slashCAM
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Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von slashCAM »

Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt von thomas - 29 Mar 2009 17:44:00
Lutz Diekmann erklärt in seiner Serie von rund 10 Minuten langen HD-Trainings Tutorials die richtige Lichtsetzung. Im ersten Teil ist das Thema "Spannendes Basislicht", es geht um die Grundlagen der Set-Ausleuchtung, im zweiten werden Akku- und Kopflampen behandelt, im dritten heisst das Thema "Licht: US-Style" (Wie ahmt man die ganz besondere Lichtsetzung aktueller US-Serien wie z.B. CSI nach?) und der vierte schliesslich behandelt das Problem, eine vorgegebene Beleuchtungssituation nutzen zu müssen und diese sinnvoll zu verbessern.

Dies ist ein automatisch generierter Eintrag


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Blackeagle123
Beiträge: 4039

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Blackeagle123 »

Wohl eher etwas für Anfänger, die noch nie ausgeleuchtet haben. Experten dürften nach 5 Minuten schon abschalten: In denen wird erst einmal gezeigt, dass in einem Lichtkoffer der mit 3x 650W beschriftet ist, 3 Leuchten mit 650 Watt sind + Stative ;-)
Wenn sich dieses Tutorial aber an Anfänger richtet, wieso dann mit so vielen teuren Scheinwerfern arbeiten? Mich hätte interessiert, wie er die Szene mit Baustrahlern im Parkhaus ausleuchtet^^

Ansonsten relativ einfach gemacht und manche Aufnahmen (gerade Zwischenschwenks) sind für ein Tutorial gar nicht gut ausgeleuchtet.
Wenn man sich die Erklärung für die Ausleuchtung im Parkhaus anschaut, zweifelt man außerdem daran, ob es sich um einen Werbespot über die Scheinwerfer handelt, die erklärt werden. Wie jedoch alle Scheinwerfer platziert werden, fehlt ein wenig...

Aber da wir hier ja nicht den Moderator im Tutorial oder den Schnitt kritisieren möchten, kann man sagen: Anfänger schaut rein, damit die Lichtsetzung besser wird!
In diesem Sinne: Danke für den Link!


Viele Grüße,

Constantin



Axel
Beiträge: 16965

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Axel »

Naja, Constantin: Anfänger, die noch nie ausgeleuchtet haben ...
Natürlich werden hier recht überschaubare Grundlagen gezeigt, aber sie werden gezeigt, in ihrer Wirkung. Denjenigen, die mit Baustrahlern oder auch sogenannten Videoleuchten vielleicht schon öfter einen Raum hell gemacht haben, vermitteln sie zumindest eine Ahnung davon, dass das besser geht. Und zwar auch mit einfachen, billigen Leuchtkörpern und vor allem mithilfe von Aufhellern, das finde ich auch. Der Sponsor ist wohl jeweils Schuld, dass fast nur für die Zielgruppe jeweils unerschwingliches Equipment auftaucht (eine Styroporplatte aus dem Baumarkt verirrt sich da mal rein), am krassesten bei der HMI-Stufenlinse, die ja mit 140 € Tagesmiete "erstaunlich günstig" ist (da schluckt Udo Müller, sein Stativ war im Kauf billiger), aber durch Erklärbär Lutzens geduldiges Zureden wird klar, dass hier nur ein Profi dem eingeschüchterten Amateur die Scheu nehmen will (und Lust machen auf seine Trainings DVDs).
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



joey23
Beiträge: 654

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von joey23 »

Naja, letzendlich sind die Dinger natürlich von Bebob gesponored. Und wenns nach denen geht führt an professioneller Technik natürlich kein Weg vorbei. Die Tutorials sind allesamt nett gemacht, vermissen für mich allerdings die Professionalität als das ich ernsthaft die Kauf-DVD in Erwägung ziehen würde. Und Geheimnnisse werden da sicherlich auch nicht gelüftet.

Zum Thema Licht kann ich "Die chnisische Sonne scheint immer von unten" empfehlen..

Joey



Lutz Dieckmann
Beiträge: 775

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Lutz Dieckmann »

Hi Joey,

jetzt bin ich doch neugierig. Einerseits sagst Du, nach Meinung eines Herstellers von Profiequipment "wenns nach denen geht führt an professioneller Technik natürlich kein Weg vorbei"
Andererseits wird hier im Thread davon gesprochen, daß ich leider keine Bauscheinwerfer verwendet habe.
Ich bin auch der Meinung, für die Herstellung von gutem Film führt kein Weg an Profiequipment vorbei. Aber auch das Wissen um die Anwendung.
Und Du sagst, Du vermißt bei den DVDs die Professionalität. Wie geht das zusammen? Bauscheinwerfer - kein Profiequipment zeigen - aber trotzdem vermißt Du Professionalität?
Ich produziere gerade die neuen DVDs "Technik" und "Schnitt". Natürlich auch mit Profiequipment, schließlich bin ich Profi. Versteh das nicht falsch, ich meine all das nicht ironisch, ich will es nur verstehen, um meine Produkte so gut wie möglich zu machen.

Was vermißt Du genau?
Wie kann ich es besser machen?
Welche Geheimnisse meinst Du genau?
Wie würde für Dich die Professionalität bei den DVDs aussehen?

Vielen Dank schon mal für eine Antwort.

Gruß

Lutz
Wer wissen möchte was ich so tue: www.ldp.de/ld-vita.html Jede Woche neue Live-Streams zu Videothemen auf www.hd-filmschule.de.



PowerMac
Beiträge: 7494

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von PowerMac »

Deine Tutorials sind schon ganz nett. Was ich mir als Regisseur wünsche, ist natürlich das, wie haben die bei diesem oder jenem Film geleuchtet? Anregung: An Sets gehen und mit dem OB schwätzen, zeigen wie ein Lichtaufbau vorab geplant wird, wie es praktisch geht und wie das letztendlich im Film später aussieht.



