pillepalle
Beiträge: 11375

Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von pillepalle »

Wollte mal in die Runde fragen wie ihr eure Monitore am Schnittplatz plaziert.

Ich wollte nächstes Jahr in meiner Wohnung meine (Audio) Monitore vielleicht mal auf ein 5.1 System Upgraden und bin mit meiner jetzigen Anordnung eigentlich ganz zufrieden. Wie auf dem Bild zu sehen ist sind meine Monitore (ich sag' der Einfachheit halber mal besser Bildschrime ) auf Kopfhöhe und meine (Audio) Monitore, aka Lautsprecher, etwas tiefer platziert und nach oben geneigt.

Bild

Idealerweise wären die Lautsprecher auch auf Kopfhöhe, aber dann wären immer irgendwie die Bildschirme im Weg. Also selbst wenn ich dem Abstand vergrößere und die beiden Lautsprecher neben die Bildschirme auf eigene Stative stelle, hätte ich spätestens mit dem Center ein Problem. Außerdem ist mein Raum eher klein und ein größeres Setup wäre da eher unpraktisch. Streng genommen bräuchte ich dann auch noch eine tiefere Tischplatte. Und selbst wenn ich die Bildschirme tief platzieren würde, wären die Lautsprecher dann immer noch etwas über der Kopfhöhe nach unten geneigt. Also auch nicht wirklich besser. Und die Bildschirme an die Wand zu hängen geht auch nicht wirklich, weil die Rückwand das nicht mitmacht.

Mit meinem jetzigen Setup könnte ich den Center noch unter die beiden Monitore in die Mitte stellen, wenn ich etwas kleinere Sockel für die Bildschirme verwende. Bei mir haben die Bildschirme dann eben Priorität vor den Lautsprechern. Finde ich aber ergonomisch zum Arbeiten als umgekehrt.

Gibt's irgendwie noch schlauere Lösungen, an die ich noch nicht gedacht habt, bzw. wie löst ihr das Platzproblem an eurem Schnittplatz.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Phil999
Beiträge: 154

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Phil999 »

ich würde ein Brett auf die Sockel legen. Auf diesem Brett sind dann die Bildschirme, der Center dazwischen, und die zwei L-R Lautsprecher aussen. Die Sockel würde ich höher machen (Backsteine, etc.), sodass das Brett höher zu liegen kommt. Die Höhe der Bildschirmständer entsprechend niedriger stellen. Eventuell die Lautsprecher auf eine dämpfende Matte oder ähnlichem stehen, damit das Brett nicht zu schwingen anfängt bei hoher Lautstärke, aber das merkt man dann schon.



DKPost
Beiträge: 1120

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von DKPost »

Blöde Frage: Warum soll es 5.1 werden? Das macht an einem Schnittplatz ja nur Sinn, wenn auch in 5.1 geschnitten bzw. gemastered wird. Und no offense, aber von dem Bild her sieht mir das nicht nach einem Raum aus, in dem man vernünftig 5.1 abhören kann. Nur so als Gedanke...



pillepalle
Beiträge: 11375

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von pillepalle »

@ Phil999

Danke für's Feedback. Die Monitore sind schon entkoppelt, auch wenn man das auf dem Bild nicht wirklich sieht. Das sind kleine Gummifüße dran und um sie hochzuneigen habe ich das etwas schwereres Gummimaterial genommen, daß man normalerweise unter Waschmaschinen stellt. Natürlich sind Boxen auf der Tischplatte nicht optimal (wegen der Reflektionen), aber dadurch daß sie nach oben geneigt sind und mein Tisch normalerweise auch chaotischer aussieht (hab' für's Foto aufgeräumt 😅), werden die Schallwellen auch mehr gestreut. Ich könnte die Bildschirme auch auf separate Ständer hinter den Tisch stellen, aber eine tiefere Tischplatte (momentan ist dsie 80cm tief), wäre wohl die einfacherere und stabilere Lösung.

@ DKPost

Natürlich ist das nicht optimal. Das ist ja ein sogenanntes Bedroom-Studio. Also ein Wohnraum in dem auch ein Bett, großer Schrank, Regale, große schwere Vorhänge, ect. sind und der ist auch nicht wirklich akustisch behandelt. Ungefähr 20qm groß und etwas asymmetisch gebaut. Aber ich halte ihn für akustisch gar nicht so schlecht, weil mein vollgestopfter Kleiderschrank fast wie eine Art Bass-Trap fungiert und auch ein großes altes Holzbett auch ein paar tiefe Frequenzen filtert. An der Fensterfront habe ich Blickdichte weiße Vorhänge die recht dick sind.

Ich muss das demnächst mal durchmessen, aber die Idee ist eigentlich durch eine nahe Aufstellung der Lautsprecher die Raumeinflüsse geringer zu halten (weil der Direktanteil des Schalls größer ist). Nachteil ist natürlich, daß man immer ziemlich genau im Sweetspot sitzen muss und sobald man den Oberkörper zur Seite neigt, man quasi schon aus dem Seewtspot raus ist. Aber so kann ich die gleichen Lautsprecher alle im gleichen Abstand aufbauen, ohne mit Delays arbeiten zu müssen.

