Wenn es von der Gestaltung her eine Art Reportage ist, dann darf der Gesprächspartner nicht in die Kamera schauen. Bei Werbespots wäre es etwas anderes. Und die Kanzlerin schaut bei der Silvesteransprache natürlich auch in die Kamera, sonst aber nie.Auf Achse hat geschrieben:Besteht hier trotzdem die klassische Interviewsituation, also mit entsprechender Kadrierung und KEIN Kamerablick? Oder können die Protagonisten doch ab und zu in die Kamera blicken so als ob sie das Publikum direkt ansprechen?
Noch eine Frage zur Position der Protagonisten: Blickrichtung IMMER nur von links auf rechts, oder geht zwecks Abwechslung auch umgekehrt?
Wo steht das und wer legt das fest ...... ?dann darf .....
Also ich persönlich betrachte sowas aus Kameraperspektive, die meisten anderen sicher auch. Ist ja an sich egal, so lange Du Dich mit Deinem Umfeld verständigen kannst. Im Prinzip kommuniziert man ja zu diesem Thema gar nicht mit dem Gesprächspartner, sondern man kadriert eben sein Bild und der Mensch vor der Kamera antwortet dem Fragesteller. Man muss also nur darauf achten, wo man den Fragesteller positioniert.Auf Achse hat geschrieben:Nur damit wir von der selben Perspektive reden: Meint ihr mit "Blick nach rechts" von der Kameraperspektive gesehen rechts (denke ich) oder aus Protagonistenperspektive?
Nein, gibt es ja nicht. Eher "Wolfgang gegen den Rest der Welt"... :-)Auf Achse hat geschrieben:Es ist interessant dass es beim Blick in die Kamera so konträre Meinungen gibt ...
Den haben wir doch hier neulich schon ausführlich durchgenommen. Wenn wir beim Thema "in die Kamera schauen" bleiben, dann sage ich, dass das bei diesem Film durchaus in Ordnung geht, weil das irgendwie ein Zwischending aus Informations- und Werbefilm ist. Da kann man das ja durchaus so machen. Bei eher journalistisch gestalteten Filmen (bzw. bei Informationsfilmen, die so aussehen wie ein journalistisch gestalteter Film) aber eben nicht, und da bleibe ich bei.WoWu hat geschrieben:... schau hier mal rein .... der ist gut und zeitgemäß gemacht:
Genau. Kanzlerin im Kanzlerinnenpodcast oder bei der Silvesteransprache: Schaut in die Kamera. Kanzlerin im Fernsehinterview: Schaut zum Fragensteller. Das sind eben zwei vollkommen verschiedene Gestaltungsformen.Numquam hat geschrieben:Anders sieht es aus wenn unsere Kanzlerin einer bestimmten Aussage Nachdruck verleihen will und an die Masse referiert. Da muss Sie es tun.
Richtig, und es interessiert nicht ob Sie links oder rechts sitzt, hauptsache sie sitzt und ist ordentlich kadriert.Pianist hat geschrieben:Genau. Kanzlerin im Kanzlerinnenpodcast oder bei der Silvesteransprache: Schaut in die Kamera. Kanzlerin im Fernsehinterview: Schaut zum Fragensteller. Das sind eben zwei vollkommen verschiedene Gestaltungsformen.Numquam hat geschrieben:Anders sieht es aus wenn unsere Kanzlerin einer bestimmten Aussage Nachdruck verleihen will und an die Masse referiert. Da muss Sie es tun.
Matthias
Sie kann natürlich auch stehen... :-)Numquam hat geschrieben:Richtig, und es interessiert nicht ob Sie links oder rechts sitzt, hauptsache sie sitzt und ist ordentlich kadriert.
Was genau ist daran Schwachsinn? Ich arbeite nun mal gerne mit konkreten Beispielen, die jeder kennt.WoWu hat geschrieben:Und dieser ganze Kanzlerschwachsinn ..... kopfschüttel.
Öh - gibt es überhaupt einen Grund, das Rotlicht an einer EB-Kamera zu nutzen? Bei mir ist das immer ausgeschaltet und ich schalte es nur dann ein, wenn ich mal gleichzeitig selbst den Ton angele und rechts von der Kamera stehe, damit ich sehe, dass sie auch wirklich läuft. Und dann auch nur das hintere Rotlicht, niemals das vordere. Bei Ikegami sind die zum Glück getrennt schaltbar.Numquam hat geschrieben:Was auch häufig zu dem Blick in die Kamera führt ist das rote Lämpchender Kamera bei Record, welches man bei Anfängern im Interview ausschalten sollte, damit ist schonmal eine Fehlerquelle ausgeschaltet die dazu führen könnte.
