Mach dir mal den Spaß in ein Standbild aus ner guten 4K Abtastung eines 80er Jahre Filmes 800% rein zu zoomen, und vergleich das mal mit dem Material aus ner aktuellen 4K Kamera.
Echt jetzt?cantsin hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 18:08 Es ist eigentlich erstaunlich, dass heutige Kinofilme irgendwie nicht mehr die Atmosphäre von Filmen wie "Angel Heart" hinkriegen und einfach zu glatt und steril wirken. Das gleiche gilt auch z.B. für Tarkovski.
Ob das nur an der Digitaltechnik liegt, plus heutiger Beleuchtungstechnik, plus modernen Objektiven, plus hohen Auflösungen?!? Dabei gibt es ja heute Kinofilme, die ganz bewusst auf 35mm, mit Vintage-Objektiven etc. gedreht werden, und trotzdem kriegen die das nicht hin.
Für mich hat Kino da, ehrlich gesagt, seine Bildmagie größtenteils eingebüßt.
Wer es noch nicht gesehen hat, das dürfte IMHO für jeden hier interessant sein:Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 18:33 Mach dir mal den Spaß in ein Standbild aus ner guten 4K Abtastung eines 80er Jahre Filmes 800% rein zu zoomen, und vergleich das mal mit dem Material aus ner aktuellen 4K Kamera.
Die meisten Pixelpeeper werden geschockt wie massiv und dominant das Korn ist und wie "unscharf" oder niedrig aufgelöst das tatsächlich ist.
Tja - und wer sich nur ein Standbild eines Negativfilms ansieht, sollte sich nicht wundern. Auflösung gewinnt Film erst im "Fluß" des Korns bei der Projektion der aufeinanderfolgenden Bilder.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 18:33Mach dir mal den Spaß in ein Standbild aus ner guten 4K Abtastung eines 80er Jahre Filmes 800% rein zu zoomen, und vergleich das mal mit dem Material aus ner aktuellen 4K Kamera.
Die meisten Pixelpeeper werden geschockt wie massiv und dominant das Korn ist und wie "unscharf" oder niedrig aufgelöst das tatsächlich ist.
Oh je.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 18:32
Hat schlussendlich mehr viel Einfluss auf das Publikum, als jedes noch so teure Objektiv, jeder (auch) 16 Bit RAW Codec, und auch als jeder noch so schön gestaltete Cinema Filmlook…
Gruss Boris
Und liegt das denn nun etwa daran, dass die Filme auf Negativ gedreht wurden?Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 19:22 @lasi
North by Northwest
Gehört auch zu meinen Lieblingsfilmen, nicht zu letzt natürlich wegen Gary.
Genau so wie der hier unten natürlich auch.
Genial gemacht und gespielt und absolut zum kaputt lachen, auch (geschätzt) nach 10x schauen..;)))
Gruss Boris
Da frage ich mich dann aber, warum hier so intensiv gerade über das Technische diskutiert wird.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 19:30 @iasi
Das mit den Plattitüden hab ich auch nie behauptet,
nur das das am Schluss Überhaupt keine Rolle spielt wenn der Rest (auch das technische) einfachch stimmt und alles in sich zusammen passt..
Gruss Boris
Bei Birdy hatten sie sich mit allen ur Verfügung stehenden Mitteln bemüht die Flugszenen so aussehen und wirken zu lassen, wie es für die Geschichte nötig war. Mit Drohnen wäre es ihnen noch besser gelungen.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 19:36 @iasi
Weil das der damalige Stand der Technik war.
Darum hat man uA mit Negativ Film gedreht und zum Glück hat man damals gar keine Drohnen benutzt…D
Habe gerade eben ein Telefonat mit einem Freund beendet wo ich von "Collateral" geschwärmt habe. Ein Film, überwiegend in ollem HD aufgenommen mit der Thomson Viper und 3 Stufen Anhebung vom gain. Der Film zieht oft krass nach und ist kriselig und nicht schön, aber von Story, Schauspiel und Dialogen so derbe geil wie nix.
Manchmal? Immer, würde ich sagen.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 16:35Manchmal ist es eine Frage des Standpunkts, was böse ist und was nicht..
