soan hat geschrieben:Bei (älteren) Broadcast-Bodies haben die Filter teilweise eine Einfärbung - Filter D für über 6000 Kelvin zb ist Orange bedampft um die Kamera beim Weissabgleich im Rahmen zu halten.
Damit hat es eventuell etwas zu tun? Vielleicht steht ja in der Bedienungsanleitung "Filter sowieso ist optmiert für Einsatz mit Kunstlicht" oä. Das würde bestimmte Farbstiche erklären.
Das würde eher einen vergessenen Weißabgleich erklären... :-)
Aber es ist tatsächlich so, wie Du sagst: Früher gab es meist nur ein Filterrad, meist mit vier Filtern. Wie die belegt waren, das war von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Bei Ikegami war es so, dass Filter 1 der Kunstlicht-Filter war, also praktisch ganz klar, dann kam Filter 2 mit Konversion und hoher Neutraldichte, dann Filter 3 mit Konversion und geringerer Neutraldichte und schließlich Filter 4 wie Filter 1 für Kunstlicht, aber mit Sternchen-Effekt.
Heute verteilt sich das auf zwei Filterräder, eines für Konversion und eines für die Neutraldichten. Nun aber ist es entscheidend, wie die Kamera sich im Hinblick auf die beiden Weißabgleich-Speicher A und B verhält. Früher war es bei Sony immer so, dass zu jeder Filterrad-Position ein A und ein B gespeichert wurde. Bei Ikegami war es so, dass jeweils nur einmal A und einmal B gespeichert wurde, so dass man durch Drehen des Filterrades die Farbe manipulieren konnte. Bei den heutigen Ikegami-Kameras kann man im Menü einstellen, wie sich der Speicher verhalten soll.
Beispiel: Wenn der Speicher nicht mit dem Filterrad gekoppelt ist, kann man auf Filter 3 ein Weiß bei Tageslicht machen, und wenn man dann auf Filter 1 schwenkt, ist das Bild blau. Oder man macht ein Weiß auf Filter 1, schwenkt auf Filter 3 und das Bild ist gelb. Wenn ich früher zwischen drinnen und draußen gependelt bin, habe ich mir das Weiß für Filter 1 auf A und das Weiß für Filter 2 und 3 auf B gelegt. Dann muss man nur daran denken, jeweils beides umzuschalten.
Heute habe ich die Kamera so programmiert, dass sie sich für jeden Filter zwei Weiße merkt. Auf Speicher A habe ich bei Filter A (Kunstlicht) standardmäßig 3.600 Kelvin gespeichert, das passt genau zu meiner Akkufunzel. Bei Filter B (mein üblicher Filter für Tageslicht, es gibt noch einen) habe ich auf Speicher A standardmäßig gemessene 5.800 Kelvin, das passt von Mai bis Oktober für draußen immer. Filter B nutze ich für alle abweichenden Situationen, da sind also immer mal andere Werte drauf, während ich die A-Speicher nie anrühre.
Soweit meine kleine Weißabgleichsfilterbenutzungsgeschichte.
Matthias