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Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR



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Skeptiker
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Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Skeptiker »

Vorgestern erreichte mich der schicksalshafte Anruf: 'Ob ich den Hobbit schon gesehen hätte' ?

Ich verneinte.

Man hätte diese Woche noch Zeit, nächste wäre es schwieriger.

Aha.
'Wenn ich JETZT kein deutliches Veto einlege, dann ist es zu spät', denke ich.
Und dann ist es zu zu spät.

Wie's denn wäre ?

'Na ja, ... eigentlich hatte ich eher 'Cloud Atlas' auf dem Programm.'

DEN habe man schon gesehen. Recht beeindruckend, aber ohne rechten Anfang und ohne rechtes Ende. Speziell. Nicht uninteressant, aber auch keine Dinge, die man nicht schon ähnlich anderswo gesehen hätte. Doch durchaus empfehlenswert. Nein, man könne der Handlung trotz der zahlreichen Zeitsprünge problemlos folgen.

Und dann die entscheidende Frage: 'Wie wär's morgen mit dem Hobbit ?'

Ich murmle etwas von 'den Herr der Ringe habe ich auch erst auf Blu-Ray gesehen' und dann etwas von 'aber im Augenblick gibt's eine Kontroverse um 48 fps und 3D und Soap-Look und zu scharf und zu flüssig und zu billig und zu wenig Illusion und zu wenig Flmkunst und ... und ... ja, es wäre natürlich schon interessant, es seibst zu beurteilen ... also, wenn überhaupt 'Hobbit', dann nur in HFR/3D !'

Und so kam es dann auch.

Gestern um 17:00 war es soweit.
Bequeme, rote Sessel, nicht allzu viele Zuschauer (< halbleer), Platz hinten Mitte, etwa auf Augenhöhe mit dem Leinwand-Zentrum, 3D-Brille bereit.
Werbung, noch ein mittelmässiger 3D-Trailer eines anderen Films und dann ... 'Wingnut Productions' ... Willkommen in Mittelerde !

Alles idyllisch, alles grün, alles scharf, alles flüssig.
Stimmt.
Und 3D.
So weit so gut.
60 Jahre Rückblende: Gandalf kommt, bittet Bilbo um ein Abenteuer. Der sagt ab. Mit Konsequenzen.
Jede Menge unerwartete Besucher und ein Festgelage.
Fühle ich mich nun gestört, irritiert, desillusioniert ?
Bisher nicht !
Ist 3D gewohnheitsbedürftig ?
Ja, am Anfang schon.
Manchmal stellt sich tatsächlich der Eindruck ein, dass verschiedene 2D-Ebenen flach hinterinander eine Art 3D-Kollage ergeben.
Aber nach einiger Zeit verschwindet dieser Eindruck wieder zugunsten eines echten Raumeindrucks.
SOAP-Look ?
Schwer zu sagen.
Ich schaue einfach zu wenige Soaps, bin eigentlich nicht der Richtige, das zu beurteilen. Meine Bilderwartungen (bzw. Nicht-Erwartungen) sind davon weitgehend unbelastet.

Und noch ein Gedanke:
3D und 48 FPS sind individuell. Vermutlich sieht es jeder etwas anders. Weil ein anderes Hirn dahintersteckt. Und darum lässt sich nur schlecht darüber streiten. Individuell kann jeder Recht haben. Weil er/sie es eben SO sieht.
Und dann überschneidet sich die eigene, visuelle Wahrnehmung natürlich mit den Filmerfahrungen und -kenntnissen.
Film-Fan mit ästhetischem Gespür ? Schärfe-Zonen, Bokeh, subtile Beleuchtung, schönes Filmkorn, Zeitlupen, Grossaufnahmen, Ruckelschwenks etc. etc. Ohne DAS, keine Kunst !
Oder Soap-, Computer-Spiel & iPhone-Geprägter(r) ? Alles scharf alles flüssig, alles schnell geschnitten, alles Action.
Oder gar selber Kameramann, Regisseur, Filmemacher ? Alle Bücher über die Grossen gelesen, sich die Film-Techniken über Jahre angeeignet und beides ins eigene 'Kredo' eingebaut, das man nun vehement gegen die Banausen verteidigt.

Wer hat nun also Recht ?

Und ist Peter Jackson wirklich ein Banause ? Wegen seines 48 Frames-Experiments oder seinem Zugeständnis an den 3D-Zeitgeist ?
Und ob seiner kindischen Freude an Fantasy-Stories mit einfachem Gut/Böse-Weltbild ?
Klar, er nähert sich auch äusserlich immer mehr seinen Hobbits an. Ein etwas verwilderter, wohlgenährter, gemütlich wirkender, aber rastlos ungemütlicher Zauselbär. Der bestimmt auch kräftig zubeissen kann.

Sich jedenfalls immer wieder in seinen Projekten festbeisst.

Deren Ergebnisse sich sehen lassen können. Werke eines filmversessenen Perfektionisten.
Der auch mal was wagt. Mit 48 FPS und 3D zum Beispiel.

