@ennui
Neu ist effizienter ist angeblich dadurch besser, braucht aber mehr Rechenleistung.
Effizienter heisst ja nicht nur (allein) : weniger Datenrate.
Im Umkehrschluss heisst das auch, dass bei
identischer Datenrate ein besser bearbeitetes Bild entstehen kann.
Insofern kann Effizienz sowohl für geringe Übertragungsraten, als auch für bessere Bilder eingesetzt werden.
Zum Verständnis der Rechenleistung muss man die Unterschiede betrachten.
Eine MPEG2 GoP bediente sich eines I-Frames, legt das in den Speicher und errechnete daraus alle weiteren Bilder der GoP, kann das aber eben nur "aus der "Vergangenheit".
Danach wird der Speicher gelöscht und die nächste GoP wird verarbeitet.
In AVC werden mehrere I-Frames (bis zu 15+1) in den Speicher geladen (sind aber derzeit meistens nicht mehr als 4-6).
Die Zwischenbilder bedienen sich also der Informationen aus Vergangenheit und quasi "Zukunft", je nachdem an welchem Ort der GoP die Zwischenbildberechnung stattfindet. Die Bilder werden also sehr viel länger im Speicher gehalten (und der Speicher muss grösser sein).
Dadurch werden nicht nur genauere Bewegungsschätzungen erzielt, das Flashen des Speichers geschieht auch seltener, was sich wiederum positiv auf die Rechenbilanz auswirkt.
Dazu sind die Makroblöcke nicht nur kleiner sondern auch anders aufgeteilt sodass eine sehr viel genauere Objekterfassung stattfinden kann.
Bewegungen werden also sehr viel genauer aufgelöst.
Eine andere Chromaverarbeitung sorgt für eine deutlich bessere Chroma Darstellung und letztlich sorgt eine andere DCT dafür, dass Rechenoperationen mit Addition und Shift Operationen stattfinden kann, was die ursprünglichen Rundungsfehler minimiert.
Dies sind nur ein paar der Änderungen von MPEG2 zu AVC.
Es gibt noch eine ganze Handvoll mehr, aber die Details muss man mal nachlesen.
Du siehst, ein neuer Codec besteht nicht nur darin, schlankere Datenraten zu erzeugen sondern auch bessere Bilder.
Was die Bildqualität nun in Bezug auf Die Datenrate betrifft, so gilt der Faktor 3 für AVC und noch einmal der Faktor 2,5 im Verhältnis GoP zu I-Frame-only.
Du kannst Dir also ausrechnen, dass ein rd. 20-30 Mbit/s GoP AVC Bild in etwa identisch ist mit einem 220 Mbit/s I-Frame only MPEG2, wobei die andere DCT, die bessere Bewegungsprädiktion und die Chromaverarbeitung bei dem MPEG2 Bild noch nicht mal enthalten ist, weil der Codec es einfach nicht kann.
Daher ist es eben nicht so ganz unwichtig, welchen Codec man benutzt.
Und sich auch im Klaren ist, dass Bildqualität bei einer Transcodierung nur noch so gut ist, wie der Codec, in den es überführt wird und der Content seine Ausgangsqualität verliert.
Sicher spielt das bei "Omas-Geburtstagsvideo" oder irgendeine DVD, die hinterher daraus entsteht, nicht so die Rolle aber da, wo Qualität gefragt ist, schon.
@Nico
Wenn es Dir reicht, warum nicht.
Nur würde ich das AVC Ausgangsmaterial unbedingt so archivieren, wie es ist und nicht die Transcodierung.
Dann hast Du gutes Material für den Fall, dass es hinterher doch nochmal ein richtiges NLE werden sollte.