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Werner Herzog über die RED



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slashCAM
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Beiträge: 11279

Werner Herzog über die RED

Beitrag von slashCAM »



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

der herzog macht sich mit solchen aussagen lächerlich:
die red ist eine nicht ausgereifte kamera von computerleuten, die keine sensibilität oder kein verständnis für den wert von hochpräziser mechanik haben, welche eine 200 jahre alte geschichte hat.
na sicher, man sollte wahrscheinlich elektronische kameras mit möglichst vielen zahnrädern bauen. am besten dann seitlich ein sichtfenster in den red-body machen, damit herr herzog die mechanik im innern sieht und ihm dabei ganz warm ums herz wird.
alles, was sich schneller bewegt als eine bibliothek, ist ein problem für die red camera.
ja nee, is klaaar. ich würde sagen, damit hat er sich schon selbst disqualifiziert. sicher braucht die red one 4 minuten zum booten, aber dafür muß man während des drehs auch nicht alle paar minuten die filmkassette wechseln wie bei chemischem film. da frage ich mich, was insgesamt auf die drehzeit gerechnet länger dauert...

solche typen wie herzog sind dinosaurier, die werden wegsterben, weil sie krankhaft an altem festhalten und zu unflexibel sind. er sollte sich besser nur zu sachen äußern, von denen er was versteht, nämlich dem filmemachen selbst. film- bzw. videotechnik ist offensichtlich nicht so sein steckenpferd.
ciao, Arndt.



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Schleichmichel »

In 3-Perf läuft ein 300m-Magazin rund 14 einhalb Minuten, in 2-Perf sind es 22 Minuten. Magazine sind abhängig von Kamerasystem unter 40 Sekunden gewechselt, und der Assistent gleicht auch die Restlaufzeit im Magazin mit der zu erwarteten Aufnahmelänge der zu drehenden Szene ab und wechselt ggf. das Magazin. Die Shortends werden entweder bei anderen Gelegenheiten eingesetzt, oder sie werden verkauft/verschenkt.

Der Kommentar mit der Bibliothek ist zwar überspitzte Stichelei, aber es steckt etwas wahres in seiner Ausführung drin. Es ist schlicht nicht das, was die digitale Welle versprach (zur Erinnerung: schneller, flexibler und u.a. günstiger *hust*).

Die deutsche Filmkultur hat sich in Bezug auf Werner Herzog lächerlich gemacht, dann darf er das auch ruhig mal in anderen Bereichen. Hat er aber in meinen Augen nicht.



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

ich kenne mich mit film nur sehr rudimentär aus (weiß zwar, was 3perf und 4perf ist, daß es auch 2perf gibt, wußte ich nicht) und will mich daher nicht zu weit aus dem fenster lehnen.
aber spontan kann man sicher auch mit chemischem film (was er m. w. so schön falsch "celluloid" nennt, die celluloid-zeiten sollten aus brandschutzgründen schon lange vorbei sein) nicht drehen. was bei szenischem film normalerweise auch gar nicht nötig ist. immerhin muß eine einstellung erst eingerichtet werden.

naja, letzten endes finde ich seine begründungen ziemlich daneben. wenn´s danach geht, könnte man 200jährige mechanik auch in formel1-rennwagen und raketen einbauen. das sind auch sparten, wo die leute kein verständnis für altertümliche technik aufbringen.
ciao, Arndt.



paddefilm
Beiträge: 43

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von paddefilm »

Naja, zwei Red-Jobs, zweimal ist uns die Mühle abgeraucht. Einmal war es zu kalt und einmal war es ein Hotspot in der Bildmitte (Chipfehler). Einmal Ersatzbody, einmal zirka 30min Warten...soviel zum Thema Zeit ist Geld...