Und was wären denn die Alternativen ?
George Lucas mit Hobbits auf Raumgleitern ? Mit Mordor als Todesstern und Sauron als Darth Vader ?
Oder Steven Spielberg mit einer Kitsch- und Sentiment-Orgie wie A.I. ?
Oder Chistopher Nolan mit Mittelerde als Ort für einen zwei Nummern zu gross angesetzten, pseudointellektuellen Polit- und Gesellschafts-Thriller ?

Dann lieber Peter Jackson mit Mittelerde als Tummelplatz äusserst seltsamer, recht einfach gestrickter, raubeinig-herzlicher bis unbarmherzig-bösartiger Gestalten, die nichts lieber tun, als sich gegenseitig das Leben schwer zu machen, wenn's denn zum eigenen Vorteil ist.

Um eine lange Geschichte abzukürzen:
Je mehr Fahrt der Film aufnahm (und das brauchte seine Zeit), desto weniger dachte ich an 48 Frames und 3D. Und desto mehr zog es mich in die Geschichte hinein. Mit ihren aberwitzigen Figuren aus der Gruselkiste. Und ihrem permanenten Kampf ums Dasein. Sein oder Nichtsein ist jeweils nur einen Biss, einen Schwerthieb, einen Feuerball, einen Sprung entfernt. Und endet für die heldenhaften Zwerge und ihre Begeleiter jeweils glücklich. Keine Zeit für lange Reden, gepflegte Tisch-Philosophien, Austausch von Höflichkeiten - das Leben findet hier und jetzt statt, der nächste Angriff ist schon da, und es geht wiederum ums Ganze !
Atemberaubende Kamerafahrten OHNE Ruckler, tolle Landschaftspanoramen aus der Luft (auch ohne Ruckler), Kämpfe, Schlachten, Action, dass man kaum zum Luftholen kommt.
Je weiter die Zeit vorrückt, desto tiefer greift Peter Jackson in die Trickkiste. Und zieht alles raus, was gut und teuer ist.
Und als ich schliesslich nach fast 3 Stunden noch etwas berauscht und der markanten Schlussmusik lauschend das Kino als einer der Letzten verlasse, setzt sich ein Gedanke fest: Nächstes Jahr (oder Ende dieses Jahres ?) geht's weiter !



Jörg
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Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Jörg »

Wir müssen den gleichen Film gesehen haben... ;-))



Thunderblade
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Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Thunderblade »

Fandet ihr die Hautfarben auch so extrem mies?
Besonders in der Opening-Szene zwischen Gandalf/Bilbo vor Beutelsend haben sie das Grading extrem in den Sand gesetzt. Die Darsteller sehen wie leblose Wachsfiguren aus.

Gandalf haut ist fahl und grau als wäre er tot, um seine Augen Nase ist alles rot (Make-Up Fehler?) und Bilbo hat einen Hautton der grünlich und übel aussieht.
Es ist nicht die Kamera die die schönen Bilder macht, sondern der Mensch dahinter.



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von carstenkurz »

Ja, das ist wirklich ziemlich beschissen, durchweg ganz üble Hauttöne. Im Dialog zwischen Gandalf und Bilbo sieht Gandalf aus wie kurz vorm Löffel abgeben. Auch später bei seiner Unterhaltung mit Galadriel. Da haben sich die EPICs oder auch das GradingTool respektive deren Bediener nicht mit Ruhm bekleckert.

Angeblich haben die beim Dreh doch auch Props und Makeup speziell pimpen müssen, weil die EPICs so eine Rotschwäche hätten. Finde ich aber ziemlich dubios.

Zeit für ne Diskussion über Hauttöne, RAW Verarbeitung & Grading, Canon vs. Nikon vs. Panasonic Farben ;-)

- Carsten
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Thunderblade
Beiträge: 766

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Thunderblade »

Angeblich haben die beim Dreh doch auch Props und Makeup speziell pimpen müssen, weil die EPICs so eine Rotschwäche hätten. Finde ich aber ziemlich dubios.
Habe gerade mal zum Thema HD-Make Up gegoogelt. Folgendes Ergebnis:

,,In HD lässt das Puder plötzlich sogar jedes einzelne Gesichtshaar erkennen. Und: Herkömmliches Make-up lässt die Haut aschgrau und matt erscheinen - eine Folge der Tatsache, dass viele HD-Kameras dazu neigen, das Rot zu schlucken. Entsprechend rotstichig muss das Make-up sein, das Andrea Mayr aufträgt.''

Quelle:
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/d ... 92142.html

und:

,, HD benötigt in der Maske mehr Akzentuierung durch Einsatz von Komplementär-Farben''
Quelle:
http://www.tomimages.com/06A.HD&Digital ... -Maske.htm
Es ist nicht die Kamera die die schönen Bilder macht, sondern der Mensch dahinter.



Skeptiker
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Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Skeptiker »

... tatsächlich sieht Gandalf auch in meiner Erinnerung in der Eingangsszene vor Bilbos subterraner Hütte hauttontechnisch etwas unterkoloriert aus ;-)

Da die Umgebung farblich eigentlich ganz normal wirkte, dachte ich mir, er sei wohl zu stark gepudert - denn schliesslich war er zu der Zeit ja filmisch jünger als in LOTR.