Axel
Beiträge: 16965

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Axel »

Lutz Dieckmann hat geschrieben:Und Du sagst, Du vermißt bei den DVDs die Professionalität. Wie geht das zusammen? Bauscheinwerfer - kein Profiequipment zeigen - aber trotzdem vermißt Du Professionalität?
Du kannst nicht glauben, dass sich Profis von deinen Tutorials angesprochen fühlen. Dein Auftreten, dein Tonfall, die doch stark vereinfachte Art, wie zum Beispiel Kameraführung beschrieben wird, das alles zielt doch auf einen Amateur, ich würde sogar sagen ein Amateur-Kind. Was Constantin und Joey bestimmt meinen, ist, dass da ein Missverhältnis besteht zwischen dem gezeigten Equipment und deinem Zuschauer. Jemand, der das Geld für eine EX3 aufbringt, hat sich im Vorfeld wohl schon länger mit allen möglichen Aspekten befasst, sodass ihm dein Vortrag als zu schlicht erscheint. Selbst wenn er sich seine Kenntnisse nur selbst einredet, wird er deine Tutorials aufgrund ihres Stils nicht recht ernst nehmen. Natürlich kennst du die typischen EX-Käufer besser, du hast ja auch die Roadshow betreut.

Ich selbst finde vor allem das After Effects Tutorial zum Dacia Spot sehr gut und danke dir hiermit dafür. Als Autodidakt in Compositing gehe ich manches zu umständlich an, und die Andrew Kramer Tutorials sind allenfalls eine inspirierende Herausforderung. Aber ich bin halt Amateur und kann mir für ein Compositing zwei Wochen Zeit lassen. Ein After Effects Tutorial "für Dummies" würde ich aber nicht ansehen. Von daher triffst du hier für mich den richtigen Ton.

Was du besser machen könntest? Wenn es Profis ansprechen soll, müssen Ziele vorgegeben werden, die etwas anspruchsvoller sind, als Köder. Und auch die Erklärung darf etwas mehr technisches Grundlagenwissen voraussetzen. Hier im Forum ist man als fleißiger Leser nach etwa drei Tagen über den Zusammenhang von Blende, Shutter, Brennweite und Schärfentiefe im Klaren, um nur ein Beispiel zu nennen. Das sind dann wirklich keine Geheimnisse mehr.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Valentino
Beiträge: 4834

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Valentino »

PowerMac hat geschrieben:Deine Tutorials sind schon ganz nett. Was ich mir als Regisseur wünsche, ist natürlich das, wie haben die bei diesem oder jenem Film geleuchtet? Anregung: An Sets gehen und mit dem OB schwätzen, zeigen wie ein Lichtaufbau vorab geplant wird, wie es praktisch geht und wie das letztendlich im Film später aussieht.
Jup genau das ist das Beste einfach mal den Best Boy anhauen und fragen, hey was macht ihr da eigentlich, warum und wie?
Jetzt hat aber leider nicht jeder die Change an ein Filmset zu kommen und die Beleuchter anzuhauen ;-)

Ich arbeite als Videoperator und lasse mir sowas gerne von jemand erklären und beobachte wie und warum so gleuchtet wird. Nach jetzt bald drei Kinofilmen und ein paar Fernseh Produktionen lernt man eine ganze Menge dazu.



scrooge
Beiträge: 688

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von scrooge »

Hey Valentino,

hättest du nicht Lust, uns hier im Forum ein paar Tips aus den bei deinen Filmarbeiten gemachten Erfahrungen zu geben ?
Spannend wären halt Tips und Tricks die über Basics wie 3Punkt-Beleuchtung etc. hinausgehen, vielleicht so die wichtigsten Do's und Don'ts.

Wär echt klasse.....

LG
Hartmut



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von B.DeKid »

Macht er doch ;-) Seine Beiträge sind immer kurz und bündig verfasst und vermitteln zu verschiedenen Themen immer aufschlussreiche Punkte und Techniken.

Einfach mal seine geposteten Beiträge aufrufen;-)

........................................................................................................

Denn IMO könnte er seinen Job an den Nagel hängen wenn er anfängt darüber und andere Sachen zu berichten, da man zu sollchen Themen auch Bücher schreiben kann.

Von denen es auch schon eine Menge gibt;-)

Einfach mal im Bereich der Fotographie auf Amazon schaun, da gibt es jede Menge gute Fachliteratur.

MfG
B.DeKid

PS: Auch zu empfehlen sind Büchereien, der Jahres Beitrag ist immer fair und die Auswahl meist recht gut sotiert. Ich ging da immer gerne hin , nur leider bietet sich dies hier in meiner Gegend nicht mehr an. Somit bestell Ich halt nun immer bei Amazon was ich gerne hätte oder lass mir von Freunden Bücher aus der (UNI) Bücherei mit bringen.



WideScreen
Beiträge: 569

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von WideScreen »

Hi ich kenne die Tutorials auch. Hmmmm also ich hab mir das so hier durchgelesen und finde das es mir eigentlich egal ist, wie der Moderator redet oder wie er "daherkommt". Wenn ich was gelernt habe, dann sind es meistens die Leute die am "fertigsten" Aussehen, die, die am meisten Können, und die im Anzug die Blender. Was ich sagen will ist, das mir die Aufmachung und die Erzählweise jetzt nicht unbedingt wichtig sind, sondern das die Person im Tutorial "es drauf hat". Davon hat hier komischerweise keiner gesprochen.

Die Frage ist die Zielgruppe dieser Tutorials. Für wen werden die gemacht? Für den seit 20 Jahren beim Film arbeitenden Oberbeleuchter? Dann sind die sicher Kinderkram. Aber ich glaube kaum, das das die Zielgruppe ist.