Ja, natürlich habe ich dann auch vor auch in 5.1 zu mischen. Ist für mich erstmal die einfachste Erweiterung für Surround. Die geht in meinem Raum noch ohne allzugroße Beeinflussung der Wohnqualität. Bei 7.1, oder Atmos, kann ich den Raum wirklich für nichts anderes als für's Mischen nutzen und das ist momentan nicht drin. Für meine Jobs brauche ich kein Surround (zahlen meine Kunden auch nicht) und es ist nur mein eigenes Interesse an Ton das Setup zu erweitern. Ist auch gut erstmal Erfahrung zu sammeln und es nicht gleich zu kompliziert zu machen. Wenn ich wirklich mal anfangen möchte mit größeren Speaker-Setups zu arbeiten, brauche ich dafür schon ein separaten Raum. Das ist mir auch klar. Aber dafür müsste ich sowas dann auch an den Mann/die Frau bringen, oder eben als ambitionierteres Hobby betreiben.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Darth Schneider
Beiträge: 26387

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Darth Schneider »

Ich mag das spartanisch.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



Darth Schneider
Beiträge: 26387

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Darth Schneider »

Optimaler wäre es wahrscheinlich wenn man die Monitore gar nicht erst auf den Tisch stellt sondern hinten an die Wand auf Kopfhöhe hängt.
Aber dann wären mir die Audio Kabel im Weg..

Aber was weiss ich schon, ich bin kein Audio Profi.



pillepalle
Beiträge: 11375

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von pillepalle »

@ Darth

Die Rückwand ist leider nicht sonderlich stabil (wenn würde ich eher die Bildschrime daran hängen) und ich habe sie auch lieber etwas von der Wand weg, auch weil die Bassreflexöffnung auf der Rückseite der Lautsprecher ist. Im Moment sind's nur 20cm, was noch ok ok ist. Vielleicht erhöhe ich den noch auf 30cm, aber zu weit möchte ich auch nicht von der Wand weg, um beim Abhören nicht zu nahe an die Raummitte zu kommen.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Darth Schneider
Beiträge: 26387

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Darth Schneider »

@Pille
Das Ding rechts angeschnitten im Bild sieht aus wie ein Marshall Speaker, welcher ist das ?
Wenn ja.
Bist du zufrieden damit ?
ich hab seit ein paar Jahren den kleinen Emberton 2 finde den toll, aber will einen grösseren…



pillepalle
Beiträge: 11375

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von pillepalle »

Ja. Das ist der Stanmore. Habe mir den mal geholt um Musik von einem Fiio Player on Location zu haben. Der ist ok, etwas mumpfig für meinen Geschmack, aber für die Größe kommt da schon was raus :)

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Darth Schneider
Beiträge: 26387

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Darth Schneider »

Wenn du ihn verkaufen willst lass es mich wissen..;)



Alex
Beiträge: 2121

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Alex »

Hold dir Monitor-Arme. Seit ich die habe, will ich nichts anderes mehr. So kannst du viele Positionen einfach ausprobieren und jederzeit nachjustieren:
arm.jpg
Vielleicht eröffnen sich dann neue Möglichkeiten, wie du die Boxen positionieren kannst. Und mehr Platz auf dem Tisch hast du dann auch.

Ich hab mir 2 einzelne geholt (es gibt ja auch Doppelarme), so bin ich maximal flexibel.

Ich bin weg davon, dass die Monitore "auf Augenhöhe" sein sollen. Davon wird meist auch abgeraten:
Screenshot 2025-12-06 093757.jpg
https://www.google.com/search?client=fi ... 9&dpr=1.36

Wenn die Monitore auf Augenhöhe sind, bekomme ich Schmerzen im Genick. Meine sind auf Tischhöhe (erste Zeile auf Augenhöhe), so habe ich einen angenehmen Kopfwinkel:
1.jpg
2.jpg
3.jpg
4.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



pillepalle
Beiträge: 11375

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von pillepalle »

@ Alex

Stimmt. An Monitorarme hab' ich noch gar nicht gedacht. Meine Monitore sind allerdings ziemlich schwer (ca. 10 kg pro Stück). Da müssen die Ärmchen schon was halten. Aber die Idee ist gut.

Ich find's eigentlich recht angenehm so, auch weil ich dadurch gerader sitze, als wenn ich nach unten schaue. Im Studio haben wir die Bildschirme niedriger (also quasi ohne Podest), ist auch ok. Ich bin eher pingelig was langes Sitzen betrifft. Ein guter Stuhl ist schon wichtig. Zuhause habe ich eher so eine Art Chefsessel/Bürostuhl mit großer Rückenlehne. Der ist ergonomisch von der Sitzfläche eher so mitelprächtig und ich hab' en Keilkissen drauf. Das wirkt Wunder :)

Hab auch schon über höhenverstellbare Beine/Tisch nachgedacht. Mein Kollege hat das, auch wenn er es tatsächlich wenig nutzt.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Alex
Beiträge: 2121

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Alex »

Gewicht ist eigentlich kein Problem für die Arme. Die gibts in allen möglichen Varianten und sind für die Traglast justierbar (z.B. 8-20Kg per Schraube einstellbar).

Die ideale Höhe für die Monitore muss jeder für sich finden. Hauptsache man ist nicht total verkrampft oder verspannt nach einem langen Post-Tag.
pillepalle hat geschrieben: Sa 06 Dez, 2025 09:57ich hab' en Keilkissen drauf. Das wirkt Wunder :)
Ja, solche kleinen Tricks machen es manchmal aus 😉👍
pillepalle hat geschrieben: Sa 06 Dez, 2025 09:57Hab auch schon über höhenverstellbare Beine/Tisch nachgedacht. Mein Kollege hat das, auch wenn er es tatsächlich wenig nutzt.
Ich habe auch ein paar Kollegen, die sind durch die Bank weg begeistert und nutzen wohl das Feature auch so, wie es gedacht ist. Für mich wäre das nichts (ich steh schon genug am Set), aber Sinn machts allemal.



pillepalle
Beiträge: 11375

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von pillepalle »

@ Alex

Ja, ich hatte günstige Beine während der Blackweek gesehen. War dann aber doch nicht so ganz entschlossen mir die zu holen. Mein Kollege hatte die mal für einen Möbelhersteller fotografiert und die nach dem Job günstig bekommen. Die guten Tische sind meist recht teuer. Langes sitzen ist eigentlich das schlechteste was man seinem Rücken antun kann. Ich verändere immer die Position. Das funktioniert bei mir ganz gut.

