Forumsregeln Hinweis: Hier kannst Du eigene Filmprojekte vorstellen und Feedback, Kritik und Anregungen von der slashCAM-Community bekommen. Bedenke jedoch, daß in diesem Fachforum ein gewisses Niveau erwartet wird -- überlege Dir daher vorher, ob Dein Film den prüfenden Blicken von zT. recht erfahrenen Filmleuten standhält... wenn ja, wirst Du sicher viele hilfreiche Tips bekommen.
An alle, die zu den vorgestellten Projekten etwas sagen möchten: bitte nur sachliche und konstruktive Kritik -- nicht persönlich werden...
Da sich hier viele Profis aufhalten, bekommen wir wahrscheinlich richtig auf die Mütze. Aber das ist auch gut so, da wir uns nur so weiter entwickeln können. Wir würden von Euch gerne erfahren, wo die gröbsten Fehler liegen. Worauf sollten wir beim nächsten mal unbedingt achten?
Inhalt: "Egal wie tief Du auch fällst, es liegt an Dir, wieder aufzustehen".
Begleite unseren Protagonisten ein Stück auf seinem Lebensweg...
Gedreht wurde mit einer Canon HV30, geschnitten wurde mit VDL16.
Gefällt mir als typischer Wettbewerbsfilm recht gut.
Die letzte Aussage "Entscheidungen, die getroffen werden führen auf vielerlei Wege" ist allerdings so allgemein, dass man sie auch umdrehen könnte: Wenn keine Entscheidungen getroffen werden, führt einen das auch auf vielerlei Wege ;-)
Kamera, Schnitt usw. halte ich für i.O. Der Film fängt gut an, Respekt, aber dann, beim Inhalt fehlt mir etwas. Zitat "War es dieser eine Fehler oder die tausend Fragen, die mich begleiteten"? könnte die zentrale Stelle im Film sein, die aber unbeantwortet bleibt. Was sind die tausend Fragen? Einfach nur "zu kämpfen" mag zwar eine Haltung sein, bleibt aber inhaltlich unausgefüllt. Worum? Für was? Wie gehts weiter, wenn der Pfad der Verlogenheit verlassen ist? Das sind doch die spannenden Fragen der Figur und übertragen auch der Gegenwart. Das eigene Ego als Ziel der Erkenntnis ist zwar gegenwärtige Leitideologie, vermittelt durch 1001 amerikanische Filme, bleibt aber unbefriedigend. Das eigene Ego kann es einfach nicht sein. "War es dieser eine Fehler?" - Was ist wenn ihn seine Frau nur der Kohle wegen liebte? Was ist, wenn seine ehemaligen Freunde allesamt egomanische Arschlöcher sind? Was ist, wenn er merkt, daß er Fähigkeiten und Neigungen besitzt, die er von kleinauf an verraten hat? Was also wenn seine tausend Fragen auf tausend verstörende Antworten treffen, die allesamt mit den Lügen der Gegenwart zu tun Haben (Job + Erfolg + Anpassung = Gut)? Auch wenn es nicht immer gut ist, auf alles eine Antwort zu haben, zumindest die Fragen sollten weiter gedacht werden, sonst bleibt der Film im tausendmal gezeigten Klischee stecken. Das wär schade.
domain hat geschrieben:Die letzte Aussage "Entscheidungen, die getroffen werden führen auf vielerlei Wege" ist allerdings so allgemein, dass man sie auch umdrehen könnte: Wenn keine Entscheidungen getroffen werden, führt einen das auch auf vielerlei Wege ;-)
...hmmm, geht das denn überhaupt? Wenn ich mich entscheide, keine Entscheidung zu treffen, so treffe ich diese doch auch zwangsläufig ;)
danke für Dein Statement
und Grüße :)
Zuletzt geändert von ano31 am Do 15 Sep, 2011 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
NEEL hat geschrieben:Zitat "War es dieser eine Fehler oder die tausend Fragen, die mich begleiteten"? könnte die zentrale Stelle im Film sein, die aber unbeantwortet bleibt. Was sind die tausend Fragen?
Du hast ganz sicher recht, dass wir an einigen Stellen viel zu wenig auf das Gesagte eingehen. So hat man jedoch genug Freiraum für eigene Interpretationen. Hauptgrund war allerdings, dass es sich um ein Wettbewerbsfilm handelt, mit der Auflage, dass er nicht länger als 5 min. sein darf. Da war es schwierig alles in der kurzen Zeit unterzubringen. Ganz sicher wäre der Film in jeder Hinsicht noch ausbaufähig.
In meiner eigenen Midlifecrisis hätte ich gar keine Lust gehabt, eine nabelbeschauende und allgemein bekannte Situation von Männern um die 45 zu verfilmen. Da hat mich viel mehr das Geheimnis von humorvollen Filmen interessiert. Viel schwieriger zu realisieren als tiefschürfend analytisch Ernsthaftes ....
Ein klein wenig bin ich generell der Meinung, dass man ernste Themen in Spielfilmen nicht bierenst behandeln sollte, sondern mit Distanz und Humor.
Für Ernstes, ernsthaft behandelt sind Dokus da, aber in künstlerisch aufbereiteten verdichteten Videos hätte man die Chance zu Ironie und Humor. Das ergibt eine gewisse Leichtigkeit des Daseins, siehe Nestroy oder Woody Allan.
Alikali hat geschrieben:Der Schlußsatz funktioniert halt nicht richtig, das wurde ja auch schon bemeckert.
Wir wollten den Schlußsatz schon ziemlich neutral halten um keine Lebensweisheit mit der Holzhammermethode zu präsentieren. Unser war dann wohl doch etwas ZU belanglos. OK, notiert :)
domain hat geschrieben:Ein klein wenig bin ich generell der Meinung, dass man ernste Themen in Spielfilmen nicht bierenst behandeln sollte, sondern mit Distanz und Humor.
Wir spielen schon seit langem mit dem Gedanken, mal eine "Komödie" zu drehen. Wir trauen uns aber bis dato nicht wirklich, da wir glauben, dass es mit das schwierigste ist, die Menschen zum lachen zu bringen. Das kann ganz schnell nach hinten los gehen und ziemlich peinlich werden. Naja... vielleicht kommt das ja irgendwann...
Insgeheim gebe ich Dir recht Domain, deshalb ist es schon interessant, warum eher die Dramen die Oscars einheimsen und weniger die Komödien (wobei "Komödie" ein blöde Bezeichnung ist)
Rechtliche Notiz: Wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge
und behalten uns das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.