roloslash
Beiträge: 46

STUDIO: direkt MPEG-Aufnahme oder DV-AVI und danach in MPEG wandeln ?

Beitrag von roloslash »

Was ist qualitätsmäßig besser:
1.) ein Video von DV Kassette direkt als MPEG2 aufnehmen, dann in STUDIO bearbeiten und dann daraus eine DVD (oder MPG Datei) machen...
oder
2.) das Video zuerst als DV AVI aufnehmen, dann in STUDIO bearbeiten, dann erst in MPEG2 rendern und daraus eine DVD (oder MPG Datei)machen.

Welche Vor- oder Nachteile haben die jeweiligen Methoden ?

roloslash



tommyb
Beiträge: 4921

Re: STUDIO: direkt MPEG-Aufnahme oder DV-AVI und danach in MPEG wandeln ?

Beitrag von tommyb »

Eher die zweite Methode.

Bei 1) wird das Material neu codiert (Qualitätsverlust) in einen Codec mit Interframe Komprimierung was zwar kleine Dateien hervorzaubert und genau so geschnitten werden kann wie bei Methode 2).

Bei der ganzen Vorgehensweise wird der Videostream in s.g. Group of Pictures (GOP) zerteilt. Eine Gruppe besteht dann z.B. aus 15 Bildern. So lange diese 15 Frames am Stück vorhanden sind, nutzen einige Schnittprogramme "Smart Rendering", d.h. diese Frames werden 1:1 übernommen ohne neu codiert werden zu müssen (und dadurch nochmal schlechter zu werden in er Qualität).

Setzt man hingegen einen Schnitt direkt in einer GOP, dann muss der Encoder später diese Stelle neu codieren und dann kann es zu Qualitätsverschlechterung kommen.


Methode 2) hat dieses Problem nicht.

Generell ist es besser immer nativ zu schneiden bzw. mit solchen Einstellungen, dass Qualitätsverluste durch sinnlose Wandlungen (Methode 1) nicht auftreten können.



roloslash
Beiträge: 46

Re: STUDIO: direkt MPEG-Aufnahme oder DV-AVI und danach in MPEG wandeln ?

Beitrag von roloslash »

tommyb hat geschrieben:Eher die zweite Methode.

Generell ist es besser immer nativ zu schneiden bzw. mit solchen Einstellungen, dass Qualitätsverluste durch sinnlose Wandlungen (Methode 1) nicht auftreten können.
Wobei bei Methode 2) ja zum Schluß auch von DV AVI nach MPEG2 gerendert werden muss um eine MPG Datei zu erzeugen bzw. eine DVD zu brennen.

Ich dachte, wenn bei Methode 1) beim Einspielen vom Band bereits ein MPEG2 umgewandelt wird, muss hinterher zum Erstellen der DVD nicht nochmals gewandelt werden - anscheinend doch ?

roloslash



tommyb
Beiträge: 4921

Re: STUDIO: direkt MPEG-Aufnahme oder DV-AVI und danach in MPEG wandeln ?

Beitrag von tommyb »

Ja. Wegen der GOP.

Und wenn dein Material vorher zu MPEG2 mit 8000 kbit/s gewandelt wird, dann passen auf die DVD anschließend maximal 60 Minuten ohne dass man das Material neu codieren müsste.

Ärgerlich wenns dann doch eher 80 Minuten geworden sind.



beiti
Beiträge: 5217

Re: STUDIO: direkt MPEG-Aufnahme oder DV-AVI und danach in MPEG wandeln ?

Beitrag von beiti »

roloslash hat geschrieben: Ich dachte, wenn bei Methode 1) beim Einspielen vom Band bereits ein MPEG2 umgewandelt wird, muss hinterher zum Erstellen der DVD nicht nochmals gewandelt werden
Im Prinzip geht das schon, wenn man die durch den Schnitt unregelmäßig gewordene GOP-Struktur in Kauf nimmt (was nicht tragisch ist). Den Qualitätsverlust durch Berechnung zusätzlicher I-Frames halte ich für vernachlässigbar.