Monitorarme werde ich mir auf jeden Fall auch mal anschauen. Wobei man die Bildschirme dann wirklich so niedrig und geneigt anordnen muss wie bei dir. Sonst sind sie den Lautsprechern ja wieder im Weg. In vielen Studios sind die kleineren Bildschirme ja auch oft flacher auf dem Tisch angeordnet.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Jörg
Beiträge: 10914

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Jörg »

Die Schallwandler stehen auf Ständern, mit Spikes auf Korkplättchen, die Tischplatte vibriert nicht mal
bei hoher Lautheit.
Dass die Hochtöner nicht auf Ohrenhöhe sind, mag Audiovoodooisten stören, es macht keinen Unterschied
für das Audioedit.

Mit dieser Aufteilung habe ich keinerlei Probleme, weder mit der Körperhaltung, noch mit
audio/visuellen Befindlichkeiten.

Die Monitorarme habe ich immer als Alternative im Blick...;-)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



Alex
Beiträge: 2121

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Alex »

Nach nem ganzen Tag in der Post, kanns auch mal wie unten aussehen :D
594574492_1306269477936626_6127425892382168238_n.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



pillepalle
Beiträge: 11375

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von pillepalle »

Hab' mir das Beyer MM1 besorgt und heute mal meinen Raum mit den Monitoren durchgemessen. Fehlt natürlich noch der Subwoofer, daher ist da auch unter 50Hz nix mehr. Aber für einen unbehandelten Raum finde ich das gar nicht so schlecht... Hab noch nicht den Sinn aller Kurven so ganz kapiert, aber prinzipiell geht das Messen mit dem Room-Eq-Wizzard wirklich gut.

+- 7,5dB Frequenzabweichung von 50Hz aufwärts und eine gute Nachhallzeit (Decay von ca. 200ms) ist schon mal ein guter Start. Gute professionelle Studios haben +- 3dB und gute Homestudios ungefähr +-5dB Abweichung. Scheint jedenfalls machbar, wenn man die Hügel und Täler im Spektrum noch etwas ausgebügelt bekommt. Würde das gerne akustisch lösen und nicht mit Softwarekorrekturen (wegen des Delays und der Stabilität/Glitches). Oder vielleicht später mal mit einem Interface, das hardewaremäßig einen EQ an den Ausgängen hat. Mal schauen.

Aber der schwierige Teil kommt ja erst noch :) Die mittleren und hohen Frequenzen bekommt man noch recht gut in den Griff. Bei den Tiefen wird's dann schwierig.


Bild
Bild
Bild
Bild

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



pillepalle
Beiträge: 11375

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von pillepalle »

Dum-di-dum... alles mal um 20cm bewegt und den Bass am Monitor um 2dB abgesenkt und schon bei +-5db gelandet :) Es gibt bestimmt noch eine bessere Position im Raum, aber mit dem Möbelrücken und dem finalen Setup warte ich erstmal bis der Subwoofer da ist. Von dem wird vermutlich meine endgültige Hörposition abhängen. Ganz ohne EQ werde ich vermutlich nicht hinkommen, aber ich bin doch überrascht wieviel scheinbar kleine Veränderungen ausmachen können.

Bild
Bild
Bild

Die Tips von Steven Klein fand ich auch ziemlich gut.


VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Jost
Beiträge: 2152

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Jost »

Der Platz, den Deine Lautsprecher verbrauchen, wird durch die Größe des Tief-Mitteltöners bestimmt. Es geht in Richtung 50Hz runter. Trennfrequenz bei 5.1 zum Subwoofer ist meist um die 100 Hz. Die Frontlautsprecher könnten viel kleiner ausfallen, weil sie keine tiefen Töne mehr übertragen müssen/können. Hast Du bereits ausgeschlossen, die dann kleineren Frontlautsprecher mit "Auslegern" direkt links und rechts von den Monitoren zu platzieren?



pillepalle
Beiträge: 11375

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von pillepalle »

@ Jost

Ja, dank dir für den Vorschlag. Neben den Bildschrimen geht nicht so wirklich, weil mir das Stereodreieck, bzw. der Monitorradius zur Hörposition, dann zu groß wird. Jetzt habe ich 1m Abstand zwischen den Lautsprechern. Neben den Monitoren/Bildschirmen bräuchte ich (selbst mit kleineren Lautsprechern) mindestens 140cm. Und wenn ich meinen älteren der beiden Bildschrime irgendwann gegen einen dreißig Zöller ersetze, bräuchte ich sogar noch mehr Platz. Das passt auch nicht zu meinem eher kleinen Raum (5,2m x 3,4m x 2,7m), weil ich da auf der längeren Seite sitze und quasi nur 3,4m Tiefe habe. Der Raum ist auch etwas asymmetrisch und zu einer Seite offen zu einem Nachbarraum.

Eventuell werde ich später die Bildschirme tatsächlich niedrig montieren (an der Tischkante) und die Lautsprecher auf Boxenständer darüber stellen. Aber erstmal schaue ich, wie weit ich mit meinem jetzigen Setup komme, denn niedrige Bildschrime gefallen mir zum arbeiten eigentlich nicht.

Ich habe lange über die Größe der Lautsprecher nachgedacht. Das ist eine Frage der Raumgröße, Kosten und am Ende auch Praktikabilität. Größere Lautsprecher wären bei meinem Modell gar nicht soviel teurer gewesen, aber für meinen Raum und das Nahfeld nicht wirklich nötig.