Aber wenn ich mir hier so die Videopostings teilweise so anschaue, dann haben viele einfach defiziete beim Licht oder Ton, weil jeder meint ne teure Kamera mit viel Pixel macht ein gutes Bild. Das aber ohne Licht nix "toll" wird, daran denken die meisten nicht.
Und kaum jemand hier getraut sich zu fragen, wie man ne Person ausleuchtet oder sowas, da sind die Tutorials ne Hilfe. Und ab und an gibts auch nen AHA Effekt (wie zB bei der Autoanimation) der vielleicht "alten Hasen" nen kürzeren Weg zeigt. Und wer das (mit Profilicht) ausgeleutete "miniset" sich nicht mit Baustrahlern größtenteils nachbauen kann, der sollte sich vielleicht mal überlegen, ob er beim Videodreh richtig ist, gibt auch andere schöne Hobbies. (Ich meine aber eh, das man RICHTIGES Licht nicht mir Baustrahlern machen kann. Da damit gezieltes Ausleuchten nicht möglich ist. (Ja jetzt kommt wieder das mit dem Geld....ich weiß.... aber dann sollte man vielleicht nicht von Ausleuchten reden, sondern vom "hell machen" *lol* )).

Klar, ist hier jeder Vollprofi, das merkt man schon nach den ersten Theards und vor allem nach den ersten Videopostings......

Ausnahmen bestätigen die Regel :)
"Klingt komisch, ist aber so!"



domain
Beiträge: 11062

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von domain »

WideScreen hat geschrieben: Aber wenn ich mir hier so die Videopostings teilweise so anschaue, dann haben viele einfach defiziete beim Licht oder Ton, weil jeder meint ne teure Kamera mit viel Pixel macht ein gutes Bild. Das aber ohne Licht nix "toll" wird, daran denken die meisten nicht.
Als gelernter Fotograf und Erwachsenenbildner kann ich die Tutorials von Lutz nur begrüßen. Kein pseudoprofessionelles Geschwafel, sondern die Grundlagen der Foto- und Videografie behandelnd und somit etwas, was sehr vielen "Amateuvideos" mal so richtig gut täte: eine Ahnung von Licht, Kadrage, Schärfentiefe, Bokeh und vor allem vom guten Ton.

Man denke nur mal an Konrad Lorenz, dem Nobelpreisträger. Seine ersten hochgestochenen wissenschaftlichen Werke sind nicht so bekannt, wohl aber die erst in viel späteren Jahren entstandenen populärwissenschaftlichen Bücher, mit denen er berühmt wurde.



Nitpicker
Beiträge: 4

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Nitpicker »

Ich habe jetzt nur das erste Video gesehen (bin @work, habe offiziell gar keine Zeit für derartige Selbstbespaßung! :-)

Ich will nur mal sagen, dass ich persönlich diese Schema-F-Beleuchtung für Interviews, Reportagen, ggf. Dokumentationen (aber eher weniger) noch okay finde, es ist aber eindeutig keine Beleuchtung für Spiel- oder Kurzfilme! Leider nutzen viele digitale Indiefilmer auch eine derartige Beleuchtung (oder Abwandlungen davon) für Spielszenen, was oft furchtbar, da absolut unrealistisch aussieht. Was auch absolut gar nicht geht ist farbiges Licht, außer es gibt einen triftigen Grund (ein Neon-Schild, blau flimmernde Monitore, etc.).

Viel zu viele amateur- und semi-professionelle Filme leiden enorm unter dieser Art von Standard-Beleuchtung. Ich arbeite viel als Fotograf und bilde mir ein das eine oder andere über Lichtgestaltung zu wissen. Realistische Set-Beleuchtung für Filme (auch für Videoproduktionen) funktioniert bei mir häufig über ein 2x2m transparentes Panel durch welches mehrere Tageslichtleuchten strahlen und ggf. einige Reflektoren zur Schattenaufhellung.

Klaro, dass das hier sehr auch interessant ist und natürlich will nicht jeder Kurz-/Spielfilme drehen und für diejenigen ist das auf jedenfall eine sehr interessante Informaitonsquelle! Keine Frage, will hier nicht rumflamen. Nur die Bitte; wer primär fiktive Geschichten erzählen will sollte versuchen eine realistische Beleuchtung zu kreieren, bzw. die vorhandene kameratauglich zu optimieren - und das sieht halt i.d.R. nicht wie ein künstliches 3-Licht-Setup aus.

Grüße,
Nicolas

EDIT: Das hier sind z.B. derartige Licht-Setups die auf eine ähnlich simple Art und weise kreiert werden (Lance Henriksen hat einfach ein super Gesicht, da muss er halt mal als Kaninchen herhalten :-) Ein Hauptlicht und aufpassen das nichts in Schatten absäuft. Kein Rim, keine Spitzen, relativ(!) simpel und sehr realistisch! Klar gibt es auch viele andere Settings wo das nicht so einfach ist, bzw. wo die Dinge deutlich komplizierter werden.

http://www.chrisnu.com/millennium/s1/ga ... shot47.jpg

http://www.chrisnu.com/millennium/s1/ga ... hot060.jpg

http://www.chrisnu.com/millennium/s1/ga ... shot07.jpg



Axel
Beiträge: 16965

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Axel »

@Nicolas.
Naturalistische Ausleuchtung, das war vor vier Jahren mein erstes Posting bei Slashcam. Dass ein Bedarf besteht, diese Art von Ausleuchtung erklärt zu bekommen, ist offensichtlich, und du selbst hast es ja ganz griffig erklärt.

Trotzdem ist ein nur unauffällig naturalistisches Licht nicht immer das Ziel. Hohe Kunst ist natürlich, eine solche Ausleuchtung mit der dramaturgisch passenden Stimmung noch jedem einzelnen Take anzupassen. In dem oft empfohlenen Buch Die chinesische Sonne ... wird ja auch genau die "klassische" Drei-Punkt Methode von einigen Beiträgern als zu künstlich kritisiert. Und deine Beispielbilder zeigen, dass natürlich wirkendes Licht keineswegs wirkungsschwach sein muss, im Gegenteil.

Das finde ich bei dem einen Licht-Tutorial von Lutz sehr gut: Sei mutig, versuch, es mal anders zu machen. Es gibt einfach keine allgemein gültige Regel, wie "man" ausleuchtet. Die Kritiker der klassischen Lichtdramaturgie in dem erwähnten Buch werfen deren Verfechtern Dogmatismus vor. Mittlerweile hat sich das Dogma teilweise umgekehrt: In vielen Produktionen, vor allem deutschen, soll alles so realistisch wie möglich sein. Wenn eine Farbe im Bild nicht durch eine Lichtquelle motiviert ist, wird sie weggelassen. Ergebnis: Das Licht ist immer plausibel, immer realistisch (wirkend), immer relativ neutral und langweilig.

