ich lese jetzt schon seit über einem Jahr regelmäßig die News auf slashcam und bin sehr begeistert von der Seite.
Derzeit steht meine Diplomarbeit(Studiengang Medientechnik) an und ich wollte mich mal hier umhören ob es derzeit ein Thema gibt das die Gemüter erhitzt, aktuell ist und wovon trotzdem genügend Material für Recherche vorhanden ist (Bücher, usw.). 3D war meine erste Übelegung, jedoch sieht es da doch noch relativ dünn mit Büchern aus. Oder hab ich bis jetzt nur nicht die richtigen gefunden? Das Buch, das letztens hier auf der Seite vorgestellt wurde ist ja schon 2 Jahre alt und soll zwar ein guter Einstieg sein aber nicht ganz akutell. Vor allem da gerade im 3D Sektor sich in den letzten 2 Jahren doch einiges getan hat.
Oder weiß jemand sonst ein gutes Thema das sich eignen würde? Eine weitere Idee wäre gewesen, den Umschwung im Filmbereich durch VDSLR Kameras aufzugreifen. Jedoch sieht es hier glaub ich ähnlich mau mit Fachliteratur aus. Spontan würd mir da nur der "Kameramann" einfallen. Bücher zu diesem Thema sind mir nicht bekannt und wenn man alles auf internetrecherce aufbaut wird das bei Professoren nicht so gern gesehen.
Würd mich freuen wenn jemand nen guten Tip hätte oder einen spontanen Einfall für ein Thema hat, das interessant, aktuell und machbar ist.
Peter-Umh hat geschrieben:Eine weitere Idee wäre gewesen, den Umschwung im Filmbereich durch VDSLR Kameras aufzugreifen. Jedoch sieht es hier glaub ich ähnlich mau mit Fachliteratur aus. Spontan würd mir da nur der "Kameramann" einfallen. Bücher zu diesem Thema sind mir nicht bekannt und wenn man alles auf internetrecherce aufbaut wird das bei Professoren nicht so gern gesehen.
Wie du weißt, gibt es bei den VDSLRs abgesehen vom schwierigen Handling noch das Problem, dass sie keine für HDTV geeigneten Videos produzieren. Deren Leistungsmerkmale entsprechen nicht den Mindeststandards, die die Sender veröffentlichen.
Hier gäbe es doch schonmal ein Recherche-Loch. Die technischen Anforderungen der Sender, die dort dargelegten Begründungen, wissenschaftlich zu verifizieren und zu zeigen, wo es da tatsächlich bei VDSLR hapert (Optik, Sensor, Signalverarbeitung >Angaben der Hersteller, eigene Tests, technische Hintergründe). Schließlich gibt es TV-Dokus, die auf VDSLRs gedreht wurden (Recherche: Liste). Dazu könnte man sowohl die Macher als auch Fernseh-Ingenieure interviewen.
Eine ähnliche Fragestellung gilt für das digitale Kino, das bereits zu 50% umgesetzt ist und das in ein bis drei Jahren das einzige Kino sein wird, das es gibt. Eine Chance für Indie-Filmer?
Bei Medientechnik gibt es doch immer auch einen praktischen Teil. Der könnte so aussehen, dass du einen sendetauglichen - oder eben auch nicht - Beitrag produzierst, der der dargelegten Theorie Rechnung trägt. Du könntest sogar die Doku parallel zum Text erstellen und auch das Ergebnis in beiden Werken darlegen. Die Experten- und Filmemacherinterviews, sowie aussagekräftige Tests könnten das Fleisch sein. Eine zeitgemäße Fußnote: Siehe Dipl Ing Dingenskirchen bei Timecode sowieso. Nix KHG.
Das ist sehr anspruchsvoll. Was du brauchst, ist eine griffige Formulierung für die Frage oder These. Dann brauchst du ein gutes Exposé, damit dein Prof dir das abkauft. Vielleicht rät er dir ab, weil es zu aufwendig ist und schlägt dir irgendwas Doofes vor ...
Außer den mittlerweile schon abgedroschenen Themen DSLR und 3D könntest du dich auch mit Motion Tracking und Compositing auseinandersetzen. Hier gibt es eine interessante Low-Budget-Lösung von Microsoft: Kinect
Das Thema ist mehr als spannend und lässt sich auch in wissenschaftlicher Hinsicht noch viel weiter ausschlachten. Da stellt sich z.B. die Frage, ob man pro Szene auch zwei dieser Controller einsetzen kann, ohne dass diese sich gegenseitig stören. Oder auch die Integration der Sensordaten in gängige 3D-Modellierungsprogramme - allen voran Blender - hier wurde schon einiges unternommen, aber kann man hier noch etwas beitragen?