Das Wesentliche (gerade bei Filmdialog) hört man auch so schon, ohne Woofer. Der ist für Musik und Effekte wichtiger. Ich baue mir das so nach und nach aus und der Subwoofer wird erstmal als Tieftonerweiterung meiner Lautsprecher eingesetzt und nicht als LFE. Ob ich dann später mit Bassmanagement arbeite, den Sub als LFE nutze, oder mir einen zweiten Sub als reinen LFE hole, muss ich mir noch überlegen. Ich möchte meine Nachbarn auch nicht zu sehr quälen. Wo ich ihn nicht brauche, werde ich ihn eh bypassen, damit der Hausfrieden gewahrt bleibt :)

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Jost
Beiträge: 2152

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Jost »

Dolby selbst hat "Richtlinien" verfasst, wie man 5.1 produziert.
Habe das PDF mal angehängt. Nennt sich:
Dolby 5.1-Channel Music Production Guidelines
und stammt aus dem
Audio Science Review Forum
5p1 Channel Music Production Guidelines.pdf
Gutes Gelingen
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



Jost
Beiträge: 2152

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Jost »

pillepalle hat geschrieben: Mi 17 Dez, 2025 10:23 @ Jost

Ja, dank dir für den Vorschlag. Neben den Bildschrimen geht nicht so wirklich, weil mir das Stereodreieck, bzw. der Monitorradius zur Hörposition, dann zu groß wird. Jetzt habe ich 1m Abstand zwischen den Lautsprechern. Neben den Monitoren/Bildschirmen bräuchte ich (selbst mit kleineren Lautsprechern) mindestens 140cm. Und wenn ich meinen älteren der beiden Bildschrime irgendwann gegen einen dreißig Zöller ersetze, bräuchte ich sogar noch mehr Platz. Das passt auch nicht zu meinem eher kleinen Raum (5,2m x 3,4m x 2,7m), weil ich da auf der längeren Seite sitze und quasi nur 3,4m Tiefe habe. Der Raum ist auch etwas asymmetrisch und zu einer Seite offen zu einem Nachbarraum.

Eventuell werde ich später die Bildschirme tatsächlich niedrig montieren (an der Tischkante) und die Lautsprecher auf Boxenständer darüber stellen. Aber erstmal schaue ich, wie weit ich mit meinem jetzigen Setup komme, denn niedrige Bildschrime gefallen mir zum arbeiten eigentlich nicht.

Ich habe lange über die Größe der Lautsprecher nachgedacht. Das ist eine Frage der Raumgröße, Kosten und am Ende auch Praktikabilität. Größere Lautsprecher wären bei meinem Modell gar nicht soviel teurer gewesen, aber für meinen Raum und das Nahfeld nicht wirklich nötig.

Das Wesentliche (gerade bei Filmdialog) hört man auch so schon, ohne Woofer. Der ist für Musik und Effekte wichtiger. Ich baue mir das so nach und nach aus und der Subwoofer wird erstmal als Tieftonerweiterung meiner Lautsprecher eingesetzt und nicht als LFE. Ob ich dann später mit Bassmanagement arbeite, den Sub als LFE nutze, oder mir einen zweiten Sub als reinen LFE hole, muss ich mir noch überlegen. Ich möchte meine Nachbarn auch nicht zu sehr quälen. Wo ich ihn nicht brauche, werde ich ihn eh bypassen, damit der Hausfrieden gewahrt bleibt :)

VG
Sah gerade, dass Dolby eine jüngere Version für die 5.1-Produktion rausgegeben hat.
http://educypedia.karadimov.info/librar ... Mixing.pdf

Die Abhör-Entfernung richtet sich offenbar nicht nach dem Stereodreieck, sondern der Bildschirmhöhe
Bildschirmfoto 2025-12-18 um 09.28.59.png
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



pillepalle
Beiträge: 11375

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von pillepalle »

Jost hat geschrieben: Do 18 Dez, 2025 09:32 Die Abhör-Entfernung richtet sich offenbar nicht nach dem Stereodreieck, sondern der Bildschirmhöhe
Bildschirmfoto 2025-12-18 um 09.28.59.png
Ja, die aktuellere Version ist von 2005 :) Das ist immer noch ein Stereodreieck zwischen linken und rechtem Kanal und der Abstand der Hörposition ist natürlich abhängig vom Abstand des linken und rechten Lautsprechers. Im Grunde stellt man die Lautsprecher immer in einem Kreis auf, bei dem die Hörposition die Mitte darstellt.

Bei größeren Setups wird aus dem Kreis dann eine Kugel (z.B. bei Atmos), sieht man mal von den Front-Wide-Lautsprechern z.B. bei 9.1.6 ab. Wenn man die Abstände nicht einhalten kann, arbeitet man mit Latenzen, aber das macht die Sache natürlich komplizierter. Das Ganze muss ja in ganz unterschiedlichen Räumen und Kinos funktionieren.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Jost
Beiträge: 2152

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von Jost »

60-Grad-Winkel der Lautsprecher zur Hörposition. Tatsächlich Stereodreieck. Hatte mich vertan. Entfernung 3x Höhe des Bildschirms. Das kann man bestimmt adaptieren. Was ich in YT-Videos gesehen hatte, verweist aber offenbar niemand auf die Dolby Richtlinien. Die positionieren die Lautsprecher, wie sie denken. Ob die sich dadurch die Arbeit leicht oder schwer machen, ob man einen Unterschied hören würde - ich weiß es nicht.



pillepalle
Beiträge: 11375

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von pillepalle »

In Monitorräumen/Wohnräumen sollten die Lautsprecher ungefähr 120cm hoch platziert werden. Also die akustische Mitte des Lautsprechers ungefähr auf Ohrhöhe. Im Zweifel lieber etwas höher. Aber unsere Richtungswahrnehmung ist auf der Vertikalen weniger ausgeprägt. Das ist nicht so kampfentscheidend.

