cantsin hat geschrieben: ↑Di 08 Jul, 2025 18:14
Endlich konnte ich das testen, bzw. das ProRes N-Log-Material in Resolve schmeissen und nach Rec709/sRGB wandeln:
Nachtrag hierzu: Jetzt habe ich auch mir mal das 10bit-h265-NLog-Material der Z6iii genauer angesehen und mit dem der Panasonic S5ii verglichen. (Sorry für das hässliche Bild - ich wollte zu Testzwecken etwas mit viel Farbnuancen-/verläufen, daher Golden Hour, Bilddetails in den Schatten, sowie allgemein mit vielen feinen Bilddetails, daher die Hausfasasaden - und habe mich um Komposition etc. nicht weiter geschert.)
Beide Kameras hatten das TTArtisan 75mm/f2 drauf bei Blende 5.6, die jeweils erste native Log-ISO (Nikon: 800, Panasonic 640 + leichte Belichtungskompensation durch Shutter Angle zur Angleichung an die Nikon, jeweils per Kontrolle des Waveform-Monitors beider Kameras), einen festeingestellten Weißabgleich auf 6500K, und liefen parallel.
Gute Nachricht zuerst - mit dem folgenden Resolve-Workflow kriegt man out of the Box und ohne weitere Korrekturen bereits ein sehr gut matchendes Bild:
Hersteller-Log-Gamma [N-Log bzw. V-Log] + Hersteller-Farbraum [Rec2020 bzw. V-Gamut]
-> CST Davinci Intermediate + Davinci Wide Gamut
-> Farbkorrekturen (runtergezogenes Gamma, wärmerer Weißabgleich auch um die Biegsamkeit des jeweiligen Materials zu testen)
-> CST Davinci Intermediate + Davinci Wide Gamut -> Rec709 + Gamma 2.4
Resultate:
Nikon_1.1.1.T.jpg
Nikon Z6iii (N-Log -> Rec709)
Panasonic_1.2.1.T.jpg
Panasonic S5ii (V-Log -> Rec709)
Sieht erstmal nicht schlecht aus. Beim genaueren Hingucken sieht man, dass die Rottöne leicht abweichen [mehr Orange bei Nikon, mehr Blau bei Panasonic]. Vor allem aber gibt's (leider) doch Qualitätsunterschiede. Diese Crops stammen von aus Resolve exportiertem, unkomprimierten 16bit-TIFFs:
nikon-detail.png
Nikon
panasonic-detail.png
Panasonic
Nikon hat also eine aggressivere Rauschfilterung bei h265-Log-Aufnahme, die Details wie hier die Mauersteine wegbügelt.
Hier kann man natürlich pragmatisch argumentieren, dass beim Zielmedium Social Media/Streaming diese Details sowieso verloren gehen bzw. letztendlich wegkomprimiert werden, und dass das 10bit h265 der Z6ii als Codec für dieses Zielmedium locker ausreicht. Andererseits kriegt man bei der Panasonic, bei gleicher Bitrate, besseres Mastering-Material mit u.a. mehr Detail-/Qualitäts-Spielraum z.B. für digitales Zoomen im Schnitt sowie für anspruchsvollere Zielmedien (Projektion, extrahierte Stills aus dem Videostream etc.).
Bei der Z6iii gibt's dafür auch eine Lösung, nämlich ProRes-Aufnahme (siehe mein Posting weiter oben) - dann halt mit signifikant höherem Speicherplatzverbrauch.
[Umgekehrt wird auch ein Schuh draus: Schon bemerkenswert, wie Panasonic es bei seinen Kameras schafft, hochkomprimiertes h264/h265 ohne die typischen Glättungsartefakte anderer Hersteller - bzw. ein sehr unprozessiert wirkendes Bild - aufzuzeichnen.]
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