Das Krokodil im Kasperletheater braucht keine belegbare Motivation, und, wie gesagt, je mehr postmoderne Bösewichter man gesehen hat, umso mehr erkennt man sie auf den ersten Blick als plot devices. Gut und Böse sind keine psychologischen Kategorien. Eine Stufe unter dem Bösewicht steht das Arschloch, oft in deutschen Filmen und Serien gut auf den Punkt gebracht, obschon unabsichtlich. Denn nicht selten sind es die Protagonisten. Method acting.Drushba hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 15:42 Ich denke, Schreiben und Drehbuchschreiben bzw. der Teilbereich Figurenentwicklung ist nicht umsonst ein Handwerk, welches erlernbar ist und auch erlernt werden sollte. Im Unterschied zu D wird in den USA dazu aber auch Psychologie mit ins Studium eingebunden, damit die Figuren glaubhafter und damit wirkungsvoller gezeichnet werden können. Wenn wir Bösewichter nicht nur aus dem Bauch heraus, sondern entlang angsteinflössender Normverstösse bauen, dann wird da ein gruseliger Schuh draus. (...) Der amerikanische Weg, die psychologischen Forschungsergebnisse bei der Figurenentwicklung anzuwenden, kommt IMHO einfach besser, als der vor allem im deutschen Fernsehen oft beobachtbare Versuch, Figuren einfach mal irgendwie zu behaupten. ;-)
Das Problem mit der Magie, sagte Aleister Crowley, ist, dass sie nicht funktioniert. Von ihm, dem berüchtigten Magier, kommend, muss man genauer hinschauen. Er meint es wohl in dem Sinn wie David Lynch Erzählen versteht. Wenn eine Geschichte funktioniert ist sie tot.cantsin hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 18:08 Es ist eigentlich erstaunlich, dass heutige Kinofilme irgendwie nicht mehr die Atmosphäre von Filmen wie "Angel Heart" hinkriegen und einfach zu glatt und steril wirken. Das gleiche gilt auch z.B. für Tarkovski.
Ob das nur an der Digitaltechnik liegt, plus heutiger Beleuchtungstechnik, plus modernen Objektiven, plus hohen Auflösungen?!? Dabei gibt es ja heute Kinofilme, die ganz bewusst auf 35mm, mit Vintage-Objektiven etc. gedreht werden, und trotzdem kriegen die das nicht hin.
Für mich hat Kino da, ehrlich gesagt, seine Bildmagie größtenteils eingebüßt.
Bei der Suche nach der Gestalt DES BÖSEN bewegt man sich immer an der Grenze zur eigenen Angst und damit auch an der Grenze zum Vorurteil.Axel hat geschrieben: ↑Mi 21 Jun, 2023 08:05Das Problem mit der Magie, sagte Aleister Crowley, ist, dass sie nicht funktioniert. Von ihm, dem berüchtigten Magier, kommend, muss man genauer hinschauen. Er meint es wohl in dem Sinn wie David Lynch Erzählen versteht. Wenn eine Geschichte funktioniert ist sie tot.cantsin hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 18:08 Es ist eigentlich erstaunlich, dass heutige Kinofilme irgendwie nicht mehr die Atmosphäre von Filmen wie "Angel Heart" hinkriegen und einfach zu glatt und steril wirken. Das gleiche gilt auch z.B. für Tarkovski.
Ob das nur an der Digitaltechnik liegt, plus heutiger Beleuchtungstechnik, plus modernen Objektiven, plus hohen Auflösungen?!? Dabei gibt es ja heute Kinofilme, die ganz bewusst auf 35mm, mit Vintage-Objektiven etc. gedreht werden, und trotzdem kriegen die das nicht hin.
Für mich hat Kino da, ehrlich gesagt, seine Bildmagie größtenteils eingebüßt.
Das ist ja eher mit Ankündigung.Cinemator hat geschrieben: ↑Mi 21 Jun, 2023 13:57 Kommt auch darauf an, wem man den Bösewicht servieren will. Also die Zielgruppe. Entweder kommt einer physisch durch schreckhaftes Aussehen daher. Oder er spielt ihn psychisch durch fiese, hinterhältige Dialoge und zwängt andere in ausweglose Positionen.
Letztlich sind die Szenen, Dialoge Schauspieler etc. entscheidend. Sogenannte Gruselfilme sind ja eher zum Lachen, aber wenn etwas so daherkommt, geht es mir persönlich anders
Leuchtet ein. Ich hatte zwar nichts davon gehört, aber wenn man sich mal überlegt wie der weiße Hai zum sprichwörtlichen Bösewicht der Meere geworden ist durch seine Filme, ist das nachvollziehbar. Dabei ist es nur die Natur. Bei Bären wiederum hatten die unzähligen dämlichen Kuschelbär-Filme den gegenteiligen Effekt, dank des Klimawandels (und Knut) wurde aus dem Eisbären sogar ein Opfer der Menschen (das stimmt natürlich, wenn dieser seinen Lebensraum verliert) aber durch die Emotionalität wird die Realität verzerrt. Die Tiere haben alle ein Recht auf ihre Existenz, unabhängig davon, ob sie uns "sympatisch" sind oder nicht. Man mag Papageien niedlich finden, das sollte aber nicht der Grund dafür sein sie und ihre Liebesräume zu schützen. Der Durchschnittsbürger mag es offenbar alles zu vermenschlichen...dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 21 Jun, 2023 11:38 Steven Spielberg scheint inzwischen nicht mehr so glücklich mit seiner Schöpfung *Der weisse Hai* zu sein. Hab ich gehört.
