine halbe Millionen gekostet.
Was die Alternativen angeht, kann ich vor allem im Bezug aufs Editing die Probleme überhaupt nicht verstehen. Mit Resolve Lite gibt es zur Zeit eine Lösung, die all das kann was man sich vom NLE wünscht und noch viel mehr. Klar, das kann auch jederzeit aufhören, aber davor ist man nunmal nie sicher. Bzgl. AFX ist die Situation vielleicht etwas schwieriger, aber was ist zb. mit dem Compositing Modul in Blender? Nach der Doku sieht das sehr mächtig aus. Klar, in beides muss man sich etwas mehr reinfuchsen, aber vielleicht sollte man mal mit dem Rumheulen aufhören und einfach machen.
cantsin hat geschrieben:Ich schätze mal, dass 50% und mehr der Leute, die hier posten, DIYer sind. Als DIYer können wir uns aber an einem Punkt selbst an die Nase fassen: Dass wir jahrelang, in welchen Kauf- oder Abomodellen auch immer, Geld an Firmen wie Adobe und Apple abgedrückt haben, statt unsere finanziellen Kräfte zu bündeln und mit Crowdfunding Entwickler eines guten Open Source-Schnittprogramms zu bezahlen, das dann auch wirklich uns bzw. der Independent-Community gehört.
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