Eigentlich ist das alles Recht einfach, aber man sollte eben die grundsätzlichen Dinge richtig machen (Positionierung, Ausrichtung, Hörposition im Raum), um nicht von Anfang an unter ungünstigen Bedingungen zu arbeiten, die man dann versucht zu korrigieren.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



freezer
Beiträge: 3714

Re: Monitore unter oder über Monitoren? :)

Beitrag von freezer »

Aus einem Fachtext zum Thema (ins Deutsche übersetzt) - von dem Kopf hinter THX:

Kompromisse beim Setup
Häufig befinden sich Geräte, Fenster oder Türen genau dort, wo die Lautsprecher idealerweise stehen müssten. Falls nötig, können folgende Kompromisse eingegangen werden:

Grundsätzlich ist das Gehör im Frontbereich etwa dreimal weniger empfindlich gegenüber Fehlern in der Höhenplatzierung als gegenüber horizontalen Fehlern. An den Seiten und im hinteren Bereich werden diese Platzierungsfehler jedoch deutlich größer, weshalb dort mehr Freiheit bei der Aufstellung besteht. Daher ist es zulässig, Lautsprecher bei Bedarf über Hindernisse hinweg zu platzieren. Am besten werden die Lautsprecher jedoch nur so weit angehoben, dass sie Hindernisse gerade überragen, denn bei zu großer Höhe entstehen starke Schallreflexionen an Bedien- oder Kontrollflächen, die nachweislich hörbar sind.

Die Toleranz bei den Platzierungswinkeln der Surround-Lautsprecher ist groß. Wahrscheinlich sollten beide Surround-Lautsprecher in etwa denselben Winkel zur Mittelachse haben, wobei ein Bereich von ±10° um den 110°-Winkel akzeptabel ist. Die Platzierung der Surrounds ist häufig ein Kompromiss, da der Produzent oft hinter dem Toningenieur sitzt. In diesem Fall sind die Surround-Winkel für den Produzenten deutlich kleiner als für den Ingenieur – besonders in kleineren Räumen. Vor diesem Hintergrund kann es sinnvoll sein, vom Sitzplatz des Ingenieurs aus einen etwas größeren Winkel als 110° zu wählen, um den Produzenten innerhalb des Surround-Feldes zu platzieren statt dahinter.

Bei ausreichend niedriger Übergangsfrequenz und steiler Filterflanke sowie geringer Verzerrung des Subwoofers wird dessen Platzierung für die Ortung unkritisch. Daher kann der Subwoofer dort aufgestellt werden, wo der gleichmäßigste Frequenzgang erreicht wird. Dies ist häufig eine vordere Raumecke oder – bei zwei Subwoofern – einer in einer vorderen Ecke und einer auf halber Länge einer Seitenwand oder zentriert an den beiden Seitenwänden, um die Anregungspunkte des Raums zu verteilen und stehende Wellen besser auszugleichen.

Center
In vielen Hörsituationen ist es unmöglich, den Center-Lautsprecher exakt bei 0° (geradeaus) und 0° Elevation zu platzieren. In vielen Fällen befinden sich dort andere Geräte. Bei praktischen Situationen mit Displays oder Bedienelementen ergeben sich folgende Möglichkeiten:
  • oberhalb der Display-/Bedienflächen
  • unterhalb der Display-/Bedienflächen
  • hinter dem Display
Die Platzierung oberhalb der Display- oder Bedienfläche ist in vielen professionellen Studios üblich, kann jedoch einen Nachteil haben: In vielen Fällen sind die Schallreflexionen von der Bedienoberfläche deutlich hörbar. Die empfohlene Platzierung für Monitorlautsprecher ist so, dass der Haupt-Hörer den gesamten Lautsprecher sehen kann, knapp über dem höchsten Hindernis. Dadurch beugt sich der Schall über das Hindernis, während dieses – etwa ein Videomonitor – einen akustischen Schatten in Richtung der Bedienoberfläche erzeugt.

Die Oberkante des Hindernisses kann mit dünnem Absorptionsmaterial versehen werden, um hohe Frequenzen zu dämpfen, die sonst reflektiert würden.

Ein weiterer Grund, den Center-Lautsprecher nicht zu hoch zu platzieren, ist die Bauweise professioneller Monitore: Ihre Treiber sind bei vertikal ausgerichtetem Gehäuse meist auf einer vertikalen Linie angeordnet. Dadurch ist die horizontale Abstrahlung gleichmäßiger als die vertikale, die stärker unter Übergangseffekten zwischen den Treibern leidet. Wird ein Lautsprecher stark erhöht und nach unten geneigt, um auf den Sitzplatz des Mischers zu zielen, ist der Sitzplatz des Produzenten dahinter oft schlecht abgedeckt – es können Mitteneinbrüche im Direktschall auftreten. (Zudem sitzt der Produzent in engen Räumen oft nahe an der Rückwand, was dort zu stärkerem Bass führt als am Mischplatz.)

Ein dritter Grund gegen eine zu starke Erhöhung des Center-Monitors ist, dass wir je nach vertikalem Winkel mit unterschiedlichem Frequenzgang hören. Dieser Effekt wird als kopfbezogene Übertragungsfunktion (HRTF) bezeichnet und lässt sich leicht beobachten: Spielt man Rosa Rauschen über einen Monitor und bewegt den Kopf nach oben und unten, hört man deutliche Klangveränderungen. Da die meisten Endnutzer keine stark erhöhten Lautsprecher haben, sollten auch im Studio ähnliche Winkel verwendet werden, um eine vergleichbare Wahrnehmung zu erzielen.