Aber ich müsste mir die Szene nochmals ansehen und dabei mehr auf die Farben achten !


Hier lese ich dazu folgendes:

http://www.engadget.com/2011/11/05/pete ... hobbit-vi/

"Those who would love to shoot with an Epic should also beware that the cameras naturally desaturate the action to such an extent that the makeup, costume and set design teams have to over-color everything to look natural in post production."

Da ich (leider) keine EPIC habe, kann ich's nicht nachprüfen.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Sa 05 Jan, 2013 15:24, insgesamt 1-mal geändert.



Thunderblade
Beiträge: 766

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Thunderblade »

@carstenkurz:
Und das mit dem Set war nur auf ein spezielles Set ,, den Düsterwald'' bezogen. Der kommt aber auch erst im 2. Hobbit-Film. Hier haben sie den Wald extra bunt gestaltet, da sie im Color Grading wohl den Look irgendwie wieder entsättigen wollen. Hätten sie den Wald nicht so stark bunt gestaltet hätte er wahrscheinlich zu monochrom/ schwarz weiss ausgesehen.
Es ist nicht die Kamera die die schönen Bilder macht, sondern der Mensch dahinter.



carstenkurz
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Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von carstenkurz »

Na das mit den Auflösungseffekten 'versendet' sich ja eh dadurch, dass 3D nur in 2k abgeliefert wird. Mag sein, dass es bei der Produktion extrem stört. Wieso HD Kameras nun per se eine Rotschwäche haben sollen - mir schleierhaft. In HD oder 4k wurde ja nun auch früher schon produziert, ohne diese Effekte, jedenfalls in dieser drastischen Ausprägung wie im Hobbit.

HFR fügt nun durch die höhere zeitliche Auflösung eine zusätzliche Schärfekomponente hinzu.

Wäre interessant zu wissen, auf welchem Firmwarestand die Hobbit EPICs waren respektive ob die dauerhaft auf dem initialen Stand gefreezed wurden.

Ausserdem haben die wegen 5k/3D/HFR ja erstmalig mit Mistika gearbeitet. Weiss jemand, ob die damit auch das finale Grading gemacht haben, oder wurde das mit etablierteren Tools gemacht? Sowas spielt ja nun auch ne Rolle, wenn das Produktionsformat so extrem ist, dass man im Grunde keine Wahl bei der Software mehr hat.

Vom Grundsatz her kann man ja das Grading auch basierend auf einem 24p Proxi durchführen.

Wenn man ein bißchen googelt, scheint tatsächlich das Grading komplett auf Mistika durchgeführt worden zu sein. Vielleicht spielt das ne Rolle.

Gibt freilich viele Leute, die den REDs grundsätzlich keine tollen Hauttöne zusprechen.

Ich habe mittlerweile ne Menge Kino aus den REDs gesehen, aber da war kaum was dabei, was diesbezüglich wirklich eine klare Beurteilung zuließ, das meiste war viel zu sehr 'gelooked'.



- Carsten
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carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von carstenkurz »

Skeptiker hat geschrieben: "Those who would love to shoot with an Epic should also beware that the cameras naturally desaturate the action to such an extent that the makeup, costume and set design teams have to over-color everything to look natural in post production."

Die Frage ist, wieso man überhaupt eine Kamera kauft/benutzt, die sowas macht. Sehr merkwürdig dieses Statement.

Das wäre bei Vergleichen zwischen den üblichen Kameras, wie man sie allerorten sieht, doch sehr drastisch aufgefallen.

- Carsten
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Thunderblade
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Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Thunderblade »

im 9. Video Blog vom Hobbit lässt sich erkennen, dass das finale Grading auf MISTIKA gemacht wurde (zumindest ist das nichts bekanntes wie DaVinci, Flame, Pablo, etc.).

Interessant ist auch, dass ich dadurch endlich rausgefunden habe, warum ich den Auenland-Look so eigenartig und unrealistisch finde.

Aus ,,Der herr der Ringe'' kennt man das Auenland größtenteils als schönes sonniges Dorf. Der Colorist und DOP erklären jedoch, dass sie beim Hobbit Dreh im Auenland suboptimale Wetterbedingungen hatten (bewölkt). Im Grading haben sie eine Art ,,Digital Relighting'' durchgeführt und die Sonne imitiert. Einzelne Grasabschnitte wurden heller gedreht und ins gelbliche gezogen damit es wie Sonnenlicht aussieht. Andere Stellen wurden wiederum dunkler gedreht damit es wie wirkt als wären da Schatten.


Was jetzt auf den Zuschauer/bzw. mich so surreal daran wirkte ist mir jetzt klar: Es gibt keine harten Schatten!!! Von den Farben entspricht das Bild jetzt einem sonnigen Tag, aber von der Schattenbildung einem bewölkten/ trüben Tag. Dazu haben sie die Farben extrem hochgedreht, denn die RED schluckt ja angeblich Farben.

Guckt euch mal das 9. production blog video auf youtube an. Da seht ihr was ich meine.

Da gibt es für das Auenland auch einen vorher/nachher Vergleich während der Colorist hin und herschaltet. Achtet mal drauf.

