Laut einem Bericht von Bloomberg soll die ARRI Gruppe nach Investoren suchen. Als mögliche Optionen sollen demnach sogar der Verkauf des Unternehmens als ganzes oder einz... Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten: ARRI soll (Teil)Verkauf erwägen
Es läuft immer mehr über Stückzahlen und über Preis/Leistung des reinen Produktes?
Der Kreis derer, die bereit sind den ganzen Rattenschwanz von Entwicklung und Service über den Produktpreis bzw. Mietpreis zu entrichten wird evtl. zu klein?
Oder evtl. ist auch bald ein Entwicklungsvorsprung der wenigen verbliebenen großen finanzstarken Konzerne zu befürchten, so dass der Trend zu immer größerer Konzentration selbst künstlerisch-technische Legenden wie Arri dahin zu raffen droht?
Jede Wette Arri wird wahrscheinlich bald China, Japan oder womöglich einem Riesen wie wie Apple gehören.
Beängstigende Aussichten für uns hier zumindest im rund herum Bereich Germanien…
Die wir wenn es wirtschaftlich so weiter geht in naher Zukunft gar keine riesen und schon gar keine wirklich coolen Firmen wie Arri mehr haben werden.
Gruss Boris
Arri wird es sicher weiter geben, nur anders. Das es denen wirtschaftlich nicht super ging, hörte man ja schon länger. Es reicht eben nicht die besten Produkte zu bauen, wenn es keinen ausreichend großen Markt dafür gibt. Und das sich Märkte ändern, erleben wir ja ständig. Streaming ersetzt das klassische Kino, die sozialen Medien ersetzen die klassischen Medien, Raider heißt nun Twix... worüber soll man sich noch wundern? Das sich Dinge verändern?
RED wurde sicher auch nicht wegen des großen Erfolgs verkauft und Sony kann sich den 'Luxus' einer Venice locker leisten. Selbst wenn es nur für's Image wäre. Blackmagic?! Wer war das nochmal? Kino ist nun mal eine Nische für Spezialisten. Und wer weiß ob man in 50 Jahren überhaupt noch eine Kamera braucht um Bilder zu generieren? Dann werden in Cannes womöglich die besten Prompter mit ihren AI-Tools ausgezeichnet :)
@Pille
Natürlich wird es Arri weiterhin geben, aber wenn schon solche Firmen ins Ausland verkauft werden ist das weit mehr dramatisch als wenn Raider heute Twix heisst…
Es zeigt nämlich auf wie schlecht es um unsere Wirtschaft steht.
Als nächstes dann VW ?
Weil die Cinesen längst besser und locker doppelt so günstig sind ?
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Fr 08 Aug, 2025 05:39, insgesamt 1-mal geändert.
Ich denke eher, heutige Kinokameras sind ausentwickelt. Was soll da noch kommen, was große Verleiher veranlassen könnte, ihren Kamerabestand auszutauschen?
16k raw bei 240 fps oder so was braucht man allenfalls für‘s Kameraquartett-Spielen.
Sicher ein Aspekt, wobei Arri ist viel zu fest mit Hollywood verankert.
Wäre Arri in China würde der chinesische Staat selber die Pleite aber Prestige Firma kaufen, beziehungsweise fördern.
Aber unsere Politiker hier schlafen…
Gruss Boris
Wenn ich "streamlining" lese wird mir schlecht. Ohne die Zahlen zu kennen macht das den Eindruck, als ob hier neoliberale BWLer ein Traditionsunternehmen platt machen um kurzfristig ein Quartalsergebnis zu pushen. Und haben wir nicht gelernt, dass jegliche Industriezweige abwandern zu lassen am Ende in die Totale Abhängigkeit von Lieferketten führt? Es ist nicht zu weit hergeholt im Informationszeitalter die Produktion(smittel) von Inhalten als systemrelevant zu bewerten und entsprechend zu schützen. Auch ist sonderbar dass ALLE Meldungen sich auf den einen Bloomberg Artikel beziehen. Bleibt zu hoffen dass der nicht stimmt.
Darth Schneider hat geschrieben: ↑Fr 08 Aug, 2025 05:42
Sicher ein Aspekt, wobei Arri ist viel zu fest mit Hollywood verankert.
Wäre Arri in China würde der chinesische Staat selber die Pleite aber Prestige Firma kaufen, beziehungsweise fördern.