Eine Position unterhalb der Display- oder Bedienfläche ist in den meisten professionellen Anwendungen aus offensichtlichen Gründen nicht praktikabel, kann aber in Vorführräumen mit Direkt- oder Rückprojektion sinnvoll sein. Der Grund ist, dass sich Zuschauer so positionieren, dass sie die Leinwand sehen können. Dadurch sitzen weiter entfernte Zuhörer höher als nahe sitzende. Das Problem der vertikalen Abdeckung wird reduziert, da die Zuhörer aus Sicht des Lautsprechers einen kleineren vertikalen Winkel einnehmen, was zu einem gleichmäßigeren Frequenzgang führt.

Wenn möglich, ist die beste Lösung oft Frontprojektion mit Lautsprechern hinter der Leinwand unter Verwendung spezieller perforierter Screens. Klassische Kinoleinwände mit Perforation dämpfen hohe Frequenzen jedoch zu stark für Videoanwendungen. In den letzten Jahren wurden jedoch Leinwände mit sehr viel kleineren Perforationen entwickelt, die hohe Frequenzen nahezu transparent durchlassen und weniger sichtbar sind. Allerdings können Perforationsmuster mit den Pixelrastern moderner Projektoren interferieren und Moiré-Effekte erzeugen. In solchen Fällen sind gewebte, akustisch transparente Leinwände – etwa von Screen Research – notwendig.

Übrigens wird davon abgeraten, den Center-Lautsprecher „außermittig“ zu platzieren, um Platz für einen Videomonitor zu schaffen. Stattdessen sollte man den Lautsprecher anheben, über dem Monitor positionieren und – wie in Abb. 2-6 gezeigt – etwas nach hinten versetzen, um einen „akustischen Schatten“ zu erzeugen und die direkten Reflexionen vom Mischpult zu reduzieren. Dies ist zulässig, da das Gehör empfindlicher auf horizontale als auf vertikale Platzierungsfehler reagiert.

Ein „Top-und-Bottom“-Ansatz für den Center-Kanal, um ein vertikales Phantomzentrum auf dem Bildschirm zu erzeugen, mag zunächst attraktiv erscheinen, hat jedoch zwei große Probleme. Erstens haben diese beiden Schallquellen aufgrund unterschiedlicher HRTFs am Trommelfell unterschiedliche Frequenzgänge. Zweitens wird man extrem empfindlich gegenüber der Ohrhöhe des Zuhörers: Schon eine Abweichung von einem Zoll vom optimalen Punkt kann eine hörbare Kammfilter-Auslöschung in den Höhen verursachen.

Links und Rechts
Ein Problem bei der Verwendung von ±30° für die linken und rechten Lautsprecher bei Bildton ist, dass diese Lautsprecher bei einem so großen Winkel oft außerhalb der Bildfläche liegen. Filmton basiert darauf, dass die Lautsprecher knapp innerhalb der linken und rechten Bildgrenzen positioniert sind, um Stereoabbildungen zu erzeugen, die zur Bildbreite passen. So stimmen linke Tonereignisse mit linken Bildereignissen überein.

Wird Filmton jedoch auf Video übertragen und die Lautsprecher befinden sich außerhalb der Bildgrenzen, können Probleme auftreten. Professionelle Hörer bemerken horizontale Bild-Ton-Verschiebungen von etwa 4°, und etwa 50 % des Publikums empfinden eine Verschiebung von 15° als störend. Ist das Bild deutlich schmaler als 60°, muss ein Kompromiss gefunden werden zwischen optimalem Klang (±30°) und optimaler Bild-Ton-Kongruenz (nicht mehr als etwa 4° außerhalb der Bildgrenzen). Für Produktionen ohne Bild ist dies irrelevant, ebenso für Programme, bei denen die exakte Bild-Ton-Zuordnung weniger kritisch ist. Bei einem HDTV-Bildschirm mit insgesamt 32° horizontalem Sehwinkel [3] gelten Lautsprecher bei ±30° als zu weit außen und werden üblicherweise näher an die Bildränder oder sogar leicht innerhalb gesetzt (bei Frontprojektion mit perforierten Leinwänden). Dies reduziert zwar die wahrgenommene Quellbreite der Direktkanäle, ist aber notwendig, wenn Bild- und Tonortung übereinstimmen müssen.

[3] Dieser Winkel ergibt sich daraus, dass HDTV horizontal 1920 Pixel hat und 20/20-Sehschärfe einer Winkelauflösung von 1/60° entspricht. 1920 geteilt durch 60 ergibt 32°.

Surround
Selbst wenn die Surround-Lautsprecher dasselbe Modell wie die Frontlautsprecher sind, wird ein Unterschied im wahrgenommenen Frequenzgang bestehen. Ursache sind die HRTFs: Entscheidend ist der Frequenzgang im Gehörgang, nicht der am Mikrofon gemessene. Der Kopf reagiert unterschiedlich auf Schall von vorne und aus dem hinteren Quadranten. Selbst bei identischen Schallfeldern an der Kopfposition klingen Front- und Surround-Signale unterschiedlich. Eine Abbildung in Kapitel 6 zeigt die erforderliche Entzerrung, um den Surround-Lautsprecher spektral an den Center anzugleichen (nur Direktschall, ohne Reflexionen und Nachhall).