Das Grading beginnt bei 7:30 min (falls jemand für Ton/VFX und Schnitt kein interesse hat).
Es ist nicht die Kamera die die schönen Bilder macht, sondern der Mensch dahinter.



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von carstenkurz »

Oh Mann, sowas ist natürlich echt grenzwertig. Da muss man sich schon fragen, ob das bei einer Produktion mit diesen Ansprüchen noch die richtige Herangehensweise ist, aus Scheisse Gold machen zu wollen.

Wenn man im Vertrauen auf das Grading nicht mehr auf gutes Wetter warten will...

- Carsten
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Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Skeptiker »

carstenkurz hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben: "Those who would love to shoot with an Epic should also beware that the cameras naturally desaturate the action to such an extent that the makeup, costume and set design teams have to over-color everything to look natural in post production."
Die Frage ist, wieso man überhaupt eine Kamera kauft/benutzt, die sowas macht. Sehr merkwürdig dieses Statement.

Das wäre bei Vergleichen zwischen den üblichen Kameras, wie man sie allerorten sieht, doch sehr drastisch aufgefallen.
Zum Thema 'oversaturated colors' siehe auch ab 6:20.

Ob's evtl. auch mit dem Spiegelsystem zu tun hat, das sie - um fürs stereoskopische Bild den zu breiten Augenabstand der beiden zu weit auseinander aufs Rigg montierten Kameras zu kompensieren - vor die Kamera montiert hatten ?
Zuletzt geändert von Skeptiker am Sa 05 Jan, 2013 18:39, insgesamt 2-mal geändert.



Jörg
Beiträge: 10714

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Jörg »

ich bin mir ja nicht sicher, ob hier alle ihre persönliche Meinung darbieten, oder einen Riesenulk zum Thema
_warum gehe ich eigentlich noch ins Kino??_
veranstalten.
Ehrlich gesagt, ich brech beinahe zusammen, ob der unglaublich "intensiven fachlichen Diagnose" über Hauttöne, Plastiklook, Makeups und allgemeinen Maskenbildern.
Das ist gaaanz große Unterhaltung, vorausgesetzt, das es nicht tatsächlich E R N S T gemeint ist...

Zur Erinnerung:
Wir sprechen über eine Romanverfilmung, die ein Märchen ( neudeutsch Fantasy ) erzählt. Die Figuren sind NICHT real, nein, nicht eine davon!!!
und ihr diskutiert Hauttöne, oder ob der Zwerg zu lange Haare hat, der Ork zu plastikhaft aussieht, und überhaupt...; da gibt es ja Kulissen?
Oder ob da manches sogar Trick ist?
Jedenfalls so ab und an??
Alles Fiktion?
Auch "mein Schaaatz"? gar nicht echt der Gollum? Wie mag der Ton seiner Haut wohl ausgesehen haben, wenn er tatsächlich gelebt hätte? Grottenolm? oder büschen Rouge auf der Nase?

Ich halte das im Kino meist ganz einfach:
das Licht geht aus, man erzählt mir etwas, und meist bin ich ganz fixiert auf den Inhalt, die Haarfarbe der Darsteller habe ich vergessen, wenn in der Pause schon wieder alle fasziniert auf ihr smartfon geiern, wer da wohl wieder, was, getwittert hat...

Mir hat der Film aus inhaltlichen Gründen nicht unbedingt zugesagt, das hat aber etwas mit Erwartungshaltung, Werktreue und solchen Dingen zu tun, da hat 3d, 48fps usw keinen Anteil dran.
Zuletzt geändert von Jörg am Sa 05 Jan, 2013 17:42, insgesamt 1-mal geändert.



carstenkurz
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Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von carstenkurz »

'It looks freaky now, but on film it's gonna read beautifully - fingers crossed'...


- Carsten
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carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von carstenkurz »

Jörg hat geschrieben: Ehrlich gesagt, ich brech beinahe zusammen, ob der unglaublich "intensiven fachlichen Diagnose" über Hauttöne, Plastiklook, Makeups und allgemeinen Maskenbildern.
Ein relevanter Teil der Besetzung hat ganz absichtlich ganz normal menschliches Aussehen.

Hauttöne sind ein ganz enorm relevanter Aspekt bei der Beurteilung digitaler Kameras.

Wenn die das wie beim Hobbit fundamental verbockt haben, ist das keine pesudofachliche Diskussion darüber, wie realistisch oder unrealistisch ein Ork aussieht.

Es ist m.E.n. Fakt - bei keiner mir bekannten BigBudget Produktion haben Hauttöne durchweg so beschissen ausgesehen wie beim Hobbit.

- Carsten
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Zuletzt geändert von carstenkurz am Sa 05 Jan, 2013 18:06, insgesamt 1-mal geändert.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Skeptiker »

carstenkurz hat geschrieben:... Es ist m.E.n. Fakt - bei keiner mit bekannten BigBudget Produktion haben Hauttöne durchweg so beschissen ausgesehen wie beim Hobbit.
Was wohl mit den Farbproblemen 'aus der Kamera' zusammenhängt und dem Versuch der nachträglichen Korrektur.
Nächstes Mal machen sie's besser !



