WoWu hat geschrieben:Machs doch einfach mal .... da clipped nix. Der Arbeitsbereich wird nur festgelegt.
Du solltest Dein Programm mal etwas genauer anschauen.
Wolfgang, dann erkläre mir bitte noch einmal, wie Du es schaffen willst, eine Aufnahme, die nachweislich Y16-254 (255) enthält, so neu festzulegen, dass daraus Y16-235 wird, ohne Eingriff in die Daten. Du hättest genau zwei Möglichkeiten: Stauchen oder clippen. Falls Du anderer Meinung bist: Nenne mir bitte eine konkrete Möglichkeit, das nur mit Neufestlegen des Arbeitsbereiches ohne Datenverlust zu lösen.
Bitte.
Nochmal: Die Aufnahme enthält Videodaten bis 254.
Zur Veranschaulichung erneut das Bild aus Premiere Pro, das ich schon mal gezeigt hatte (siehe unten). Auf einen Blick ist kristallklar zu sehen (linken grünen Balken am Waveform-Monitor beachten!):
a) Das Signal sitzt korrekt auf und beginnt bei 300mV (Y=16)
b) Das Signal läuft weit über 1V hinaus. (Ich hatte an einem zweiten Bild gezeigt, dass es etwa +9IRE sind).
Nun leg da mal den Arbeitsbereich neu fest. Nach unten schieben? Um 19 Werte (Wenn oben Y=254 ist)? Du würdest a) negative Schwarzwerte erhalten (bis -3, was nicht geht) und b) Du würdest die Schwarzwerte in den Bereich Y0-15 drücken. Hilft das denn?
WoWu hat geschrieben:
Ich habe übrigens gerade mit einem Supporttechniker unseres NLEs gesprochen ....
Er konnte (und wollte) nichts zu anderen Hrstellern sagen aber er sagt, dass die p50 Implementierung noch gar nicht normiert ist und dass AVCHD.org lediglich eine proprietäre Implementierung vornehmen (lassen), die nicht annaehernd ausreichend spezifiziert ist.
Seit 2011 ist AVCHD 2.0 verabschiedet, in dem u. a. progressive bis 60p beschrieben ist. Ja, es ist richtig, dass davor einige Implementierungen vorläufig, außerhalb des bis dahin verabschiedeten AVCHD geschehen sind - sonst wäre es ja auch gar nicht zum Bedarf und zur Festlegung der Version 2.0 gekommen.
Im Wesentlichen hat AVCHD 2.0 diese existierenden Implementierungen aufgegriffen und bestätigt.
Die Unternehmen, die das gemacht haben, waren übrigens die Erfinder des AVCHD und die Eigner dieses Formats selbst: Sony und Panasonic. Was ist daran proprietär?
Doch ja, die Welt dreht sich weiter.
Das Thema ist auch nicht AVCHD-spezifisch. Auch darauf abzuheben, hilft nicht!
Es ist REC.709, in dem die Nutzung der Videodaten von 0 bis 254 vorgesehen ist. REC.709 ist nicht automatisch 16-235! Das sieht der Standard eindeutig so vor. Im digitalen Zeitalter hat der Headroom neue Bedeutung erlangt. Sonst würde es auch mit X.v.Colour nicht klappen.
WoWu hat geschrieben:Über diese 255er Lösung, dass die Kamera bereichsübergreifend arbeiten soll, wusste er nichts.
Das macht ja nichts. Es zeichnen auch andere Kameras anderer Hersteller so auf (Beispiele aus Userhand dieses Forums hatten wir Dir reihenweise vorgestellt). Die kennt er dann sicher auch nicht. Ist das ein Argument?
Ich denke eher: Es wurde ganz einfach bisher "übersehen", weil noch immer die im digitalen Zeitalter längst überholte 16-235+Headroom-Story propagiert wird und man einfach nicht glauben
will, was danach nicht sein darf. ;)
Es mag ja sein, Wolfgang, dass es für Dich, in Deiner Welt mit NTSC, Broadcast und den zugehörigen Gerätschaften keine Rolle spielt. Das will ich gar nicht beurteilen. Nur: Dann ist ja alles gut - für Dich.
Meine Lösung ist einfach (weil ich mein Programm und meine Cams kenne und damit Ergebnisse erzielen will und muss): Bild im Waveform-Monitor betrachten und bei Bedarf z. B. mit Luminanzkurve korrigieren. Das hilft nicht nur gegen Türkis, sondern verbessert die gesamte Wiedergabe der Lichter, wenn Signale oberhalb 1V in der Quelle vorliegen - völlig unabhängig von der Cam selbst.
Der Vorteil: Ich kann es lassen oder tun. Ich kann es nach meinem Geschmack frei festlegen und soweit treiben, bis die Farben in der RGB-Parade nicht mehr clippen. Dann habe ich ein ausgewogenes Farbverhältnis zwischen den Kanälen, wie es die Cam aufgezeichnet hat.
Dein ständiger Hinweis auf Banding usw. ist ja richtig. Ist mir auch sehr bewußt. Doch es geht im NLE bei jedem Schritt letzendlich um das kleinere Übel, um das optimale Bild, nicht um ein technisch perfektes Bild. Sonst müsste man bereits andere Cams und andere Aufzeichnungsformate wählen.
Meine Videos sind für PCs, Beamer, Präsentationen und Browser angelegt - das werde ich tunlichst berücksichtigen, um optimale Bildeindrücke zu erzielen. Und da hilft es mir u. U. sehr, Luma zu korrigieren. Ganz einfach. Praxisnah, zielführend, erfolgsorientiert. Der Rest ist Theorie.
Beste Grüße,
Reiner
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