Die Surround-Lautsprecher können gegenüber den Fronts erhöht werden, ohne größere Probleme zu verursachen. Bei zu großer Höhe werden sie jedoch schwerer voneinander unterscheidbar und wirken eher wie ein monophoner Kanal. Experimente zeigen für die meisten Programme kaum Unterschiede zwischen 0° und 45° Elevation. Einige Mischer beklagen sich jedoch bei Programmen mit Publikumsgeräuschen (z. B. Applaus), dass erhöhte Surrounds den Eindruck vermitteln, man sitze unterhalb des Publikums.

Subwoofer
In einem Fall bei FCC-Listening-Tests für niedrigbitratige Codecs im Digitalfernsehen platzierte ich zunächst zwei Subwoofer zwischen Links und Center sowie zwischen Center und Rechts. Da keine Zeitverzögerungen einstellbar waren (siehe unten), schien dies die beste Ankopplung an die Hauptkanäle zu ergeben. Diese symmetrische Anregung des Raums führte jedoch zu einem ungleichmäßigen Frequenzgang. Durch das Versetzen eines Subwoofers auf halbem Weg zwischen Front- und Surround-Lautsprechern wurde der Frequenzgang deutlich glatter. Dieser Vorgang wird „Placement Equalization“ genannt und erfordert zwar einen Spektrumanalysator, ist aber sehr effektiv.

Die Verwendung eines gemeinsamen Subwoofers für alle fünf Kanäle basiert auf psychoakustischen Prinzipien. Tiefe Frequenzen sind schwer zu lokalisieren, da ihre langen Wellenlängen kaum Pegelunterschiede zwischen den Ohren erzeugen. Der Schall beugt sich um den Kopf, Zeitunterschiede sind zwar vorhanden, werden aber bei sinkender Frequenz weniger wahrnehmbar. Deshalb nutzen die meisten Systeme fünf Lautsprecher mit begrenztem Frequenzbereich und einen Subwoofer, der sowohl die tiefsten Frequenzen aller fünf Kanäle als auch den .1-Kanal übernimmt. Die Wahl der Übergangsfrequenz – basierend auf Experimenten mit den empfindlichsten Hörern und Programmmaterialien – führte zur Festlegung von 80 Hz für hochwertige Consumer-Systeme.

Ein weiterer Faktor bei der Ortung von Subwoofern ist die Steilheit der Filter, insbesondere des Tiefpasses. Ist dieser nicht steil genug (z. B. weniger als 24 dB/Oktave), gelangen höhere Frequenzanteile durch den Filter und ermöglichen eine Ortung. Zusätzlich kann der Subwoofer durch Verzerrungen oder durch Strömungsgeräusche an Bassreflexöffnungen lokalisiert werden. Beide erzeugen höhere Frequenzanteile außerhalb des Subwooferbereichs. Sorgfältige Konstruktion und eine Platzierung, bei der Portgeräusche nicht direkt zum Hörer zeigen, helfen hier.

Niemand fordert, dass alle fünf Kanäle einzeln bis 20 Hz reichen müssen. In realen Räumen würde dies aufgrund unterschiedlicher Raumanregungspunkte zu stark variierendem Bass führen. Selbst „Full-Range“-Profimonitore haben meist eine untere Grenzfrequenz von 40–50 Hz, weshalb Bassmanagement darunter sinnvoll bleibt. Bei sehr großen PMC-Monitoren auf der CES fand ich die beste Ankopplung an einen Whise-616-Subwoofer (1,5 m Würfel mit vier 15-Zoll-Treibern, −1 dB bei 16 Hz) bei 25 Hz. Das Zuschalten des Subwoofers für 16–25 Hz war bei manchen Konzertaufnahmen hörbar. Dennoch bleibt der Markt pragmatisch: Die besten Kinosubwoofer liegen meist bei −1 dB um 24–26 Hz.

Close-Field-Monitoring
Die Idee des „Near-Field-Monitorings“, besser als Close-Field-Monitoring bezeichnet, erscheint zunächst plausibel: Kleine Lautsprecher nahe am Hörer erzeugen ein Schallfeld mit dominantem Direktschall und geringerer Raumbeeinflussung. Angeblich resultiert daraus ein gleichmäßigerer Frequenzgang.

In der Praxis sind diese Vorteile jedoch meist nicht realisierbar. Die kleinen Lautsprecher strahlen breit ab, interagieren stark mit nahen Flächen und reflektieren z. B. auf Mischpultoberflächen in deutlich hörbarem Maß. Zudem erweitern diese Flächen die Schallwand des Lautsprechers und verändern den Grundtonbereich. Auch im Nahfeld gibt es nur eine Übertragungsfunktion zwischen Quelle und Hörer. Raummoden wirken sofort – auch in kleinen Räumen – sodass die Annahme, man entgehe Raumproblemen, falsch ist.

Ein weiteres Problem ist der Übergangsbereich zwischen Tieftöner und Hochtöner. Bei geringer Hördistanz wird die exakte Hörposition kritisch: Schon eine Bewegung von 15 cm kann den Direktschall-Frequenzgang stark verändern und hörbar sein.

Close-Field-Monitore entstanden ursprünglich als Ersatz für einfache Kontrolllautsprecher auf dem Mischpult. Im Mehrkanalbetrieb könnte man versucht sein, ein großes Referenzsystem und ein kleines Nahfeldsystem zu kombinieren – das wäre jedoch ein Fehler:
  • Eingebaute Großmonitore sind oft zu hoch und erzeugen starke Reflexionen.
  • Close-Field-Monitore leiden unter den genannten Problemen.
  • Sie erreichen oft nicht den nötigen Pegel für Referenzkalibrierung.
Das beste System liegt vermutlich zwischen diesen Extremen: ausreichend laut, verzerrungsarm, mit breitem und glattem Frequenzgang und geeignet für Referenzpegel und Headroom.

