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In Premiere kann man die keyframes aller effekte als Bezier anlegen."
Das war allerdings nicht die Frage, sondern ob man Bezier
masken - und die auch animiert - erstellen kann.
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Wer benutzt solche Funktionen bitteschön? Wer baut Würfel (gerade das Beispiel Würfel schreit geradezu heraus dass ein Amatuer am Werk war) oder noch komplexere Animationen in einem Schnittprogramm?"
Derjenige, der die Möglichkeit dazu hat und das mit dem Schnittprogramm womöglich noch schneller und einfacher umsetzen kann als wenn er dazu ein zweites Programm mit anderer Bedienphilosophie benutzen müsste.
Zudem war das nur ein Beispiel, um das FX-Toggling zu beschreiben.
Natürlich ist es ab einer gewissen Komplexität und ab einem gewissen Qualitätsanspruch sinnvoll, ein anderes, spezialisiertes Werkzeug zu benutzen. Ebenso wie es in gleichen Fällen sinnvoll ist, solche Aufgaben von anderem, spezialisiertem Personal erledigen zu lassen.
Nur damit entfernen wir uns schon stark von der eigentlichen Fragestellung dieser Diskussion. Und so gesehen leistet so ziemlich jedes heute verfügbare Schnittsystem, das mehr als 50 Euro kostet, viel mehr als für die eigentliche Schnittarbeit notwendig und vielleicht auch gut wäre.
Tatsache ist aber auch, dass all solche Systeme, auch Vegas und Premiere - vielleicht trotz, vielleicht aber auch gerade wegen solcher Funktionen - ihre Zielgruppen und Liebhaber gefunden haben. Ich kenne auf jeden Fall eine ganze Menge Leute, die der Effektivität wegen solches Compositing mit all den dort verfügbaren Facetten lieber gleich in Vegas erledigen. Wichtig ist dabei nur, die Grenzen zu erkennen und das entsprechend umzusetzen.
Die Frage, wer solche Funktionen benutzt, ist daher müßig.
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Könntest du mir bitte mal erklären wann und wofür man eine Aspect Ratio von 0,888 jemals braucht?"
Ein Beispiel dafür hatte ich oben schon genannt, wobei auch hier der genannte Wert nur ein aus der Luft gegriffenes, aber durchaus exemplarisches Beispiel war:
Es geht dabei v.a. um die bestmögliche Kontrolle von Fremdmaterial, denn beim Herstellen von Bildmaterial passieren Fehler. Es geht nicht um einen Wert eines Pixelseitenverhältnisses von 0,888, sondern um eine wirklich freie Anpassung der Werte eines Projektes und damit der Vorschau. Nur dann kann auch die genaue Kontrolle von Schärfe, Geometrie und Bewegung hergestellt werden.
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- Export von fertig geschnittenen Sequenzen durch ein externes Programm = man kann während dem exportieren weiterarbeiten"
Ja, finde ich von Adobe gut umgesetzt. In Vegas über eine zweite Projektdistanz realisierbar, aber zusätzlich sollte dafür dort manuell die Prozesspriorität runtergesetzt werden, damit der Renderprozess nicht die andere Arbeit zu sehr ausbremst. Oder man muss auf das Netzwerkrendern zurückgreifen. Also zwar auch machbar, aber nicht so elegant und einfach.
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- Extrem viele Formate werden von Premiere verarbeitet"
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- AAF (= komplette Sequenzen mit Schnitten und Effekten) Import und Export von Avid und Final Cut möglich"
Beides gilt auch für Vegas. Wobei man (unabhängig von der Software) sehr vorsichtig sein muss, wenn es darum geht, per AAF mehr als relativ einfache Schnittprojekte zwischen verschiedenen Systemen auszutauschen.
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- Nativer Red Support"
Jepp, auch in Vegas, inklusive der Übernahme der Matrix der R3D-Decode-Eigenschaften und der Möglichkeit deren Manipulation.
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- Media Brwoser: Ein einziges Fenster zum Import von sämtlichen bekannte Formaten wie XDCam oder P2"
Jepp, auch in Vegas (wobei für P2 ein Plugin benötigt wird). Der Anwender hat hier die Wahl: Ein Fenster für alles in der Form eines Windows-typischen Explorers oder den Media Manager (je nach Vorhaben). Oder spezielle Browser für spezielle Zwecke.
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- Support von Sapphire, Trapcode... Plugins"
Eine Menge solcher Effekte sind Vegas-intern herstellbar und brauchen dort keine zusätzlichen Plugins. Das gilt beim Vergleich mit Sapphire/Trapcode beispielsweise für verschiedene Glow-, Glint-, Lensflare-, Light-, Film-, Paint-, Emboss-, Stylize-, Composite-, Distort-, und Warp-FX und auch für Dissolves, Clouds, Gradients, Textures. Vieles davon gibt's fertig abrufbar und modifizierbar, manches kann leicht über die internen Compositing-Werkzeuge hergestellt werden, mit entsprechend flexiblen Einflussmöglichkeiten. Bevor hier jemand zwingend ein Plugin zukaufen muss, kann er sich erstmal mit den vorhandenen Möglichkeiten austoben.
Wenn ein jeder tief in seinem Schatz gräbt, werden wir vermutlich noch viele solcher Funktionen auf beiden Seiten finden. Nur bezweifle ich (auch aus dem bisher hier Gelesenem), dass damit die ursprüngliche Aussage, es gäbe in Premiere mehr Möglichkeiten zur Clipgestaltung als in Vegas, untermauert werden kann. Wer dieser Meinung ist, zielt vermutlich entweder auf eigene, spezielle Anwendungsfälle ab oder kennt Vegas noch nicht ausreichend. Der besagte Freund, der da Vegas nutzt, wird wissen, warum er das tut. Der muss nicht bekehrt werden.
Marco
Seminare für Sony Vegas Pro und Movie Studio