Der Vergleich verschiedener Methoden der Lichtsetzung - in den Tutorials ansatzweise da - ist für jeden interessant. Bei Licht gilt m.E. besonders, dass man letzten Endes nur durch praktische Experimente lernt.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



domain
Beiträge: 11062

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von domain »

Bin eigentlich auch eher ein Fan von realistischer Beleuchtung im Freien ohne Füll- und Gegenlichtspots.
Aber eines konnte ich bei meinen Beobachtungen von Sets schon auch beobachten: so ganz ohne Hilfsmittel geht es nicht. Ich meine damit, dass z.B. das Team in den betreffenden Fällen zwar nur natürliches Licht verwendete, aber akribisch mit reflektierenden sehr großen Aufhellern agierte, was ziemlich komisch aussah, weil sie händisch von mehreren Personen gehalten wurden. Dazu kam offensichtlich noch ein starkes Tele mit selektiver Schärfe.
Ich, als praktizierender Amateur habe diese Aufnahmen simultan mit Tele mitgefilmt und muss im Nachhinein sagen, Hut ab.
Mehr als von Profis bei realen Einsätzen kann man nicht lernen, man muss nur genau beobachten, was sie machen. Für die ist es Routine, für uns Erkenntnis von ev. lange verschüttetem Wissen, speziell für mich, mit einer fast vergessenen Ausbildung vor sehr sehr vielen Jahren.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von B.DeKid »

domain hat geschrieben:......mit reflektierenden sehr großen Aufhellern agierte, was ziemlich komisch aussah, weil sie händisch von mehreren Personen gehalten wurden. .....
Das war gestern, heute macht man das so.....

http://www.sunbounce.com/cms/index.php?id=300

.. wenn man das nötige Kleingeld hat ;-)

MfG
B.DeKid

Spart aber auch Geld wenn man die Gage für die "lebenden" Halterungen rechnet;-)



PowerMac
Beiträge: 7494

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von PowerMac »

Schöner Thread hat sich hier entwickelt. Hier kann ich mich inspirieren und lerne neue Ansichten kennen. Fortführen!



domain
Beiträge: 11062

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von domain »

Aus dem Internet aufgefischt: Warum frisst der Wolf Kreide?
"Dann kann er mit Kopfstimme sprechen. Bei der Benutzung von Tafelkreide erfährt man in der Schule Wissen und Bildung, kann sein Köpfchen anstrengen und um den Kindern zu zeigen, dass was daraus wird, so hat man das früher erklärt. Allerdings hat der dann was gefressen und das war böse, also sorgsam darauf achten, was geistig konsumiert werden kann..."
Gott, steht im Internet oft ein Blödsinn ..........



Axel
Beiträge: 16965

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Axel »

Die bayerische Art, mit aus dem Ostblock stammenden illegalen Problemwölfen umzugehen: Kreidefallen. Die Tiere verenden durch geistige Überforderung. Ihre hellen, klaren Stimmen klagen aus den Morgennebeln um die Einödhöfe, und der Bauer mit den dicken Kartoffeln steckt sich Karotten in die Ohren, weil das zugleich auch noch gut für die Augen ist.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



domain
Beiträge: 11062

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von domain »

Dann bin ich auch so ein Bauer mit dicken Kartoffeln. Mit den Möhren in den Ohren höre ich den PM-Wolf mit seiner glöckchenhellen Stimme schon fast nicht mehr heulen....



PowerMac
Beiträge: 7494

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von PowerMac »

Heulen?



Lutz Dieckmann
Beiträge: 775

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Lutz Dieckmann »

Hallo zusammen,

vielen Dank zunächst einmal für die vielen Meinungen und Anregungen. Das hilft mir sehr weiter. Dazu möchte ich die Antworten natürlich nicht schuldig bleiben. Zunächst ein wenig Generelles. Ich bekomme Kritik, weil ich nicht zeige, wie man mit Bauscheinwerfern ein Set ausleuchtet. Wieviel Kritik würde ich bekommen, würde ich zeigen mit welchen Mitteln an einem Spielfilmset gearbeitet wird? Diese Berichte wäre nett zu sehen, doch die wenigsten unter den Lesern hier haben Geld für einen Lichttruck (normal ab mittleren Sets). Also, wozu soll das gut sein? Es würde nur den wenigen etwas bringen, die das Geld dazu haben.

Zu PowerMac:

Würde ich nur Kollegen an anderen Sets befragen, wären es keine Tutorials, sondern Making Of Filme. Das gibt es genug. Ich habe allerdings in der Richtung was geplant für "Gut zu wissen". In der Art wie Du es möchtest wird es allerdings nicht gehen, dazu fehlt am Set die Zeit. Wenn Du allerdings gestattest, daß ich an einem Deiner nächsten Filmsets einen solchen Bericht über Beleuchtung drehe, laß uns reden. Es wird halt nur Zeit kosten.

Zu Axel:

Dazu nur mal ein paar Zahlen. Von den DVDs habe ich noch 20%. 60% sind an Profis verkauft worden, die restlichen 20% an Privatleute. Ein Profi verdient mit seiner Arbeit Geld, d.h. nicht, daß er auch alles weiß. Geht mir doch genauso, ich lerne auch gerne von Kollegen.
Wenn ich nur für Profis produzieren würde - man sieht ja welche Reaktionen nur das Verwenden von Profiequipment verursacht. Aber dazu gibt es meine Trainings, die halte ich sowohl für Amateure als auch für Profis. Und wenn Du glaubst, daß ein EX Besitzer auch mit Licht und Kamera umgehen kann, liegst Du in sehr vielen Fällen falsch.
Und ja, ich will Lust machen, Lust auf mehr Film und gute Arbeit;-)) Wo hab ich eigentlich eine HMI Stufenlinse verwendet? Oder meinst Du die "Waschmaschine" aus dem "Gut zu wissen 1"?