Sowas ist mir zumindest beim Dreh auf 35 und 16 noch nie passiert...und ja, ich geb der Red trotzdem weiter ne Chance... ;-)

padde



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

ich kenne einige, die keinerlei stress mit ihren red ones haben. vielleicht hattet ihr nur ein montagsgerät. sowas gibts überall. deswegen direkt die ganze sparte zu verteufeln, indem man sinngemäß behauptet, die entwickler hätten kein verständnis für film, halte ich eben für lächerlich. ich wette, der herzog kennt die entwickler nicht mal.
ciao, Arndt.



canovision

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von canovision »

also ich glaube ,daß bei RED überhaupt nur am Montag gearbeitet wird!
Jahrelange Ankündigungen verunsichern pot.Käufer,in solchen Zeitsprüngen arbeitet sonst nur der Vatikan.

Wenn ein Praktiker wie Hr.Herzog zu diesem Statement kommt,dann wird er wissen, worüber er spricht!

Und: Die vielgeschmähte 200 jährige "Uralttechnik" war und ist die Basis für alles, was später folgte.Vieles davon funktioniert auch heute noch hervorragend,ob man dasselbe von der heutigen Technik auch in 200 Jahren sagen kann?Glaub ich nicht!



paddefilm
Beiträge: 43

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von paddefilm »

Lol, eben....Herzog der alte Haudegen hat bei mir auch quasi Narrenfreiheit....zumindest nachdem ein Sniper ihn beschossen hat (siehe Youtube lol)...



Bernd E.
Beiträge: 8825

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Bernd E. »

In diesem Zusammenhang ist auch ein anderer Artikel aus derselben Ausgabe ganz interessant zu lesen:
Panavision Genesis vs. RED One



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

canovision hat geschrieben:also ich glaube ,daß bei RED überhaupt nur am Montag gearbeitet wird!
Jahrelange Ankündigungen verunsichern pot.Käufer,in solchen Zeitsprüngen arbeitet sonst nur der Vatikan.
das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. aber wurscht...
ciao, Arndt.



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

Schleichmichel hat geschrieben:Die deutsche Filmkultur hat sich in Bezug auf Werner Herzog lächerlich gemacht, ...
kannst du das mal näher erläutern, bitte?
ciao, Arndt.



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Schleichmichel »

Klar, aber zunächst ein paar andere Anmerkungen.

Zelluloid ist als Begriff für konventionellen Film okay. Nitrofilm ist der brennbare. Von daher - und unter Rücksichtnahme Deines Unwissens zum Handling von Film am Set - disqualifizierst eher Du Dich, um eine Meinung eines Filmschaffenden disqualifizieren zu wollen.

Christian Berger äußerte sich gegenüber Sonys Praxis, unfertige/unfähige Kameras für Filmproduktionen freizugeben, ziemlich entrüstet. Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis kostengünstig UND zuverlässig digital gearbeitet werden kann. Solange sollte man den Filmemachern nicht Dinosauriertum und Ewiggestrigkeit vorwerfen, wenn sie sich dazu entschliessen, auf etablierten und zuverlässigen Wegen eine von Natur aus fragile Unternehmung namens "Filmproduktion" in Angriff zu nehmen. Und daran wird sich erstmal nichts ändern, solange sich DoPs nicht wie im Blindflug vorkommen und Kameras ohne Schärfeebenenmarkierung auf den Markt kommen (okay, okay...alte Kamelle - aber EIN Beispiel, woher sich Herzog diese überspitzte Anmerkung erlaubt).

Zu Werner Herzog: Dieser Herr stellt schon seit geraumer Zeit Filme her. Manche davon waren auch nicht so die Offenbarung. Aber nichtsdestotrotz schaffen es die wenigsten Filme von ihm, hier in Deutschland überhaupt einen Verleiher zu finden. Meistens läuft es darauf hinaus, dass die Filme lange nach der VÖ in Amerika, bzw. Rest der Welt hier anlaufen, ohne nennenswerte Öffentlichkeitsarbeit (also Verschwendung) und manchmal nur als DVD-Release, welches dann hier und da in einigen Programmkinos läuft, wo sowieso immer nur die gleichen Nasen zu sehen sind.