Das qualitative Kernproblem von Methode 1 liegt woanders: Wenn Du direkt beim Einspielen in MPEG2 wandelst, muss diese Wandlung in Echtzeit und einem einzigen Durchgang stattfinden und wird daher selbst auf einem schnellen Rechner nie so hochwertig sein wie die spätere Wandlung des fertigen Films, deren Qualität Du mit 2-pass und variabler Datenrate optimieren kannst. Die Wandlung von DV nach MPEG2 ist ja kein einheitlicher Vorgang, sondern hier entscheidet sich, wieviel Qualitätsverlust man hat.

Außerdem hast Du mit dem DV-Original beim Schnitt mehr Reserven für Farbkorrekturen, und der Schnitt mit DV geht aufgrund der einzelbildweisen Kompression generell flüssiger als der Schnitt von MPEG2 (besonders auf langsamen Rechnern). Beides spricht für Methode 2.

Wenn Dir die Bildqualität nicht so wichtig ist und Du lieber schnell ans Ziel kommen willst, funktioniert auch Methode 1. Damit ersparst Du die Zeit für das MPEG2-Encoding am Schluss der Prozedur, aber halt auf Kosten der Qualität.



roloslash
Beiträge: 46

Re: STUDIO: direkt MPEG-Aufnahme oder DV-AVI und danach in MPEG wandeln ?

Beitrag von roloslash »

beiti hat geschrieben:
roloslash hat geschrieben: Ich dachte, wenn bei Methode 1) beim Einspielen vom Band bereits ein MPEG2 umgewandelt wird, muss hinterher zum Erstellen der DVD nicht nochmals gewandelt werden
Das qualitative Kernproblem von Methode 1 liegt woanders: Wenn Du direkt beim Einspielen in MPEG2 wandelst, muss diese Wandlung in Echtzeit und einem einzigen Durchgang stattfinden und wird daher selbst auf einem schnellen Rechner nie so hochwertig sein...

Wenn Dir die Bildqualität nicht so wichtig ist und Du lieber schnell ans Ziel kommen willst, funktioniert auch Methode 1.
Ok, habe ich verstanden. Allerdings: wenn ich ein DV Band habe, dass ich NICHT weiterbearbeiten will, sondern lediglich komplett eine MPEG Datei daraus erzeugen will um das Ergebnis z.B. auf einer Multimedia Festplatte zu archivieren (oder später eine DVD daraus zu machen) - dann wäre es doch sinnvoll in Echtzeit beim Überspielen bereits MPEG zu erzeugen und sich das Rendern zu ersparen ?

Ich habe beides mal ausprobiert: 1.) beim Überspielen in Echtzeit MPEG2 erzeugt und 2.) zuerst DV AVI erzeugt und dann nach MPEG2 gerendert.
Einen Qualitätsunterschied habe ich nicht festgestellt und mein Rechner hat mit der Echtzeitumwandlung kein Problem gehabt.

roloslash



beiti
Beiträge: 5217

Re: STUDIO: direkt MPEG-Aufnahme oder DV-AVI und danach in MPEG wandeln ?

Beitrag von beiti »

roloslash hat geschrieben: Ich habe beides mal ausprobiert: 1.) beim Überspielen in Echtzeit MPEG2 erzeugt und 2.) zuerst DV AVI erzeugt und dann nach MPEG2 gerendert.
Einen Qualitätsunterschied habe ich nicht festgestellt
Dann taugt entweder den Encoder von Pinnacle nix, oder Du hattest nicht die bestmögliche Qualitätseinstellung bei Methode 2. Ein guter Encoder hat unter Nicht-Echtzeit-Bedingungen einige qualitätssteigernde Optionen.



tommyb
Beiträge: 4921

Re: STUDIO: direkt MPEG-Aufnahme oder DV-AVI und danach in MPEG wandeln ?

Beitrag von tommyb »

Wenn die Bitrate hoch genug ist (also mehr als 8000kbit/s) und der Inhalt nicht besonders komplex (d.h. ruhige Aufnahmen, kein Gewackel, kein Rauschen), dann kann auch das direkte Wandeln beim Capturen ausreichen.

In Kauf muss man dann nehmen, dass diese "mehr als 8000 kbit/s" nicht mehr einfach so auf DVD gebrannt werden können, da sie nicht mehr dem Standard entsprechen.

