Rick SSon hat geschrieben: ↑Do 20 Apr, 2023 12:16
andieymi hat geschrieben: ↑Do 20 Apr, 2023 11:09
Naja, ein Ökonom könnte Dir jetzt stichhaltig erklären, dass das BIP trotzdem wächst auch wenn der Bewegtbildmarkt am Ende nur mehr von ein paar großen Firmen bespielt wird, welche die Monetarisierung dieser AI kontrollieren.
Also alles super, "Geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut!" oder so?
Ich frage mich ja immer, ob alle es so cool fänden wenn es statt um AI um Kameras gehen würde und alle müssten plötzlich Hersteller A kaufen, weil der Rest vom Markt verdrängt worden ist. Da wäre das Gezeter groß ;D
Bei allem Optimismus a la "Macht doch allen nur das Leben leichter & es werden sich sicher verschiedene Alternativen entwickeln" - Gegenbeispiele wo Softwarebasierte-Technologie nicht zumindest US- oder chinesische-Oligopole (wenn nicht Monopole) in vergleichbarem Ausmaß geschaffen hat sind herzlich willkommen. Oder möchte jemand argumentieren dass Opera global ernsthaft eine Alternative zu Google ist und Youtube gerade zu irrelevant gegenüber der Marktdurchdringung von Dailymotion ist?
Frage mich, ob die Klatsch-Zeitschriften dann auch über das Trennungsdrama von KIs berichten 😄
Wenn man ein bißchen weiter denkt, dann erkennt man doch schnell, dass die Relevanz von Film/Video/Fernsehen nicht in irgendwelchen Bildern liegt. Die Relevanz liegt in Bildern von Personen oder Geschehnissen, die für den Betrachter letztendlich Bedeutung haben. Beim Film sind es die Leben der Darsteller, die interessant werden. Oder vielleicht ein Regisseur den man besonders gut findet.
Musik is da genau so ein Beispiel. Was wären zum Beispiel Nirvana, Elvis, Amy Winehouse und viele andere ohne die Menschen und deren Geschichten hinter der Musik? Das gesamte Rapgeschäft basiert fast ausschließlich auf Stories. Die Musik dahinter ist eigentlich zweitrangig, oft auch drittklassisch.
Klar, in der Zukunft können sich alle von AI "helfen lassen", aber für die Relevanz des Produktes wird das Menschentheater dahinter wahrscheinlich immer nötig bleiben.
Das Problem liegt eher darin, dass AI's die Glaubwürdigkeit von Video drastisch beschädigen werden.
Die Generation Alpha und teilweise auch Z interessiert zwar noch vermeintlich für die Story hinter einer Person, aber zunehmend ist es denen unwichtig, wie real diese Person ist. Man folgt bspw. Scheinbildern von Influenzern. Wieviel Filter, Bearbeitung und Fake dahinter steckt, interessiert zunehmend weniger - Hauptsache, diese Person entspricht einem aktuell angesagten Schönheits- oder Lifestyle-Ideal. Da wage ich mal die Behauptung, dass es zunehmend egal sein wird, ob eine Person ein "real fake" oder "KI fake" ist.
Und bezogen auf die Musik: im K-Pop ist es doch heute auch schon so, dass diese Idole komplett durchgeplant und designt sind. Auch da interessieren sich die Fans nicht für den Menschen dahinter, sondern nur für die Figur, die sie nach außen verkörpern. Der nächste Schritt wird sein, dass Trends von künstlichen CGI-Idolen vorgegeben werden.
Auch das ist ja schon länger teilweise der Fall, indem Schönheitsideale und Stylingtrends von beispielsweise Mangafiguren abgeleitet werden.
Und was die obige Frage nach dem Mehrwert solcher Clips angelangt (falls ich die Frage richtig verstanden habe - oder war damit der monetäre Gewinn gemeint?):
Der Mehrwert wird u.a. sein, dass man nicht mehr Stockcontent-Plattformen durchsucht, sondern gleich Bilder und Clips für Content nach eigenen Vorstellungen von der KI kreieren lässt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass der Beruf des 3D-Artisten oder Grafikdesigners sich zukünftig darauf beschränkt, Material zum Anlernen von KIs zu generieren. Oder warum sollte jemand der einen bestimmten Content braucht, jemanden buchen, der wochenlang modelliert, texturiert und ihm dann irgendein Rendering liefert? Dann ggf. nochmal anhand der Kundenwünsche abändert, usw. Da kann der Kunde gleich ne Handvoll KI-Varianten erstellen lassen, nachbessern und sich am Ende das schönste Ergebnis auswählen.