Klar ist das nicht direkt eine Fehlleistung der Verleiher, denn die sind primär Gewinnorientiert, und das in möglichst kurzer Zeit und möglichst effektiv. Aber ich spüre da ein gewisses Defitzit in der Holschuld des Publikums, dass es dem Markt nicht spiegelt, dass es auch mal eine Bluray von Tarkowski wünscht (gerne auch andere Perlen aus dem Osten...nicht immer nur Westen) oder im TV ausser "den ollen" Fassbinder-Melodramen auch mal die rockigen Filme, wie "Satansbraten" oder den nirgens wirklich erhältlichen "Wildwechsel" zeigt... Oder eben was NEUES! Wenigstens kommt "Welt am Draht" jetzt bei Arthaus als Doppel-DVD raus.

Aber insgesamt sehe ich da am deutschen Filmhorizont wenig Vielversprechendes. Allenfalls Hochhäusler, Akin und Co. bewegen sich in eine interessante Richtung. Während einer wie Herzog im Ausland fröhlich krude Stoffe verfilmt, Haneke (okay, er ist österreicher) davon profitiert, dass er international arbeiten kann...und während hier offensichtlich in Deutschland gute/erfolgreiche/spektakuläre ausländische Filme produziert werden, bekommt es hierzulande irgendwie nur selten jemand auf die Reihe. Da beweisen die skandinavischen Länder etwas mehr Mut.



Pianist
Beiträge: 9023

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Pianist »

Schleichmichel hat geschrieben: Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis kostengünstig UND zuverlässig digital gearbeitet werden kann.
Nö, probier doch einfach mal die Ikegami Editcam HD aus, die kann man jetzt auch in allen wichtigen deutschen Medienstädten mieten.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Schleichmichel
Beiträge: 2221

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Schleichmichel »

Wow. Endlich im Verleih? Nach wievielen Jahren?



Pianist
Beiträge: 9023

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Pianist »

Schleichmichel hat geschrieben:Wow. Endlich im Verleih? Nach wievielen Jahren?
Den Unterton Deiner Frage verstehe ich nicht. Die vier Vorserienkameras waren im Frühjahr 2007 für eine auf der ganzen Welt gedrehten Tierserie im Einsatz. Im Sommer 2007 begann die Serienauslieferung, ich habe meine seit diesem Zeitpunkt. Diese Kamera hat sich zunächst vor allem bei Einzelnutzern etabliert, die ihren Workflow komplett selbst im Griff haben, während die SD-Variante ja seit vielen Jahren auch bei einer Reihe von europäischen Fernsehsendern im Einsatz ist. Offensichtlich sind die Erfahrungen der vergangenen Jahre so positiv, dass sich im Sommer 2009 etliche deutsche Kameravermieter entschlossen haben, das Gerät in den Verleih zu nehmen.

Da man mit dieser Kamera genau so arbeiten kann wie mit jeder bisherigen EB-Kamera, sehe ich im praktischen Umgang keine Probleme. Dabei erhält man eine Qualität, die auch für das digitale Kino reicht. Die Leute müssen eben nur ein klares Konzept zum Umgang mit den Massendaten verfolgen, dann gibt es keine Probleme.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

@schleichmichel:
danke für die ausführliche erklärung zum thema herzog.
ciao, Arndt.
Zuletzt geändert von camworks am Fr 15 Jan, 2010 15:04, insgesamt 4-mal geändert.



ksr
Beiträge: 313

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von ksr »

Schleichmichel hat geschrieben: Zu Werner Herzog: Dieser Herr stellt schon seit geraumer Zeit Filme her. Manche davon waren auch nicht so die Offenbarung. Aber nichtsdestotrotz schaffen es die wenigsten Filme von ihm, hier in Deutschland überhaupt einen Verleiher zu finden. Meistens läuft es darauf hinaus, dass die Filme lange nach der VÖ in Amerika, bzw. Rest der Welt hier anlaufen, ohne nennenswerte Öffentlichkeitsarbeit (also Verschwendung) und manchmal nur als DVD-Release, welches dann hier und da in einigen Programmkinos läuft, wo sowieso immer nur die gleichen Nasen zu sehen sind.

