Wie schon gesagt, die Ungenauigkeit eines Messuchers bestreite ich ja gar nicht6 - weiß jeder, der schon mal damit gearbeitet hat.
Natürlich nicht, wenn Du die Fotos auf dieselbe Zielauflösung 'runtersampelst - also z.B. 1200x800 fürs Web.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 20:17Wie schon gesagt, die Ungenauigkeit eines Messuchers bestreite ich ja gar nicht6 - weiß jeder, der schon mal damit gearbeitet hat.
Was ich nicht sehen kann ist, warum dieses Problem bei 60 MP eher sichtbar sein soll als bei 20 MP.
Schärfe (eigentlich Kantenkontrast) ist keine Funktion der Auflösung - und Pixel können nicht "verschmieren", die haben immer nur eine Farbe.
Ok, unpräzise ausgedrückt. Luma-Details verschmieren. Du fotografierst einen Geldschein, und Dein Fokus sitzt so gut, dass bei 20MP jeder Pixel ein Detail des Tiefdrucks wiedergibt. Wenn Du das Bild in Photoshop auf 58% skalierst und anschließend wieder auf die Ausgangsgröße zurück skalierst, fehlen Details und sieht es wie geblurt aus.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑So 16 Jan, 2022 22:27Schärfe (eigentlich Kantenkontrast) ist keine Funktion der Auflösung - und Pixel können nicht "verschmieren", die haben immer nur eine Farbe.
Da hast Du natürlich recht (obwohl ich mir bei der heutigen Zahnärzte-Zielgruppe da auch nicht mehr so ganz sicher wäre...)pillepalle hat geschrieben: ↑Mo 17 Jan, 2022 02:35 So ganz stimmen Deine Überlegungen in der Praxis aber nicht, denn Du gehst hier mit Deinem Geldschein-Beispiel von reiner Repro-Fotografie aus. Vermutlich also auch nicht unbedingt das wofür man sich eine Leica anschafft :)
Ja, das stimmt natürlich, wenn da auf der (nicht optimalen bzw. leicht verschobenen) Fokusebene auch ein Objekt liegt. Man kann aber auch Pech haben, z.B. wenn man als Straßenfotograf eine Person oder ein Objekt ablichtet, hinter dem erst einmal ein paar Meter lang nur Luft ist.Bei den meisten realen Motiven handelt es sich um dreidimensionale Objekte, wovon der Großteil der Bildpunkte außerhalb der Schärfeebene liegt. Ein unpräzises Fokussieren verlagert den Bildpunkt zwar an eine minimal andere Stelle als eigentlich gewünscht, ändert aber meist wenig an der Gesamtauflösung des Bildes.
Ja, eben, nur um den letzteren Punkt ging es mir. Und für street photography haben 60MP eben auch zahlreiche technischen Nachteile wie u.a. höheres Rauschen pro Pixel, kürzere benötigte Verschlusszeiten (wenn 60MP die Zielauflösung sind und man motion blur verhindern will) und erhöhter rolling shutter bei elektronischem Verschluss. Eigentlich sind diese Sensoren - im Fall der Leica M11 handelt es sich wohl um denselben Sensor wie dem der Sony A7R iv - ja für Studio- und Landschaftsfotografie vom Stativ gedacht. Die würde normalerweise auch kein Action- oder Sportfotograf verwenden.Es gibt natürlich Grenzen, an denen ein praktisches Arbeiten unpraktisch wird, aber wenn man diese kennt und bei der Arbeit berücksichtigt, dann läßt sich sicher auch noch mit einer M11 gut arbeiten. Nur wenn man naiv ist und von einer 60MP Kamera immer die dreifache Qualität einer 20MP Kamera erwartet, wird man entäuscht werden. Ob man das als Street-Fotograf jetzt braucht, sei mal dahin gestellt.
Für mich auch nicht, aber sie - bzw. deren Sensoren - sind für Action-, Sport- und Reportagefotografie optimiert, und das sind beinahe dieselben Anforderungen wie street photography. Z.B. wäre eine Leica M11 mit dem stacked-CMOS-Sensor einer dieser drei Kameras und ganz ohne mechanischen Verschluss (so, wie auch bei der Z9) eine logische Weiterentwicklung des ursprünglichen Leica-Meßsucherkonzepts einer möglichst kompakten und zugleich hochqualitativen Straßenkamera gewesen. Wenn das Weglassen des mechanischen Verschlusses im Kameragehäuse Platz geschaffen hätte für einen optisch stabilisierten (bzw. beweglich gelagerten) Sensor, wäre das noch besser gewesen und noch näher am eigentlich praktischen Nutzen/Einsatzzweck einer Leica M.Für mich stellen aber auf der anderen Seite auch nicht die modernen Hightech-Kameras (wie die A1,R3, oder Z9) die Krone der fotografischen Schöpfung dar
Ja, da bin ich schon bei Dir - wobei man dann IMHO lieber gleich zu einer klassischen analogen (Kleinbild-Film-) Leica greift.Wie man arbeiten möchte ist eine bewußte Entscheidung. Nicht jeder hetzt durch die Gegend, oder überläßt beim Schnappschuß alles der Kamera (Fokus, Belichtung und den richtigen Moment durch 30fps). Eine 'antiquierte' Technik zu verwenden kann auch eine bewußte Entscheidung zur Entschleunigung sein und den Moment bewußt zu erleben.
