Hallo Britta!
Na du bist mir ja ein "spezieller" Fall! ;-)
Ja, auch der Wasti kommt aus der Analogwelt.
1989 kauften wir uns eine Studer A800 MK III 24 Spur 2“ Mehrspurbandmaschine.
Damaliger Kaufpreis umgerechnet ca. 110.000,- Euro.
Voriges Jahr um 7.000,- verkauft.
Auch unser Neve VR 60 wurde nach Italien verkauft.
Warum? Es rechnet sich einfach nicht mehr. Um analoge Geräte der Spitzenklasse im Studiobetrieb zu halten braucht es viel Geld. Angefangen vom Stromverbrauch, der bei diesen Geräten enorm ist (Während einer Produktion mussten die Geräte durchlaufen. 24 Stunden am Tag. Sonst könnte durch das Abkühlen und neuerliches Aufheizen der Kondensatoren, Widerstände und anderer Bauteile sich eine minimale Klangverfärbung innerhalb einer Produktion bilden. Das Studio hat im Vollbetrieb ca. 6.500 Watt gezogen.) über die Wartungskosten (Einmal im Jahr wurde der Studer-Techniker von der Schweiz eingeflogen der die Bandmaschine neu eingemessen und serviciert hat.) bis zu eventuellen Reparaturen die bedingt durch den hohen Anteil mechanischer Bauelemte immer wieder angefallen sind und sehr teuer waren. Der Kunde ist aber zu einem großen Teil einfach nicht mehr bereit diesen Aufwand zu bezahlen.
Mittlerweile habe ich ein Digitalstudio mit teilweise analogem Outboard Equipment.
Und ja, ich bin schön langsam zufrieden damit. Allerdings war der Weg ein langer.
Mir und Kollegen ist es nicht leicht gefallen auf den digitalen Zug aufzuspringen. Apogee war damals meist das Maß der Dinge und wenn ich mir die heutigen Wandler in der mittleren Preisklasse so ansehe könnte man meinen, dass zwischen den Apogee und den „Neuen Wilden“ kein großer Unterschied besteht, was den Schluss zulässt, dass Apogee stark nachgelassen hat.
Hier sollte man aber nicht vorschnell Urteilen.
Wandler die vor 10-15 Jahren zu der Ober- bzw. Spitzenklasse zählten findet man heute in der Mittelklasse angesiedelt. Auch Wandler der unteren Preisklasse sind durchwegs brauchbar und für den ambitionierten Privatanwender oder das kleine Projektstudio durchaus tauglich.
Die Wandler sind in der Mittel- Ober- und Spitzenklasse eng zusammengerutscht und dies macht es auch so schwer hier die wirklichen Sahnestückchen herauszufinden.
Real „schlechte Wandler“ wirst du wohl nicht mehr so leicht wie früher finden.
Bei den klassischen Kombi-Interfaces wirst du immer einen Kompromiss eingehen müssen.
Willst du dich in der High-End Abteilung austoben so musst du nach wie vor trennen. Also die Wandlereinheit und den PreAmp gesondert betrachten und besorgen.
Wobei auch bei den Kombi-Geräten wirklich gute dabei sind.
Da du an einer „Übergangslösung“ interessiert bist würde ich an deiner Stelle zu einem der folgenden Geräte greifen:
(Nicht das die Geräte Übergangslösungen wären, sie sind vielmehr gute Interfaces im mittleren Preissegment. Aber dein von dir genannter Anspruch ist halt nur in der Ober- bzw. Spitzenklasse zu finden und selbige Geräte kosten deutlich mehr.)
Mittelklasse
http://www.thomann.de/at/motu_896_mkiii.htm (Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis. )
http://www.thomann.de/at/rme_fireface_ufx.htm (Mehr Ein- und Ausgänge plus USB machen es teurer.)
Die „Günstig aber Gut“ – Klasse
http://www.thomann.de/at/lexicon_ionix_fw810s.htm (Interessant auch dieses Gerät aus dem Hause Lexicon. Die Firma Lexicon verbaute seit jeher immer gute Wandler in ihren Geräten.)
http://www.thomann.de/at/motu_ultralite ... hybrid.htm (Klein, kompakt, praktisch, mit FireWire und USB und mit brauchbaren Wandlern ausgestattet.)
Alle Geräte verfügen über etwas mehr an Kanälen und Möglichkeiten als du sie in deiner Beschreibung für nötig erachtest. Aber einen kleinen Spielraum zu haben um Eventualitäten vorzubeugen ist sicher nicht verkehrt und ermöglicht dir im Bedarfsfall, auch das eine oder andere externe Gerät in die Audiobearbeitung ohne Probleme einzuschleifen.