Für WideScreen:

Danke für das Posting;-) Um die Frage nach der Zielgruppe zu beantworten. Ehrlich gesagt, ich habe mir nie so tiefe Gedanken darüber gemacht. In meinem Beruf habe ich so viele Defizite bei Kollegen gesehen und gleichzeitig in den Foren die gleichen Probleme bei Amateuren gesehen, da war es einfach eine Idee. Zusammen mit Bebob konnten wir sie umsetzen. Bisher auch sehr erfolgreich, deswegen auch kommen jetzt die nächsten DVDs, wenn sich deren Produktion auch als deutlich schwieriger herausstellt als gedacht. Deswegen dauert es auch so lange.

Zu Nitpicker:

Ich wollte auch keine Anleitung zum Beleuchten von Spielfilmen machen, sondern Ideen auf Basis von Grundwissen anregen. Das ist das Ziel aller meiner Tutorials. Was farbiges Licht angeht, das ist Geschmacksache. Siehe CSI Miami oder Las Vegas. Da ist jede Menge farbiges Licht drin und wenn es gefällt--- warum nicht. Ich mag es. Realismus ist nicht ganz so meine Sache. Aber ich drehe auch keine Dokus. Und Schema F Beleuchtung ist immer die Basis, die muß man nur erstmal beherrschen. Der Rest ist eh individuell.

Zu Domain:

Ich gebe Dir Recht, Beobachtung ist wichtig, man muß aber auch verstehen was man beobachtet. Sonst ist es wertlos. Deswegen beobachte ich nicht andere, sondern zeige wie man es macht.

Den Rest der Antworten verstehe ich nicht.

Viele Grüße

Lutz
Wer wissen möchte was ich so tue: www.ldp.de/ld-vita.html Jede Woche neue Live-Streams zu Videothemen auf www.hd-filmschule.de.



carstenb
Beiträge: 7

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von carstenb »

Hallo Lutz,

wollte mich bedanken für die tollen Tutorials! Ich war zwar auf einer Filmhochschule, habe aber jahrelang nicht mehr gedreht (war leider auch kein Kamerastudent) und fange jetzt wieder an Kurzfilme und Imagefilme zu machen. Da kommt mir Dein Tutorial wie gerufen! Tatsächlich habe ich mich noch an Bebop erinnert und zum Start ein Cosmolight-Set 800W gekauft und zwar bevor ich Dein Tutorial gesehen habe. Daher finde ich Deine Produktauswahl auch besonders gut :-). Im Ernst: So deutlich habe ich den Sinn und die Wirkung von Folien noch nie gesehen (am Set war ich früher immer mit anderen Dingen beschäftigt, als zu leuchten). Nun werde ich mal anfangen zu experimentieren, auch wenn es bei meinen Kunden erstmal keine "CSI" Beleuchtung wird. Was mich noch besonders interessieren würde, wäre die Technik einer reinen Leuctstoffröhrenbeleuchtung, so wie sie Jost Vacano macht. Zum Einen finde ich die damit geleuchteten Bilder gut, zum anderen ist das auch Altbau-freundlicher, vor allem hier in Berlin, wo ständig alte DDR-Sicherungen platzen. Ein Vergleich von Profitechnik mit günstigen Lösungen wie z.B. von Herkolux wäre da auch interessant. Ebenso würde mich ein Vergleich LED und Cosmolight interessieren: Wie sähe eine klassische Dreipunkt-Ausleuchtung auf reiner LED Basis im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtmitteln aus? Kann man schon komplett mit LED arbeiten, oder gibt es Grenzfälle? Welche Röhren und LEDs kann man gut dimmen und mischen etc... Fragen über Fragen, wie Du siehst. Aber vielleicht hol ich mir erst mal die DVD...

Viele Grüße,

Carsten



Lutz Dieckmann
Beiträge: 775

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Lutz Dieckmann »

Hi Carsten,

vielen Dank für das Lob. Ja, da gibt es viele Fragen, ich weiß. Auf der DVD werden einige davon behandelt, im "Licht US-Style" z.B. die Flächenleuchte, ebenso in der Tiefgarage. Die LEDs gehen wir in "Kopflichter und Akkuleuchten" an. Sie sind allerdings kein vollwertiger Ersatz für normales Licht. Dazu sind sie auch nicht gedacht.
Zu besonders günstigen 800W Lichtern bereiten wir gerade ein neues Tutorial vor.

Viele Grüße

Lutz
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joey23
Beiträge: 654

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von joey23 »

Hallo Lutz,

Das mit der Zielgruppe ist ein wichter Punkt. Hier sind viele Leute utnerwechs die sich nebenbei als Hobby mit der Materie beschäftigen. Für sie sind deine Tutorials mit sicherheit genau richtig. Die Basics der Beleuchtung beispielsweise. Wenn sie dann zu Hause stehen, mit 3x500Watt baustrahler, lässt sich das allerdings so nicht umsetzen. Die Dinger haben keinen Focus, keinen Filterrahmen, keine Tore und so weiter. Klar, mieten kann man. Wenn man damit kein Geld verdient sitd as aber oft schwierig.

Wenn es dir um die Beleuchtungsbasics geht wäre folgendes schick: Profi-Technik zeigen, beleuchtung mit Profi-Technik zeigen, und dann eben den nächsten Schritt noch gehen: "Wie kriege ich das jetzt zu Hause mit möglichst einfachen Mitteln hin?" So ist es für mich mehr ein Vorstellen der schicken Leuchten die Bebob gepaart mit ein paar allerersten Beleuchtungstechniken, aber eben kein Tiefgang. Der ist in den 10 Minuten sicherlich auch schwer zu erreichen, und ich muss sagen, dass ich ja auch keine komplette DVD von dir gesehen habe, und mir darum nur schwer ein Urteil erlauben kann. Aber die Tutorials sind halt so, dass ich nicht "scharf" gemacht werde mir die DVD zu holen...