Die LIEBESräume von jedem Lebewesen sollten geschützt werden :D
Ich brauche eine kalte Dusche, hatte beim Schreiben wollüstige Gedanken... :-P
Besser als der Mösenwicht :-P
In Angel Heart bekommen wir den Bösen aus der Bibel als Klischee präsentiert.Axel hat geschrieben: ↑Mi 21 Jun, 2023 07:39 Bei dem Thema musste ich an den kürzlich verlinkten Framing/Compositing-Tip denken (im "Pro-Grading-Lernen" - Thread):
Das Hauptmotiv braucht einen "supporting actor", und hat man dieses Verhältnis richtig erspürt/erkannt/durch Trial&Error herausgefunden/zurechtgebogen, dann kann man alle geometrischen Formeln zur Aufteilung der Bildelemente getrost in den Wind schlagen.
Mein Problem mit Bösewichtern generell ist, dass sie nicht oft, sondern immer allzu deutlich im Schatten des Protagonisten stehen, bzw. dessen Schatten sind. Tatsächlich sind auch Tom Cruise in Collateral und Peter Fonda in Spiel mir das Lied vom Tod (die beiden ersten Beispiele, die mir für einen guten Bösewicht einfallen) letztlich supporting actors. Ihre Funktion innerhalb des Plots schmälert ihre Eigenständigkeit und für mich damit auch ihre Glaubwürdigkeit. In The Exorcist und Angel Heart dagegen geht es gar nicht um Gut gegen Böse, sondern um die Macht des Aberglaubens. Das ist zumindest meine Interpretation und der Grund dafür, warum mich diese Filme gefesselt haben und immer noch fesseln, obwohl ich nicht an Übernatürliches glaube (an die menschliche Irrationalität dagegen umso mehr).
BTW: Es gibt auf Youtube einige Berichte von Scientology-Aussteigern, die versichern, dass Tom Cruise ein echter Bösewicht ist und dass seine Rollen in Magnolia und Collateral ziemlich nah an der Wirklichkeit liegen.
Manchmal? Immer, würde ich sagen.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 16:35Manchmal ist es eine Frage des Standpunkts, was böse ist und was nicht..
Das Krokodil im Kasperletheater braucht keine belegbare Motivation, und, wie gesagt, je mehr postmoderne Bösewichter man gesehen hat, umso mehr erkennt man sie auf den ersten Blick als plot devices. Gut und Böse sind keine psychologischen Kategorien. Eine Stufe unter dem Bösewicht steht das Arschloch, oft in deutschen Filmen und Serien gut auf den Punkt gebracht, obschon unabsichtlich. Denn nicht selten sind es die Protagonisten. Method acting.Drushba hat geschrieben: ↑Di 20 Jun, 2023 15:42 Ich denke, Schreiben und Drehbuchschreiben bzw. der Teilbereich Figurenentwicklung ist nicht umsonst ein Handwerk, welches erlernbar ist und auch erlernt werden sollte. Im Unterschied zu D wird in den USA dazu aber auch Psychologie mit ins Studium eingebunden, damit die Figuren glaubhafter und damit wirkungsvoller gezeichnet werden können. Wenn wir Bösewichter nicht nur aus dem Bauch heraus, sondern entlang angsteinflössender Normverstösse bauen, dann wird da ein gruseliger Schuh draus. (...) Der amerikanische Weg, die psychologischen Forschungsergebnisse bei der Figurenentwicklung anzuwenden, kommt IMHO einfach besser, als der vor allem im deutschen Fernsehen oft beobachtbare Versuch, Figuren einfach mal irgendwie zu behaupten. ;-)
Die Inzenierung des Bösen und des Helden ist natürlich grundlegend - die Musik gehört mit dazu.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 21 Jun, 2023 18:37 @iasi
Das hat jetzt nicht viel mit dem eigentlichen Thema des Threats zu tun, aber dennoch nicht wenig schon.
Darum verlinke ich hier dieses echt sehr tolle YouTube Video da unten ( so finde ich) gleich nochmal.
Schau es dir ganz an.;)
Weil manchmal ist nicht nur die Film Figur alleine böse, oder der Held besonders cool, sondern auch alles darum herum passt einfach…
Und die Musik und nicht zuletzt der Ton/Sound ganz allgemein, spielt eh bei so manchem sehr guten Film den wichtigsten und auch faszinierendsten Part und für viele Zuschauer völlig unsichtbar, eigentlich in Wirklichkeit sogar die Hauptrolle…
Gruss Boris