ich suche nach einer möglichst professionellen Kamera im Bereich von 3000 Euro. Nach längerer Recherche gefallen mir besonders die XH A1 und die XF100 von Canon, während erstere ja ein paar Jahre älter ist. Spielen beide ungefähr in der gleichen Liga und gibt es weitere empfehlenswerte Modelle?
Die EX1 ist sicher erste Wahl, aber auch entsprechend groß und schwer.
Angeblich wird meine FX100 noch im Juni geliefert.
Glanzpunkte sind für mich neben dem XLR-Audioteil die geringe Größe, die relativ schnell anwählbaren Gammapresets und die Schärfeeinstellung über Antippen des Objektes auf dem Display und endlich das Abhandensein von einschiebbaren Graufiltern.
ich hatte die XH A1s und fand sie halt im lowlight grottig. da ist die ex1 schon weit besser. klar, größere chips halt. miniDV ist halt auch nicht mehr ganz zeitgemäss, und die capture-zeit hat mich auch gestört....
domain hat geschrieben:...und endlich das Abhandensein von einschiebbaren Graufiltern.
Abhandensein ??? Dachte zuerst, das wäre ein spezieller österreichischer Begriff für Vorhandensein. Überbleibsel der babylonischen Sprachverwirrung sozusagen. :-)
Aber nein, sie kamen der XF100/105 tatsächlich abhanden. Aber warum ist das gut - für dich? Erleuchte mich unwissende Kreatur.
Dieses idiotische Blinzeln des vorgeschlagenen ND-Filters bei der FX1 hat mich schon immer genervt. Gut, dass dieses Kapitel nun ähnlich wie bei Consumerkameras gelöst wurde, wobei man die ND-Automatik ja auch komplett abschalten und mit Minus-Gain arbeiten kann, wenn es einem darauf ankommt. Wird mir aber in Praxis nie darauf ankommen :-)
Schwizerdütsch höre ich gerne und verstehe es auch, jedenfalls viel besser als unseren extremen Voralberger Dialekt.
Edit: Dass man die ND-Filter nicht mehr manuell einschieben muss, heißt ja noch lange nicht, dass keine mehr vorhanden sind. Vermutlich existiert ein Grauverlaufsfilter wie bei Consumercamcordern. Eine feine Sache, insbesondere auch, weil man die Automatic abschalten kann.
Beim Durchschauen von XH A1-Videos frage ich mich schon ob die Kamera tatsächlich einen filmischeren Look hinkriegt oder ob es von der Kamera inzwischen einfach mehr professionelle Videos gibt und auch viel in der Postproduktion nachgeholfen wurde: http://vimeo.com/groups/xha1/videos
Der Einfluss der Kamera auf einen "filmischen" Look wird ja total überschätzt. Ich bin davon überzeugt, dass man mit der XH A1 genauso unfilmische Produkte herstellen kann, wie mit der XF100.
Es geht im Grunde um ganz andere Kriterien bei der Kamerawahl, aber das ist ein anderes Kapitel.
Mhh... da werden wieder mal technische Vor- und Nachteile diskutiert, ohne die wichtigste Frage zu stellen: Was willst Du mit der Kamera drehen. Welche Art von Aufnahmen willst Du primär produzieren?
@Fenek. Das ist ja sehr zielführend. Der Fragesteller wünschte sich eine "möglichst professionelle" Lösung. Unter professionelem Equipment verstehe ich, die Ausrüstung, mit der ich meine Aufgabe möglichst gut (und vielleicht auch möglichst ressourcenschonend, sprich günstig, leicht, bedienerfreundlich, wartungsarm..., lösen kann. Kenne ich die Aufgabe aber nicht, kann ich darauf auch keine Antwort geben. Um in deinem polemischen Bild zu bleiben. Wer im trüben fischt, wird nicht zielorientiert Angeln können. Profis verstehen Technik nicht als selbstzweck, sondern Handwerkszeug, um damit sehr konkrete Aufgaben zu bewältigen...
Vielen Dank schon einmal für die Antworten. Es leuchtet ein, dass beide Kameras ihre Anhänger haben. Ich möchte vor allem Kurzfilme und Dokumentarfilme drehen. Dabei würde ich mir wünschen, dass die Bild- und Tonqualität trotz des vergleichsweise niedrigen Budgets möglichst nah an TV-Produktionen herankommen kann. Außerdem sollte die Kamera beim Dreh viele und praktische Einstellungsfunktionen bieten.
Dass die XF100 ohne Band dreht sehe ich als klaren Vorteil. Auf der anderen Seite hat die XH A1 drei Ringe am Objektiv und einen weiteren Zoom. Die XF100 hat nur einen 1/3-Zoll-CMOS-Chip, dafür aber einen 4:2:2-Codec mit 50 Mbit. Allgemein tendiere ich dazu, eher eine "neuere" Kamera zu kaufen.
Meiner Meinung nach muss man zwischen Theorie und Praxis unterscheiden. Theoretisch sind maximal viele Einstellringe und Knöpfe eine schöne Sache und heben schon mal rein optisch und im Zusammenhang mit einem Henkel den Respekt des Publikums vor der „Proficamera“.
In der Praxis sieht das zumindest bei mir etwas anders aus: zu 100% verwende ich die Belichtungsautomatik, manchmal mit Zeitvorwahl, wobei diese allerdings auch nur in Sonderfällen Vorteile bringt. Eine gute Vollautomatik inkl. variablem Graufilter optimiert die Kombination dieser drei Elemente in einer Weise, die man manuell selber kaum besser machen könnte.
Wirklich wichtig ist allerdings eine AE-Lock Funktion. So kann man z.B. das Objektiv zunächst auf eine bildwichtige Stelle (ev. mit Tele) richten und fixiert dann die Werte. Sollte danach zu starkes Zebra auftauchen, wählt man halt eine andere Stelle und lockt wieder. Aber das waren bei mir immer schon eher Ausnahmen.
Was den Autofokus betrifft, läuft es bei mir ähnlich: das initiale Pumpen abwartend, gibt es nur mehr die Kontrolle, ob auch das wirklich scharf ist, was ich wollte, ansonsten wird auf manuell umgeschaltet und nachkorrigiert.
Interessant wird ja das gezielte Fokussieren bei der XF100 über das Touchdisplay sein. Wenn das so funktioniert wie bei meiner Pana-Digiknipse, dann könnte es ideal werden. Diese erkennt nämlich meist das angetippte Objekt und zieht einen gelben Rahmen herum, der auch bei Kamerabewegungen und auch bei erheblichen Distanzveränderungen immer mitzieht, wobei der Fokusmotor ununterbrochen arbeitet.
Ich empfinde es als Segen, dass es derartige Automatiken überhaupt gibt und verwende manuelle Einstellungen nur soweit sie unumgänglich sind.
Der zur Verfügung stehende Zoombereich war zu Zeiten als man noch Gummilinse dazu sagte, das Haupkauftargument für Amateure, am besten gleich 100-fach war gefragt.
Heute ist vielmehr der Startbereich im Weitwinkel interessant und das ist auch gut so. Hat ohnehin lange genug gedauert, bis die Hersteller dem besser informierten Konsumenten gefolgt sind.
Wie es aussieht, ist die XF100 zur Zeit nirgendwo in Deutschland vorrätig. Bei redcoon hat man gesagt, dass sie wohl in vier Wochen geliefert wird. Bei anderen hat man gar keine Informationen.
Rechtliche Notiz: Wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge
und behalten uns das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.