carstenkurz hat geschrieben:Tiefflieger hat geschrieben:Es geht ja um 48 fps und nicht um realistische Darstellung (im doppelten Sinn).
24p und korrekte Verschlusszeit führen im schlimmsten Fall zu verwischten Aufnahmen.
Wenn es nicht um realistische Darstellung geht, sonden um x fps, wieso gibst Du dich dann mit 50p zufrieden?
Ich sitze jede Woche mehrere Male im Kino. Knapp unter einer Leinwandbreite Abstand. In den meisten Fällen sogar noch 35mm Film. Ich brauche keine Brille. Ich weiss sehr genau, welche Ursachen welche filmspezifischen Projektionsmängel dort haben, die ich durchaus sehe und die mich auch nerven.
'Verwischte Aufnahmen' sehe ich dort in der Regel genau dann, wenn der Regisseur oder Kameramann wollte, dass sie verwischen.
Einfach mal vor ein Kino seiner Wahl stellen und beim Auslass ein paar Hundert Leute fragen 'Hat's bei ihnen geruckelt, war es unscharf? Würden Sie gerne das Doppelte fürs Ticket bezahlen, damit es doppelt so ruckelfrei und doppelt so scharf würde?'
Sorry, Tiefflieger, aber jemandem der sich lieber die Histogramme seiner Aufnahmen anschaut als seine Aufnahmen selbst, spreche ich jegliche ästhetische Kompetenz in diesem Bereich ab ;-)
Glücklicherweise ist niemand gezwungen in Zukunft HFR zu drehen oder zu sehen. Es ist zu erwarten, dass actionlastiges Material sehr oft in HFR gedreht werden wird, und Narratives je nach Anspruch der Regisseure in 24p. Und ich persönlich halte viel von einem Mischbetrieb - es ist, sobald ein Kinoprojektor mal 48p tauglich ist, ohne jeglichen Aufwand oder irgendein Mitwirken der Kinos möglich, innnerhalb einer Produktion echtes 24p und echtes 48p zu mischen. Da wird man eben im Zweifelsfalle nur in den Sequenzen 48p sehen, in denen es für Regisseur und hoffentlich auch Publikum Sinn macht.
- Carsten
Weiter oben schreibst Du ja, dass es im Kino nicht um realistische Darstellung geht.
Insofern spielt es ja keine Rolle ob im Kino 48 fps gezeigt werden (desshalb im doppelten Sinn)
Zu 50p weiter unten.
Bewegungsauflösung (Verwischen)
Es stellt sich die Frage nach Huhn oder Ei.
Um "perfekte" Bilder zu machen braucht es Vorbereitung.
Was wäre, wenn die Aufnahme-Technik nur Mittel zum Zweck ist und weniger Krücken braucht um natürliche Bewegungsabläufe darzustellen?
Ist Kino bewegtes Fotografieren?
Insofern ist Filmen nicht real = Kino?
(bei natürlicher Bewegung verwischen die Bilder nicht, weil das Auge dem Geschehen folgt. Der Spagat im Film ist, dass der Betrachter das komplette Bild und alles sieht. Daraus folgen die weiteren Einschrängkungen wie DoF, Schwarzbereiche und Schnitt. Nichts realistisches.)
50p , Film und Bildqualität
35mm Film kann momentan nicht mit der Digitalen Videotechnik getoppt werden.
Film wird ausbelichtet und hat nicht im eigentlichen Sinn eine Auflösung in Farbe und Pixel.
Mit 50p bin ich als Amateur heute am Ende der Fahnenstange.
Für mich machen Frameraten zur Realtimedarstellung bis 100 fps Sinn.
Höhere bringen Physiologisch keinen Vorteil, Fliegen nutzen Facettenaugen und profitieren von bis zu 240 fps.
(sonst gäbe es nicht so viele :-))
Ich habe nicht den Anspruch an perfekter "ästhetischer Kompetenz".
Meine Kamera ermöglicht mir ohne grossen Aufwand, mit Bewegungsfreiheit, der geplanten Handlung zu folgen.
Für mich ist Technik und Logistik keine Herausforderung, trotzdem kann ich mich an nahezu technisch "perfekten" Bildern freuen.
OT
Nun zur Technik die mich beim Filmen nicht ablenkt.
(D.h. ich bin kein Pilot der von Hand ein Verkehrsflugzeug von Berlin nach NY fliegt.)
Ich habe eine Kamera die 1080p50 ausbelichtet (Panasonic X900M).
Ich spreche hier von höherer interner 3 Sensoren-Auflösung, als ausbelichtet wird.
Trotzdem habe ich am Bildschirm/Beamer "true color" Bilder in 3x8 Bit, die "meist" korrekt und in vollem Umfang belichtet sind.
Der AVCHD Codec erlaubt saubere 50p Vollbilder, die überwiegend nicht von "artefaktfreien" Fotografien unterscheidbar sind (ohne Stroboskopeffekt).
(Beides zu 1920x1080 sRGB skaliert/ausbelichtet.)
Ich schneide meine Filme ohne transcodieren.
(Smartrendering in Echtzeit. Erstelle quasi ein Format das genau soviel Zeit in Anspruch nimmt wie Dateien kopieren auf einem Notebook).
So habe ich als Ergebnis (Quelle) ein "Original".
Die Kette Player bis Darstellung ist "native" in 1080p50 und sRGB.
D.h. ohne Motionkompensation, Kantenschärfung, Gamma- und Farbkorrekturen das Original darzustellen.
(die GPU/HDMI machen das sehr gut)
Im Kino kann ich sehen was ich bekomme.
Im Forum kann ich nur Videoframes zeigen, die Ansatzweise die erreichbare Qualität unbewegt zeigen.
Wer sagt, dass optimal gehandhabtes AVCHD 1080p50 schlechter ist als Kino hat es nicht gesehen.
Ein 2K Kino oder 2 Megapixel Standbild entspricht maximal einem 10x15cm Foto auf eine Leinwand projeziert.
(und ja Druck oder Projektion ist nicht vergleichbar, zeitliche Auflösung und Farbraum etc.)
Die private Bildqualität übertrifft auch Broadcast in FullHD (HDTV).
Gruss Tiefflieger