Versteh das Gerätebashing grad nicht so ganz.
Bei H6 und Co. hat sich doch auch niemand beschwert, dass es unmöglich sei damit ernsthaft zu arbeiten, dass das ein billiges Spielzeug sei, etc.
Dabei hat der sogar nen Hauch mehr gerauscht (-120 vs. -122) als jetzt der mit <150€ auf den Markt gebrachte H1-XLR.
Tabellarische Übersicht zur groben Abschätzung (also ohne Gewähr auf Exaktheit) findet sich hier:
https://avisoft.com/recorder-tests/
Es muss doch immer die Gesamtkette eines Recordings, also incl. Soundquelle/Nebengeräusche, Mikro, Recorder, Stellenwert im späteren Endprodukt berücksichtigt werden, sowie der notwendige Aufwand (Transport, Gewicht, Stromversorgung, Wetterschutz, Kleinheit um versteckt zu werden, und und und).
Was für den einen Zweck ein klares 'dont use it' braucht, kann für eine andere Situation genau das passende Gerät sein.
Für diverse Atmos, die später leise dazugemischt werden, und wo vielleicht zusätzlich eh ein Spektrum im Nutzsignal vorhanden ist, das das technische Rauschen maskiert, sind die -122 des H1 vollkommen ausreichend, wenn nicht grad ein schwaches Bändchen verwendet wird (aber wer macht das schon).
Ich hab sogar schon öfter bewußt den Zoom H2 eingesetzt ('immer dabei' fieldrecorder beim Radfahren/Wandern, Plantmic bei Theatermitschnitten im 4Ch-Modus, unbemannte 4ch. Langzeitaufnahmen in der Natur, ...), und der ist noch wesentlich 'schlechter' als die neue H1 Variante.
Bei anderen Sachen brauchts dann auch mal zwingend Zeugs im satten 5-steiigen Bereich. Kommt bei Qualität und Umfang doch immer drauf an:
so wenig wie möglich, aber immer mindestens so viel wie nötig.
Früher hatte ich die Tendenz mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, mittlerweile sehe ich das pragmatischer und mit Blick auf die Stellung im Endprodukt, sowie den Aufwand und das Defekt-/Verlustrisiko.
Was das Design angeht: für die Einen mags passen, für die Anderen ist's ein NoGo. Es gibt ja genügend Alternativen.
Dass die Anschlüsse oben sind kann mal nervig, mal aber auch genau passend sein, wie zB bei Mischpultabnahme.
Sehr positiv beim Design ist jedenfalls die barrierefreie Bedienbarkeit, die allzuoft sträflich vernachlässigt wird.
Weitere 'Macken' bei solchen 'billigen' Geräten werden meist erst nach längerem Gebrauch offenbar, da gibts immer ein gewisses Risiko.
Solche Pannen wie abbrechende Batteriedeckel (F1), im Frost ohne Modifikationen kaum bedienbare Regler (F8, F4), Verlust von Datum/Uhrzeit (F6), nicht ganz normgerechter Speisestrom, etc. kommen bei den etablierten Herstellern i.d.R. nicht vor, das hat aber dann auch seinen - gerechtfertigten(!) - Preis.
Zoom Service scheint mir in D auch ganz o.k. zu sein.