Klar ist das nicht direkt eine Fehlleistung der Verleiher, denn die sind primär Gewinnorientiert, und das in möglichst kurzer Zeit und möglichst effektiv. Aber ich spüre da ein gewisses Defitzit in der Holschuld des Publikums, dass es dem Markt nicht spiegelt, dass es auch mal eine Bluray von Tarkowski wünscht (gerne auch andere Perlen aus dem Osten...nicht immer nur Westen) oder im TV ausser "den ollen" Fassbinder-Melodramen auch mal die rockigen Filme, wie "Satansbraten" oder den nirgens wirklich erhältlichen "Wildwechsel" zeigt... Oder eben was NEUES! Wenigstens kommt "Welt am Draht" jetzt bei Arthaus als Doppel-DVD raus.

Aber insgesamt sehe ich da am deutschen Filmhorizont wenig Vielversprechendes. Allenfalls Hochhäusler, Akin und Co. bewegen sich in eine interessante Richtung. Während einer wie Herzog im Ausland fröhlich krude Stoffe verfilmt, Haneke (okay, er ist österreicher) davon profitiert, dass er international arbeiten kann...und während hier offensichtlich in Deutschland gute/erfolgreiche/spektakuläre ausländische Filme produziert werden, bekommt es hierzulande irgendwie nur selten jemand auf die Reihe. Da beweisen die skandinavischen Länder etwas mehr Mut.
Treffend gesagt!
Nichts gegen Fassbinder, aber es gibt mehr, das stimmt!
Und daß der Name "Herzog" in Deutschland kaum mehr vorkommt, obwohl der Mann sehr produktiv ist, ist ein Jammer...
Interessante Sachen kommen zum Glück zum Teil schon auch raus ("Alle anderen", "Jerichow", ...) - wenn man dann aber wieder sieht, wie ein krudes Machwerk wie "Friendship" getrailert wird, kann man schon frustiert werden...



Axel
Beiträge: 17033

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Axel »

Vielleicht zeigen die letzten Postings, dass RED nicht die einzige Antwort auf die bisher nicht gestellte Frage nach einer effizienten Produktionstechnik für digitales Kino ist. Digitale Vorführung hat ähnliche Nachteile gegenüber ihrer analogen Schwester, wie sie Herzog für RED vs. Arriflex konstatiert. Allerdings sollte man unausgereift nicht salopp mit schlecht übersetzen. Wisst ihr nicht mehr, wie Fotografen über digitale Fotokameras mitleidig lächelten? Vor kaum mehr als zehn Jahren. Auf Dauer hat der digitale Ansatz eindeutig mehr Potenzial, aber man muss die Technik reifen lassen. Was vor allem Potenzial hat ist die potenziell günstigere Filmproduktion, RED, Ikegami oder schon weit darunter ...

Früher habe ich alles gesehen, was es von Werner Herzog gab. Nach Fitzcarraldo hörte ich auf. Die Filme sind technisch unausgereift, um es mal ganz nett zu sagen. Dafür, dass sie teuer waren und viele Profis beschäftigten, lagen sie erstaunlich nahe am Amateur-Urlaubsfilm. Aguirre, Nosferatu und der erwähnte Fitzcarraldo leben überhaupt nur von der Landschaft und vom ollen Kinski. Was Herzog auszeichnet, ist seine kauzige Haltung, die Welt "poetisch" zu sehen. Ob man dafür ein megapräzises Highend-Werkzeug braucht, wie er sagt? Ich würde sagen, ein sympathischer Kauz.
Zuletzt geändert von Axel am Fr 15 Jan, 2010 14:43, insgesamt 1-mal geändert.