Axel
Beiträge: 16893

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Axel »

Skeptiker hat geschrieben:
carstenkurz hat geschrieben:... Es ist m.E.n. Fakt - bei keiner mit bekannten BigBudget Produktion haben Hauttöne durchweg so beschissen ausgesehen wie beim Hobbit.
Was wohl mit den Farbproblemen 'aus der Kamera' zusammenhängt und dem Versuch der nachträglichen Korrektur.
Nächstes Mal machen sie's besser !
Wie müsste denn das Makeup für Hellboy 3D aussehen, damit der Knabe immer noch rot aussieht?



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von carstenkurz »

Das wäre aber eine interessante Diskussion, womit das zusammen hängt, ich meine, sowas sieht man beim ersten Test einer Kamera mit einem TestChart. Wenn die EPICs wirklich ein derartiges Problem hätten, hätte doch niemand damit ein Projekt gestartet. Du kannst doch nicht wegen der Kamera grundsätzlich deine Motive so selektiv pimpen. Bei historischen Filmfarbverfahren war das vielleicht mal verbreitet, aber mit so einem Problem kann man doch heutzutage keine solche Kamera mehr verkaufen. Dazu würde ich gerne mal Details hören.

Teilweise scheint das Problem ja auch nicht auf die Farbwiedergabe an sich zurückzugehen, sondern darauf, dass die HFR Technik Prosthetics und Maske so präzise abbildet, dass es zum ersten Mal auffällt, dass das alles fake ist.

Wo bisher Vereinfachungen möglich waren, scheint der Anspruch in 5k und HFR da deutlich gestiegen zu sein.

Gute Zukunftsaussichten für Setdesigner, Maske und Kostümbildner. Aber auch fürs CGI. Im Laufe der letzten Jahre wurde CGI günstiger als Modelle, als reale Explosionen, jetzt wird CGI günstiger als Maske und Prothetics. Mit den Orks haben sie ja schon angefangen.

- Carsten
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Zuletzt geändert von carstenkurz am Sa 05 Jan, 2013 18:14, insgesamt 2-mal geändert.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Skeptiker »

Axel hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:
carstenkurz hat geschrieben:... Es ist m.E.n. Fakt - bei keiner mit bekannten BigBudget Produktion haben Hauttöne durchweg so beschissen ausgesehen wie beim Hobbit.
Was wohl mit den Farbproblemen 'aus der Kamera' zusammenhängt und dem Versuch der nachträglichen Korrektur.
Nächstes Mal machen sie's besser !
Wie müsste denn das Makeup für Hellboy 3D aussehen, damit der Knabe immer noch rot aussieht?
Infrarot ?



Jörg
Beiträge: 10714

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Jörg »

Carsten schreibt
bei keiner mir bekannten BigBudget Produktion haben Hauttöne durchweg so beschissen ausgesehen wie beim Hobbit.
erklär doch wenigstens mal, woher Du annimmst zu wissen, W I E ein Hobbit
auszusehen hat.

und wenn der Jackson den hellilabeigeorangegiftgrün macht, dann ists doch ok, wenn im Buch nichts von dunkelschwarz steht.
Wie kann man denn einer cam oder einem Koloristen Versagen vorwerfen, wenn es sich um fiktive Gestalten handelt?
Ich finde nach wie vor, dass es sich hier um allerfeinste Kunst handelt,
und genau wie bei der Kunstkritik, schlimmer noch, Weinverkostung durch Weinkenner(würg) sind die Argumente hier (für mich) kaum nachzuvollziehen.
Ich glaube, hier wird mit Macht versucht, irgendwelche negativen Aspekte zu finden (zu suchen) die mit einer realen Bewertung kaum etwas zu tun hat.
Die Wellen, die dieser, an sich banale, Film schlägt, sich recht heftig...und das nur wegen einer höheren framerate. Hier scheint sich der Kampf der Besitzstandwahrer gegen die Zopfabschneider mittlerweile an Banalitäten totzulaufen.
Wäre gut so.



Thunderblade
Beiträge: 766

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Thunderblade »

erklär doch wenigstens mal, woher Du annimmst zu wissen, W I E ein Hobbit
auszusehen hat.
Weil man die Hobbits bereits aus Der Herr der Ringe Triologie kennt.
Und HDR wurde damals auf 35mm Film gedreht und folglich waren die Hauttöne perfekt.
Es ist nicht die Kamera die die schönen Bilder macht, sondern der Mensch dahinter.



Jörg
Beiträge: 10714

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Jörg »

na gut, das ist ein Argument.



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von carstenkurz »

Jörg hat geschrieben:
erklär doch wenigstens mal, woher Du annimmst zu wissen, W I E ein Hobbit
auszusehen hat.
Kann mich nur wiederholen:


'Ein relevanter Teil der Besetzung hat ganz absichtlich ganz normal menschliches Aussehen. '

Im Übrigen kommen die Aussagen bezüglich Rottönen und Hauttönen ja nun selbst von an der Produktion Beteiligten. Wie dick willst Du es denn aufs Brot geschmiert haben?