Das macht das professionelle Arbeiten alleine von der sicheren und schnellen Bedienung wesentlich leichter weil man einfach ein anderes Gerät aus der Tasche nehmen kann und nicht stundenlang neue Einstellungen im Menü für unterschiedliche Anforderungen treffen muss.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mo 17 Jan, 2022 13:25 So mancher Kunde will halt lieber verschiedene, spezialisierte Geräte für verschiedene Aufgaben, und gar keine Wollmilchsau.
Abseits von Studio kann ich mir das nicht vorstellen, was aber nicht heißen soll dass es komplett unrealistisch ist. Hast du denn sonst keine Kamera mit der du sowas machst? Dann könnte sich es mMn durchaus lohnen damit einzusteigen^^
Eher nicht, weil Bilder bei den Agenturen nach Motiv, und nicht nach Sensorgröße gekauft werden.
https://www.dpreview.com/opinion/221366 ... r-obsolete"And yet, while Leica has done a lot to make the M11 a great platform for M lenses, the other work its done may have chipped away at another leg on which the M legend stands: the classic rangefinder shooting experience.
Part of what's pushing this is the move to 60MP. Higher resolution doesn't demand greater focusing precision, per se, but it makes you much more aware of any imprecision. And, especially with fast glass and shallow depth-of-field and the fact that the rangefinder overlay only covers the center of the scene, the range of circumstances in which the rangefinder can deliver maximum detail becomes narrower. [...]
These changes encourage the more frequent use of live view on the M11 than before. Every member of our team to use the camera so far has expressed disappointment that the Visoflex 2 wasn't available, to allow through-the-viewfinder live view shooting.
And this risks sidelining the thing that makes the M series so special: the experience of shooting through a rangefinder. [...]
We've always resisted retroactively redefining rangefinders as mirrorless cameras because the shooting experience and mode of operating is so different. But this distinction becomes blurry once you turn away from the rangefinder mechanism that makes them distinctive and use live view: you risk effectively turning the M11 into a mirrorless camera with really rather disappointing autofocus. [...]
As it stands, though, while the M11 promises to have bolstered the M's role as a platform for M-mount lenses, it's also begun to sow doubts about how critical the rangefinder mechanism is to that role."
Ich würde da echt gerne mal ein Real-World Beispiel dafür sehen.
Higher resolution doesn't demand greater focusing precision, per se, but it makes you much more aware of any imprecision.
Ich hatte hier mal ein Beispiel gepostet, sogar mit der M9 aufgenommen:Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 17 Jan, 2022 15:59Ich würde da echt gerne mal ein Real-World Beispiel dafür sehen.
Higher resolution doesn't demand greater focusing precision, per se, but it makes you much more aware of any imprecision.
Im Moment fällt mir jedenfalls beim Besten WiIllen kein Technischer Grund dafür ein.
Das ist leider nicht mit zwei verschiedenen Kameras photographiert, sondern in Software skaliert.cantsin hat geschrieben: ↑Mo 17 Jan, 2022 16:03Ich hatte hier mal ein Beispiel gepostet, sogar mit der M9 aufgenommen:Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 17 Jan, 2022 15:59
Ich würde da echt gerne mal ein Real-World Beispiel dafür sehen.
Im Moment fällt mir jedenfalls beim Besten WiIllen kein Technischer Grund dafür ein.
viewtopic.php?f=1&t=153039&start=35#p1099776
Du kannst Dir DPreviews Beispiel-Galerie der M11 ansehen und findest da erstaunlich viel falsch sitzenden Fokus, wenn Du in die 1:1 Ansicht der 60MP-Bilder gehst. Hab mir nur mal die ersten paar Bilder angesehen:Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 17 Jan, 2022 18:17 Das ist leider nicht mit zwei verschiedenen Kameras photographiert, sondern in Software skaliert.
Dann reden wir tatsächlich aneinander vorbei, denn letzteres bestreite ich ja gar nicht. Ich meinte ja nur, dass bei 60MP schneller sichtbar wird, wenn der Fokus nicht perfekt sitzt, bzw. dass umgekehrt eine niedrigere Pixelauflösung in dieser Hinsicht "toleranter" ist bzw. mehr Fehler verzeiht/ausbügelt/kaschiert.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 17 Jan, 2022 20:51 Danke für die Links, aber ich glaube wir reden aneinander vorbei.
Mir ging's nicht darum wo der Fokus sitzt (und ob er falsch sitzt) sondern darum, daß da wo er sitzt (wo auch immer das sein mag),
ein 20 MP sensor genauso scharf ist wie ein 60 MP sensor, nur halt daß das bei letzterem Bild größer ist.