Zeitliche Anpassung der Lautsprecher
Einige hochwertige Heimcontroller bieten pro Kanal einstellbare Laufzeiten, was sehr hilfreich ist, wenn Lautsprecher nicht ideal positioniert werden können. Muss der Center z. B. näher am Hörer stehen als Links und Rechts, kann er verzögert werden, sodass alle Kanäle akustisch gleich weit entfernt erscheinen.

Der Hauptvorteil liegt bei Phantomschallquellen zwischen den Kanälen. Ist der Center näher als der linke Lautsprecher, wandert ein zwischen Links und Center gepannter Klang ungewollt Richtung Center. Das Stereobild „fällt“ zur Mitte zusammen – ein Effekt der Präzedenzwirkung. Korrekte Laufzeitanpassung behebt dieses Problem und erklärt, warum manche Musikproduzenten Schwierigkeiten mit dem Center-Kanal haben.

Schall breitet sich bei Raumtemperatur mit etwa 344 m/s aus. Ist der Center 30 cm näher, kommt sein Signal etwa 1,1 ms früher an. Verzögerungen in 1-ms-Schritten sind daher ausreichend. Ähnliches gilt für Surrounds, die oft weiter entfernt stehen. Auch der Subwoofer kann so angepasst werden.

Diese Verzögerungen sind deutlich kleiner als die, die für Lippen­synchronität relevant sind (ab ca. 20 ms sichtbar). Zu beachten ist jedoch, dass Videosignale oft verzögert werden, ohne das Audio entsprechend anzupassen. Audio und Video sollten möglichst innerhalb von 20 ms synchron bleiben. Kinofilme sind absichtlich so gemischt, dass der Ton um ein Bild (42 ms) vorauseilt und erst in etwa 14 m Entfernung synchron wahrgenommen wird – einer typischen Zuschauerposition.
LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
Blackmagic Cinema Blog
www.laufbildkommission.wordpress.com



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» Was hast Du zuletzt gekauft?
von ruessel - Fr 16:35
» Sony A7 V in der Praxis: Mix aus Sony A1 und FX3 zum halben Preis?
von rob - Fr 16:32
» Zeitenwende: Oscars-Verleihung geht exklusiv zu YouTube
von MaxSchreck - Fr 16:28
» Audio Patch nicht haltbar
von freezer - Fr 16:11
» Wie professionell sind die slashcAM-User
von Mantas - Fr 16:08
» Lav Mic und Funkstrecke - Kaufempfehlung
von Alex - Fr 15:33
» Monitore unter oder über Monitoren? :)
von freezer - Fr 14:57
» Apple Roadmap 2026 - iMac Pro mit M5 Max und MacBooks mit M6 geplant
von vaio - Fr 14:52
» Erster Gehversuch mit KI
von buster007 - Fr 14:37
» Ist der Filmmarkt SCHEISSE?
von iasi - Fr 13:48
» Canon EOS C400, C80, C70 und R5C bekommen neue Firmware
von Clemens Schiesko - Fr 13:21
» Blackmagic PYXIS 12K/6K und URSA Broadcast G2 bekommen Pre-Recording & 4-Kanal Audio
von slashCAM - Fr 11:45
» Sony FX3 Sensor-Test - Dynamik, Debayering und Rolling Shutter
von berlin123 - Fr 8:47
» GoPro 59,94fps in FCP
von vaio - Fr 3:53
» Gopro Hero 11 Black - Akku-Laufzeit unterirdisch schlecht?!
von King Rollo - Do 20:51
» Nikon Slashcam Test
von iasi - Do 20:48
» Amazon darf Prime-Kunden keine Werbung aufzwängen
von iasi - Do 20:37
» Nikon ZR in der Praxis: 6K 50p RED RAW Monster für 2.349,- Euro mit klassenbester Colorscience?
von cantsin - Do 19:57
» Neue Gerüchte: Nvidia soll die GPU-Produktion 2026 um 30–40% runterfahren
von philr - Do 18:45
» Was schaust Du gerade?
von pillepalle - Do 17:27
» Das richtige Einsteigerequipment für Sound/Musik
von Nigma1313 - Do 17:05
» Panasonic S12 und das ARRI LOG C3-Profil
von ksingle - Do 16:20
» BMD Camera Firmware 10.0 für URSA Broadcast G2, PYXIS 6K and PYXIS 12K
von freezer - Do 15:55
» Neuer DJI RS 5 Profi-Gimbal kommt bald mit intelligentem Tracking und Turbo-Ladefunktion
von Clemens Schiesko - Do 14:21
» Blackmagic DaVinci Resolve 20.3.1 Update
von slashCAM - Do 11:15
» Kino-Besucherstudie 2025
von ruessel - Do 10:35
» Benro Electronic ND Filter Kit kommt
von Bildlauf - Mi 16:27
» Video Deluxe 2021 Plus stabiler als Video Pro X12
von Jasper - Mi 15:50
» ARRI soll (Teil)Verkauf erwägen
von Bildlauf - Mi 13:46
» Nikon Z9 - neue Firmware 5.30 verbessert Autofokus, Motiverkennung und mehr
von slashCAM - Mi 11:36
» Adobe Firefly bekommt Upscaling per Topaz, Editing per Prompt und mehr
von slashCAM - Mi 10:33
» Reflexionen auf Münzen (Makro)
von soulbrother - Mi 7:54
» Leak: Samsungs plant SATA-Aus - Kommt der Preisschock auch bei SSDs?
von TheBubble - Di 13:29
» Kompaktkameras wieder im Trend - trotz Smartphones
von dienstag_01 - Di 12:41
» Unser Kinofilm "The Trail" nun auf Amazon Prime
von rob - Di 11:08