Natürlich kann Sie auch stehen ;-)Pianist hat geschrieben:Sie kann natürlich auch stehen... :-)Numquam hat geschrieben:Richtig, und es interessiert nicht ob Sie links oder rechts sitzt, hauptsache sie sitzt und ist ordentlich kadriert.
Matthias
Das kann schonmal passieren, gerade wenn man noch keine Routine hat, wobei Routine die größte Fehlerquelle ist ;-)Pianist hat geschrieben:Öh - gibt es überhaupt einen Grund, das Rotlicht an einer EB-Kamera zu nutzen? Bei mir ist das immer ausgeschaltet und ich schalte es nur dann ein, wenn ich mal gleichzeitig selbst den Ton angele und rechts von der Kamera stehe, damit ich sehe, dass sie auch wirklich läuft. Und dann auch nur das hintere Rotlicht, niemals das vordere. Bei Ikegami sind die zum Glück getrennt schaltbar.Numquam hat geschrieben:Was auch häufig zu dem Blick in die Kamera führt ist das rote Lämpchender Kamera bei Record, welches man bei Anfängern im Interview ausschalten sollte, damit ist schonmal eine Fehlerquelle ausgeschaltet die dazu führen könnte.
Matthias
Noch mal zur Ausgangsfrage: Ansprechen soll den Zuschauer natürlich immer alles. Die Frage ist eher: Möchtest Du den Film so aufbauen, dass die Leute ihre Statements auch so formulieren, dass sie dabei den Zuschauer direkt ansprechen? Dann gerne in die Kamera. Oder soll es eher wie die Antwort auf eine (gedachte) Frage klingen? Dann an der Kamera vorbei.Auf Achse hat geschrieben:Das ganze ist nicht als Interview gemeint sondern viel mehr eine Präsentation die den Zuseher ansprechen soll.
Das stimmt sicherlich, habe auch nie etwas anderes behauptet. Ich bin nur der Meinung wenn man schon nicht Live sendet kann man darauf achten und bei Belieben gegensteuern und es eben richtig machen.WoWu hat geschrieben:@ Numquam
Wichtig ist immer nur, was hinten raus kommt .... und wieviel man davon verkauft ....
Auch Achse wird schon seine Methode finden. Es gibt ja genügend gute Beispiele.
Wenn er für sich entscheiden könnte oder wollte was richtig oder falsch ist , würde er nicht fragen sondern von sich aus sagen ich mach das wie ich es will entgegen allen gültigen journalistischen Formen, er hat aber explizit nochmal nachgefragt.WoWu hat geschrieben:Jau, stimmt und man kann auch drauf achten, dass man zeitgemäß gestaltet.
... wird ihm schon gelingen.
Und was "richtig" und "falsch" ist, wird er schon allein entscheiden können.
Deshalb kommt es ja darauf an, ob er einen journalistisch-reportagigen Film oder einen eher werblichen Film machen möchte. Im Bereich des ehrenamtlichen Engagements geht sicher beides, da kommt es genau auf das Tätigkeitsfeld an. Im Bereich der öffentlich finanzierten oder geförderten Einrichtungen darf es natürlich nicht zu werblich aussehen.Numquam hat geschrieben:Zeitgemäß ist aber nicht, seit Jahrzenten gültige journalistische Formen als unzeitgemäß zu betrachten. ;-)
Aber ebenso wenig ist alles was althergebracht ist, noch zeitgemäß.Zeitgemäß ist aber nicht, seit Jahrzenten gültige journalistische Formen als unzeitgemäß zu betrachten.
;-) ;-)WoWu hat geschrieben:Aber ebenso wenig ist alles was althergebracht ist, noch zeitgemäß.Zeitgemäß ist aber nicht, seit Jahrzenten gültige journalistische Formen als unzeitgemäß zu betrachten.
Sonst hätten wir heute auch noch Clemens Wilmenroth und die Hesselbachs.
Nach so vielen theoretischen Ansätzen sollte schon auch dasAuf Achse hat geschrieben:...!!!
Ihr habt genug Beispiele in beide Richtungen geliefert...
Abgesehen von unmotivierten Reißschwenks, nervigem Focus Racking, unmotivierten Reißzooms, unmotiviertem Handkamera Gewackel, unmotiviertem Speedramping und schlechtem Licht (wenn überhaupt) - ist es tatsächlich gut gemacht, was die Interviews betrifft.WoWu hat geschrieben:
... schau hier mal rein .... der ist gut und zeitgemäß gemacht:
Niemals einen Kinski frei vor einer laufenden Kamera sprechen lassen.DWUA hat geschrieben: Was lernen wir daraus?
Der berühmteste Kinski-Ausschnitt ist aber immer noch dieser hier.Frank Glencairn hat geschrieben:Mein Gott was für ein Arsch - kann man mal sehen was Koks mit einem Menschen anrichtet.