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

Schleichmichel hat geschrieben:Der Kommentar mit der Bibliothek ist zwar überspitzte Stichelei, aber es steckt etwas wahres in seiner Ausführung drin. Es ist schlicht nicht das, was die digitale Welle versprach (zur Erinnerung: schneller, flexibler und u.a. günstiger *hust*).
wenn der komplette weg von produktion bis distribution digital ist, wird es schneller und günstiger sein. momentan herrscht - auch vorallem wegen der investitionsmüdigkeit in der moviebranche inkl. kinos - ein mischmasch von digital, analog und wieder digital. um dem kostengünstig zu entkommen, muß einfach mal gewartet werden, bis sich das analoge überlebt hat.
ciao, Arndt.



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

Schleichmichel hat geschrieben:Zelluloid ist als Begriff für konventionellen Film okay. Nitrofilm ist der brennbare. Von daher - und unter Rücksichtnahme Deines Unwissens zum Handling von Film am Set - disqualifizierst eher Du Dich, um eine Meinung eines Filmschaffenden disqualifizieren zu wollen.
nein, ich disqualifiziere mich nicht, denn du liegst mit deiner behauptung falsch: zelluloidfilm ist das gleiche wie nitrofilm, denn nitrofilm ist nur eine abkürzung von Zellulosenitratfilm. heutzutage wird ausschließlich acetatfilm und polyesterfilm benutzt.
siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Zelluloidfilm

fragt sich also, wer sich hier disqualifiziert. auf meine ganzen argumente bezüglich der red-technik (einmal 4' 30" gebootet und dann stundenlang aufs laufwerk aufgezeichnet oder alle 14' 30" einmal kassette gewechselt tun sich denke ich nicht viel) kam von dir nichts. und auf das nötige einrichten einer einstellung bei szenischem film (also den zeitbedarf dafür) wurde ebensowenig von dir eingegangen wie darauf, daß bei szenischem film in der regel ja wohl kein spontanes drehen nötig ist.
ciao, Arndt.
Zuletzt geändert von camworks am Fr 15 Jan, 2010 17:10, insgesamt 1-mal geändert.



Jott
Beiträge: 22687

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Jott »

Der Herzog hat aber genau von spontanem Drehen gesprochen, weil er das eben gerne tut. Dafür taugt die RED nun mal nicht gar nicht. Minutenlange Bootzeiten sind pervers, das muss man nicht schönreden. Ich habe schon Sachen verpasst, weil sich eine Z1 oder so was manchmal zehn Sekunden gönnt, bis sie losläuft. Auch das kotzt einen schon an, je nachdem, wie man arbeitet. Warum ist der Herzog ein alter Schrat, nur weil er den Finger in eine technische Wunde legt?



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

von "schrat" war keine rede, nur von "dinosaurier". und das ist nicht optisch zu verstehen. ;-)

als die autos aufkamen, haben auch alle über diese unzulängliche "spielerei" gelacht. trotzdem gehörte dem auto die zukunft und das lachen ist den pferde-kutschern recht schnell vergangen.

aber wie so vieles ist auch die red one nicht perfekt. arri und konsorten haben einfach 100+ jahre vorsprung, das ist wahr. deswegen die entwickler von videokameras mit solchen bemerkungen wie ganz oben von mir gequotet niederzumachen halte ich trotzdem für einen fehler und überheblich. immerhin ist eine red one um den faktor 1000 komplizierter aufgebaut als ne arri 35 mm filmkamera.
ciao, Arndt.



Pianist
Beiträge: 9023

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Pianist »

Jott hat geschrieben:Ich habe schon Sachen verpasst, weil sich eine Z1 oder so was manchmal zehn Sekunden gönnt, bis sie losläuft.
Man sollte zwischen zwei Situationen differenzieren:

1. Wie lange dauert es, bis die Aufnahme beginnt, wenn man an einer bereits eingeschalteten Kamera die Taste drückt? Das sollte natürlich "sofort" passieren und nicht erst nach einigen Sekunden.

2. Wie lange dauert es, bis die Aufnahme beginnt, wenn die Kamera zuvor komplett ausgeschaltet war? Da halte ich 10 Sekunden für vertretbar, zumal das im Betacam-SP-Zeitalter auch etwa so lange gedauert hat.