Aber unsere Politiker hier schlafen…
Gruss Boris
Was soll die Politik denn da bitte machen? Die Leute hier wählen Marktliberale bis Neoliberale Regierungen, dann müssen sie auch damit leben, dass der Markt eben regelt.
Politische Markteingriffe sind Kommunismus, das wurde jedoch doch Jahrzehntelang erklärt. Natürlich immer von denen, die vom komplett unregulierten Markt am meisten profitieren.
Das hat doch nix mit Komunismus zu tun wenn ein Staat ne renomierte Firma fördert/ finanziell unterstützt . Damit sie nicht den Chinesen verkauft werden muss
Banken werden auch unterstützt wenn es sein muss.
Gruss Boris
Wer näher an Film- als an Videotechnik ist, weiß seit über einem Jahr von den Problemen der gesamten Branche im allgemeinen und Arri im besonderen. Dass nun auch der Mainstream darüber berichtet, ist leider oft ein Zeichen, dass es schon zu spät ist. Ich wünsche allen Mitarbeitern dort nur das Beste.
Das mit dem neoliberalen Management ist so ganz falsch nicht. Dazu kommt noch, dass oft, wenn im Haus schwierige Entscheidungen anstanden, erst mal ein „Unternehmensberater/Optimierer" eingekauft wurde, der dann mit Methoden, die in der Autoindustrie schon nicht funktioniert hatten, die Welt retten sollte. Marktfremd, aber mit diesem typischen „Ich kann Wirtschaft besser als ihr alle“ Benehmen.- Da hatte dann Innovation und neue Produkte entwickeln nicht so Priorität.-
Ein Forist hatte hier die MFT– ARRI angesprochen. Genau das hatte ich intern öfters versucht zu platzieren, quasi als Ersatzlinie für die 16mm Kamerasparte.
Denn dort wurde früher gutes Geld verdient, zeitweise besser als mit den 35er-Systemen. -
Aber „Mopeds“ bauen war nicht gewünscht. Das Gleiche galt für die Lichttechnik.
Lieber den Besitzstand wahren und vom guten Namen leben.- Den Enduser beobachten und abfragen was wirklich gebraucht wird, hatte irgendwann keine Relevanz mehr. Siehe Orbiter....
Darth Schneider hat geschrieben: ↑Fr 08 Aug, 2025 10:10
Das hat doch nix mit Komunismus zu tun wenn ein Staat ne renomierte Firma fördert/ finanziell unterstützt . Damit sie nicht den Chinesen verkauft werden muss
Banken werden auch unterstützt wenn es sein muss.
Gruss Boris
Das sehen aber ziemlich viele Leute hier anders, zumindest wenn es um E-Autos, die Solarbranche, Windkraft, EEG allgemein etc. geht. Da wird bei jedem Eingriff des Staates sofort die Planwirtschaft-Sau durchs Dorf getrieben.
Und Banken sind als systemrelevant eingestuft. Kann man drüber streiten, aber Arri ist das sicher nicht.
Jott hat geschrieben: ↑Fr 08 Aug, 2025 11:15
Geht es nicht primär um die Lichtsparte? In dem Bereich sind die Chinesen besonders aggressiv.
Laut der Slashcam-Meldung soll "sogar der Verkauf des Unternehmens als ganzes oder einzelner Geschäftsbereiche in Betracht gezogen werden".
Ich gehe jede Wette ein, dass dann ein chinesischer Hersteller wie DJI oder Kinefinity den Laden übernehmen wird - in erster Linie wegens des Markennamens, in zweiter Linie wegen der Patente, und mit der mittelfristigen Verlagerung aller Produktion nach China und noch etwas Rumpfentwicklung in Europa. Das wäre dann das Modell Hasselblad/DJI, Volvo/Polestar, Mediamarkt/JD etc.
Dass einer der japanischen Kamerahersteller zugreift, kann ich mich nicht vorstellen, weil die alle schon genug Probleme haben, ihr Kamerageschäft profitabel zu halten und eher in andere Produktfelder expandieren (medical imaging, Bürogeräte etc.).
Wobei die Option einer chinesischen Übernahme IMHO immer noch besser wäre als die einer anderenfalls wahrscheinlichen Übernahme durch einen Private Equity Fund/eine Heuschrecke.
"Wieso eigentlich überhaupt was drehen? Warum nicht jahrelang nur darüber philosophieren?" -stip
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