Neuer Tag, neues Experiment: Heute habe ich, wie bereits angekündigt, einen Adapter von ExpressCard nach USB gelötet. Wie geht das? Ganz einfach: Auf dem ExpressCard-Slot liegen die USB-Datensignale auf den Pins 2 und 3. Zusätzlich wird noch Masse auf Pin 1 benötigt. Leider liegen am Slot keine 5V an, die für den Betrieb von USB-Geräten eigentlich notwendig wären.
Ich habe nun ein Kabel mit einer USB-Buchse an den entsprechenden Pins des ExpressCard-Slots angelötet. Als Slot-Stecker habe ich kurzerhand einen SDHC-Reader ausgeschlachtet und nur die Anschlussplatine übriggelassen (siehe Bild1).
Um die nötigen 5V auf die USB-Buchse zu bekommen, habe ich einen weiteren USB-Stecker mit Masse und 5V der USB-Buchse verbunden. Um den USB nun mit Strom zu versorgen, kann jede USB-Stromversorgung verwendet (im Handel gibt es unzählige ab 5€, mit Netzteil, Akkus oder Batterien).
Schließt man nun an der USB-Buchse ein USB-Gerät an, so kann die Kamera darauf zugreifen. Ich habe verschiedene USB-Geräte ausprobiert, mit folgendem Ergebnis:
- USB-Hubs werden als "Unknown Media" nicht erkannt.
- 4 von 5 USB-2.0-Kartenlesern arbeiten problemlos mit SDHC- oder CF-Karten (wahrscheinlich auch Sony Memory Sticks etc.),
- USB-Sticks lassen sich direkt verwenden,
- Festplatten über IDE oder SATA-Adapter lassen sich problemlos betreiben.
Bei allen über USB angeschlossenen Massenspeichern muss eine Transferrate beim Schreiben von mindestens 8,3Mbytes/s möglich sein. Diese relativ hohe Bandbreite ist deshalb notwendig, weil die Kamera nicht kontinuierlich, sondern nur alle 2-3 Sekunden einen Datenblock schreibt. Dieser muss dann logischerweise mit höherer Datenrate als den üblichen 4.4Mbytes/s (35Mbit/s) übertragen werden.
Die von Sony lieferbare Festplatte PHU60K besitzt ein 60Gbyte Medium in Form einer 1,8" IDE Platte, die über einen USB-Adapter mit der Kamera verbunden wird. Schließt man nun eine größere Festplatte an, so wird diese von der Kamera automatisch erkannt, partitioniert und formatiert. Allerdings scheint die Firmware der Kamera ein hartes Limit von 84Gbytes (bzw. 308 Minuten bei 35Mbit/s) zu setzen. Hierbei wird eine Partition mit 84Gbytes angelegt und diese mit einem FAT-Dateisystem formatiert. Der restliche Festplattenplatz bleibt daher ungenutzt.
Immerhin lässt sich mit der oben vorgestellten Lösung mit Hilfe von zwei USB-Festplatten eine Kapazität von 168Gbytes (bzw. 716Minuten bei 35Mbit/s) zum Aufnehmen nutzen. Das ist beträchtlich mehr als alles, was Sony bisher zur Verfügung stellt.
Sodala, jetzt könnt ihr mal den Lötkolben schwingen ;-)
Deti
EDIT: Eine geeignete Spannungsversorgung für die externe USB-Festplatte wäre z.B.
dieses Produkt. Ich bin mir aber sicher euch fällt auch noch was dazu sein.
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