Dass Hobbits, Elben, Gandalf & Co grundsätzlich menschenähnliche Hauttöne haben und offensichtlich haben sollen, muss man doch nicht wirklich in Frage stellen, oder? Ich mein, wir reden hier doch nicht über angemessene oder unangemessene Schuhgröße im Auenland oder wann ein Ork eine gesunde Hautfarbe hat oder nicht...
Ist auch egal, ob ein Elb nun eher eine edel-blasse Hautfarbe hat oder wie ein Schwarzwaldmädel - darum geht's nicht.


Dass die Diskussion über das Fantasy Epos so intensiv geführt wird, ist eben im Wesentlichen der extrem polarisierenden Optik von HFR zu verdanken. Das wird ja schon seit nem Jahr heftig diskutiert, seit das erste Material verfügbar ist.

Das hat wenig mit inhaltlicher Wertung zu tun. Man hat da ein technisch sehr umstrittenes Experiment ausprobiert. Ist doch nicht so seltsam, dass das Wellen schlägt.

Für mich persönlich ist HFR schon ein enormer Bruch meiner Sehgewohnheiten. So sehr ich grundsätzlich den sich daraus ergebenden Vorteilen für stereografisches 3D aufgeschlossen bin.

- Carsten
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Thunderblade
Beiträge: 766

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Thunderblade »

Übrigens, habe gerade ein Intervew gesehen, indem Peter Jackson erklärt warum sie sich für GENAU 48fps und nicht 60fps (wie James Cameron) entscheiden haben. Seine Antwort:

,,Wir hatten keine andere Wahl. In den ersten Tagen des Drehs waren unsere Kameras nur in der Lage max. 48fps zu drehen, während sie synchronisiert waren. Für 3D müssen die Shutter beider Kameras nämlich völlig synchron arbeiten. Also gab es für uns keine Möglichkeit in 60fps zu drehen.

Mittlerweile könnten wir mit 60fps, weil sie die Kamera, die RED EPIC Kamera, weiterentwickelt haben. Auch während es Drehs hat sich die Software durch Firmware-Updates kontinuirlich weiterentwickelt, aber am ersten Drehtag hatten wir die Möglichkeit noch nicht.

Andererseits war es wohl auch ein Kostenfaktor. Die Kosten steigen bei HFR-Renderings wohl enorm. CGI-Shots die in HFR gerendert werden dauern wohl doppelt so lange wie ,,normale'' Shots und Stereo/3D verdoppelt das normal.''

Ich denke das dürfte auch erklären, warum sie den Hobbit ,,nur'' in 2K gemacht haben. 4K hätte die Zeit nochmal vervierfacht :D.


Auch interessant:

Im Juni/Juli 2013 gibt es nochmal einen Nachdreh von 10-12 Wochen. Wenn Jim/Jarred und ihr Team sich beeilen, sind bis dahin vielleicht die ersten DRAGON-Prototypen für Jackson verfügbar.
Dass Peter Jackson mutig genug wäre auf Prototypen zu drehen, traue ich ihm durchaus zu, nachdem ich jetzt gehört habe, dass sie auch ständig mit neue Firmware beim Hauptdreh gearbeitet haben.
Es ist nicht die Kamera die die schönen Bilder macht, sondern der Mensch dahinter.



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von carstenkurz »

Man darf nicht immer nur an die Aquise denken. Die Abwärtskompatibilität zu 24fps für die Kinopräsentation ist bei 60fps nicht mehr gewährleistet. Übrigens nicht nur für die 35mm Auswertung, sondern auch für die vielen Serie 1 Digiprojektoren, die noch überall rumstehen.

An der Nuss wird auch Cameron für Avatar 2 noch zu knacken haben. Ich glaube noch nicht an 60fps dafür.

Eine kinotaugliche Konvertierung von 60fps auf 24fps gibt es m.E.n. nicht. Da könnte ich mir schon eher wieder vorstellen, dass Cameron mit 120fps aufnehmen wird. Auf höhere Auflösungen legt er ja eh keinen Wert. Da müsste er aber auch erstmal wiederum kinotaugliche Lösungen für strobe und blur entwickeln. Für die große Leinwand ist das nicht so trivial. In Verbindung mit VFX ist die Post für 2 verschiedene Zielbildraten vollends ein Ding der Unmöglichkeit.


- Carsten
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Zuletzt geändert von carstenkurz am Mo 07 Jan, 2013 18:28, insgesamt 1-mal geändert.



-paleface-
Beiträge: 4644

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von -paleface- »

Also ich war nun auch in dem Film.

Mein Eindruck:

Soap-Effekt stört nur bedingt. Man KANN in den Film eintauchen.
WIRD aber dennoch ab und an wieder raus geschleudert.
Es war wirklich manchmal so als würde der Film leicht vorgespult laufen.

3D und HFR:
Also HFR hat dem 3D WIRKLICH geholfen. Schwenks haben nicht mehr so einen schmerzhaften Motion Blur.

