Man verändert sich im Laufe des Lebens ja erheblich. Früher waren mir grundlegende Qualitätsuntersuchungen durchaus geläufig und deshalb mische ich mich ja auch heute noch gelegentlich in die Fraktion der Pixel-Peeper ein.
Vor 20 Jahren machte ich wohl mehr Testfotos mit div. Kameras und Filmmaterialien direkt aus dem Fenster, als sinnvolle Bilder. Immer wieder dasselbe schön farbige Haus nebenan mit seinen fein strukturierten Dachziegeln und den interessanten Zuleitungskabeln quer über den Hintergrund. Gesteigert wurde die Lust an der Zeitverplemperung noch durch die verschiedenen Möglichkeiten meiner selbst gepanschten Chemie für Farbfilm- und Papierentwicklung.
Nun heute sehe ich das etwas anders, da haben Inhalte mehr Bedeutung als reine Bildqualität.
Im Jahre 2005 z.B. habe ich die ersten Videos mit der FX1 in Norwegen und gleich darauf in den USA gemacht. Es war das Jahr der Katrina und ihr Zusammenbrauen habe ich so nebenbei mitdokumentiert.
Heavy Thunderstormes wurden jeden Tag im TV angesagt. Unbekümmert stehen einige US-Bürger am Rand des Grand-Canyons mit schwarzen regenschwangeren Gewitterwolken im Hintergrund und worüber reden sie? So wie immer und überall wenn sie sich kennenlernen, über ihre Wurzeln und woher ihre Vorfahren stammen.
Das sind Dokumente.
Noch einige Tage vor der Katastrophe habe ich in New Orleans die unbeschwerte Heiterkeit der jazzenden Menschen dort gefilmt, dann aber auch unsere Flucht von Key-West in die nördlicheren Teile von Florida.
So und nun zum Punkt. Die FX1 ist aus heutiger Sicht ganz schön unscharf. Aber weißt du wie wurscht mir das ist, wenn ich den Film wieder mal ansehe. Ich komme ja gar nicht dazu darauf zu achten, so schwelge ich in alten persönlichen Erinnerungen.
Dynamisches Wetter hatten wir eigentlich überall mit dem Höhepunkt Katrina.
Hier der Bryce-Canyon Nationalpark.