Cameron ist eine alte Labertasche. So wie der Wackelpudding Spielberg, der die Waffen aus E.T. erst entfernt und dann wieder drin haben möchte - persönlich war er aber schon immer ein Waffennarr. Ich empfinde die Darstellung von Waffen in Filmen als totale Fantasie, so wie die von der Liebe und von der Romantik, die in der Realität ihre eigenen Katastrophen verursacht hat und weiterhin tut.Axel hat geschrieben: ↑Fr 30 Dez, 2022 21:43Mir fällt zum Beispiel eine deiner Perlen ein: Lawrence von Arabien. Ist er ein gebrochener Charakter? Mehr als das, müsste man ehrlicherweise sagen, er ist ein Psycho. Was ist die Agenda des Films? Sie krümelt wie eine Wanderdüne, stellt den Heroismus in Frage. Meine Perle, 2001, ist genau genommen die kaltschnäuzige Dekonstruktion des Hurra-Positivismus vor den Apollo-Missionen.Pfff, unglaubwürdig.
Waffengewalt in Filmen ist überhaupt nicht das Problem, generell Gewalt in Filmen nicht (abgesehen davon, dass ja Avatar davon, äh, nicht frei ist), sondern Waffengewalt im Alltag. Im Kino des Dritten Reichs gab’s nur Friede, Freude, Eierkuchen. Wenn ich Arnie mit einer Maschinenpistole gerne sehe, werde ich deswegen nicht zum Waffenfetischisten und knalle wahllos Schulkinder ab. Wie blöd kann man sein, dass man das glaubt? Na ja, sieht man ja beim alten Cameron.
Was nun die Raub- und Mordgier des Menschen betrifft kann man das schlecht in Bausch und Bogen leugnen. Raptor sapiens, so sollte unsere Tierart heißen. Pandora ist eigentlich eine unrealistische Idylle. Wahrscheinlicher ist, dass es Millionen von Planeten mit intelligentem Leben gibt, die aber keinen Mucks tun, weil sie nur darauf lauern, unvorsichtige Aliens auszurotten. Würden wir so machen, in Wirklichkeit. Wer zuerst schießt überlebt. Die ersten Sonden mit Zeugnissen unserer Kultur waren noch gönnerhaft gemeint. Wir waren so stolz, ein paar Meter über die blaue Murmel hinausgekommen zu sein, dass wir dachten, hey, Weltall, wir kommen, um euch zu befrieden. Ziemlich naiv, ziemlich vermessen, ziemlich arschig.
Ansonsten: Ich glaube einer der wenigen Sci-fi Filme mit Konflikten zweier Spezies, der es nicht ganz so schrill und ästhetisch macht wäre "Enemy mine". Zwei gleichermaßen unangenehme Typen zweier Spezies (Mensch und "Drac") die beide aggressiv sind und sich gegenseitig abstoßend finden, müssen auf einem hässlichen Planeten voller tödlicher Gefahren gemeinsam am Strang ziehen um irgendwie zu überleben. Es gibt dort im Grunde zuerst fast nichts zu gewinnen, außer, dass die beiden nicht allein sein wollen. Danach wird es noch etwas schwieriger...
Avatar ist da halt eine extrem einseitige und billige Nummer, weil der Mensch durch sein Tun (trotz seiner existentiellen Not) sofort ein Aggressor ist und einen bildschönen Planeten samt bildschöner Aliens und doch arg Erdähnlicher bildschöner Tiere genau wie seinen alten Heimatplaneten direkt zu Klump bombt und niederbrennt. Wenn man schon 5 Filme zu 3 Stunden zur Verfügung hat, wäre das doch eine Leinwand für echt spannende Reibungen und Wendungen gewesen...aber der Vegane Waffenhasser Cameron muss direkt einen Krieg der Alienrassen inszenieren, nun schon zum zweiten Mal mit fast der gleichen, langweiligen Grundstory...
Irgendwie fühle ich mich bei der Darstellung der Menschen an die Episode von Rick und Morty erinnert, wo sie auf dem Planeten "Gazopazorp" landen, wo die Männer die Frauen durch Sexroboter ersetzt haben um sich völlig auf den Krieg konzentrieren zu können...