Wenn man wirklich auf ein wichtiges Ereignis wartet, dann sollte man besser eine hoffentlich vorhandene Retroloop-Funktion nutzen, um die entscheidende Aufnahme nicht zu verpassen.

Vier Minuten Hochlaufzeit sind natürlich inakzeptabel. Das habe ich heute zum ersten Mal gelesen. Ein weiteres Indiz dafür, dass die in der Überschrift genannte Kamera nicht so richtig praxistauglich ist, zusätzlich zu den bereits hinreichend bekannten Mängeln, über die man immer nur per Zufall etwas erfährt. Kann man denn inzwischen mit der RED auch Ton aufnehmen? Und gibt es inzwischen einen passenden selbstkühlenden Barney oder wurde der Pegel des Lüftergeräusches reduziert? Ich erinnere mich an einen Ausspruch während eines Kameravergleiches: "Kann mal jemand die RED ausschalten? Ich verstehe nichts..."

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Pianist
Beiträge: 9023

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Pianist »

camworks hat geschrieben:immerhin ist eine red one um den faktor 1000 komplizierter aufgebaut als ne arri 35 mm filmkamera.
Vielleicht ist das ja schon das erste Problem... :-)

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von B.DeKid »

Jott hat geschrieben:Der Herzog hat aber genau von spontanem Drehen gesprochen, weil er das eben gerne tut. Dafür taugt die RED nun mal nicht gar nicht. Minutenlange Bootzeiten sind pervers, das muss man nicht schönreden. Ich habe schon Sachen verpasst, weil sich eine Z1 oder so was manchmal zehn Sekunden gönnt, bis sie losläuft.
SPONTAN WER von denen dreht den schon spontan?!

Alein so ein Stativ braucht 10 - 15 min bis es aufgebaut und eingestellt ist - SPONTAN - kann man mit nem Handy irgendwelchen Mist drehen - aber beim FILM dreht doch keiner Spontan!!!!



Alles Zweifler und Neider die schlecht über Red Produkte reden - hier hat jemand Jahre lang Kameras gesammelt - genug Geld gehabt und dann den Mut selbst sich seine Wunsch Kamera zu entwickeeln - und hat sich RED genannt. Für dies gehört dem Mann gedankt !!!

MfG
B.DeKid



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

B.DeKid hat geschrieben:SPONTAN WER von denen dreht den schon spontan?!

Allein so ein Stativ braucht 10 - 15 min bis es aufgebaut und eingestellt ist - SPONTAN - kann man mit nem Handy irgendwelchen Mist drehen - aber beim FILM dreht doch keiner spontan!!!!
wahre worte gelassen ausgesprochen.
ciao, Arndt.



Jott
Beiträge: 22687

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Jott »

"Whenever you have to reboot the camera, it takes 4½ minutes or so. It drove me insane, because sometimes something is happening and you can't just push the button and record it."

Da hat er nun mal recht. Die RED is eine feine Sache, hat aber Macken, die man nicht mögen muss. Das Ding ist genauso wenig perfekt wie jede andere Kamera. Das zu verleugnen ist pseudoreligiöses Fanboygehabe, sorry.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von B.DeKid »

Jott hat geschrieben:"Whenever you have to reboot the camera,......
Nun die berechtigte Gegenfrage - wann muss man denn die Kamera ausschalten und erneut starten - wohl doch nur zwischen den Takes - also wenn mann die Possition ändert und dazu auch alles Licht/ Stative und Positionen Stand Points/ Marker - neu ausrichtet / aufbaut , oder?!

Also wer da keine 5 min Zeit hat der hat doch wirklich keine Zeit im Leben.

Ausserdem welcher Regieseur baut denn schon selbst seine Kameras auf.