Richtig schön waren Scenen in Zeitlupe. Da dort der Sopa-Effekt wegbleibt. Man ein super scharfes Bild hat und der 3D Effekt echt nochmal tiefe hinzufügt.
Denke mal das irgend ein Resident Evil dann dort richtig abgehen sollte.
Oder eine schöne Tierdoku! Wäre auch was.

Gehe ich nun immer in HFR-3D. Definitiv NEIN.

Der 3D Effekt hat mich nie interessiert. HFR macht mir den Film nicht schmackhafter. Und dann hab ich auch noch 14,50€ bezahlt. VIEL ZU TEUER!!!

Sollte ich aber nochmal gezwungen sein in einen 3D Film zu gehen...warum auch immer. Würde ich zur HFR Version tendieren.
Da es mir doch mehr gibt als es mir nimmt.
www.mse-film.de | Kurzfilme & Videoclips

www.daszeichen.de | Filmproduktion & Postproduktion



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von carstenkurz »

Was zum Spielen, auch wenn's im Browser und mit 60Hz Displayrate nicht ganz perfekt läuft:

http://frames-per-second.appspot.com/

- Carsten
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AlexBardosch
Beiträge: 63

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von AlexBardosch »

Interessant... weckt in mir die Vermutung, dass 50fps-HFR mit 360° Shutter sogar natürlich aussehen könnte und quasi das Beste aus beiden Welten vereinen könnte.



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von carstenkurz »

Dafür ist der Soap-Look zu sehr materialabhängig. Das wär lustig, wenn man den Simulator mit Spielszenen füttern könnte ;-)


Realistisch ist das Ding insofern nicht, aber ein ganz nützliches Tool, um Blur, Strobing etc. mit unterschiedlichen Bildraten veranschaulichen zu können

- Carsten
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dienstag_01
Beiträge: 14443

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von dienstag_01 »

Also, einfache Animationen für Websites habe ich schon vor vielleicht 10 Jahren mit 60 fps gemacht. Nenn ich mich da jetzt Pionier?!
Einen Film mit mehr als 30 fps Bewegungsauflösung zu drehen, darauf bin ich aber trotztdem nicht gekommen, das heisst dann wohl Ewiggestriger oder so.



HT
Beiträge: 246

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von HT »

Zwischen den Jahren hatte ich nun auch mal die Zeit mir den hobbit anzusehen. Von der ganzen HFR-geschichte etwas verunsichert ahbe ich mir zuerst die 2D Version angeschaut um mir den Film nicht durch die technik zu versauen und bin dann zusätzlich nochmal in die Variante gegangen wie sie Herr Jackson gedacht hatte. 3D+HFR+englisch (Nur kein Dolby Atmo). So hatte ich den direkten Vergleich.

Ich würde mich gernerell als wenig ins Kinogänger beschreiben, dass scheint bei der Beurteilung ja auch etwas auszumachen.

Also ich kann nicht nachvollziehen was alle gegen 48 fps hat. Hyperrealistisch? Billig-Look? Alles fehlanzeige. Ich hatte evtl. in einer einzigen Szene den Eindruck das könnte eine Kulisse sein, ansonsten war die Austattung so perfekt dass die Mittelerde Illusion perfekt war. Der Film hatte ein, zwei Schwenks die mir speziell für HFR ausgelegt schienen (einder davon zeimlich am Anfang, bei der Vorstellung des Zwegenkönigreiches), diese wirkten in der 24 fps version schon sehr abgehackt. Die 48 fps Auflöung empfinde ich als angenehmer, da zumindest am Anfang das 24 fps doch immer etwas gewöhnungsbedürftig ist, zumindest wenn man lange nicht mehr im Kino war (gut, dass ist mit den neuen Digitalen Projektoren auch besser als mit den alten 35 mm Dingern). Erst mit 48 fps wirkt es richtig rund. Daher kann ich mir die Kritik an HFr nur durch Sehgewohnheiten erklären und nicht, wie sie manch einer Aufstellte, durch abstruse Theorien, dass z.B. die realistische Darstellung mit dem Bewusstsein dass es nicht realsitisch sein kann zu Divergenzen im Gehirn führe. Es ist wie immer wenn sich die technik entwickelt: man bricht mit Gewohnheiten. Dabei gibt es immer auch Menschen die das nicht wahrhaben wollen, sich wichtig machen und laut warnen. So wie damals in Paris vor der heranrasenden Eisenbahn, werden sich nun viele erst an HFR gewöhnen müssen.
Wer sat mit HFR gehe die Posie verloren, der hat nicht verstanden was Posie ist.

Der 3D-Effekt war, wie eigentlich alle Produktionen bei denen von vornehinein auf 3D geachtet wurde, nicht stören umgesetzt. Das führt bei veieln Zuschauern übrigens zur Verwissrung: 3D ist für uns so natürlich, dass manche danach gefragt haben ob denn der 3D-Effekt an gewesen sei. Man muss schon bewusst drauf achten um ihn Genießen zu können. Ach so: Viele sehen ja ein Problem in der Stereo-3D-Technik wegen der unschärfe und der Unfreiheit des "dorthin fokussiernes wo ich möchte". Ich konnte dieses problem bisher noch nie beobachten (und ich habe bsher einige s3D-Filme (analog und digital) gesehen). Beim Hobbit habe ich auch zum ersten mal ganz bewusst die Unscharfen Stellen angesehen und hatte wenig Probleme dabei. Es ist Prinzipiell kein Unterschied zum 2D Bild, auch dort wird das Unscharfe nicht scharf nur weil ich darauf fokusiere.