Ich würde digitales Kino als Thema wählen, das ist sexy.
Mögliche Fragestellungen für den technischen Teil:
Wann wird umgerüstet sein? Wer rüstet um mit welcher Technik? 2K vs 4K - welches Drehformat macht gegenwärtig mehr Sinn (unter Beachtung auch die "Halbwertszeit" der meisten Filme)? Hier könntest Du das Thema DSLR auch streifen.
Argumente:
Pro 4K: 4K ist zukunftssicher und hat Reserven.
Pro 2K: 2K ist jetzt state of the art und billiger, nach 1-2 Jahren wird ein Kinofilm sowieso nur noch über max. 1080p TV- und Bluray ausgewertet, danach ist er kommerziell "tot".
Mögliche weiterführende Fragestellungen (für den 1er Kandidaten):
Digitale Vertriebswege - Chance oder Bedrohung für den Indyfilm?
Argumente:
Chance für den Indyfilm: Zwang zu teuren Kopien fällt weg, Filme können kostengünstig gestreamt werden.
Bedrohung für den Indyfilm: Wenn ein Mainstreamvertrieb wie geplant die teuren Projektoren finanziert, bestimmt er auch, was gezeigt wird. Indyfilme können damit unter den Tisch fallen.
@NEEL
Man merkt, dass du in dem Thema drin bist. Einige der Fragen, wie die nach dem Zeitplan der Digitalisierung, werden sich erledigt haben, wenn die Diplomarbeit fertig ist. Die Erörterung einiger der von dir aufgeworfenen Fragen wäre im Augenblick spekulativ und ergebnisoffen, sie könnten aber plötzlich beantwortet werden und so ebenfalls bei Fertigstellung der Arbeit obsolet.
Mittelfristig glaube ich an viele Formate und Standards, die digital friedlich nebeneinander existieren.
Ähnlich skeptisch sehe ich den Einfluss der Majors auf die Inhalte im Kino. Spannend wird alternativ dazu die Entwicklung einer attraktiven Distributionsplattform im Internet.
@Axel: Das war vor vielen Jahren das Thema einer Vordiplomarbeit eines guten Freundes, bei der ich mithalf zu recherchieren. Ausser der Verabschiedung des 2K Standards und dem Aufkommen der 4K-Projektoren hat sich nicht wirklich viel verändert seither. Da die meisten Kinos mit 2K ausgerüstet werden, dürfte das Thema noch eine Weile stabil bleiben...
Die Grundüberlegung ist doch eher, was nach dem Diplom passieren soll. Eine gut plazierte Diplomarbeit zur richtigen Zeit ist ein guter Türöffner. Ich habe z.B. über Drehbuch und Filmförderung geschrieben und kam dadurch seinerzeit bei einer Produktionsfirma unter. Mit o.g. Arbeit kann er u.U. bei Firmen anfangen, die Kinos ausrüsten. Wenn der Kandidat in einem Animationsstudio arbeiten möchte, sollte er dort Inhouse seine Diplomarbeit schreiben, da wäre eventuell Detis Ansatz geeignet... Besser ist es IMHO jedoch von Anfang an seinen Wunsch-Arbeitgeber zu kontaktieren und bereits vor der Diplomarbeit fragen, welcher Bedarf vorliegt...:-)
praktischen Teil für die Diplomarbeit steht schon und sind wir schon dran. Wir drehen im kleinen Team eine Art Reportage/Doku über interessante Charactere am Münchner Flughafen. Vor allem über Tätigkeiten die man jetzt nicht auf den ersten Blick mit dem Flughafen in Verbindung bringt und gleichzeitig über Menschen die interessante "Geschichten" zu erzählen haben. Gedreht wird vorraussichtlich mit Sony EX3.
Wo ich später mal hinmöchte. Am liebsten würde es mich in den Outdoor/Extremsportfilmbereich in eine Produktion ziehen. Jedoch weiß ich bis jetzt fast keine Firmen die in diesem Bereich in Deutschland/Österreich tätig sind. Was ich mir außerdem vorstellen könnte, wäre ein Beruf z.B. Red Bull TV in der Technik. Da ich bei meinem Praxissemester sowohl 7 Wochen Dreherfahrung in den Alpen hatte, sowohl auch bei einem Videoequipmentverleih war, hätte ich in beiden Bereichen schon einen kleine Grunderfahrung (falls man das so nenne kann).
Von meinem Prof hab ich übrigens das OK, dass die theoretische Arbeit nicht unbedingt ganz so weit bei der praktischen Arbeit angesiedelt sein muss. Es sollte sich hald im selben Bereich sein. Desshalb fällt das Vorgeschlagene Thema mit Tracking leider eher Flach.
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