Gast

Was versteht man untet "hartem Schnitt"

Beitrag von Gast »

Hallo,
ich wollte mal fragen was es heisst wenn die Szenen "hart geschnitten" sind.
Wie kann man das verhindern?
Grüße Chris



Udo Schröer
Beiträge: 816

Re: Was versteht man untet "hartem Schnitt"

Beitrag von Udo Schröer »

Verhindern kann man einen harten Schnitt wenn Du die Kamera immer durchlaufen läßt!

Harter Schnitt = Szenen an Szene ohne Blende
Schöne Grüße
Udo



Gast

Re: Was versteht man untet "hartem Schnitt"

Beitrag von Gast »

Man sagt "harter Schnitt" das als Unterscheidung zur "weichen Blende".

Verhindern muß man harte Schnitte nicht, im Gegenteil: Anspruchsvolle Filmer legen Wert darauf, möglichst viel oder alles mit harten Schnitten zu machen und nicht auf "billige Effekte" wie Überblendungen, Wipes etc. zurückzugreifen.

Nur weil ein Schnitt technisch gesehen hart ist, muß der Übergang deswegen nicht hart aussehen. Richtig gut gemachte Schnitte bemerkt man gar nicht mehr, Stichwort "Schnitt in die Bewegung".



PowerMac
Beiträge: 7494

Re: Was versteht man untet "hartem Schnitt"

Beitrag von PowerMac »

Udo Schröer hat geschrieben:Verhindern kann man einen harten Schnitt wenn Du die Kamera immer durchlaufen läßt! (…)
Hä?!



Schilla
Beiträge: 18

Re: Was versteht man untet "hartem Schnitt"

Beitrag von Schilla »

Einmal auf Rec drücken, einmal wieder drauf drücken.
Dann gibt es Anfang&Ende aber keinen Schnitt :)
Der beste Schnitt ist der, welcher vom Auge nur unterbewusst bemerkt wird.
Harter Schnitt ist also die Kunst beim Schnitthandwerk.



Gast

Re: Was versteht man untet "hartem Schnitt"

Beitrag von Gast »

könnt ihr mal ein beispiel für harten und eins für weichen schnitt hochladen



catchafire
Beiträge: 91

Re: Was versteht man untet "hartem Schnitt"

Beitrag von catchafire »

kennt ihr irgendwelche informative links, oder bücher oder ähnliches. wo man noch einiges über schnitt lernen kann ? bücher gibt es ja einige aber welche könnt ihr empfehlen. hab schon viel darüber gelesen aber die meisten lektüren sind nichts halbes und nichts ganzes...



usul
Beiträge: 124

Re: Was versteht man untet "hartem Schnitt"

Beitrag von usul »

Buchtip:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... mainweb-21

Ist wirklich sehr gut für Anfänger (wie ich einer bin)



Udo Schröer
Beiträge: 816

Re: Was versteht man untet "hartem Schnitt"

Beitrag von Udo Schröer »

Harte Schnitte haben sehrwohl ihre Berechtigung.
Sie weisen dem Film klar einen neuen Bezug zu.

Ein Film der nur weiche Schnitte hat wirkt langweilig, die Kunst ist es aber diese so zu gestallten das sie den Film interresant werden lassen.

Ein Beispiel für harten Schnitt kannst Du in Psycho 1 sehen, in dem Augenblick wo Norman ins Bad geht wurde bewußt ca 20 X in 60sec hart geschnitten.
Schilla hat geschrieben:Einmal auf Rec drücken, einmal wieder drauf drücken.
Dann gibt es Anfang&Ende aber keinen Schnitt :)
Der beste Schnitt ist der, welcher vom Auge nur unterbewusst bemerkt wird.
Harter Schnitt ist also die Kunst beim Schnitthandwerk.
Schöne Grüße
Udo



Udo Schröer
Beiträge: 816

Re: Was versteht man untet "hartem Schnitt"

Beitrag von Udo Schröer »

Schau Dir mal Werbung an!! Und zwar nicht als Kunde sondern als Kameramann. Da siehst Du wie harte und weiche Schnitte kombiniert werden und wie es Profis gelingt innerhalb von 30sec. Dir vieles mitzuteilen.

Hilfreich sind auch Tierdokumentationen. Beobachte wann Schwenks stattfinden und wann hart und wann weich geschnitten wird.

Der Mix macht es, zusammen mit unterschiedlichen Szenenlängen.
catchafire hat geschrieben:kennt ihr irgendwelche informative links, oder bücher oder ähnliches. wo man noch einiges über schnitt lernen kann ? bücher gibt es ja einige aber welche könnt ihr empfehlen. hab schon viel darüber gelesen aber die meisten lektüren sind nichts halbes und nichts ganzes...
Schöne Grüße
Udo



Axel
Beiträge: 17087

Re: Was versteht man untet "hartem Schnitt"

Beitrag von Axel »

Udo Schröer hat geschrieben:Schau Dir mal Werbung an!!
Zum Beispiel meinen absoluten Favoriten, den "Uncool" Spot von LBS. Abgesehen von der Tatsache, daß diese Spots es geschafft haben, durch einen Frontalangriff das Negativ-Image des verklemmten Bausparers fast umzukehren, fällt auf:
Stativaufnahmen: Wirken sehr undynamisch, was man im Kontext der Handlung unterbewußt so deutet, daß in dieser popeligen Reihenhaus - Nachbarschaft sich die Dinge ewig nicht ändern. Der Loser-Typ mit dem Moped und seine ätzende Freundin und der konservative Strebertyp, sie alle sind "Jahre später" noch die gleichen. Arschlöcher sind sie alle, und die grausige (und kleine!) Reihenhauskulisse des Bausparers möchte man in Wahrheit nicht geschenkt.
Behäbiger Schnitt und Gegenschnitt, ebenfalls langweilig, s.o.
Abblende, Aufblende für das Vergehen von Zeit.
Immerhin, der eine hat ein Haus (möge er darin aufs Altenheim warten), der andere wohnt "bei Mutti", und das allein macht den Unterschied.

Zweites Beispiel, der Spießer. Hier gibt es nur Sympathen, dynamische Handkamera, harte Schnitte, die aber gewissermaßen wie Spielbälle hin- und hergehen, wie die Blicke, die sich die Unseßhaften zuwerfen (Subtext: Tja, nett, aber Privatsphäre, der heimliche Wunsch des Spießers in uns, Fehlanzeige). Die bezaubernde Tochter sagt in aller Unschuld, was Gott verboten hat.

Beides angewandte Filmsprache, eine Chance, der beabsichtigten Wirkung zu entkommen, gibt es nicht. Finde ich genial.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



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