Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 21 Okt, 2019 08:09
Nur Leute die wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, unterhalten solche emotionale Bindungen zu Kameras, Optiken und Betriebssystemen.
Genau so...Vor einigen Wochen in den USA dazu einen sehr guten Vortrag gehört. Von einem kompetenten Fachmann, einem Experten für "emotionale Markenbindung". Er bezeichnet sich als "Fanboy-Maker" und wird dafür bezahlt, dass Konsumenten Elektronikmüll (seine Branche) mehr lieben, als die eigene Familie.
Quintessenz der "Konsummanipulationstheorie": Viele Menschen sind unsicher und eher ängstlich, wenn es um Kaufentscheidungen geht. Durch den Kauf von Produkten emotional positiv besetzter Brands, werden diese vermeintlich negativen Gefühle, zumindest mal temporär "betäubt". Lässt die Betäubung nach einem Produktkauf mit der Zeit nach, sehnen sich Konsumenten erneut nach Betäubung --> Erneuter Kauf anderer, vermeintlich besserer, oder ergänzender - auf jeden Fall lebenswichtiger - Produkte --> GAS
Zweifel oder Kritik Dritter an Kaufentscheidungen, gleicht einer Majestätsbeleidigung. Dabei gehen Konsumenten so weit, dass sie im Zuge der Verteidigung ihrer geliebten / bevorzugten Marke, nahezu töten würden. Paradebeispiele aus unserer Branche: Apple, RED und Sony (und die, auf aggressivstem Niveau - gemessen an Tonalität).
Mit vielen aktuellen Zahlen belegt. Militanter Fanboyismus ist für viele Firmen eine lohnende Angelegenheit. Und zur Militanz gehört unabdingbar eine martialische Sprache. #Hass
Der Vortragende sagte, mit Übernahme dieser Art von Begrifflichkeiten und Argumentationsketten, würde man haargenau SO reagieren, wie es die Architekten des Fanboyismus wünschen würden:
"Fanboys are best buyers and most influencial and cheap brand ambassadors." (sinngemäß)