Hallo Tobi.
Ich hatte das so verstanden, dass die Stream-Analyse diesen Wert anzeigt. Insofern kann man da natürlich nichts mehr "unterschreiten", weil der Stream natürlich nicht verändert werden kann.
Auch beziehen sich die 224 nicht auf einen Kanal, insofern bist Du mit 384 kbit/s dabei.
Grundsätzlich ist MPEG ja so etwas, wie ein Werkzeugkasten, aus dem man unterschiedliche Tools benutzen kann, um sein Produkt bestmöglich zu codieren. Welche Werkzeuge benutzt worden sind, teilt man dem Decoder im Datenstrom mit. Dein Analyser deutet die Informationen (zur Anschauung) mit der vorangestellten Nummer. Dahinter verbergen sich die Tools, mit denen in diesem Fall Audio codiert wurde. Das können unterschiedliche Samplingrates sein, unterschiedliche Konstellationen der Kanäle (auch zueinander), feste Bitraten von 32 kbit/s bis 224 kbit/s und dem damit verbundenen Compressionsfaktor von 2,7 bis 24. MPEG läst aber durchaus auch ausser den festen Werten, einen "free" Bitrate Mode zu, in dem zwar frei gewählt werde kann, dann aber alle Parameter an den Decoder übermittelt werden müssen.
Zusätzlich bietet MPEG dann noch die unterschiedlichen Layer, in denen komprimiert wird.
Nun kann man also bei der Compression wählen, wieviel Qualität man dem Audio geben will. Man ist immer, standard konform, nur dass der Decoder dann den Stream eben nicht mehr mit 224 bezeichnet, sondern vielleicht als 032 und weiss, welche Werkzeuge er zur Decodierung einsetzen muss. (Wobei sich die Decoder eigentlich nicht an solchen Bezeichnungen orientieren, sondern an den Stream-Headern und Flags). Die Bezeichnung ist eigentlich "Herstellerbeigabe", bzw. Interpretation.
Es hat also keine Konsequenzen auf die Funktion. Man könnte nun auf Bitstreamebene alle Parameter so setzen, dass aus einem 032 ein 224 signalisiert wird. Mit dem Ergebnis, dass dem Decoder die falschen Tools mitgeteilt werden und das Decoding nicht mehr funktioniert.
Ziemlich sinnlos und kontraproduktiv in meinen Augen.
Oder ist in dem Beispiel aus MPEG Streamclip 224 die minimale Videobitrate, und 192 die minimale für Audio?
Natürlich nicht. Du musst mir schon zutrauen, dass ich Audio und Video auseinander halten kann, Zumal Deine Videobitrate 19,47 Mbit/s (minus) Audio (minus) Matadaten beträgt.
Was der Softwarehersteller da in die Kopfzeile schreibt, bleibt ihm überlassen. Massgeblich sind die nachfolgenden Streamdaten, aus denen man dann natürlich auch die Fakten ersehen kann.
Warum gibt es das nur für Audio, aber nicht für Video?
Für Video gibt es das auch, nur dass das der Decoder in diesem Fall nicht direkt auswirft, weil die Videobitrate explizit dargestellt ist. Eigentlich gehört noch dazu, ob es Variable oder Festbitrate ist.
Aber auch im Video ist in Level- und Profiles unterschieden, die ebenso unterschiedliche Tools verwenden.