iasi hat geschrieben: ↑Fr 30 Dez, 2022 17:17
Axel hat geschrieben: ↑Fr 30 Dez, 2022 15:15. Die guten Filme, die großen Klassiker und viele Perlen aus allen Zeiten arbeiten hart daran, alles in Frage zu stellen.
Große Worte.
Wie arbeiten denn die guten Filme daran?
Mir fällt zum Beispiel eine deiner Perlen ein: Lawrence von Arabien. Ist er ein gebrochener Charakter? Mehr als das, müsste man ehrlicherweise sagen, er ist ein Psycho. Was ist die Agenda des Films? Sie krümelt wie eine Wanderdüne, stellt den Heroismus in Frage. Meine Perle, 2001, ist genau genommen die kaltschnäuzige Dekonstruktion des Hurra-Positivismus vor den Apollo-Missionen.
Pfff, unglaubwürdig.
Waffengewalt in Filmen ist überhaupt nicht das Problem, generell Gewalt in Filmen nicht (abgesehen davon, dass ja Avatar davon, äh, nicht frei ist), sondern Waffengewalt im Alltag. Im Kino des Dritten Reichs gab’s nur Friede, Freude, Eierkuchen. Wenn ich Arnie mit einer Maschinenpistole
gerne sehe, werde ich deswegen nicht zum Waffenfetischisten und knalle wahllos Schulkinder ab. Wie blöd kann man sein, dass man das glaubt? Na ja, sieht man ja beim alten Cameron.
Was nun die Raub- und Mordgier des Menschen betrifft kann man das schlecht in Bausch und Bogen leugnen. Raptor sapiens, so sollte unsere Tierart heißen. Pandora ist eigentlich eine unrealistische Idylle. Wahrscheinlicher ist, dass es Millionen von Planeten mit intelligentem Leben gibt, die aber keinen Mucks tun, weil sie nur darauf lauern, unvorsichtige Aliens auszurotten. Würden wir so machen, in Wirklichkeit. Wer zuerst schießt überlebt. Die ersten Sonden mit Zeugnissen unserer Kultur waren noch gönnerhaft gemeint. Wir waren so stolz, ein paar Meter über die blaue Murmel hinausgekommen zu sein, dass wir dachten, hey, Weltall, wir kommen, um euch zu befrieden. Ziemlich naiv, ziemlich vermessen, ziemlich arschig.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...