rtzbild hat geschrieben: was ist denn jetzt bei der Sache rausgekommen, welche Kamera wurde gekauft, was ist aus dem Protagonisten und seiner Hardware geworden??
Diesen Herbst hat die Reise nun endlich stattgefunden. Meinen vorübergehenden Plan, dem Herrn einen Aldi-Camcorder für 99 Euro zu besorgen, musste ich aufgeben; er hatte zwei meiner HD-Videos gesehen und sich gewünscht, ein ähnliche Bildqualität zu erzielen.
Daraufhin habe ich ihm - nach einer kleinen Einführung - meinen alten Canon HF100 mitgegeben (der hat so eine Simpel-Taste - solange das blaue Licht leuchtet, geht alles automatisch).
Ich hatte eine 32-GB-Karte eingelegt, damit er nicht wechseln muss (gibt beim HF100 immerhin 4 Stunden in bester Qualität). Der gute Mann meinte aber, das reiche ihm womöglich nicht; da habe ich schon ein bisschen Angst gekriegt, wieviel Material ich da am Ende wohl bearbeiten muss.
Am kompliziertesten war gar nicht die Einführung ins Filmen an sich, sondern die Erklärung des Akku-Ladens. Aber da habe ich noch seine Frau mit einbezogen, in der Hoffnung, dass die beiden zu zweit den Stecker doch an der korrekten Stelle reinkriegen (die HF100 hat nämlich mehrere runde Löcher, wo man es versuchen kann).
Am Ende kamen die beiden dann von der Reise zurück mit gerade mal 15 Minuten aufgenommenem Material. Die wenigen guten Aufnahmen zeigen, wie geplant, einige Orte aus der Kindheit des besagten Herrn. Mit diesen Bildern ist er auch sehr zufrieden; z. B. sieht man den Fluss in seiner Heimatstadt und hört das Rauschen dazu.
Gut ein Drittel sind allerdings Aufnahmen mit versehentlich eingeschalteter Kamera beim Gehen, also sind es nur knapp 10 Minuten verwertbares Bildmaterial. Ich hatte auch stellenweise den Eindruck, dass er nicht richtig begriffen hatte, wann die Aufnahme läuft und wann nicht; etliche Mini-Einstellungen von unter 1 Sekunde Länge deuten drauf hin, dass er den Auslöser in der Aufregung zweimal gedrückt hatte, so dass die gewollte Szene jetzt gar nicht drauf ist.
Das Filmen sei sehr anstrengend gewesen, berichtete er mir, und daher habe er längst nicht alles filmen können, was er wollte.
Wir haben das Material jetzt zweimal hier auf meinem Fernseher angeschaut. Sollte es eine weitere Reise dieser Art geben, will der Mann nochmal meine Kamera ausleihen, weitere Aufnahmen machen und dann mir mir zusammen einen Film erstellen. Aber ob es zu dieser nächsten Reise kommt (und wann), ist völlig offen.
Der Kamera geht es gut. Ob es überhaupt zum Akku-Laden gekommen ist, habe ich nicht gefragt; bei gerade mal 15 Minuten Ausbeute war es ja nicht zwingend nötig.