zur Zeit lassen mir ein paar freie Tage etwas Luft um euch mit der Einen oder Anderen Frage zu belästigen. So auch die der Überschrift entnehmbare.
Ich habe mich vor 1,5 Jahren selbstständig gemacht und lebe mal recht mal schlecht davon. Immerhin haben sich in dieser Zeit mein Equipmentpool sowie meine Erfahrungen mit der freien Geschäftswelt merklich vergrößert. Nach wie vor blicke ich deshalb optimistisch in die Zukunft.
Allerdings habe ich da einen Wehrmutstropfen:
Immer wieder passiert es mir das ich mich mit der Zahlungsmoral der Kunden rumärgern muss. Da geht es um Beträge zum Teil im Bereich über 3000€, auf die man monatelang warten darf, während man brav den 4 Minüter-Imageclip nach 3 Wochen fertig hatte und abgegeben hat. Es bringt mir dann nichts vom Kunden gelobt zu werden für meine gute Arbeit, auf der anderen Seite aber ständig Ausflüchte zu hören warum gerade kein Geld da ist usw. Einen Hund krault man zur Belohnung hinter den Ohren und sagt das hat er fein gemacht, aber ich mache das eigentlich nicht wegen der Nächstenliebe...
Wie haltet ihr das, zumindest jene unter euch Filmschaffenden, die Projekte unter 10.000€ realisieren?
Meine Präventionsmasnahmen für 2012 wären:
- im Vertrag festzuhalten dass, sollte der Produktionsgegenstand unter 5.000€ liegen, zu Produktionsbeginn 50% der Kosten fällig werden, nach Übergabe die weiteren 50%. Über 5000€ würde ich Stückeln zu je 30% wie es der Mustervertrag für Film und Fernsehproduktionen vorsieht.
eine Klausel, dass ich nicht von Forderungen dritten gegenüber abhängig bin (leider nicht nur einmal: ich warte da auf eine Förderung, die ist mir zugesagt worden/dass wollte eigentlich die Gemeinde übernehmen etc.)
Ich hoffe dass ich viele der Erfahrungen(Kunden) hinter mir lassen kann, aber es wird mir eigentlich nicht viel Mut gemacht. Solange man nicht gerade für Produktionsfirmen arbeitet (und auch da leider schon schwarze Schafe erlebt), soll es im Alltag leider vorkommen, dass man um jeden Cent kämpfen muss, der einem eigentlich zusteht.
Überspitzt gesagt: die käuflichen Damen lassen sich im voraus zahlen, da, wenn der Kunde ersteinmal hat was er wollte, träge und ungemütlich wird wenn es um sein sauer verdientes Geld geht. So komme ich mir teilweise auch vor. Sind diese Damen schlauer als wir oder müssen wir uns in der 'Ansehenshirachie' einfach noch unter ihnen einreihen? Erst das Geld, dann die Ware ist ja so gesehen eher untypisch und jenes habe ich bisher eigentlich nur diesem Milleu zugeschrieben...? (vllt ein blödes Beispiel an einem Sonntag morgen :P )
Wie handhabt Ihr eure Problemfälle? Wie setzt ihr eure Vertragsbedingungen auf? Worauf sollte man am Anfang achten? Machen meine Vorkehrungen Sinn?
Ich danke für jeden Input.
lg und einen schönen Sonntag allen!