Soll er doch mit so was schaffen da geht auch keine Zeit verloren für das lösstige wechseln der Objektive

http://www.movie-camera.it/Fotografie/B ... rretta.jpg

MfG
B.DeKid



Jott
Beiträge: 22687

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Jott »

B.DeKid hat geschrieben:wann muss man denn die Kamera ausschalten und erneut starten
Aufgehängte Software, heißgelaufen, was weiß ich - das müssen Leute beantworten, die wirklich mit einer RED zu tun haben: hauptberufliche Kameraassistenten. Die sind sowieso die beste Quelle für Infos dieser Art - kein Besitzerstolz, kein Regisseurstolz ("shot on RED"), nur Anwender, die sich über Details entweder freuen oder ärgern.



Mantas
Beiträge: 1580

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von Mantas »

4,5 min ??
also jetzt spontan aus erinnerung, ca eine minute würde ich sagen.
sowas wie abstürze sind seit locker einem jahr eine seltenheit.
bildfehler gibt es auch nicht, wenn man die richtig behandelt.



meawk
Beiträge: 1270

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von meawk »

Tja . . .

RED ist ein Hype . . .

Wie Recht der Werner hat. Spontanität - sowieso ein Fremdwort der meisten Film-Produktionen, daher ja auch i. d. R. so langweilig und einschläfernd, kannste mit einer RED vergessen.

Und warum der Herzog in Deutschland so gut wie nicht mehr vorkommt, liegt nicht an ihm, sondern an der verblödeten breiten Masse . . .
Schaut euch doch mal an, was bei uns in Deutschland so ankommt - das ist alles BullShit aus Hollywood oder einige Keinohrhasen oder Einohrnasen oder was auch immer - totales Verblödungskino . . . Hauptsache, die Masse hat ein paar Lacher während der ca. 90 Minuten-Einheitssuppe (einige Ausnahmen gibt es ja Gott sei Dank - 3 zu 97 so in etwa).

Und das mit dem ja so intelligenten szenischen Filmen, wo ja angeblich keine Spontanität mehr gefragt ist oder nie stattfinden würde, kann man ja schon gar nicht mehr hören, bzw. sind Aussagen von denjenigen, welche von den langweiligen Filmschulen oder Studienvorlesungen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen - grottenlangweiliges gestelztes Filmen i. d. R.
LG



camworks
Beiträge: 1902

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von camworks »

genau, zum filmen braucht man ja auch kein licht...
Bild
ciao, Arndt.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von B.DeKid »

Cooler Wufi;-)

.................

Nochmals zum Spontan filmen @ meawk - man dreht ja durchaus mal spontan - damit ist aber eher das umwerfen des Aufnahmeplans gemeint.

Wenn man zB ein Bild/Szene im Storyboard vorzieht.

Aber Spontan so nach dem Motto Point and Shot - naja das erlebt man egal ob Fotos oder Filmen nicht so oft.

Ok - mit Ausnahme von Terry Richardson dessen Bilder sehr Spontan wirken - was gerade wieder den Reiz an seinen Sachen ( für mich ) ausmacht! ;-) (Musst Du mal Google Bilder suche kucken falls Du den Jung nicht kennst;-) )

MfG
B.DeKid

Ich bleib dabei der Bericht spiegelt leider nur die Meihnung eines Zynikers wieder.



meawk
Beiträge: 1270

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von meawk »

Na ja - starker Tubak, der Werner hat schon Recht, wer braucht von den wirklichen Profis schon eine RED?

Ist so wie Apple - braucht eigentlich auch keiner . . ., aber es gibt genügend Leute, die darauf abfahren.



canovision

Re: Werner Herzog über die RED

Beitrag von canovision »

Gottogott!!!
laßt es endlich genug sein,da stößt der Threadstarter also auf einen Bericht,in dem sich ein Mann erdreistet, drei Worte gegen die Red zu sagen:

S A K R I L E G!

80% aller Forumsmitglieder werden nie eine Red zu Gesicht bekommen,(mich eingeschlossen), 90% nie mit einer arbeiten,also was soll diese Aufregung?
Sind wahrscheinlich Lebensträume und werden solche bleiben.



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