Joey



Blackeagle123
Beiträge: 4039

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Blackeagle123 »

Hallo,

bitte versteh meine Kritik nicht falsch, ich finde es immer sehr toll, dass es Personen gibt, die Tutorials drehen. Aber für mich gibt es bei einem solchen Tutorial zwei Möglichkeiten:

Zielgruppe sind
a) Anfänger/ Amateure
b) Profis

a) Sollen es Amateure oder Anfänger sein, dann können sich diese die Scheinwerfer gar nicht leisten. Die müssten gemietet werden und auch das können die sich nicht leisten. Deshalb sprach ich von Baustrahlern, mit denen es ja durch enormes Kunstlicht schwieriger wird, ein Set zu beleuchten (vor allem in der Tiefgarage). Machbar ist es trotzdem... (durch Farbfolien & Filter, Weißabgleich, Farbkorrektur, Reflektoren, Barndoors) - aber das brauch ich dir wahrscheinlich nicht zu erzählen.
Hier passt z.B. ganz gut dein Reflektor aus Styropor rein.

b) Sollen es Profis sein, dann kannst du davon ausgehen, dass die wissen, dass z.B. in einem Case wo 650W drauf steht, 3x 650W Leuchten sind. Da hätte ein Satz gereicht, wenn überhaupt. Meiner Meinung nach zieht sich alles so enorm hin, bis man endlich zum wichtigen kommt. Nehmen wir doch das Tutorial zum "US-Licht-Style": Hier habe ich einiges mitgenommen, was die Ausleuchtung angeht, auch wenn ich selbst so nicht ausleuchten werde (mir zu bunt, das wirkt so extrem nach Fernseh-Serie, meiner Meinung nach etwas billig). Ich lege viel größeren Wert auf Akzentsetzung in einem Interview, z.B. durch einen ganz leichten Schein auf einen Gegenstand - wenn es zum Thema passt. (Vor Kurzem in einem meiner Dokumentar-Filme "Nachkriegsemotionen", Interviewpartnerin saß im Bild, Hintergrund unscharf, eine Rose wurde beleuchtet, nur so ein Touch.)
Aber du wolltest den US-Stil erklären: Wie gesagt, Das Ergebnis sehr interessant, nur leider sagst du zum Ergebnis sehr, sehr wenig und viel viel mehr dazu, wie die Scheinwerfer aufgestellt werden, man sieht, wie Du die Folie dran setzt: Gereicht hätte da auch: "Wir setzen nun an den Aufheller eine Folie in Pfirsich, an den Spot für die Spitzen einen Blauton und schauen uns das Ergebnis an" (10 Sekunden und nicht langweilig).
Ist ja im Prinzip auch eine ganz einfache Sache, die außer den Farbfolien nicht viel neues bringt. (Die 3-Punkt-Lichtsetzung ist ja noch genau die selbe!)

Auch ich würde mir die DVD nicht kaufen, weil ich sie nicht professionel genug finde. Das liegt daran, dass man manchmal das Gefühl hat, du weißt nicht so recht, wo du hinschauen sollst, wenn du im Studio stehst und auch nicht genau weißt, was du sagen sollst (ohne Telepromter). Auch die Schnitte sind mir persönlich zu lange gesetzt, so dass es in die Länge gezogen wird.

Also je nach Zielgruppe entweder mehr voraussetzen, oder aber mit anderen Produkten arbeiten.

Nicht vergessen: Das ist nur meine Meinung!

Viele Grüße,
Constantin



WideScreen
Beiträge: 569

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von WideScreen »

Ja da hat Constantin wohl recht.
Glaube auch kaum das Bebob jetzt Baustrahler einsetzen wird. (zumindest hoffe ich das :P)
"Klingt komisch, ist aber so!"



Lutz Dieckmann
Beiträge: 775

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Lutz Dieckmann »

Hi Joey und Constantin,

zur Zielgruppe, leßt mal mein Posting weiter oben, da steht es. Über die Machart kann man sicher trefflich streiten;-) Die einen finden es grad so gut wie es ist (übrigens erstaunlicherweise grad die Profis) die anderen nicht. Aber ich weiß schon was ich sage;-))
Den Schritt "und wie mache ich das jetzt mit Baustrahlern" kann ich nicht gehen. Vergeßt bitte eines nicht, ich lebe von dem was ich mache. Die Sponsoren dienen der Teilfinanzierung des Projektes. Ohne sie gäbe es HD-Trainings nicht. Und da kann ich ja hinterher schlecht sagen "und jetzt vergeßt das ganze Profizeug, ich zeig Euch jetzt wie das mit OBIstrahlern geht". Ganz davon abgesehen, daß es nicht geht. Kein Sponsor würde das hinnehmen. Logisch, oder?
Wenn ich Produkte vostelle, dann legt der Hersteller natürlich auch Wert darauf, daß man sie mal sieht, dazu bin ich verpflichtet.

Und so langsam verstehe ich auch was mit "die DVDs sind mir nicht professionell genug" gemeint ist. Ihr erwartet tiefere Einblicke in die Welt der Profis? Richtig? Aber meine Frage ist, was würde Euch das bringen? Ihr habt das Geld nicht für die Technik, die ich dann verwenden würde. Euch würden die Basics an Wissen fehlen, um die Produkte effektiv einzusetzen und mieten würdet Ihr sie sicher auch nicht, da vielen ja schon die € 8,-- Miete für einen normalen Arri zuviel sind. Also wozu? Ich kann Euch ein tolles Tutorial mit einer € 150.000,-- Kamera drehen, aber was soll das bringen?

Und noch eines verstehe ich nicht. Da wird oft eine richtig hohe Summe in eine Kamera investiert, aber dann beim Licht gespart auf Teufel komm raus. Warum? Die Summe der Dinge macht es. Gebt doch lieber weniger für die Cam aus und dafür spendiert Ihr Euch für die Differenz gutes Licht. Das Ergebnis wird besser sein als mit einer Topkamera und Bauscheinwerfern.

Im Übrigen finde ich diese Diskussion hier supertoll, vielen Dank an alle Beteiligten.