Wie Du es machst ist im Endeffekt egal. Aufgrund von möglichen dropped Frames würde ich eine Komprimierung immer erst nach dem Einspielen machen. Wenn die Bitrate dann evtl. nicht ausreicht, kann man eben nochmal codieren lassen. Anders rum müsste man das ganze erneut einspielen.



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Blackmagic DaVinci Resolve 20.3 bringt Support für 32K-Workflows und mehr
von DKay - Sa 18:23
» Wie professionell sind die slashcAM-User
von iasi - Sa 18:13
» Neue Firmware für Canon EOS C400, C80, C70 und R5C ist da
von iasi - Sa 18:09
» Zeitenwende: Oscars-Verleihung geht exklusiv zu YouTube
von medienonkel - Sa 18:02
» Was schaust Du gerade?
von 7River - Sa 17:51
» Neue Gerüchte: Nvidia soll die GPU-Produktion 2026 um 30-40% runterfahren
von DKPost - Sa 17:41
» Was hast Du zuletzt gekauft?
von StanleyK2 - Sa 17:38
» AI-Diskussionsthread - Pro/Kontra?
von Darth Schneider - Sa 17:27
» Sony A7 V in der Praxis: Mix aus Sony A1 und FX3 zum halben Preis?
von shellbeach - Sa 13:50
» Apple Roadmap 2026 - iMac Pro mit M5 Max und MacBooks mit M6 geplant
von Da_Michl - Sa 11:11
» Sony FX3 Sensor-Test - Dynamik, Debayering und Rolling Shutter
von Bildlauf - Sa 11:02
» Gopro Hero 11 Black - Akku-Laufzeit unterirdisch schlecht?!
von r.p.television - Sa 10:57
» Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?
von Jott - Sa 9:46
» Audio Patch nicht haltbar
von Bluboy - Sa 9:15
» !!BIETE!! DJI AIR 3 Fly More Combo RC2
von klusterdegenerierung - Fr 19:48
» Preise für Speicher (HDD, SSD, RAM) auf Allzeithoch?
von Alex - Fr 17:44
» Canon EOS C400, C80, C70 und R5C bekommen neue Firmware
von iasi - Fr 17:42
» Lav Mic und Funkstrecke - Kaufempfehlung
von Alex - Fr 15:33
» Monitore unter oder über Monitoren? :)
von freezer - Fr 14:57
» Erster Gehversuch mit KI
von buster007 - Fr 14:37
» Ist der Filmmarkt SCHEISSE?
von iasi - Fr 13:48
» Blackmagic PYXIS 12K/6K und URSA Broadcast G2 bekommen Pre-Recording & 4-Kanal Audio
von slashCAM - Fr 11:45
» GoPro 59,94fps in FCP
von vaio - Fr 3:53
» Nikon Slashcam Test
von iasi - Do 20:48
» Amazon darf Prime-Kunden keine Werbung aufzwängen
von iasi - Do 20:37
» Das richtige Einsteigerequipment für Sound/Musik
von Nigma1313 - Do 17:05
» Panasonic S12 und das ARRI LOG C3-Profil
von ksingle - Do 16:20
» BMD Camera Firmware 10.0 für URSA Broadcast G2, PYXIS 6K and PYXIS 12K
von freezer - Do 15:55
» Neuer DJI RS 5 Profi-Gimbal kommt bald mit intelligentem Tracking und Turbo-Ladefunktion
von Clemens Schiesko - Do 14:21
» Blackmagic DaVinci Resolve 20.3.1 Update
von slashCAM - Do 11:15
» Kino-Besucherstudie 2025
von ruessel - Do 10:35
» Benro Electronic ND Filter Kit kommt
von Bildlauf - Mi 16:27
» Video Deluxe 2021 Plus stabiler als Video Pro X12
von Jasper - Mi 15:50
» ARRI soll (Teil)Verkauf erwägen
von Bildlauf - Mi 13:46
» Nikon Z9 - neue Firmware 5.30 verbessert Autofokus, Motiverkennung und mehr
von slashCAM - Mi 11:36