joerg-emil hat geschrieben:...
Macht ein 24 Bit Interface für mich überhaupt Sinn? Oder gibt es irgendeinen prägnanten Grund, warum ich doch zu einem höherwertigeren Wandler greifen sollte?
...
Kurz gesagt: Es macht nicht nur Sinn, sondern es ist immer die bessere Wahl mit 24 Bit Wortbreite zu arbeiten.
Zum einen liegt das am höheren Signal-Rauschabstand (S/N) bzw. Dynamikumfang bei 24 Bit, zum anderen an "Rundungsfehlern" (Rundungsfehler natürlich nur, wenn man's auf dezimale Zahlenwerte umrechnet...), bei der Bearbeitung von digitalen Signalen.
Bei einem 24-Bit-Signal liegen diese "Rundungsfehler", die sich in erhöhtem Rauschen bemerkbar machen, grob gesagt deutlich weiter hinter dem Komma, als bei 16 Bit.
Diese Fehler entstehen bei der Bearbeitung eines Signals z. B. durch Equalizer, Kompressor oder sonstige Effektbearbeitung oder auch schon durch Veränderung der Lautstärke, bei der schlicht und einfach das digitale Signal neu berechnet wird. Arbeitet man also mit 24 Bit, bleiben die Fehlerabweichungen kleiner (da, dezimal gerechnet, weiter hinter dem Komma) als bei 16 Bit. Daher macht es Sinn die komplette Audiobearbeitung mit 24 Bit Wortbreite durchzuführen und erst danach auf 16 Bit umzurechnen, mit denen man ja im Videobereich arbeitet.
Den Signal-Rauschabstand kann man kurz so erklären: Pro Bit, das man in seiner Wortbreite mehr hat, kann man den (theoretischen) Abstand zwischen Rauschen und "Full scale" (0 dBfs, der höchstmögliche Wert, der mit einem digitalen Audiosignal erreicht werden kann.) um ca. 6 dB vergrößern. Bei 16 Bit sind es also 96 dB S/N (= 16 x 6). Bei 24 Bit sind es dementsprechend 8 Bit mehr, was zusätzlich 48 dB S/N entspricht, also 144 dB S/N (= 24 x 6).
Ausführlichere Erklärungen dazu findet man u. a. bei
Movie-college und
hier.
Gruß
shipoffools