Viele Grüße

Lutz
Wer wissen möchte was ich so tue: www.ldp.de/ld-vita.html Jede Woche neue Live-Streams zu Videothemen auf www.hd-filmschule.de.



joey23
Beiträge: 654

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von joey23 »

Den Schritt "und wie mache ich das jetzt mit Baustrahlern" kann ich nicht gehen. Vergeßt bitte eines nicht, ich lebe von dem was ich mache. Die Sponsoren dienen der Teilfinanzierung des Projektes. Ohne sie gäbe es HD-Trainings nicht. Und da kann ich ja hinterher schlecht sagen "und jetzt vergeßt das ganze Profizeug, ich zeig Euch jetzt wie das mit OBIstrahlern geht". Ganz davon abgesehen, daß es nicht geht. Kein Sponsor würde das hinnehmen. Logisch, oder?
Wenn ich Produkte vostelle, dann legt der Hersteller natürlich auch Wert darauf, daß man sie mal sieht, dazu bin ich verpflichtet.
Genau das war es, was ich in meinem ersten Post meinte. Das du keine Baustrahler zeigst ist völlig klar. Trodem denke ich, dass man mit kreativen Lösungen viel ersetzen kann. Dein DOlly ist auch so ein Beispiel.
Und so langsam verstehe ich auch was mit "die DVDs sind mir nicht professionell genug" gemeint ist. Ihr erwartet tiefere Einblicke in die Welt der Profis? Richtig? Aber meine Frage ist, was würde Euch das bringen?
Ich hatte letzte Woche 3 Tage lang die Möglichkeit bei einer Tatort-Produktion zuschauen zu können. Ich war dort als Komparse. Klar, ich konnte die Leute nichts fragen, die hatten zu tun. Trotzdem habe ich durchs zuschauen undendlich viel gelernt. Letztenendes machen die auch nur 3-Punkt-Licht. Klar. Aber man sieht sie in der Praxis, sieht welche Mittel sie einsetzen, wann welche Mittel das Licht weich oder hart machen, welche Leuchten sie wo verwenden, wie man ein Blaulicht sinnvoll simuliert, was tun wenns zu Hell wird (zum Beispiel nehmen auch die einfach Styropor als Reflektor). Dort habe ich super viel lernen können. Allein durchs zuschauen.
Bisher konnte ich keinem der Bücher, keiner DVD, keinem Web-Tutorial so viele nützliche Tricks entnehmen, wie dort vor Ort, einfach weil ich selber gucken konnte, und nicht nur lesen oder Video schauen musste. Sollte ich jemals selber solch ein Tutorial produzieren (können) wäre mein Ziel genau DAS zu zeigen. Das was nirgends steht und über das 3-Punkt-Licht eben weit weit weit hinaus geht. Ob man das überhaupt zeigen kann, weil ich nicht.

Die Mittel habe ich zur Verfügung, kann ich mir in der Uni alles ausleihen. Aber bisher war niemand auf thoretischem Wege (Buch, DVD, Tutorial) in der Lage mir Wissen zu vermitteln, was ich mit den Geräten machen soll, wenn ich sie hier habe. Da hilft am Ende eh nur: Selber ausporbieren und abgucken.

Was du in deinen Lichttutorials zeigst sind die Basics, wie ich sie in jedem Lichtbuch, in jedem Lichttutorial auch finde (und das meine ich gar nicht abwertend, die Basics sind enorm wichtig).
Eventuell wäre es eine Anregung, Szenen aus der echten Serie erst zu zeigen und dann nachzubauen? Man sieht erst das professionelle Ergebniss, und dann den Weg dort hin. Gern auch mit professioneller Technik ;)



Axel
Beiträge: 16965

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Axel »

Hallo Lutz,
Profis sind ja nicht nur die Angestellten der TV-Betriebe oder die Kameraleute beim Film, sondern auch die Selbständigen, die Image- oder Messefilme oder solchen Kram produzieren, und die nicht immer 1a Equipment haben. Eine förmliche Ausbildung haben sie manchmal nicht, sondern sind Quereinsteiger oder haben als Kameraassis oder Elektriker-Beleuchter angefangen. Natürlich verwenden sie keine Baustrahler, aber sie verwenden wohl oft Lichtkoffer kaum effizienter, weil sie sich nie die Muße nahmen, sich näher mit Lichtwirkung zu befassen, alles, was über eine durch Wäscheklammern mit Frostfolie erzeugte Softbox hinausgeht.

Die zählen sicher ebenso zu deiner Zielgruppe wie ambitionierte Amateure, bei denen es mit den Baustrahlern anfängt, aber im Laufe der Zeit durch Zukäufe mit ganz brauchbarem Equipment weitergeht.

Beiden dürfte gemeinsam sein, dass sie sich durch außergewöhnlich gute Filme ködern lassen, Aufnahmen, die ihre Fähigkeiten übersteigen. Ich hoffe, ich stoße dich nicht vor den Kopf, aber um die Wirkung der Beispielclips einiger deiner Tutorials zu erzielen, braucht man in der Tat kein besonders teures Equipment, das schonmal vorweg. Egal, wie wertvoll der eine oder andere Kniff ist, den du im Laufe der "Sendung" verrätst, die Erwartungshaltung des Publikums ist mäßig. Ich kann nur mich als Versuchskaninchen befragen: Würde ich, der ich alles verschlinge, was sich an praktischen Tips zur Verbesserung meiner Filme finden lässt (von denen der wichtigste wäre, lieber jemand Geschickteren für die Kamera zu fragen ;-))), eine deiner DVDs kaufen? Antwort: Ja, wenn mir die Online-Tutorials meine Defizite ähnlich deutlich vor Augen führen würden, wie die Bücher, die ich kaufe. Die Blüten im Park, die Ausleuchtung am Schreibtisch, die Agentenstory im Hafen -, das alles ist, sorry, doch recht simpel.

