Das glaube ich eher weniger, denn Borat und seine Crew treten als News-Team bzw. Filmemacher auf. Da ist es nur natürlich, dass sie eine Kamera dabeihaben, so dass keine versteckt zu werden braucht. Allerdings hat man diese Rolle soweit getrieben, zumindest einige "Darsteller" über den wahren Zweck der Aufnahmen zu täuschen – und prompt ist die Produktion nach der Veröffentlichung ja auch verklagt worden.Anonymous hat geschrieben:...behauptet, die hätten das meiste im Film mit versteckter Kamera gedreht.
Ich würde eher mal sagen 'so einfach ist das nun auch nicht' - mir sind durchaus die diversen Forenbeiträge und Internetseiten bekannt. Leider geht nirgendwo daraus hervor, in welcher Form und in welchem Umfang man sich die Zustimmung holen sollte.PowerMac hat geschrieben:So schwer ist das nun auch nicht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Recht_am_eigenen_Bild
Die Aussage, dass wer in eine Kamera spricht, automatisch einer Veröffentlichung zustimmt, erscheint mir also etwas (sehr) gewagt.Im Allgemeinen ist aber bei der Annahme einer konkludenten oder gar stillschweigenden Einwilligung Zurückhaltung geboten.
Das ist gesetzlich klar geregelt - wer nicht das Hauptobjekt ist, sondern z. B. zufällig vorbei läuft oder im Hintergrund zu sehen ist, muss nicht um seine Zustimmung gebeten werden. Gleiches gilt für Teilnehmer öffentlicher Veranstaltungen, wie z. B. Demonstrationen.Wolfi. hat geschrieben:Aber wenn man gerade ein Interview für die Tagesschau dreht und in dem Moment läuft ne Omma im Hintergrund vorbei muss man die doch auch nicht fragen, ob sie einverstanden ist. Ich glaube, wenn jemand im fernsehen nicht gezeigt werden will muss er es selber sagen. Überlegt doch mal was wäre, wenn man eine Demonstration filmt und müsste im Nachhinein 1000 Leute befragen, ob sie einverstanden sind. [...]
Ich wüsste nicht, wer hier lamentiert. Ich, und wohl auch einige andere, möchte wissen, wie man sich rechtlich sauber die Erlaubnis des Gefilmten holt. Ganz einfach. So kompliziert kann das nicht sein. So einfach, wie von Dir weiter oben beschrieben (wer sich filmen lässt hat zugestimmt) offensichtlich auch nicht. So weit bin ich auch ohne Fachliteratur gekommen.PowerMac hat geschrieben:Ehrlich gesagt, ist es müßig darüber zu lamentieren. Dafür gibt es haufenweise rechtliche und journalistische Fachliteratur. [...]
Ich habe kürzlich nen Praktikum beim Radio gemacht, ich denke das die Rechtslage da ziehmlich gleich war:Eva Maier hat geschrieben:Sowas soll's geben ...
Aber ich denke gerade mal an Live-Sendungen (interview auf der Strasse) sowas würde ja garnicht funktionieren wenn man erst um veröffentlichsgenehmigung bitten müsste.
Genau. Die Größe der Kamera spielt da schon eine ganz wichtige Rolle, weil die Leute bei einer großen Kamera davon ausgehen müssen, dass da niemand für Privatzwecke filmt. Bei einer kleinen Kamera sieht das eben ganz anders aus. Auch wenn Juristen das nicht gerne hören: Es gibt ja auch sowas wie einen "gesunden Menschenverstand", und wenn man diesen anwendet, wird man in der Praxis auch entsprechend abgestuft die richtigen Wege beschreiten, um keinen Ärger zu bekommen.rush hat geschrieben:ansonsten kann man im allgemeinen davon ausgehen, das (größere) kameras im öffentlichen raum von den leuten auch als solche wahrgenommen werden und diese wissen was damit passiert. bei totalen ist das auch weniger tragisch als wenn du einzelne personen nah fotografierst. da kann es nicht schaden auch mal kurz nachzufragen ob es okay ist,
In diesem Fall kann ich PowerMacs Literaturliste um zwei weitere empfehlenswerte Bücher ergänzen:transsib hat geschrieben:möchte mich mal mit 2 oder 3 kleineren Reportagen, die ich im Internet veröffentlichen und einem Reisebericht, den ich zum Kauf anbieten will, versuchen.