Noch ein paar Worte zum Film: Peter Jackson schafft es mal wieder wirklich sympatische helden zu generieren. Bilbo wird vom Herrn Freeman einfach nur klasse mit typisch Britishen Understatement gespielt. Ansonsten die besten Bidler die ich bis jetzt jemals im Kino gesehen habe. Beeindruckend was man mit dem nötigen Wissen und der digitalen technik erschaffen kann. Dieser hochdynamische Look gefällt mir sehr. Für mich ein Meilenstein der Kinogeschichte. Auch wenn man zweimal einen deutlcihen Unterscheid im Grading sieht (flucht vor orks im freien feld, nach dem Kampf in der Gobblin Höhle).
Auch wenn es sehr zu begrüßen ist dass Der Hobbit viel mehr Zeit nimmt als ein klassischer Hollywoodfilm (un dementsprechend in Amerika, dem Mutterland des kürzens bis zum Wahnsinn auch heftig kritisiert wurde), manches hätte man doch etwas kürzer machen können. Gerade die Action Sequenzen sind zwar meistens toll in Szene gesetzt, haben aber inhaltlich meist wenig zu bieten. Highlights sind ganz klar die eEinleistung bis zum Aufbruch sowie die komplette Gollumszene. Dagegen bleibt unverständlich wieso man so inhaltlose Szene wie den Kampf der Steinriesen mit reingepackt hat.
Ach so: Klar ist dass ein Film in dem mutige Kriger in großen Schlachten gezeigt werden. trotzdem hätte man nicht alles so pompös aufziehen müssen. Teilweise ist doch manches fürchterlich heroisch inszeniert.
Letzter Kritikpunkt ist ein gewisses Schema F, das sich wohl nicht ganz leugnen lässt und seit dem Herr der Ringe bekannt ist: So geht es im ersten Film rein um die Zusammenstellung der Truppe und die "versöhnung" untereinander (vgl. HdR: Die Gefährten). Zweitens gibt es immer die ganz auswegslose Situation mit plötzlich auftauchender Rettung (die Adler) die, zumindest im Film, nicht weiter erklärt wird. Das nimmt natürlich die Spannung.

Trotz der Schwächen habe ich es nicht bereut ihn zweimal gesehen zu haben, das amchen die Stärken locker wett.



deti
Beiträge: 3974

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von deti »

Ich habe mir Hobbit gleich zwei mal in 3D als HFR angesehen. Einmal in einem 4K und einmal in einem 2K Kino. Wenn es nach mir ginge, dann sollten zukünftig alle Filme mit 48FPS und 4K laufen. Ich stimme meinem Vorredner besonders in diesem Punkt zu, dass es mir unverständlich erscheint, wie man diese runden und flüssigen Bewegungen als irritierend, billig oder "unkinomäßig" bewerten kann.

Deti
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Thunderblade
Beiträge: 766

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Thunderblade »

Ich habe mir Hobbit gleich zwei mal in 3D als HFR angesehen. Einmal in einem 4K und einmal in einem 2K Kino.
Was ein ziemlich sinnloses Unterfangen ist, wenn ein Film wie ,,DER HOBBIT'' lediglich ein 2K-Film ist und keine 4K-Version existiert.

Wenn es nach mir ginge, dann sollten zukünftig alle Filme mit 48FPS und 4K laufen.
Wie kannst du das beurteilen, wenn du noch nie einen 4K 48fps Film gesehen hast?

Ich stimme meinem Vorredner besonders in diesem Punkt zu, dass es mir unverständlich erscheint, wie man diese runden und flüssigen Bewegungen als irritierend, billig oder "unkinomäßig" bewerten kann.
Da stimme ich euch auch zu.
Es ist nicht die Kamera die die schönen Bilder macht, sondern der Mensch dahinter.



Jott
Beiträge: 22190

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von Jott »

Der Glaube, im 4K-Kino würden 4K-Filme gezeigt, ist weit verbreitet. Es gibt in Wirklichkeit nur gaaanz wenige, der Hobbit gehört natürlich nicht dazu. Man zeigt Blow ups.

Spricht dafür, dass die neuen Blu-ray-Player mit 4K-Upscaling auch dicke ausreichen werden, um die neuen 4K-Fernseher zu bespielen. Was im Kino bestens funktioniert ...



deti
Beiträge: 3974

Re: Kinoeindrücke: Der Hobbit in 3D HFR

Beitrag von deti »

"Sinnlos" war das "Unterfangen" nicht: Das 2K Kino hatte bei etwa gleicher Leinwandgröße eine miserable Bildschärfe im Vergleich zum 4K Kino. Da ist es erst einmal völlig unnötig natives 4K-Material zu zeigen.

Deti
Lieber mal selbst suchen... http://goo.gl



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