Und was hat eine DVD einem Buch voraus? Den Making-of-Effekt, den Blick hinter die Kulissen. Viele leihen oder kaufen Spielfilm-DVDs fast ausschließlich, um in den Extras einen Seitenblick auf die Technik erhaschen zu können. Würden sie das tun, wenn der Film auf dem Niveau wäre, das sie ohnehin zu haben glauben (bewusst defensiv formuliert)?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Blackeagle123
Beiträge: 4039

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Blackeagle123 »

Hey,

ich kann Axel sehr zustimmen. Es geht hier ja um eine allgemeine Kritik: Wir wollen hier nicht Dein Tutorial schlecht machen, sondern sind daran interessiert, dass Du möglichst viele Kunden bekommst und äußern unsere Meinung als Bewertung.

Alles, was z.B. in Deinem Tutorial über die Lichtsetzung in US Filmserien erklärt wird, ist (stark vereinfacht): "Blaue Folie und Pfirsich-Folie einsetzen". Das kann sehr interessant sein, wenn man es in maximal 30 Sekunden zeigt und dabei nicht vieles wiederholt (wie die 3-Punkt-Lichtsetzung!)

Ich habe auch gar nicht gefordert, dass Du mit billigem Equipment arbeiten sollst. Du musst sogar mit dem teuren Equipment arbeiten wegen der Sponsoren - völlig klar! Doch dann ist dein Publikum ein professionelleres, an wirklich interessanten "Insider-Infos" interessiert und schon erfahren in der Branche. Du kannst also vieles als bekannt voraussetzen.

Wie oben geschrieben: Das sind Dinge, die mich persönlich (z.B. im vergleich zu Andrew Kramer Tutorials) gestört haben. Sollen als Tips dienen!

Viele Grüße,
Constantin



Lutz Dieckmann
Beiträge: 775

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Lutz Dieckmann »

Hi,

zunächst an alle, ich bin froh über jede Kritik und keinesfalls böse. Angegriffen fühle ich mich auch nicht.

Andrew hat einen gewaltigen Vorteil, er geht mit wenigen Produkten auf eine klare Zielgruppe. Das ist bei mir anders, ich habe viele Themen und viele Produkte. Es allen Recht zu machen ist schwierig. Das heißt aber nicht, daß ich immer versuche es besser zu machen.

Was die Profis angeht, ich will jetzt hier nichts Falsches sagen aber es hat einen Grund warum die DVDs gerade von vielen Profis gekauft werden, wie oben geschrieben rund 60% der DVDs gehen an diese Zielgruppe. Natürlich gibt es viele Kollegen, die mit den DVDs nichts anfangen können, weil sie das alles wissen. Doch es gibt eben auch viele, denen die Basis fehlt.
Z.B. hat neulich ein Kollege (dreht bei einem Privatsender u.a. Doku-Soaps) ein Lichttraining bei mir gemacht. Er war bisher der Meinung, in Wohnungen braucht man kein Licht zu setzten, außerdem wäre es da eh immer zu eng. Und wenn die Kamera lichstark genug ist, kommen schon ein paar Bilder raus. Klar kommen Bilder raus, aber eben keine guten Bilder. Wie weit es da mit der Ahnung so mancher Profis ist kann man jeden Abend im TV sehen. Ich glaube die Profiwelt wird hier überschätzt.

Und der Unterschied zwischen der DVD und der Netzversion ist eben der, daß die Netzversion nicht so sehr ins Detail geht.

Viele Grüße

Lutz
Wer wissen möchte was ich so tue: www.ldp.de/ld-vita.html Jede Woche neue Live-Streams zu Videothemen auf www.hd-filmschule.de.



domain
Beiträge: 11062

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von domain »

Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen Lutz, Hauptsache, du hast noch genügend Geschäft bis zu deiner Rente.
Spätestens dann werden technisch alle ziemlich viel von der Videofilmerei verstehen und keiner braucht mehr ansuchen bei einer Filmhochschule etc., um dieses Allgemeingut erlernen zu wollen, oder gar mehr.
Es wird laufen wie bei Photoshop, jeder macht 10000 Fotos p.a. und kann diese auch halbwegs bearbeiten und die Oma wird sie sich ansehen.

Die großen Ausnahmen werden aber immer Menschen mit einer außergewöhnlichen Phantasie in der Story, im Drehbuch und bei der bildlichen Umsetzung bleiben und die werden wir immer bewundern.

Aber das hat nicht viel mit handwerklichem Können zu tun, das ist eine ganz andere Kategorie.
Aber ich finde es großartig, dass du zumindest auf dem erlernbaren Sektor unseres Handwerkes versuchst, eine Linderung der Leiden für die Zuseher herbeizuführen ;-))



Lutz Dieckmann
Beiträge: 775

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von Lutz Dieckmann »

Hi Domain,

welche Rente? Vor Jahren hab ich mal nen Brief von denen bekommen, ich habe INSGESAMT € 3,56 zu erwarten:-((
Deswegen, danke für die Wünsche zum Geschäft.

Ich bin völlig Deiner Meinung, die guten Geschichten zählen und heben sich von der Masse ab. Es gibt Menschen, die können mit einer Super8 Kamera bessere Filme machen als andere mit 35mm.

In einem Punkt bin ich aber nicht Deiner Meinung. Handwerkliches Können zählt immer, egal ob man Drehbuch schreibt, den Dreh plant, die Kamera bedient, Licht macht oder Regie führt. Das ist mir während meiner Zeit bei Paramount klar geworden, dort hatte ich Gelegenheit auch mit den amerikanischen Kollegen zu arbeiten. Dort geht ohne Spitzenleistungen handwerklicher Natur gar nichts. Und deswegen sind die Amis auch so erfolgreich im Filmgeschäft. Sie produzieren einfach Qualität.

Liebe Grüße

Lutz
Wer wissen möchte was ich so tue: www.ldp.de/ld-vita.html Jede Woche neue Live-Streams zu Videothemen auf www.hd-filmschule.de.



WideScreen
Beiträge: 569

Re: Professionelle Beleuchtung per Video-Tutorials erklärt

Beitrag von WideScreen »

du hast mir aus der seele gesprochen domian :)
"Klingt komisch, ist aber so!"



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